@TakeaChance

haken dran.... finde ich prima

@Wolfgang: naja, Du schriebst, dass Du Dinge trägst, die Du selbst eben nicht magst, einzig der Wirkung wegen. Und das ist genau der Punkt. Wenn jemand etwas anzieht, sich wie auch immer schminkt, weil er es will, Haken dran. Wenn das passiert, weil man ausschließlich eine Erwartung bedienen will, ist das halt nix. Egal welche Gründe es dafür gibt.
Dir wird vielleicht aufgefallen sein, dass es auch Frauen Ü50 gibt, die keine Jogginghose tragen und wie Oma Müsch aussehen. Möglicherweise werden die auch übersehen, weil man häufig eher das aus seiner Sicht Extreme registriert- positiv wie negativ.

@teja

Ich glaube Du willst es missverstehen.

Eine Frau die eben authentisch sein möchte und eine Frau die attraktiv wirken will ist doch kein Widerspruch ? Ich verstehe nicht warum diese Stereotypen so sehr in den Köpfen leben.

Ich bin fest davon überzeugt dass Frauen mit wachsender Reife zu sich selber finden, aber im Gegensatz zur landläufigen These (und dem damit verbundenen Stereotypen) bedeutet das eben nicht mit einer Jogginghose einkaufen zu gehen.

Tatsächlich ist das voll das Klischee. Teja ich nehme Dich und was Du sagst schon ernst, daher ein echte Beispiel.

Ich war einkaufen bei uns im Supermarkt, es war Sommer und deshalb werden Männer in meinem Alter und meiner Figur schon mal angesehen (das ist dieser Einhorneffekt von dem ich sprach). Daran gewöhnt man sich und auch an die dazu gehörenden Stereotypen.

Ich stehe also an der Kasse und merke das "Gemurmel" ist irgendwie anders, ich folgte den Blicken und direkt an der Kasse stand eine Frau in einem Crop-Top, aufgebrezelt bis an die Grenze der Obszönität. Ein echter Skandal .... und ich war hin und wech. Ich lächelte Sie dann beim angrenzenden Bäcker an, nahm meinen Mut zusammen und sprach sie an.

Beim anschließenden Kaffee meinte sie dann "ne alte Nutte und ein hirnloser Bodybuilder, das perfekte Paar für dieses Kaff" ... daraus wurden sehr viele schöne Jahre.

Der Vorwurf an meine Partnerin "rumzulaufen wie ne Nutte" wiederholte sich dann in den kommenden Jahren, direkt und indirekt. Er - der Vorwurf - variierte dann von "Nutte" bis "Dicke Nutte" oder "angemalt". Damit konnten wir prima leben. Mir wird ja auch seit 20 Jahren der Vorwurf gemacht viel Sport zu machen weil ich in der Midlifecrisis wäre.

Es ist einfach ein gesellschaftlich einkonditioniertes Ding das "sich wohl fühlen" und "man selbst sein" gleichzeitig bedeutet unauffällig, zurückhaltend oder bieder zu wirken. Ich trage gerne enge Shirts und damit wirke ich sicher auf die eine oder andere Frau, aber ich fühle mich damit auch pudelwohl und hebe mich gerne von der üblichen Außendarstellung eines 60+ ab und deshalb suche ich eben auch eine Partnerin die sich von der "üblichen Außendarstellung" einer Rubensfrau deutlich unterscheidet.

Und deshalb ist meine - das sagte ich diverse Male - Zielgruppe auch so immens klein, das ist mir durchaus bewusst.

Ich bin eben auch ein Mann mit Kreuz genug mal die Wahrheit zu sagen, dieses "ich fühle mich wohl" ist ein ganz teuflisches und verlogenes Ding, weil ...

... fühlst Du Dich wohl weil Du Dich wirklich so wohl fühlst, oder weil Du so konditioniert bist ?

Ich wurde bei RF diverse Male zur Ü eingeladen, aber ich möchte da nicht hin, und wer lesen UND verstehen kann, begreift dass ich den Grund hier beschrieben habe.

Die Welt, und da beziehe ich mich ein, ist eben viel komplexer als die gängigen Stereotypen.

Wolfgang

Die Welt ist bunt und vielfältig. Obendrein leben wir in einem Land, in dem wir die Freiheit haben, im legalen Rahmen zu tun und zu lassen, was uns gefällt.
Dinge wandeln sich auch von Zeit zu Zeit.
@Teja: Mein erster Gedanke war auch, dass es schade ist, wenn jemand lieber einem Bild entspricht, statt er selbst zu sein. Im zweiten Augenblick dachte ich, es könnte vielleicht ganz anders sein, als das, was ich mir gerade darunter vorstelle.

Die meisten von uns richten sich vermutlich mal mehr, mal weniger nach Konventionen.
Nicht jeder Banker trägt privat gern Anzug oder hat eine Vorliebe für das genaue Gegenteil. Wenn man ins Theater oder Ballett geht, wird man sich hoffentlich ein bisschen herausputzen und sich gegen die Jeans entscheiden, mit der man den ganzen Tag auf dem Sofa gelümmelt hat.
Solang man im Kern authentisch bleibt, soll doch jeder tun und lassen, was er will. Die Eine entscheidet sich für die grauen Haare, die Andere gefällt sich mit dem Naturton besser. Eine hat eine Kosmetiksammlung zu Hause, die jede Parfümerie blass aussehen lässt, eine Andere fühlt sich ohne jegliches Make-up und Parfum am Wohlsten.
Und wenn man sich bei dem einen oder anderen Thema mal Rat aus dem Umfeld holt, ist das auch alles Andere als verwerflich. Das machen gerade 'wir Mädels' doch schon immer. ;-) Bedauerlich finde ich nur, wenn man etwas macht, trägt oder tut, um anderen zu gefallen, das einem selbst widerstrebt oder etwas, aus dem Wunsch zu gefallen, lässt.

Jetzt geb' ich auch mal meinen Senf dazu:

➡️Ja, ich achte auf die Wirkung meiner Aussenwirkung.
Ja, ich versuche mich im Rahmen des möglichen schon den Anforderungen meiner Umwelt anzupassen. ⬅️

Ich denk' mal das macht jeder, der Eine mehr, der Andere weniger; je nach Situation und Laune!

➡️Ja, ich achte schon darauf attraktiv zu wirken und trage auch mal Klamotten die ich nicht prickelnd finde
Ja, ich ich ziehe mich auch schon mal ganz bewusst so an, dass ich gut rüberkomme⬅️

Wer mich nicht attraktiv findet so wie ich bin und mich kleide, der findet mich auch nicht attraktiv wenn ich mich benehme und kleide als ob Fasching wäre.

➡️Ja, ich lasse mich bei Herrendüften beraten weil mein Geschmack ein ganz anderer ist
⬅️

Warum? Ich düftel mich doch nicht mit etwas das ich nicht leiden kann, der Duft ist doch auch ein Statement an die Umwelt: "Das bin ich!"

In diesem Sinne
Venceremos ☮️

Alles gut.
Mach dein Ding. 🙂🙃🙂🙃👍
"Normal" ist ja ein relativer Begriff. Immer auch abhängig, wer, wie und wo sozialisiert wurde. 🤔

Aber ich glaube viele "ältere" Frauen sind eher auf der Suche nach sich selber, wollen "authentisch(er)" sein....
Und ggf kommt daher eine gewisse Diskrepanz zwischen den (deinen)Lebensvorstellungen 🤔

Sind halt "nur" meine Gedanken dazu.

@Teja

weil ich ein sozialisierter Mensch bin, und weil ich durchaus ich selber sein kann aber trotzdem begreife, werben zu müssen. nix für ungut durch so ein Verhalten ist man nicht "unautentisch". Wenn es nach mir gehen würde, würde ich 24/7 in Bundarbeitshose und S3 Schuhen durch die Gegend rennen.

Niemand redet übrigens von "immer".

Und Du hast natürlich nicht unrecht aber ich finde eben am "gefallen wollen" nix schlimmes. Eigentlich finde ich das ganz normal.

Und warum bist du nicht einfach du selber und dadurch authentisch 🤔 ?

Ist jetzt eine ganz lieb gemeinte Frage.



Immer auf Außenwirkung bedacht zu sein, stelle ich mir extrem anstrengend vor. Bzw ich habe es auch jüngeren Jahren als sehr anstrengend in Erinnerung.
Ich persönlich bin sehr froh, daß ich da mit mir selber viel sicherer und auch authentischer geworden bin. Das spart mir viel mehr Energie für mich selber.
Mir ist die Wirkung meiner Person für andere mit zunehmendem Alter immer unwichtiger geworden.
Ich habe nur ein Leben. Und das möchte ich für mich persönlich "stimmig" leben.
Der Partner, der dann für mich paßt, kommt dann auch / oder nicht. Aber für andere ein Bild von mir aufrecht zu halten, daß mich "anstrengt", streßt (mich) ungemein.

Dann oute ich mich mal.

Ja, ich achte auf die Wirkung meiner Aussenwirkung.

Ja, ich versuche mich im Rahmen des möglichen schon den Anforderungen meiner Umwelt anzupassen

Ja, ich achte schon darauf attraktiv zu wirken und trage auch mal Klamotten die ich nicht prickelnd finde

Ja, ich ich ziehe mich auch schon mal ganz bewusst so an, dass ich gut rüberkomme

Ja, ich lasse mich bei Herrendüften beraten weil mein Geschmack ein ganz anderer ist

Ja, ich achte schon auf das Feedback meiner Umwelt und richte mich - wenn es sinn mach - danach

Nein, meine Haare färbe ich nicht.

Sorry aber ich finde eine Frau 50 + darf auch einfach Frau sein ( alle anderen natürlich auch) , und ja in vielen Bereichen muss sie auch niemanden mehr beweisen oder ihren Marktwert künstlich verbessern ( Job ist natürlich was anders)


Man merkt, dass viele Sachen nicht so wichtig sind ,dass man auch nur einen Gedanken daran verschwenden muss und andere Prioritäten ändern sich.

Jeder muss da seine eigene Entscheidungen finden.

Muss man sich wirklich jeden Morgen ne Tonne Schminke ins Gesicht klatschen, Haare färben oder ähnliches?
Muss man jedes soziales Spielchen mitmachen anstatt einfach seine Meinung sagen.

Entweder mag man mich oder die anderen können weiter gehen ich muss mir nicht die Welt zurecht biegen .

@WolfgangBo, der kognitive Prozess zwischen uns ist definitiv gestört 😅

Hm - dass Frauen zum Großteil Kleidung etc. für Männer aussuchen, stimmt auch nach meiner Beobachtung. Ich habe zwei Sorten Männer kennengelernt:
a) Mann trägt Jeans, T-Shirt (gerne schwarz und weiß, im 3er-Pack erworben) und hat ein Sakko "für besondere Anlässe" im Schrank, neben der Jeansjacke und der Motorradjacke. Dieser Typ Mann braucht auch keinerlei Beratung, dem bringt Frau einfach beim Einkaufen seinen schlichten Bedarf mit.
b) Mann achtet auch auf seine Erscheinung über Grundpflege hinaus, möchte bei Frauen (auch der eigenen) positiv in Erscheinung treten. Er hat schon geschmackliche Vorlieben, lässt sich jedoch gerne von Frauen auf den neuesten Stand bringen. Er ist der Liebling aller Verkäuferinnen.

Es gibt sicher noch jede Menge andere Erfahrungen dazu, ich wäre neugierig darauf!

@Peppermintpatty

Wie so oft hast Du es nicht verstanden. Mein Geschmack ist völlig unwesentlich und - mit Verlaub - in diesem Forum echt obsolet. Aber nach wie vor haben Frauen, oder beanspruchen das, die Deutungshoheit für guten Geschmack.

Du kannst gerne jeden Marketingstudenten im ersten Semester fragen, auch heute noch wird der überwiegende Anteil von Männertextilien, Düften oder Asesoires von Frauen ausgewählt.

*gg* Auch Solidarität setzte den einen oder anderen kognitiven Prozess voraus.

@WolfgangBo, der bzw. spezifisch dein „Geschmack“ steht an dieser Stelle nicht mehr im Fokus, nehme ich an. 🤷🏼‍♀️

Mansplaining ist die natürliche Reaktion auf die erbeutete Deutungshoheit von Frauen was "Geschmack" betrifft.

Ergänzend zu @Realitys Artikel einige Zahlen, Daten und Fakten zum Thema Care-Arbeit und „Sandwich-Frauen“, also Frauen, die sowohl noch Kinder in der Ausbildung als auch pflegebedürftige Eltern haben. (S. Bilder)

'Wunderbarer Artikel', inkl. eines Kurzvideos einer alten Dame.
Genauso sieht das Leben vieler Frauen mit Erwerbsminderungsrente (EU Rente) und Altersrente in Deutschland nämlich aus;

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/arm-trotz-rente-altersarmut-frauen-100.html

Vor Jahren habe ich zu dem Thema mal ein Thread hier aufgemacht und wurde dafür seltsamerweise von Frauen angefeindet. Verrückte Welt, aber leider wahr. 🤷🏼‍♀️

😎😇

ist Mansplaining eigentlich auch ne Form von Diskriminierung? Frag für eine Freundin.

Ich finde das Thema auch spannend weil die Antworten auf mich oft wirken wie

"weil nicht sein dann was nicht sein darf"-

@ Indigo, des Pic is schick! ☺️👍🏻

✊️🌹

@Reality: Du hast Recht. Wir sind da gelandet, weil man Mädchen/Frauen eben extrem nach Äußerlichkeiten und dem gefällig sein beurteilt.

Natürlich ist auch bei uns noch ganz viel Luft nach oben- zum Beispiel bei dem zitierten Gender Pay Gap. Ehrlicherweise haben wir es in vielerlei Hinsicht aber schon gut im Vergleich zu Ländern mit anderen kulturellen Hintergrund.

Ich finde es nett@Artikel der Marke Mann. Der Tag ist in meinem Verständnis dazu gedacht, daran zu erinnern, dass noch Luft da ist, auch wenn im Vergleich zu den 70zigern viel erreicht wurde.

Ja, ähnlich wie der Muttertag. Einmal im Jahr danke sagen muss auch reichen ;-) So lange es Gender Pay Gap gibt und Frauen sich immer noch mehr anstrengen müssen um gleich beurteilt zu werden, brauche ich solche Tage nicht. Jedenfalls nicht als Gedenk- oder Feiertag.

https://web.de/magazine/wissen/psychologie/blumen-schenken-weltfrauentag-falsche-ansatz-39407300

Ich finde es immer irritierend wenn ein Mann zum Weltfrauentrag gratuliert.
Das ist m.M. nach eher ein Protestag und kein Grund zum gratulieren.
Gratulieren könnte man, wenn man als Frau wirklich gleichberechtigt wäre :o)

Blumen sind zwar immer nett, aber das kommt mir so vor wie ein Danke schön, dass ihr euch immer noch kleinhalten lasst und den Haushalt, Pflege, Kinder usw. macht.

Danke @Artikel der Marke Mann