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„Friedrichshafen“ (Pseudonym)
Unsere Renten sind sicher, so Norbert Blüm. Es kommt nur noch auf dessen Höhe an... :-)
Ich habe keinen Weitblick. Da schließt eine junge Person eigens eine Versicherung gegen Erwerbsunfähigkeit ab und bekommt in vielen Fällen kein Geld bei Erwerbsunfähigkeit. Also muss sie mit der Enttäuschung leben, die ihr der Versicherer aufbürdete oder sich für eine Klage entscheiden, die Jahre oder auch Jahrzehnte andauern kann und sehr viel Nerven und auch Geld kostet. Hier empfehle ich, einfach mal die vielen Klageverfahren anzusehen, an denen der jeweilige Versicherer beteiligt ist, damit man sich ausrechnen kann, was eigentlich im Schadensfalle passiert...
Beispielfall:
Die Oma von Frau X kommt ins Pflegeheim und hat eine schöne Rente von 1000 € zur Verfügung. Der MDK stellt Pflegestufe I fest, so dass der pauschalierte Sachleistungsbetrag 1023 € beträgt. Die Sachleistung ist für den Pflegeaufwand, die medizinische Behandlungspflege und die soziale Betreuung im Heim bestimmt.
Folgende Kosten sind bei stationärer Pflege nicht abgedeckt:
Die betreute Person muss die über den Leistungsbetrag der Pflegeversicherung hinaus anfallenden pflegebedingten Kosten, die Hotelkosten (Kosten für Unterbringung und Verpflegung), die Investitionskosten und die eventuell anfallenden Kosten für besondere Komfortleistungen selbst tragen. Außerdem darf der von der Pflegekasse zu übernehmende Betrag 75 Prozent des tatsächlichen Heimentgeltes nicht übersteigen.
Zum Heimentgelt gehören der Pflegesatz, die Unterkunfts- und Verpflegungskosten sowie die gesondert berechenbaren Investitionskosten. Bei der vollstationären Pflege muss geklärt werden, wie die Zuständigkeit von Pflegeeinrichtung oder Krankenkasse für die Bereitstellung der notwendigen Hilfsmittel aussieht.
Modellrechnung:
Heimkosten: 3000 €
75 % davon: 2250 €
PS I max.: 1023 €
Ansprüche: 1023 €
Den monatlichen Fehlbetrag von 1877 € hat die Frau X zu tragen, wobei sie jedoch nur über eine Rente von 1000 € verfügt.
Der Differenzbetrag wird mit ihrem Vermögen beglichen oder auf Antrag vom Sozialhilfeträger, wenn ihr Vermögen < 2601 € ist...
Man darf nicht vergessen, das Frau X noch einige Kleinigkeiten benötigt. Egal ob Bekleidung, Friseur, Hygiene, Medizin oder für Unternehmungen. Entweder bezahlt sie dies falls vorhanden mit ihrem Privatvermögen oder von dem behördlichen Taschengeld, welches mit ca. 100 € im Monat kaum ausreicht. Man möge hier diverse Zuzahlungen bedenken...
Die Altersarmut betrifft viele. Denn nicht jeder ist im Alter noch bei bester Gesundheit, um was dazu verdienen zu können...
PS: Die Heimkosten sind oft höher als wie im obigen Modell !
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@Alphamännchen, du hast ja so recht. Schlimm finde ich auch, dass sogar Leute mit Renten oder Pensionen weit oberhalb des Durchschnitts durch die Heimkosten plötzlich nicht mehr als ein Taschengeld haben, das ihnen übrigbleibt.
Als mögliche Lösung halte ich Wohngemeinschaften für akzeptabel. Mehrere alte und vielleicht auch ein paar jüngere Menschen zusammen mieten ein großes Haus oder eine große Wohnung -kann ruhig relativ teuer sein - beschäftigen eine Hauswirtschafterin, ggfs. noch zwei oder drei Teilzeitpflegekräfte...
Dieser finanzielle Aufwand liegt weit unter Heimkosten, auch wenn eine bettlägerige Person dabei sein sollte.
Ich möchte das später genau so praktizieren.
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„Herzogtum Lauenburg“ (Pseudonym)
es gibt schon derartige wohngemeinschaften, habe ich gelesen und gehört. aber auch hier sind die kosten hoch.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-03/demenz-wohngemeinschaft
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„Friedrichshafen“ (Pseudonym)
Du maybe, Peppermint meint z. B. das Mehrgenerationenhaus, wo jung und alt zusammen leben. Ressourcen werden jeweilig eingesetzt.
http://www.caremaid.net/de/pflege-und-betreuung/pflegeformen/mehrgenerationenhaeuser/
Bei einem Schulkamerad lebten mehrere Generationen in einem Haus. Egal ob Oma, Mutter, Geschwister und deren Kinder. Das Modell ist heute Rarität...
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„Friedrichshafen“ (Pseudonym)
Tina,
neben dem Herzschmerz, der mit dem Ableben eines geliebten Menschen entstanden ist, kam es für alle Betroffenen zu einer neuen Lebenssituation. Daher wünsche ich dir an dieser Stelle, dass die offenen Wunden rasch verheilen mögen.
Wegen der Außenstände des Hauses, welches noch nicht ganz abbezahlt ist und dem dadurch bedingten finanziellen Druck, ist deiner Mutter sicher ein Gespräch in einer Armutsprävention zu empfehlen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Das zuständige Amt für soziale Leistungen kann deiner Mum die genaue Adresse benennen und deine Mutter ferner beraten. Es gibt in diesen besonderen Lebenslagen eine Hilfe.
Denkbar ist auch eine Schuldnerberatung sowie Privatinsolvenz. Manchmal steht einem das Wasser bis zum Hals. Hier kommt es auf die noch offenstehenden Verbindlichkeiten an.