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Ich bin heute mal wieder auf der Internetseite des Stern-Magazins gelandet und über diesen Artikel gestolpert:
http://www.stern.de/wirtschaft/geld/altersarmut-in-deutschland-leben-mit-770-euro-am-tag-2023897.html
Ja, ich sehe das auch als ein sehr großes Problem, dass jetzt schon aktuell ist und demnächst verstärkt auf uns zukommt… Vor allem Kinderlose, Geringverdiener, langjährige Harz4-Empfänger werden hart betroffen sein. Und bei den Kürzungen, die jetzt vorgenommen wurden (wie 43% Rentenniveau usw.) werden auch einige vermeintliche Besserverdiener noch schwer daran zu knabbern haben… Ich für mich rechne mit gar keiner Rente… Aber das ist ein anderes Thema.
Allerdings ist die geschilderte Geschichte für mich eher ein Witz. Denn die Dame hat 8 Kinder – wo sind sie, wieso lassen diese zu, dass die Mutter an der Armutsgrenze lebt? Sie hat damals alles für ihre Kinder geopfert – und nu? Warum muss diese Frau noch Bügelservice anbieten???
Dass ihre Söhne sie ab und zu in die Oper einladen – sie aber fürs Essen jeden Cent drei Mal umdrehen muss – klingt für mich wie Hohn. Tut mir leid, aber ich empfinde es so. Mit nur 50 Euro im Monat hätten die Acht die Rente der Mutter um 1,5-fache erhöhen können. Noch einfacher wäre es, wenn einer der Acht die Mutter zu sich nehmen würde – wenn sie sich die über 400 Euro Miete sparen könnte, wäre alles kein Problem. Aber es könnte sein, dass die Dame nicht aus ihrer Ecke weg will, nicht alle der 8 Kinder die 50 Euro entbehren können usw. Aber Sechs werden auch reichen. Oder Vier. Oder abwechselnder Einkauf – jede Woche kauft ein anderer für die Mutter ein. Da käme man bestimmt mit viel weniger als 50 Euro aus, entgeht dem Problem, dass die Mutter vielleicht kein Geld von den Kinder haben will – und hat eine Gelegenheit mehr, die Mutter alle paar Wochen zu sehen.
Aber angenommen, es können wirklich nicht alle mitmachen – warum auch immer. Es haben bestimmt jetzt die übrigen von denen gesagt – wenn die anderen nicht mitmachen, mache ich auch nicht mit. Warum soll ich allein – blablabla… Hallo? DAS IST DEINE MUTTER! Also hilf ihr gefälligst, so wie sie dir in deiner Kindheit und Jugend geholfen hat, auf die Beine zu kommen! Nur wenn diese jegliche Hilfe von den Kindern vehement ablehnt, wäre das akzeptabel. Aber dann braucht die Frau auch nicht zu jammern, dass es zu wenig zum Leben ist. Und mit dem, was ihr zur Verfügung steht, kann man mit Sicherheit noch Einiges besser machen. Es ist auf jeden Fall mehr, als der Harz4-Satz…
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Bekommt sie denn keine Rente pro Kind? Das kann allerdings sein, wenn sie nie selbst eingezahlt hat..und was ist mit Wohngeld? Auch nicht? Irgendwo sind da Lücken, und schon wieder mal bei den Frauen. Da kann doch was nicht richtig laufen...
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„Meerbusch“ (Pseudonym)
Eine der Lücken in unserem System als allein erziehende Elternteile ist doch schon, dass Unterhaltsschulden eher als Kavaliersdelikt betrachtet werden und nicht ausreichend geahndet wird.
Der Vater meiner Kinder kam 16 J. damit durch, als "Mangelfall" nichts für seine Söhne leisten zu müssen. Ich habe dafür meine Ausbildung nachgeholt und diese Kinder groß gezogen. Er hatte nicht mal eine Geburtstagskarte für sie. Aber heute hat er eine neue Familie mit zwei nigelnagelneuen Söhnen. Lief doch klasse für ihn.
Und zum besonderen Highlight:
Ich bekomme nicht mal den Versorgungsausgleich für acht Jahre Ehe, weil er damals noch britischer Soldat war. Seit seiner Entlassung aus der Armee wohnt er aber in Deutschland.
Mal meine Jungs fragen, ob sie ihr hart erarbeitetes mit ihrer liebenden Mami teilen wollen... XD
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„Saale-Orla-Kreis“ (Pseudonym)
Wir können heute davon ausgehen, dass Altersarmut der Regelfall wird.
Nur eine ganz einfache Rechnung
Heute treten die Menschen ins Berufsleben ein, dann sind sie schon weit über 20 Jahre alt. Viele fangen erst mit 25 an zu arbeiten, und so auch in die Rentenkasse einzuzahlen.
Jetzt rechnen wir einfach mal 45 Arbeitsjahre hinzu und kommen dann schon locker auf den Wert, dass die Menschen bis 70 Arbeiten MÜSSEN.
Da sich die Arbeitswelt aber immer schneller ändert, dürfte es auch immer schiweriger werden tatsächlich 45 Jahre zu arbeiten. Zeiten von Arbeitslosigkeit werden sicher in vielen Biographien vorkommen.
Das ganze Desaster fing 1989/1990 an.
Da wurden für die Einheit die Sozialkassen munter geplündert. Man darf auch nicht vergessen, dass aus dem System die Ostrentner mitbezahlt werden. Die haben zwar auch einbezahlt, aber das waren halt OST Mark, die nicht den gleichen Wert wie die DM dargestellt haben.
Aus meiner Sicht müssen wir zum Schweizer System kommen. ALLE zahlen ein (nach Einkommen) und jeder bekommt eine Rente, die ein Menschenwürdiges Leben ermöglicht. Alles andere wird über kurz oder lang scheitern.
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„Oberursel“ (Pseudonym)
Würdest du genauso schreiben, wenn du im Osten groß geworden wärst? Dein Egoismus ist mit nichts und niemanden hier zu toppen-siehe Flutopferhilfe!
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„Meerbusch“ (Pseudonym)
@ riedel
Irgendwie hat Remy aber Recht. Wir finazieren alles mit, auch wenn da keine Gelder flossen. Und der Soli wurde "zweckentfremdet" irgendwo eingesetzt, nicht für die Dinge, für die er gedacht war.
Jetzt fehlen 3 Mrd. für die Flutopfer und man möchte den Soli erhöhen, der für viele schon lange abgeschafft gehört.
Ich denke, bis ich in Rente gehe, wird es wohl eine Einheitsrente geben.
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Die Sozialkassen sind aber nicht geplündert worden, die waren vorher schon leer und sind es immer noch.
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„Oberursel“ (Pseudonym)
Wir finanzieren auch Dronen und schenken reichen Steuersündern ihr Geld, nur für die, die durch das Hochwasser alles verloren haben, haben wir kein Geld übrig, weil Politiker ständig Fehlentscheidungen treffen?
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@riedel, Politik ist zynisch per se. Menschen ohne Geld und Macht sind Stimmvieh, mehr nicht. Für Fehlentscheidungen werden Politiker doch kaum in die Verantwortung genommen, das Höchste der Gefühle sind doch Rücktritte (meist), und Wohlverhalten, bis Gras über die Sache gewachsen ist.
Kriegsmaterial wie Drohnen ist natürlich für die Politik interessant, weil eventuell verkäuflich. Und reiche Menschen sind aus bestimmten Gründen reich, sie bieten Politikern zumindest Beziehungen, die auch über die politisch aktive Zeit hinausreichen.
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<um zum Thema zurückzukommen...........
so wie ich den Link verstanden habe, hat die Frau nur 4 eigene Kinder, die anderen 4 waren vom Ehemann mit in die Ehe gebracht.
Dann hat sie schon alles ausgeschöpft, was auszuschöpfen geht...... also Grundsicherung etc.... Für die Frauen, die früher nie oder nur sehr wenig gearbeitet haben.... fällt die Rentenhöhe leider sehr sehr gering aus. Wenn da nicht schon vorgesorgt wurde (Wer es eben kann......!!) dann sieht es mager aus.....
Es darf auch nicht vergessen werden, daß lange Jahre über 4 Mio Arbeitslosengelder gezahlt wurden.... denn von diesen $ Mio kamen ja auch keine Rentenbeiträge, oder nur sehr sehr geringe.....
Aber irgendwo beißt sich hier die Katze in den Schwanz...... ob es jemals "gerechte" Renten gibt.??? ich glaube es nicht... höchstens... mal eine Einheitsrente... wie in vielen anderen Ländern Europas.... in der Schweiz z.b. 1200 Franken... soviel ich weiß und richtig informiert bin.... was allerdings in der Schweiz auch nicht besonders viel ist......
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Da Frauen oft nicht wie Männer darauf „geeicht“ wurden, durch Leistung und hohes Einkommen einen anerkannten wirtschaftlich/gesellschaftlichen Status zu erreichen, ist ihre Situation im Alter meist von dem Verdienst bzw. ehemaligen Verdienst ihres Ehepartners oder auch ggfs. dem Vermögen ihrer Herkunftsfamilie abhängig. Hinzu kommt noch, dass durch das Gebären und Erziehen von Kindern meist Karriereknicke entstehen bzw. längere Pausen im Erwerbsleben eingelegt werden müssen, was gravierende Folgen für die späteren Bezieherinnen gesetzlicher Renten hat. (vgl. Oesterreich/Schulze 2011, S. 90) Ist eine Frau nicht pflichtversichert, sondern auf selbständiger Basis tätig, müsste sie schon vom frühen Erwachsenenalter an Rücklagen zur Kapitalbildung vornehmen, um Renteneinnahmen in Höhe der Grundsicherung zu erreichen. Im Arbeitnehmerverhältnis muss man durchschnittlich 27 Jahre arbeiten, um dieses Niveau zu erreichen. Steht eine Frau im Rentenalter allein für sich ein, muss sie mit niedrigeren Rentenbezügen rechnen als ein Mann. In den alten Bundesländern beträgt die Durchschnittsrente von Frauen 473,-- €, von Männern 970,-- €. (vgl. http://www.cecu.de/durchschnittsrente.html, letzter Zugriff: 30.12.2012)
Der geringere Rentenbezug führt dazu, dass weder für Energienachzahlungen, Aufrechterhaltung sozialer Beziehungen in der weiteren Umgebung oder auch Ersatz von Einrichtungsgegenständen und hauswirtschaftlichen Geräten, wie z. B. Waschmaschinen, Rücklagen gebildet werden können. Auch zuzahlungspflichtige Untersuchungen fallen weg, selbst wenn sie sinnvoll wären. Die eventuellen Kosten beim Arzt und der Fahrtaufwand in Zeit und Geld können die Patientinnen davon abschrecken, sofort beim Auftreten von Krankheitssymptomen zum Arzt zu gehen. Dies führt zu Verschleppung, Verschlimmerung und auch Chronifizierung von Leiden, die den Allgemeinzustand erheblich beeinflussen und zu höherer Anzahl an Pflegefällen bei Frauen führen, als es bei Männern der Fall ist. Da Frauen im Schnitt fünfeinhalb Jahre länger leben als Männer (vgl. Oesterreich/Schulze 2011, S. 80), kommen auch Fälle von Altersdemenz häufiger vor. „Fast jede zweite Frau muss laut einer Studie im Laufe ihres Lebens damit rechnen, altersverwirrt zu werden“ (dpa v. 30.11.2010, http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/demenz-fast-jede-zweite-frau-wird-im-alter-zum-pflegefall-a-731963.html, letzter Zugriff: 3.1.2013) Die Abhängigkeit der Frauen von anderen Menschen und Institutionen wird so im Alter zementiert.
(kein Zitat, selbst geschrieben)
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„Meerbusch“ (Pseudonym)
Mal so am Rande, es ist ja bekannt, dass Frauen im gleichen Job ca. 25% weniger verdienen als Männer. Wir sind hier ja nicht irgendwie gleichberechtigt. Und wie gesagt, Unterhaltsschulden sind oft immer noch ein Kavaliersdelikt, mit dem viele allein Erziehenden klar kommen müssen. Unterhaltsvorschuss gibt es ja nur für 72 Monate und da hat mein noch kein Kind in und aus der Schule. ;-)
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Sicher, die Menschen, die nicht gearbeitet haben, haben keine Rente verdient. Denn wer nicht ins System einzahlte, kann auch keine Einsprüche daraus erworben haben. Logisch - denn wenn Rentenversicherung auch keine klassische Versicherung ist, ist sie doch insofern eine, dass diejenigen, die keine Versicherung abgeschlossen haben (also nicht dahin einzahlten) auch keine Leistungen erwarten können.
Damit gibt es zwei mögliche Modelle: frau arbeitet und erwirbt eigene Rentenansprüche über das gesetzliche Rentensystem - oder frau erzieht die Kinder und diese sind dann dafür zuständig, dass es der Mutter (bzw. eigentlich den Eltern) im Alter gut geht.
Das gesetzliche Rentensystem ist noch gar nicht so alt - ein gewisser Herr Bismarck führte diese im Jahr 1889 ein. Davor - und auch in vielen Fällen danach - war es selbstverständlich, dass die Kinder für die Eltern zuständig sind. So lange diese leben, was früher nicht so lange war. Aber es ändert nichts an der Tatsache - es gab ein ungeschriebenes Generationenvertrag, laut diesem die Eltern für die Kinder was opferten, so lange die Kinder klein waren - und die Kinder waren für die Eltern zuständig, wenn diese nicht mehr arbeiten konnten. An welcher Stelle ist dieser Vertrag gekündigt worden - so dass Frauen, die 8 Kinder aufziehen (auch wenn es nur 4 eigene sind) am Hungertuch nagen müssen?
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Also in meinem Fall würde dieser "Generationenvertrag" nicht hinhauen......
mein Vater zahlte nicht für mich.... und ich habe keine Kinder...... und ich denke, ich bin nicht die einzige, der es so geht......
Übrigens ist meine Rente auch unter dem Existenzminimum (Grundsicherung wäre in meinem Fall 860 Euro)..... um ganze 20 Euro..... ... ich hadere nicht... ich weiß, warum es so ist... und würde, falls ich Kinder hätte, auch nicht verlangen, daß die für mich etwas zahlen..... denn dafür setzt man m.E. die Kinder nicht in die Welt.....
ist aber nur mein Gedanke zu dem Thema.... keine Verallgemeinerung.....
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„Friedrichshafen“ (Pseudonym)
Die Rentnerin gehört zu den Jahrgängen, wo man sich noch die einbezahlten Rentenbeiträge ausbezahlen lassen konnte, so wie es viele wegen aktueller Geldknappheit machten.
Aus dem Sternbeitrag geht nicht hervor, ob es solche Vorgänge gab und wie viele Fehlzeiten hierdurch bestehen. Dann wird gar nicht erwähnt, in welchen Zeiträumen sie welche Kinder erzog, was die Kindererziehungszeiten, Mutterschaft betrifft. Und bei der Rentenin kann es Ausfallzeiten (Arbeitslos, Krank) gegeben haben, die zu ihrer Zeit noch höher gewichtet worden sind als wie heutzutage.
Im Rentenbescheid ist all dies entnehmbar. Und der liegt uns ja nicht vor. Sie erhält Witwenrente und bezieht somit 2 Renten, die unterhalb vom menschenwürdigen Existenzminimum sind, so dass der Mann auch wenig in die RV einbezahlte oder sich einen Teil ausbezahlen ließ, was früher möglich war.
Beim Grundsicherungsantrag wird abgeklärt, ob Angehörige über 100000 € im Jahr verdienen. Und dies liegt scheinbar nicht vor !
Die Behörde rechnete bereits im Vorfeld den Wohngeldanspruch aus. Die Doppelrente muss schon sehr niedrig sein. Früher gabs noch Lohntüten in die Hand, in denen nur wenig drinnen war...
Einen festen Grundsicherungsbetrag von 700 € gibt es nicht, so wie es im Sternbeitrag steht.
Ebenso ist die Zahl von 2,5 % unrichtig, weil sich viele Rentner in der versteckten Armut bewegen und meinen, dass sie sicher nichts dazu bekommen würden oder es eine Schande darstellt, einen entsprechenden Antrag zu stellen.
Wenn 2,9 % der Männer und 2,2 % der Frauen im Jahr 2011 die Grundsicherung erhalten haben, bin ich bei 5,1 %. Hinzu kommt noch die obige Dunkelziffer. Wie kommt Stern auf 2,5 % ?
Das Grundsicherungsamt gewährt ihr monatlich 810 €, weil sie noch etwas hinzu verdient.
Laut Hamburger Mietspiegel, Baujahr 1968-1977, mit Bad und Sammelheizung, normale Wohnlage darf die Kaltmiete bis 6,36 € pro m² kosten, was bei zulässigen 50 m² für eine Person einen Mietzins von 318 € ergibt. Hinzu kommt BK und Heizung. Daher sind die 456 € Warmmiete angemessen. Nur Beispielrechnung !
Der Regelsatz beträgt 382 €. Wenn ich 456 € dazu addiere, bin ich bei mindestens 838 €.
Es fehlt der Hinweis, ob sie eine dezentrale Versorgung (Boiler) hat, da hier ein prozentualer Betrag zu den 382 € hinzu kommt. Selbiges ist bei Mehrbedarfen bzw. Besondere Bedarfe der Fall.
Vom Regelsatz ist alles, außer die Kosten der Unterkunft mit Heizung zu bestreiten. Der Regelsatz von 382 € enthält diverse Bedarfsausblendungen etc. pp., so dass ich den Regelsatz hier unter den Rechtsvorbehalt der Entscheidung vom BVerfG stelle, die noch aussteht.
Speziell für Formvollendet:
http://www.lebenslage-scheidung.de/versorgungsausgleich-bei-internationaler-scheidung.html
Die Durchführung eines Versorgungsausgleiches ist zu bejahen, da Großbritannien ein ähnliches Recht auf Versorgungsausgleich kennt... :-)
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@Alphamännchen
Stern kommt auf 2,5% da sich der Wert auf alle Menschen bezieht (ohne Dunkelziffer) und nicht nur auf Männer bzw. Frauen. Die anderen Prozent-Werte waren ja Geschlechter spezifisch.
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„Saale-Orla-Kreis“ (Pseudonym)
@ riedel
Was hast du gehen meinem Egoismus?
Mir ist das Hemd näher wie die Hose.
Ich bin 1960 geboren und lebe in der Realität, und vor allem erkenne ich Fehler, die von der Politik gemacht wurden.
Jeder seriöse Wirtschaftswissenschaftler wird dir (HEUTE) bestätigen, dass die Einheit (so, wie sie durchgeführt wurde) ein wirtschaftliches Desaster provozieren musste.
Wer natürlich an Kohl`s "blühende Landschafte" und an Blüm`s "Die Rente ist sicher" glaubt, der glaubt auch, dass in 20 Jahren immer noch alles gut ist.
Tja,
ich nehme mir einfach die "Gnade der frühen Geburt" heraus und weis, dass ich mir das Chaos in Deutschland in 20 Jahren nicht mehr anschauen muss.
Merke
Wer sich den Realitäten stellt wird schnell feststellen, dass wir in einer Welt voller Lug und Trug leben.
Das, was die Politik heute verspricht ist schon morgen pure Makulatur...
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„Oberursel“ (Pseudonym)
Remy, ich bin Jahrgang 56 und habe sicher auch eine Portion Egoismus und bin auch mit der Politik nicht einverstanden. Aber niemals würde ich einem Teil der Menschen weniger gönnen als einem anderen, nur, weil er in einem anderen Land geboren ist und daher nichts für die Politik des jeweiligen Landes kann. Und vor allem kann man den Leuten nicht pauschal vorwerfen, sie hätten genau diese Politiker gewählt. Das kannst du nicht beweisen. Wenn nicht mal die Hälfte wählen geht und nur ein Drittel der Wähler die jetzigen Machthaber gewählt haben, kann man doch nicht so ein Pauschalurteil abgeben.
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„Dortmund“ (Pseudonym)
Ähm, wir leben in einem der besten Sozialstaaten der Welt. Wir haben es schon so gut, es wird aber immer noch gemeckert, weil man sich ja nicht mit dem zufrieden geben kann, was man bekommt. Da fehlt mir ein bisschen das Verständnis für.
Wenn einem die Mindestversorgung nicht reicht, sollte man sein Schicksal selbst in die Hand nehmen. Ich habe schon mit 16 Jahren eine Renten- und eine Lebensversicherung abgeschlossen, die mich im Alter versorgen werden.
Also, wenn man schon behauptet, dass die Politiker nur Mist bauen, dann sollte man selbst die Verantwortung für sich übernehmen und nicht hoffen, dass es die Politiker machen, die man verteufelt.
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„Oberursel“ (Pseudonym)
Schön gesagt, und dann hoffe ich für dich, dass deine eingezahlten Beiträge noch das wert sind, was sie heute verspren. Es wurde hier aber auch auf viele alleinerziehende Frauen himngewiesen und es betrifft nun mal hauptsächlich Frauen, die Kinder grozgezogen haben. Und wer noch nicht einmal Mindestlohn erhält, kann wohl kaum etwas für die Vorsorge zurücklegen, die ihm eh bei späteren Hartz IV-Bezug wieder weggenommen würden.
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„Tirol“ (Pseudonym)
@sansea...du darfst dabei aber nicht vergessen, dass du aus einer Generation stammst, die bereits wusste, was auf sie zukommen wird im Alter und sich dementsprechend vorbeireitet hat bzw, die Möglichkeit dazu hatte....ich seh es an meiner Familie...z.b. meine Tante oder noch eine Generation weiter...die sind immer arbeiten gegangen, haben sich aufs damalige System verlassen...tja und nun ists eben so, wie schon hier erwähnt...so einfach kann man das nicht sagen. Und klar...ich finde auch, dass es uns hier im Verhältnis zu den meisten Menschen auf unserer Erdkugel sehr gut geht...ich bin aber auch nicht in der Position, beurteilen zu können, wie es ist, wirklich arm zu sein und in dieser Lage zu sein. Und davon gibt es hier einfach genug Menschen, das ist nunmal Fakt.
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„Dortmund“ (Pseudonym)
@19Katharina80:
Meine Mutter hat sich schon nicht auf das System verlassen und anderweitig vorgesorgt. Sie ist Jahrgang 1960.
Ich denke nicht, dass das eine Altersfrage ich, sondern eher eine des Weitblicks (der bei mir gewiss durch meine Erziehung entstand) und der eigenen Einstellung. Das System war noch nie perfekt. Die Eigenabsicherung ist schon seit über 100 Jahren eine Option, die man bei einer Versicherung in Anspruch nehmen kann. Und vor 30 Jahren hat man über das Rentensystem genauso geschimpft wie jetzt.
Es heißt doch so schön: Heute ist die Zeit, von der wir in Zukunft sagen werden, dass damals alles besser war!
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„Heidekreis“ (Pseudonym)
Guten Abend, ich kann da im Augenblick voll mitreden. Mein Papa ist vor 3 Monaten gestorben, und erst diese Woche kam der Rentenbescheid....und uns bleibt nur der Gang zum Sozialamt. Mein Papa hat 55 Jahre ununterbrochen hart körperlich gearbeitet, und wenn er am Wochenende zu Hause war, ging meine Mutter kellnern, allerdings nie auf Steuerkarte. Im Prinzip hatten wir Kinder dadurch eine schöne Kindheit, weil immer ein Elternteil zu Hause war. Dann wurde ein Haus gekauft (das bis heute noch nicht bezahlt ist) und jeder Pfennig der übrig war,dort rein gesteckt. Die beiden waren nie im Urlaub, waren selten bis gar nicht am Wochenende ausgegangen, geschweige denn das sie sich teuere Klamotten oder Schmuck gegönnt haben. Solange mein Vater lebte, kamen beide mit der Rente meines Vaters gut aus. Aber seit er tot ist, "schwimmt" meine Mutter, und das nicht in Geld. Sie hat erst in 2 Jahren Rentenanspruch, und muss nun von 60% der Papa-Rente leben. Das sind noch nicht mal 700€! Wenn man bedenkt das der Sicherungsbetrag bei ca.980€ liegt, ist das ein Witz. Dafür haben meine Eltern ein Leben lang gearbeitet, Kinder in die Welt gesetzt...... Wir Kinder können unsere Mama nicht finanziell unterstützen (ich alleinerziehend mit 3 Kindern und Teilzeitstelle, mein Bruder verdient als Heilerziehungspfleger auf Teilzeit nicht den Bär, meine Schwester im Erziehungsurlaub). Ich für mein Teil hole sie oft ich kann zu mir, koche, etc... Für meine Geschwister kann und möchte ich nicht sprechen... Aber das so etwas in Deutschland möglich UND nötig ist, ist schon erschreckend. ( und nur so am Rande, ich zahle auf Grund meines Berufes zum Ersten Hartz 4 - Empfängern die Schecks aus. Und wenn ich dann sehe was da für Beträge draufstehen,schwillt mir der Kamm....erst neulich kam so ein altes Mütterchen Marke Trümmerfrau mit einem Scheck mit knapp 300€ drauf....hallo? Die hat Deutschland mit ihren eigenen Händen wieder aufgebaut.....mit Fairness hat das nichts mehr zu tun...)
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„Freiburg im Breisgau“ (Pseudonym)
@Tina ..... danke!
Genau so sehe ich es auch, und leider kenne ich auch solche Fälle. Menschen, die ein Leben lang schwer gearbeitet haben und/oder Kinder großgezogen - und jetzt reicht es nicht mehr zur Butter auf dem Brot. "Luxus"-Anschaffungen wie eine (notwendige) Brille oder eine Zahnreparatur sind nur möglich, wenn Familie und/oder Freunde sich beteiligen. Und leider trifft es in der Mehrheit alleinstehende Frauen, die ggf. selbst wegen Erziehungszeiten nur Teilzeit gearbeitet haben oder auf die Witwenrente angewiesen sind. Und die große Welle wird erst noch kommen, wenn in 20-30 Jahren die Aufstocker und Hartz-4-Empfänger in Rente gehen. Gratuliere Deutschland zu soviel Sozialstaat und Weitblick!
@stierfrau
Klar ist es moralisch richtig, die Eltern zu unterstützen. Doch a) sind nicht alle "Kinder" dazu in der Lage und b) haben nicht alle Renter/innen (erwerbstätige) Kinder.
Und was Du vielleicht nicht weißt ... es gibt durchaus auch Menschen, die einfach aufgrund Ihres lebenslang geringen Verdienstes jetzt eine minimale Rente haben bzw. aus genau diesem Grund auch nichts ansparen konnten - kann man jemanden, der 45 Jahre in diesem Land geschuftet und einbezahlt hat, jetzt damit bestrafen, dass er unter dem Existenszminimum lebt? Zumal die Rentenversicherung ja eine Pflichtversicherung ist / war und viele Menschen darauf vertraut haben, dass sie im Alter dadurch versorgt sind.
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„Herzogtum Lauenburg“ (Pseudonym)
zitat remy "ALLE zahlen ein (nach Einkommen) und jeder bekommt eine Rente, die ein Menschenwürdiges Leben ermöglicht. Alles andere wird über kurz oder lang scheitern"
in dem falle würde ich aufhören zu arbeiten, und zwar sofort. und das ist der grund, warum das so nicht funktionieren kann, denn mit der einstellung stünde ich nicht alleine da. ich habe ein soziales gewissen in massen und sehe auch ungerechtigkeiten in dem heutigen system, ich hab aber auch egoismus genug um nicht jene im übermaß finanzieren zu wollen, die sich hinter allen möglichen ausreden verstecken um den bequemen weg gehen zu können.
ich werde, wie es heute aussieht, bis zu schluss arbeiten (bis 66) und das aktuell 40 bis 43 std. in der woche, was ich dadurch erwirtschaftet habe (und das zu 80 % aus meiner eigenen arbeitskraft) möchte ich in der verbleibenden zeit, so mir eine bleibt, auch genießen dürfen. dafür habe ich jahrelang die zähne zusammen gebissen, auch wenns mal nicht so lief. und auch ich habe ganz nebenbei zwei kinder gross gezogen. von meinen kindern erwarte ich nichts.