Alleinerziehend - Testament machen?
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.02.2011
hi! Ich finde, das ist ein ganz wichtiges Thema. Ich beschäftige mich seit einiger Zeit auch immer mal wieder mit diesem Gedanken - was wird aus meinem Kind, wenn mir etwas passiert?
@Suenami: Danke für den Anstoß "Beistandschaft". Werde ich beantragen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.02.2011
bei dem Tod meiner Eltern vor 30 Jahren, stand ich ziemlich verzweifelt vor dem ganzen Nachlass. Es war ein absolutes Tabu über den Tod zu sprechen. Nichts war geregelt. Ich habe die ganzen Unterlagen nur mit Hilfe des Bestatters gefunden, und musste dann nach meinem Ermessen entscheiden.
Beerdigung, nicht vorhandene Versicherungen, Haushaltsauflösung, alles kaum zu bewältigen.
Auch ich habe das Thema sehr lange vor mir her geschoben. Aber nach meinem ersten gesundheitlichen Tiefschlag habe ich alles geregelt. Es gibt eine Patientenverfügung und ein Testament. Es gibt einen gesonderten Ordner mit allen meinen persönlichen Dokumenten. Geburtsurkunde, Heiratsurkunde, Scheidungsurteil und Versicherungen.
Um den Rest müssen sich dann andere kümmern.
@ Laluna,
ich muß dir widersprechen. Im Fall der Fälle zeigt eine mithilfe eines Notars oder RA aufgesetzte Sorgerechtsverfügung dem zuständigen Richter sicherlich, dass es sich hierbei um eine wohldurchdachte Sache handelt.
Man kann deshalb wohl auch annehmen, dass das Gericht tatsächlich die Entscheidung trifft, die dem in der Sorgerechtsverfügung niedergelegten Willen entspricht (und in der Regel wird es das wohl auch, wenn nichts Gravierendes dagegen spricht) - "hieb- und stichfest" gibt's trotzdem nicht - es geht hier um Menschen, nicht um "Dinge".

Was mir noch eingefallen ist: für viele nichtehelich geborene Kinder hat das Jugendamt die "Beistandschaft". Sofern eine solche besteht, kann man dort jederzeit eine schriftliche Sorgerechtsverfügung zu den Akten geben. Aber auch da gilt das Gleiche wie oben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.02.2011
...natürlich ...aber auch das muss schriftlich festgehalten werden...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.02.2011
Was ist eigentlich mit den Paten, wenn vorhanden, ich dachte immer die würden dafür auch in Betracht kommen?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.02.2011
sue hat recht aber man kann auf jeden fall einfluß nehmen, dazu müssen allerdings die umstände der person/en stimmen
@ chikis:

Ein Kind kann man nicht "vererben", allerdings werden im Fall der Fälle die Wünsche aller Beteiligten vom Gericht in der Regel sehr wohlwollend geprüft. Kinder ab 14 Jahre haben ein Mitspracherecht, gegen ihren Willen wird in der Regel nicht entschieden.

Schau mal hier, da findest du ein PDF mit einem Musterformular für eine Sorgerechtsverfügung eines/r Alleinerziehenden:

http://www.verfuegungszentrale.org/cms/upload/pdf/Formulare/DVZ_Sorgerechts_I_M_nichtdruckbar.pdf
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.02.2011
@chiquis

nein habe mich mit meinem notar des vertrauens beraten, ihm genau erklärt was mir wichtig ist und er hat mir gesagt was geht und wie es funktioniert, auf was ich achten muß, was ich neu überdenken sollte usw. danach hatte er ein testamentmuster verfasst und wir sind es durch gegangen, haben die ein und andere kleinigkeit noch geändert und dann wars fertig, kostenpunkt lag bei 250 euro da hinterlegungskosten bei gericht noch fällig werden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.02.2011
Hallo, also schon aus rein juristischer Sicht ( die nicht gerade für Emotionalität steht) ist es wichtig seinen Willen festzulegen, somit besteht kein großer Interpretationsspielraum, falls der Ernstfall eintritt und du kannst sicher sein, das alles so geregelt wird, wie du es willst.
Ich persönlich verfüge auch über einen Organspendeausweis und eine Patientenverfügung, da es bei mir noch nicht so viel zu vererben gibt, ist die gesetzlich vorgeschriebene Erbfolge in meinem persönlich Fall noch ausreichend, sollte sich dies ändern, werde ich natürlich auch ein Testament verfassen. Ich finde es allgemein sehr wichtig, sich auch mit diesem Thema auseinader zusetzen (zu Lebzeiten), inbesondere wenn man bedenkt in welcher emotionalen Stresssituation die Beteiligten sind, wenn ein geliebter Mensch stirbt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.02.2011
Das Thema Tod ist in meiner Familie kein Tabuthema.

Mein Mann und ich haben ein Testament, auch bzw. vor allem deshalb, weil wir ein Haus haben.
Desweiteren haben wir beide eine Patientenverfügung und diverse Versicherungen, u. a. eine Risiko-Plus-Lebensversicherung, die eben nicht nur im Todesfall auszahlt, sondern auch zu Lebzeiten.
Eine reine Risikolebensversicherung halte ich für wenig sinnvoll, man zahlt Jahrelang ein, aber sie greift nur im Todesfall.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.02.2011
Vielen Dank erstmal für eure Meinungen, Tips, Erfahrungen....

Ich werde davon mit Sicherheit einiges übernehmen, vor allem auch, das mit den geordneten Papieren denn ich bin eine Katastrophe was das angeht, bei mir liegt alles an Papieren in einer Kiste, ich weiss zwar, was ich wo finden kann, aber auch nur ich.

@Cannonball, ich find das super mit der Risikolebensversicherung, das ist wirklich sehr wichtig und ich werde mich gleich mal darüber informieren.

@miralina, ich denke, dass du die wichtigste Entscheidung schon getroffen hast, schreibs auf und lass es von Zeugen unterschreiben. Hab grad vorhin einige Tips zu dem Thema gelesen und, dass es sehr wichtig ist, dass das Ganze niedergeschrieben um diese Entscheidung richtig abzusichern.
Ich werde es auch tun, sobald ich ganz sicher bin, wen ich wähle.

@laluna, ich habe meine Eltern nicht direkt um Hilfe gebeten, sondern ich wollte einfach wissen, wie sie zu dem Thema stehen, da es sie ja auch persönlich betreffen würde, denn es ist schließlich ihr Enkelkind, das für sie sehr sehr wichtig ist.
Und alle Achtung, dass du das so durchdacht und durchgezogen hast, da fehlen mir einfach noch so einige Infos zu dem Thema.

@chaos, hast du das Testament alleine aufgesetzt?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.02.2011
Ich bin alleinerziehend und finde ein Testament (und eine Risikolebensversicherung in Höhe meiner Verbindlichkeiten + Beerdigungskosten) ein Muss, schließlich bin ich nicht unsterblich. So kann ich meine Verantwortung für mein Kind auch noch über meinen Tod hinaus wahrnehmen und meine Lieben nicht mit Entscheidungen (und Schulden) belasten, die ihnen in den Zeiten der Trauer sicher besonders schwer fallen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.02.2011
Das Thema Tod ist in vielen Familien oder auch im Freundeskreis ein absolutes Tabuthema. Niemand möchte gern darüber sprechen, weil niemand an den Moment denken will in dem er /sie Abschied nehmen muß. Und doch sollte man seine Ängste überwinden, der Tod gehört zum Leben dazu und auch solche Dinge wie die Frage - Was ist wenn ein Familienmitglied ein Pflegefall wird? Kann ich meinen Kindern zumuten meine Pflege zu übernehmen nur weil sie meine Kinder sind und das sich angeblich so gehört?- Ich habe das Glück, dass wir in unserer Familie sehr offen damit umgehen, wir wissen was jeder will bzw. nicht will. Teilweise sind diese Dinge auch schriftlich festgehalten und geregelt - also zumindest was finanzielle Sachen betrifft. Vielleicht hängt das damit zusammen, dass meine Mutter selbst in der Altenpflege gesarbeitet hat und immer offen mit uns darüber gesprochen hat. Welche Auswirkungen schweigen haben kann erlebte im letzten Jahr mein Cousin, seine Mutter starb sehr plötzlich und sie hat immer alles für ihre Männer geregelt, mein Onkel kam nicht an das Geld da das Konto nur auf ihren Namen lief, er wusste nicht wo bestimmte Unterlagen sind....ja eigentlich nicht mal in welchem Fach seine Socken liegen.....
Dieses Beispiel zeigte mir wieder wie wichtig es ist darüber miteinander zu sprechen, insbesondere wenn man alleinerziehend ist.
Trotz des schweren Themas...allen sonnige Grüße :-))))
Also....
Auch mich beschäftigt das oder hat es viel eher schon getan,denn die Frage nach dem was und wie und wo mein Kind weiterleben soll für den Fall das mit etwas passiert ist schon wichtig!!Wen man in einer Glücklichen Partnerschaft lebt stellt sich die Frage ja nicht denn dann ist der Gegenpart ja noch da.

Ich habe mich was das Thema angeht mit meinen Eltern besprochen und auch mit meiner Besten Freundin und bin zu dem schluss gekommen ds ich will das meine Tochter zu meiner Freundin gehen würde wenn mir etwas passieren würde.
Klar kennen mich meine Eltern aber meine Beste Freundin weiss einfach alles über mich und kennt mich am besten und auch meine Tochter,insofern ist diese Frage geklärt.
Allerdings habe ich das noch nicht fertiggebracht es Schriftlich festzuhalten.

Ich finde das es so die beste Lösung für meine Maus ist und auch für meine Eltern da sie nun auch keine 40 mehr sind und über das Thema Tod ansich habe ich mir auch so meine Gedanken gemacht und habe einen Organspendeausweis,eine Patientenverfügung und meine Eltern wissen wie ich, wenn ich denn,was wir uns nicht wünschen,vor ihnen gehen sollte beigesetzt werden will.

Stimmt aber schon ist nen heikles Thema ansich aber es kann ja immer mal was passieren ob Krankheit oder UNfall oder oder oder.......
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.02.2011
sicher ist es ein unbequemes thema und wird gerne tot geschwiegen. Ich habe mein testament beim notar hinterlegt damit das meiste geregelt ist sollte mir was passieren. Ich finde es beruhigend zu wissen das mein kind danach gut aufgehoben ist, auch das sie mit dem finanziellen kram erstmal nicht viel an der mütze hat. Wichtig finde ich dazu auch das alle papiere zusammen und übersichtlich sind. Nicht schön ist wenn du wirklich mit niemanden drüber reden kannst und geblockt wirst. Da fällt die entscheidung schwer die richtigen menschen zu finden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.02.2011
..ich habe eine Patientenverfügung und auch ein Testament...

wir haben alle ganz offen darüber gesprochen...das ist sehr wichtig... weil niemand unwissend Verantwortung übernehmen sollte....

sowohl darüber ... was aus dem Haus werden soll.. und auch darüber was werden soll.. wenn mein Exmann und ich nicht mehr für unsere Jüngste da sein können... in diesem Falle werden meine beiden erwachsenen Kinder für ihre Schwester sorgen...

..es gibt uns allen ein Gefühl der Sicherheit...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.02.2011
Ich denke das Thema ist nicht nur für Alleinerziehende wichtig.
Das ist ein generelles Thema. Vor allen Dingen für einen selber.

Laß im nächstem Moment etwas passieren und Dein Leben wird
künstlich durch die hochgelobte " Anlagenmedizin" fortgeführt.
Dukannst nicht mehr aktiv für Dich und Dein weiteres Leben bestimmen.

Wer das nicht möchte sollte sich über eine Patientenverfügung
Gedanken machen. Was passiert mit dem Vermögen ? Kann
Besitz geteilt werden? Paßt die gesetzliche Erbfolge?
Wer wird als Vormund bestimmt? Wie möchte ich beigesetzt werden? Was ist mit dem Thema Organspende? ...............


Es gibt für das Thema sehr gute Profi`s.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.02.2011
Mich würde sehr eure Sicht der Dinge zu dem Thema interessieren, dabei sind Männer wie Frauen gefragt.

Ich habe vor einiger Zeit in einem Ratgeber gelesen, dass man als alleinerziehende Mutter ein Testament hinterlegen sollte, in Bezug auf die Vormundschaft und Erziehungsberechtigung des/r Kindes/r, falls der Mutter etwas zustoßen sollte und der Vater als Erziehungsberechtigter nicht in Frage kommt (aus welchen Gründen auch immer).

Nun beschäftigt mich dieses Thema, denn es erscheint mir nur logisch, vorzusorgen, für den Fall der Fälle, aber ich kann und will mich irgendwie nicht mit dem Gedanken vertraut machen, dass mein Kind nicht bei mir aufwachsen könnte.

Ich weiß auch, dass sowas eher ein Tabuthema ist, denn ich habe versucht, schon mehrere Male mit meinen Eltern darüber zu reden, aber die wollen sowas nicht hören und Entscheidungshilfen schon gar nicht geben. Ich fühl mich damit alleine.Auch bei Freunden oder Verwandten komme ich nicht gut damit an, aber man sollte sich doch schon überlegen, wer für diese Aufgabe in Frage käme. Aber wie entscheiden, wenn keiner darüber reden möchte?

Nun meine Fragen: Habt ihr ein Testament für diesen Fall hinterlegt?
Würdet ihr es tun und wenn, was bzw. wen würdet ihr da überhaupt reinschreiben?
Wie kann man sich überhaupt für eine Person entscheiden, die an Mutterstelle dein Kind erziehen soll?
Diese Fragen gehen mir schon seit längerer Zeit nicht mehr aus dem Kopf und mich würde brennend eure Meinung dazu interessieren.