Liebeskummer

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 239 Antworten

„Wetzlar“ (Pseudonym)

@Kaffee-Pause und Energieengel...ich sprach von meiner Herkunft und von meinem Aufbringen und da wurden MEnschen nicht weggesperrt oder haben sich das Leben genommen.
Das Leben war hart und anstrengend, aber es gab sehr viel Gemeinschaft und niemand fühlte sich allein. Das Lebensglück wurde nicht an einer romantischen Liebe festgemacht, das ist wohl der Unterschied zu der heutigen Zeit, wo die romantische Liebe das non plus ultra zu sein scheint.
Bedingungslose Liebe mache ich nicht an einem Mann und Verliebtsein fest, ich bin Mutter und ich kenne sie.
Ich war auch verliebt und habe geliebt und habe mich auch schon getrennt, ich laufe nicht allein durch die Welt, aber ich kenne es nicht zusammenzubrechen, wegen einer Trennung oder Enttäuschung. Ich werde hier nicht irgendwas erzählen, damit ich in das Schema eines Menschen passe, der sich von seinen Emotionen so runterziehen läßt, dass er bricht. Da habe ich ein sehr starken Selbsterhaltungstrieb und auch Pflichtgefühle gegenüber Menschen, die mich brauchen. Das steht nicht im Widerspruch mit einem emotionalen Charakter. Meine Stärke beziehe ich unter anderem mir Schwächen zu erlauben. Niederlagen und Enttäuschungen zu erlauben und mich deshalb nicht zu kasteien und fertig zu machen.

Überlege mal, wer die Zeit hatte die Dramen über Liebeskummer und Tragödien zu schreiben, es waren bestimmt nicht die Menschen, die tagtäglich um ihr Brot und Leben kämpfen mussten. Sowas war denen schlichtweg egal. Essen, Sicherheit und Wärme war erstmal wichtiger.
Eine romantische Liebe war und ist auch heute nicht unbedingt das Ziel eines jeden Menschen auf dieser Erde. Sehr praktische Gründe haben die Partnerwahl zumeist ausgemacht.

Ich betone gerade hier in diesem Forum, dass ich nicht werte, weil ich es sehr oft erlebe, dass Empfindungen und Erlebnisse anderer Menschen schnell als Angriff genommen werden, statt sie einfach nur zu lesen und entweder abzuhaken oder darüber nachdenken. Jeder kann sich etwas daraus nehmen oder auch nur blöd finden oder oder oder...alles ist gut. Einen Missionierungsauftrag habe ich nicht.

Wenn dies aber dazu genutzt wird an der Stelle aus meiner Sicht auch an vielen Stellen maßlos zu übertreiben und die Eigenverantwortung komplett auf ein Krankheitsbild zu übertragen, dann bin ich nicht mehr gewillt diese Entwicklung toll zu finden

Shadow Cop,

solch ein Verhalten kann ebenfalls Ausdruck einer Störung oder anders gelagerter Probleme sein, leicht oder schwer, das ist ganz individuell.

Ein/e gute/r Psychologe/Psychologin wird auch das erkennen und behandeln und sich nicht auf das "maßlose Übertreiben"- wie Du es formulierst- fokussieren sondern sich an das andere Problem heran tasten.

Toll musst Du das nicht finden, klar, aber für mich klingen Deine Worte eher nach einer negativen respektive verständnislosen Einstellung Menschen gegenüber, die so auf z.B. Liebeskummer reagieren.

Ich will Dich nicht umstimmen sondern einfach eine andere Möglichkeit für so ein Verhalten aufzeigen und dass nicht alle einfach so übertreiben, mimosenhaft sind oder sich einfach nur anstellen.

Zum Anderen:

Es muss nicht Jeder gleich sein aber ich weiß aus Erfahrung mit einer früheren Freundin, dass sie als sehr sachlich orientierter Mensch eben um Längen weniger an Trennungen - wenn überhaupt- gelitten hat wie ich als emotionaler Mensch es zur damaligen Zeit getan habe.

Ich hatte mir damals gewünscht, so zu sein wie sie um da nicht immer so anstrengend durch zu müssen; wie sie das machte, keine Ahnung. Sie selbst konnte mir das auch nie beantworten.

Später, als ich älter und erfahrener wurde und viele Dinge einfach anders zu sehen begann wollte ich das nicht mehr; sie wurde mehr und mehr zu einem kalten Menschen, der anderer Leute Gefühle egal waren, sie herablassend auf sie hinab schaute und sich großartig und überlegen fühlte.

SO wollte ich dann nicht werden/sein.

Ich versuche schon lange, eine halbwegs ausgeglichene Mischung aus Sachlichkeit/ Rationalität, einem "Was ist wirklich und wo klemmts denn tatsächlich" Zustand und Emotionen nach einer Trennung zu schaffen.

Das gelingt mir mit jeder Übung besser (oder auch mal nicht), bei einer der letzten Trennungen war es sogar eine riesen Erleichterung und von Trauer nichts zu spüren (die Beziehung war aber davor schon kaputt und die Trennung kam nicht überraschend) trotzdem möchte ich nicht auf meine Emotionen verzichten (darüber hatten wir Beide schon mal in einem anderen Thread geschrieben).

Ich glaube wirklich, dass die sachlichen Menschen viel weniger leiden als die emotionalen.
Solange es nicht ins Gefühlskalte abrutscht und sie tatsächlich sachlich reagieren können ohne sich selbst zu belügen und irgendwann dann psychische/physische Probleme bekommen haben solche Menschen in meinen Augen schon einen Vorteil.

Ach und überheblich, herablassend und arrogant, wie meine ehemalige Freundin, sollten sie auch nicht werden denn das bringt mit Mitmenschen dann wieder andere Probleme und macht extrem unsympathisch (auch wenn sie das dann vielleicht wieder nicht stört).


Es muss eben jeder WISSEN, dass man Liebeskummer hat nur DANN ist dieser Liebeskummer auch echt versteht sich.


Was meinst Du damit?
Ist ein nicht identifizierter Kummer keiner/nicht echt oder brauchst Du eine klare Benennung des Kummers um daran arbeiten zu können oder ihn von jemand Anderem ernst zu nehmen?

„Hameln“ (Pseudonym)

Irgendwie fällt mir gerade spontan dazu ein:
Wer sich traut, eher hoch zu fliegen, riskiert auch einen tieferen Fall.

Und :
"Früher" hielt man vieles auch einfach für Schicksal und "Gottes Wille".
Da gab es mehr diese "Ergebenheit" in sein Leid und hartes Leben. Ging ja meist allen so.
Ob dies noch so erstrebenswert ist, finde ich fraglich.


Zum anderen wird einem heute auch ständig suggeriert, daß alles an einem selber liegt, was die Qualität des eigenen Lebens ausmacht. Da wird ein anders gelagertes "Schuldgefühl" impliziert.
Eben nicht "Sünde" und moralisch verwerflich, sondern...."selber Schuld", zu doof, zu empfindlich, stellt sich eben an...

Und richtig trauernde Menschen hält auch kaum noch einer aus...Zack, Zack, bitte funktionieren im Job und Alltag und nicht mit zuviel Gefühlen bitte belästigen......Auch nicht förderlich.

@ *Avalonia*
Es muss eben jeder WISSEN, dass man Liebeskummer hat nur DANN ist dieser Liebeskummer auch echt versteht sich.

Was meinst Du damit?
Ist ein nicht identifizierter Kummer keiner/nicht echt oder brauchst Du eine klare Benennung des Kummers um daran arbeiten zu können oder ihn von jemand Anderem ernst zu nehmen?

Mein Satz war ironisch, falls dir das nicht aufgefallen ist. Es bezog sich eben auch auf eben deine Auffassung, dass echter Schmerz eben nur der ist, welchen man auch nach außen zeigt.
Da dir ja selbst schon aufgefallen ist, dass Trennung weniger weh tun, wenn man sie kommen sieht muss man sich vielleicht auch die Frage gefallen lassen, ob sachliche Menschen das nur besser erfassen können und eben nicht so "überrascht" sind wie Menschen die das nicht sehen können oder wollen.
Bei mir war es ja auch so, dass die Trennung keinesfalls "plötzlich" kam und von daher auch kein richtiger Liebeskummer vorhanden war.
Auch beim Thema Psychologen bin ich skeptisch, denn ein guter Schauspieler kann einem Psychologen lange etwas vor machen. Das ist ja auch ein Problem mit Soziopathen, denn diese Menschen sind keinesfalls dumm und können sich sehr gut verstellen, weil man lernen kann auf welche Muster ein Psychologe eben achtet. Der geht im Grunde auch nur nach Schema vor oder wenn man Glück hat ein wenig nach Bauchgefühl, wobei das wenig mit Medizin zu tun hat. Solange man also in die Köpfe der Menschen nicht rein schauen kann ist hier auch immer Spielraum für Theater. Und dass es den Menschen im Gegensatz zu früher mit diesen Erkrankungen schon SEHR leicht gemacht wird finde ich schon. Das sieht man ja an den steigenden Zahlen von BurnOut. Die Frage, die ich mir da eben immer stelle ist ja, dass nicht Burnout die eigentliche Krankheit ist sondern das so gut wie immer eine andere Ursache hat. Ob aber ein Psychologe diese Ursache überhaupt bekämpfen kann oder will stelle ich hier auch mal in Frage. Da kommt also ein Patient, der schon einmal mit einer Situation in seinem Leben nicht klar kam und dem will man nun erzählen, was er besser machen soll, damit es beim zweiten Mal nun doch klappt?
Da muss man aber auch ein ziemliches Gottvertrauen haben...

Mein Satz war ironisch, falls dir das nicht aufgefallen ist. Es bezog sich eben auch auf eben deine Auffassung, dass echter Schmerz eben nur der ist, welchen man auch nach außen zeigt.

Ich habe nirgends geschrieben, dass echter Schmerz nur der ist, der nach außen gezeigt wird.
Mir ist völlig klar, dass Menschen, die Emotionen nicht nach außen tragen, sie dennoch haben können.

Mr geht es um Menschen, die tatsächlich sehr sachlich orientiert sind und ihnen kaufe ich das, eben aus früheren Erfahrungen, ab.
Nicht Jemandem übers Internet, den/die ich nicht persönlich und gut kenne. Das kann ich nicht beurteilen. Kann auch sein, sie schreiben im Netz, wie toll sie mit Trennungen umgehen aber vor dem PC siehts dann ganz anders aus.

Nein, die Ironie habe ich nicht erkannt.

Da dir ja selbst schon aufgefallen ist, dass Trennung weniger weh tun, wenn man sie kommen sieht muss man sich vielleicht auch die Frage gefallen lassen, ob sachliche Menschen das nur besser erfassen können und eben nicht so "überrascht" sind wie Menschen die das nicht sehen können oder wollen.

Ich arbeite daran, Trennungen (oder sonstigen Schmerz) gut hinzubekommen, von alleine kam das nicht und es ist auch nicht angeboren.
Ich hatte auch schon Trennungen, bei denen ebenfalls klar war, dass sie sein müssen und trotzdem habe ich sie nicht so einfach weggesteckt auch wenn mir der Kopf sagte, das wurde aber Zeit.

Die Frage, die ich mir da eben immer stelle ist ja, dass nicht Burnout die eigentliche Krankheit ist sondern das so gut wie immer eine andere Ursache hat.

Genau so etwas in der Art hatte ich vorher geschrieben.

Ob aber ein Psychologe diese Ursache überhaupt bekämpfen kann oder will stelle ich hier auch mal in Frage.

Das ist sein tägliches Brot, warum sollte er nicht?? Wenn Psychologe und Patient nicht miteinander klar kommen ist das eine Sache aber eine ganz andere, dass er demjenigen, der vor ihm sitzt, helfen soll. Egal, wie banal und mimosenhaft ihm das Problem vorkommt. Das ist sein Job.


Da kommt also ein Patient, der schon einmal mit einer Situation in seinem Leben nicht klar kam und dem will man nun erzählen, was er besser machen soll, damit es beim zweiten Mal nun doch klappt?

Ja eben und genau weil man nicht klar kam sucht man sich evtl. Hilfe. Niemand sagt, wie man es besser machen muss.
Psychologen versuchen erst einmal, die Ursache zu finden und erarbeiten dann zusammen mit dem Menschen, der vor ihnen sitzt, eine Lösung. Wenn sie nicht funktioniert, dann an einer anderen.

Niemandem wird ein festzementierter Weg oktroyiert, jeder Mensch muss seinen eigenen finden. Die Psychologen sind Unterstützer, keine Heilsbringer oder Bestimmer.

„Dinslaken“ (Pseudonym)

Das Problem ist nämlich wie bei der Wertung auch, dass man dann gar keine Möglichkeit hätte zu entscheiden, ob es denn nun ein Angriff ist oder nicht. ;) Aber vielleicht ergibt das ja beim nochmaligen Lesen für dich Sinn.

Shadow, ein für alle Mal: entgegen anderslautenden Gerüchten habe ich keinerlei Einfluß darauf wie andere meine Worte auffassen oder kann ihre Meinung manipulieren - ich meine mit solchen Aussagen, dass zumindest ich die Worte nicht als Angriff meine, sie nicht mit Kampfeslust geschrieben habe, sondern mit der Hoffnung auf ein Gespräch und hoffe dass sie so verstanden werden.
Dass mir bewußt ist, dass sie anders aufgefasst werden können geht ja alleine schon daraus hervor, dass ich diese Möglichkeit anspreche.
Ich versuche mich also in das Gegenüber einzufühlen und zu sehen ob die Worte anders ankommen könnten als sie gemeint sind, mache darauf aufmerksam, dass es zumindest von mir so nicht gemeint ist. Die Gefahr dass es anders ankommt ist dennoch immer gegeben und im Netz ist die Gefahr nochmal dreimal so hoch.

Überlege mal, wer die Zeit hatte die Dramen über Liebeskummer und Tragödien zu schreiben, es waren bestimmt nicht die Menschen, die tagtäglich um ihr Brot und Leben kämpfen mussten.

@ DoA
Überlege (oder recherchiere) mal wer in den Theatervorstellungen von Shakespeare saß. Nicht nur die Reichen, sondern das einfache Volk, auch und gerade sehr arme Menschen, die täglich um ihr Brot und Leben kämpfen mussten. So ganz egal war es ihnen also nicht.

Hallo, wir schreiben hier über Liebeskummer - wer noch nie einen hatte, weiß m. E. auch nicht, wie sich das anfühlt.

@DoA, du verklärst die Vergangenheit. Ich habe lange Zeit in einer Bauernfamilie gelebt (vom "alten" Schlag)- diese Menschen glaubten auch, dass Depressionen keine Krankheit sind. Dass sich der Großvater aus dem Fenster geworfen hat, war irgendwie kein Thema. Wahrscheinlich wollte er sich nur wichtig machen, gell?

@Coo: Wunderbar, dass du so viel über Psychologen weißt - hast du das auch studiert? Wahrscheinlich weißt du auch wahnsinnig viel über einfach ALLES Bescheid, du wärst der perfekte nächste Präsident der Vereinigten Staaten.

Es ist in hohem Maße arrogant, so über Dinge zu urteilen, die man wohl weder kennt noch nachvollziehen kann.

Fertich.

„Düren“ (Pseudonym)

@cop Du hattest anscheinend nie Liebeskummer. Sonst wüsstest du, wie sich das anfühlt. Und es sollen sogar schon Menschen an gebrochenem Herzen gestorben sein.

„Bad Waldsee“ (Pseudonym)

@Seraph
Kann ich bestätigen..also das mit dem gebrochenen Herzen.

Mir "gefällt" der Begriff "Lebenskummer" den ich hier in einem der Post´s gelesen habe. Damit kann ich mich gut identifizieren.

Es ist ja nicht immer eine verlorene Liebe oder Beziehung, die einen in eine tiefe Gefühlstalfahrt stürzen kann.

Ich bin so der Typ Mensch, der mit Beziehungsenden relativ schnell fertig wird, wenn Klarheit herrscht. Was ich gar nicht ab kann, sind so ausschleichende Beziehungen, wo man ewig nicht weiß, woran man ist. Aber als beispielsweise mein Exmann relativ unerwartet einen Schlussstrich gezogen hat, konnte ich nach kurzer Schockphase auch recht schnell akzeptieren. Was bleibt einem auch anderes übrig. Auch wenn meine Lebensumstände alles andere als prickelnd waren, aber mein Selbsterhaltungstrieb erwacht dann ziemlich zügig.

Richtig aus Bahn geworfen hat mich allerdings mal eine Liebe, die im Grunde erwiedert wurde, aber wo lange nicht klar war, wie sie zu praktizieren sein wird. Die Umstände waren komplett gegen uns. Hier geriet ich tatsächlich in eine Art Lebenskummer. Auf ein tolles Wochenende folgten Phasen, wo wir nicht wußten, ob wir uns je wiedersehen würden. Ich konnte nicht mehr essen (was mir im Leben sonst nie passiert ist), kaum mehr schlafen, mich nicht mehr konzentrieren im Job...sogar für mein Kind fehlten mir oft die Nerven.

Ich war völlig aus der Bahn. Und konnte das einfach eine Zeitlang nicht in den Griff bekommen. Ich konnte nicht abschalten an ihn zu denken und zu grübeln und zu trauern, dass alles so besch.... ist.

Erst als meine Mutter mir irgendwann mal mehr oder weniger den Kopf gerade rückte, weil sie offenbar spürte, dass ich völlig neben der Spur lief, hab ich mich unter Aufwendung großer Anstrengungen versucht etwas zu straffen und vor allem wieder voll für mein Kind dazusein.

Auch wenn das inzwischen 20 Jahre her ist (Es war übrigens der Mann, der später dann mein Ex-Ehemann wurde... 😂😂 ) es ist mir in lebhafter Erinnerung geblieben. Und definitiv nicht in guter.

Es hat mich allerdings nicht davon abgehalten, mich später nochmals in eine ähnlich gestrickte schwierige Beziehung zu begeben. Man könnte fast meinen, dass ich solches Leiden brauche. 😂

Dem ist natürlich nicht so und beim zweiten Mal war es auch deutlich entspannter für mich. Sicher auch durch die Erfahrungen der vorherigen Geschichte.

Ich hab mir felsenfest vorgenommen, dass mich eine Beziehung nie wieder so dermaßen aus dem Ruder laufen lässt, dass ich mein Leben kaum mehr Griff habe. So weit werd ich es nie wieder kommen lassen.

„Cuxhaven“ (Pseudonym)

Ich sollte zuerst lesen und dann schreiben... Wenn da schon steht muss ich nochmal in die gleiche Kerbe schlagen. Es gibt diesen schönen Spruch... unter jedem Dach, ein ach. ..

„Cuxhaven“ (Pseudonym)

Zum Thema... ich habe schon das Gefühl gehabt, dass mir die Luft zum Atmen fehlt, wenn die Liebe geht. Mir tut es jedes mal unsäglich weh!

„Dinslaken“ (Pseudonym)

Ich halte das Bild von der guten, alten Zeit auf dem Land, wo das Leben beschwerlich war, die Menschen einfach, die Probleme sich nur um das blanke Überleben drehten auch für sehr geschönt.
Bin selbst eher ländlich aufgewachsen und stamme mütterlicherseits von einer großen Bauernfamilie ab, habe deshalb dem Landleben gegenüber nur wenig an Verklärung von zu Hause aus mitbekommen. An Arbeit, Mühe und Überlebenskampf hat es da nicht gemangelt, dennoch gab es natürlich auch Selbstmorde.
Besonders tragisch ein Fall, bei dem der Sohn sich mit Unkrautvernichtungsmittel das Leben nahm weil er herausfand dass sein Vater mit seiner Frau (also der Frau des Sohnes) geschlafen hatte und sie schwanger wurde.
Offiziell ist er an seinem eigenen Erbrochenem erstickt, nachdem er zu viel getrunken hatte, bestätigt vom Dorfarzt, der bei der Farce ohne mit der Wimper zu zucken mitmachte. Wenn das kein Liebeskummer war, weiß ich auch nicht ...
Die Leute hatten einen riesigen Bauernhof mit Tieren und zusätzlich Pferde zu versorgen. Also an zu viel freier Zeit kann es mal nicht gelegen haben. Es gab auch zwei Leute die sich einfach "nur" todgesoffen haben und jemand der sich aufgehängt hat auch. Natürlich sind die Geschichten nur in der Familie bekannt. Selbstmord galt noch bis in die moderne Zeit hin als Todsünde, das war eine riesige Schande für die Familie. Ich glaube nicht dass es früher weniger Verzweiflung und Depression gab, sie äusserte sich nur anders oder wurde nicht erkannt. Und ich glaube auch nicht dass es weniger Trennungsschmerz gab - vielleicht seltener weil sich die Leute eben generell weniger schnell trennten.

Als ob schwer arbeitende Menschen keine tiefen Gefühle hätten. Schau Dir das Leben von Kafka an, der war ein einfacher Versicherungsangestellter, der oftmals am Hungertuch nagte und völlig verarmt starb ... und schau Dir die Gedanken an die er hervorgebracht hat.

„Dinslaken“ (Pseudonym)

P.S. @ dagmar
Danke für Deinen Beitrag von 17:55 h - möchte ich genau so unterschreiben.

Na jetzt hast du aber das Stöffchen für nen ganzen Dorfroman zusammengefasst.

Ich bin auch ein Dorfkind und kenne das harte Leben, welches beispielsweise meine Großeltern noch hatten.

Viel Zeit für Gefühlsduselei war da wahrlich nicht.

Trotzdem ändert das alles nichts daran, dass die DoA ihre Gefühle genauso ausleben kann, wie es ihrem Naturell nun mal entspricht.

Deswegen ist sie weder besser, noch schlechter als wir alle anderen. Auch wenn das vielleicht mit der Gefühlswelt von dem ein oder anderen hier nicht konform geht.

So facettenreich sind Menschen eben.

„Dinslaken“ (Pseudonym)

Liebe Steffi, das ist kein Stöffchen für einen Dorfroman, sondern das Leben. So ein Minimum an Respekt wäre nett. Danke.

@Steffi, @DoA wird ihr Gefühlsleben nicht abgesprochen, und so habe ich das auch nicht über@Cop gemeint.
Aber das, worüber hier gesprochen wird, ist definitiv KEINE "Gefühlsduselei", auch wenn unsere Altvorderen das so nennen mochten. Seelische Verletzungen kann man nicht einfach abtun, das ist wissenschaftlich erwiesen. Wenn jemand keine solchen Traumata erleidet - nun, wie schön für ihn.

Dann sollte so jemand aber auch etwas behutsamer mit seinen Äußerungen sein. Das ist alles. Was nun "besser" für einen Menschen ist, kann niemand sagen. Für einen dies, für den anderen jenes. Ich bin jedenfalls froh, dass ich meine Empfindungen so habe, sonst wäre ich nicht ich, dann hätte ich mich von mir entfernt.

Wie du sagst, "facettenreich" - aber von niemandem zu be- oder verurteilen.

„Dinslaken“ (Pseudonym)

Danke Peppermint Patty.

DoA ich diskutiere echt gern mit Dir, aber Sätze wie: “Ich werde hier nicht irgendwas erzählen, damit ich in das Schema eines Menschen passe, der sich von seinen Emotionen so runterziehen läßt, dass er bricht." finde ich wirklich heftig.

Ich (zum Beispiel) bin schon durch ziemliche Scheiße gewatet in meinem Leben, ehrlich gesagt in weit größerem Maße als die Meisten, die ich kenne. Und ich bin immer wieder aufgestanden. Mich hat ein Trennungsschmerz vor ein paar Jahren dennoch so richtig aus der Bahn geworfen (obwohl ich objektiv weit Schlimmeres aus eigener Erfahrung kenne) - der Schmerz fühlte sich wie ein kalter Drogenentzug an (bzw. wie ich mir einen körperlichen Drogenentzug vorstelle) und Gedanken an Selbstmord waren da durchaus auch dabei. Und weißt Du was - auch danach bin ich wieder aufgestanden.
In diesem Thread sehe ich niemanden der den Eindurck macht an seinen Emotionen zerbrochen zu sein und ich finde diese Aussage geradezu frech und kaltschnäutzig.
Keine Ahnung ob das beabsichtigt ist oder Du es vielleicht gar nicht merkst aber Deine Sätze atmen schon so ein bisschen arg die gefühlte Überlegenheit über die (von Dir empfundenen) Schwächen anderer.
So nach dem Motto: "Stellt Euch mal nicht so an - in Afrika sterben kleine Kinder, DAS sind richtige Sorgen" - das ist (bei aller Liebe) bei psychischen Themen bis hin zu Depression wirklich keine Hilfe - und nur weil jemand mal am Boden liegt, bedeutet das nicht dass er gebrochen ist. Natürlich musst Du Deine Meinung nicht verstecken oder Dich anbiedern, aber momentan wirkt es auf mich geradezu herablassend.

@PeppermintPatty♡Andrashins' girl

Dich hatte ich mit meinen Zeilen überhaupt nicht auf dem Schirm. Bitte nicht jedes Schühchen anziehen, welches im Weg rum steht. 🌸

Meine Zeilen galten eher der Kaffee-Pause. In ihren Zeilen wird sehr wohl be- und verurteilt.

Hübsche Beispiele gibt es da gerade in ihrem letzten Post:

- In diesem Thread sehe ich niemanden der den Eindurck macht an seinen Emotionen zerbrochen zu sein und ich finde diese Aussage geradezu frech und kaltschnäutzig.

- Keine Ahnung ob das beabsichtigt ist oder Du es vielleicht gar nicht merkst aber Deine Sätze atmen schon so ein bisschen arg die gefühlte Überlegenheit über die (von Dir empfundenen) Schwächen anderer.

- Natürlich musst Du Deine Meinung nicht verstecken oder Dich anbiedern, aber momentan wirkt es auf mich geradezu herablassend.

Dieses "Die Meinung von anderen einfach mal stehen lassen" ist eine echte Herausforderung für viele. Das ist mir durchaus klar.

DoA macht nichts anderes, als ihre Empfindungen und ihre Art ihr Leben zu meistern darzustellen. Und da hat niemand irgendwie dranrumzukritteln. Da Bedarf es sicher keiner Zusammenfassung aller dörflichen Katastrophen aus "der guten alten Zeit" um ihr aufzuzeigen, dass sie Kaffee-Pauses Meinung nach, falsch fühlt und empfindet.

Wie ihre Ansichten auf die Userschar hier wirken, ist dabei völlig uninteressant. Es ist ihr Leben. Ihre Erfahrungen und ihre Art mit emotionalen Herausforderungen umzugehen. Das muss man akzeptieren, auch wenn es eventuell mit dem eigenen Empfinden nicht konform geht.

„Schortens“ (Pseudonym)

Steffi, das wird sie wieder mal nicht kapieren.

Männer geben es durchaus zu, Liebeskummer zu haben und grundsätzlich über Gefühle und Emotionen zu reden. Aber eben nicht in einem vorwiegend anonymen Internetforum sondern im privaten persönlichen Bereich.

„Hameln“ (Pseudonym)

Liebeskummer habe ich immer als "Preis" dafür verstanden, daß ich tiefe und intensive Liebe erleben kann (darf ?)
Und das Risiko bin ich auch meist wieder eingegangen.
Manchmal auch nicht, da bin ich vorher ausgestiegen.

Verlustgefühle sind elementar bedrohliche Gefühle eines jeden Menschen. Der Umgang damit, bzw überhaupt zu erkennen, daß es um dieses Gefühl geht, ist wiederum individuell. So mancher Rückenschmerz oder Migräne versteckt mehr Emotionen, als oft bewußt ist.

Vieles im Leben schmerzt, mal mehr, mal weniger heftig. Ist halt Leben.
Und da ist auch jede Lebenslage von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Der eine ist mehr Mimose, der andere hat ein Gemüt wie ein Metzgershund.
Die "Wertigkeiten" von Gefühlen zu diskutieren empfinde ich als müßig. Was den einen glücklich macht, verursacht mir ggf Gruseln.
Ausschlaggebend ist das subjektive Gefühl von "Leid". Und auch da kann ich eben ab und an Gefühlslagen nicht so wirklich nachvollziehen. In beide "Richtungen".
Muß ich auch nicht.

Danke, @dagmar.

@Steffi, danke für das Blümchen, und den Schuh werfe ich in den Ring - moglichst zwei hier sehr umtriebigen Usern an den Kopf, die sich in den letzten Tagen die Bälle zuspielen, dass es eine Freude hat und die mit gezielten Provokationen, Unterstellungen und Wortverdrehungen gleich eimerweise versteckte Unverschämtheiten und Plattitüden ausgießen.
Das nenne ich Trolle in Hochform.

Jetzt fehlt noch, dass sie beleidigt tun und Fragen über Fragen stellen...neeein, DAS oder DEN kann ich ja nicht meinen...
Pfff... Polemik und schwarze Rhetorik hat hier nichts zu suchen. Dieser Thread ist schon fast zerschossen, den nächsten habe ich auch schon entdeckt.
Schade.

„Wetzlar“ (Pseudonym)

@Kaffee-Pause...puuuhhh es ist anstrengend sein Denken und Fühlen seziert zu sehen und dann auch noch mit falschen Ergebnissen, wie ich finde.

Liebeskummer und Lebenskummer existieren und können Menschen auf die Knie zwingen und auch im Extremfall komplett brechen. Das wurde in keinem Beitrag hier anders geschrieben. Keiner, auch ich nicht will irgendjemanden hier das Gefühl abschreiben so zu fühlen, wie er fühlt. Ich denke, da gibt es auch nichts zu diskutieren.

Mit meinen Ausführungen habe ich versucht zu erklären, warum ich denke, dass ich so bin, wie ich bin. Mit keinem Wort sage ich, dass ich überlegen oder denke, dass mein Weg besser sei.

Wenn jemand den Film bzw das Buch -Alexis Sorbas - kennt, kann vielleicht nachvollziehen, wie ich drauf bin. Das Leben in Griechenland war noch lange sehr archaisch und fernab von den Städten noch viel mehr im Vergleich zB zu Deutschland.
Da wird Vieles genommen wie es ist und weiter gemacht, nicht mit dem Gefühl des Scheiterns und des Aufgebens, sondern Annehmens. Und auch wenn ich jezt nicht in einer archaischen Gesellschaft mehr lebe hat mich dies geprägt und beeinflußt mich noch heute.
In dem Film kann man den Gegensatz sehr schön sehen ---Alexis und Basil---

„Hameln“ (Pseudonym)

@DoA
Ich glaube, ich verstehe, was du meinst.
Der Umgang mit bestimmten Gefühlen ist kulturell sehr unterschiedlich konditioniert.
Im Orientalischen Raum gibt es die "Klageweiber", die sehr emotional und laut und dramatisch zetern und klagen und somit Trauernden helfen können, ihren Schmerz über einen Verlust "freier" zulassen und ausleben können. Einen "Raum" dafür bieten.
Hier im nördlichen Raum kamen früher auch die Frauen des Ortes vorbei und boten Beistand bei Krisen und Schicksalsschlägen.
Im Süden Europas lebt man wohl eher Gefühle "aktiver" und temperamentvoller aus....
Im Norden braucht es oft nicht mehr als ein paar Worte (Moin, Jooo, muß)
Überspitzt formuliert....für die Wortsezierer hier ;-))

Allerdings sehe ich auch eine zunehmende "Selbstbezogenheit" und emotionale "Unreife" bei vielen jüngeren Leuten in meinem Job. Da werden "Problemlagen" geschildert, bei denen ich schon vermehrt nur ungläubig stauen kann und erstmal stutze, mit der Frage im Kopf, ob dies nun wirklich ernst gemeint ist. Die Frustrationstoleranz scheint da geringer zu werden.
Viele junge Menschen werden recht wohlbehütet und gut versorgt groß. Da verschieben sich schon mal die Grenzen, was ein Mensch, als Krise erlebt.

Sich beim ersten Liebeskummer umbringen zu wollen, hat es aber auch schon immer gegeben.
Oder gewalttätig Amok zu laufen, weil die Freundin einen verlassen hat.
Im Suff, wenn die Hemmschwelle sinkt, allemal.

„Bad Waldsee“ (Pseudonym)

Ich glaube dass jeder schon mal richtigen schmerzenden Liebeskummer in seinem Leben gehabt hat.

Jeder verarbeitet Trauer anders. Ich finde aber dass man sich auch Zeit nehmen sollte um das Ganze zu verarbeiten. Seine Gedanken zu ordnen, seinem Leben neue Struktur zu geben. Weinen hilft dabei den emotionalen Stress abzubauen. Das finde ich ganz wichtig.
Mir hat meine beste Freundin dabei geholfen als ich den schlimmsten Trennungskummer in meinem Leben hatte.
Sie hat mich überall mit hingeschleppt und mir endlos lange zugehört, auch wenn ich mich immer wiederholt habe. Sie war sehr geduldig mit mir. Aber es hat sich gelohnt auf und ich ging wieder geradeaus.

Derjenige der sich trennt, hat immer weniger oder gar kein Stress, da er ja schon länger mit dem Gedanken spielt und sich mental darauf eingestellt hat. Der Partner bekommt sozusagen einen Schock wenn es unerwartet kommt. Das muss man erst mal verarbeiten und das kann auch sehr schmerzhaft sein.

Eine Trennung kann auch etwas Gutes bedeuten und davon geht die Welt nicht unter. Auch wenn es auch erst einmal so aussieht.