Liebeskummer
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Ich saß neulich in einer Runde mit Leuten zusammen und wir haben festgestellt, das nur 50% von uns das Gefühl von Liebeskummer wirklich kennen. Also nicht nur "Bedauern", sondern wirklich sehr schmerzhaften Liebeskummer.

Ist für euch Liebeskummer ein Thema gewesen? Wie habt ihr ihn überwunden?
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Ja, bei mir sogar noch aktuell....Es ist jetzt nicht so, dass es mich übermannt...oder ich verzweifelt denke, dass das Leben nicht mehr weiter geht oder...ich habe mich ja auch letztendlich getrennt...und wünsche ihm von Herzen das Beste...und dass er glücklich wird...aber immer wieder, wie in so Wellen...da werde ich richtig traurig...und vermisse das, was wir hatten...vermisse ihn...und das tut manchmal richtig in der Brust weh. Ich denke, da hilft nur , es zu durchfühlen...irgendwann heilt das schon, alles braucht seine Zeit. Ich tu mir selbst dann halt Gutes, treffe mich mit Freunden , mache Sport und erfreu mich an dem, was da ist...meinen Kindern z.B....meinen Katzen...tue Dinge, die mich erfüllen...z.b. malen...Musik oder Tanzen...
Bei mir dauert sowas auch immer recht lange...
@ Hanna
Hmm ich glaube Liebeskummer hat man viel eher, wenn man abrupt aus einer Beziehung gerissen wird oder man der Part ist, der verlassen wurde, oder? Vielleicht würde auch noch unerwiderte Liebe ins gleiche Schema passen.
Liebeskummer hatte ich zum Beispiel nicht, weil der ganze Trennungsprozess so lange lief. Vielleicht bin ich ab und zu mal ein wenig wehmütig gewesen, aber so richtige Tief-Phasen habe ich durch die sehr gute Trennung eigentlich nie gehabt.

Wie ist es denn jetzt bei dir?
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@Cop...ja, die Trennungsphase könnte etwas damit zu tun haben...bei meiner Ehe damals nach 14 Jahren, da war es dann eher erleichternd, da hatte ich auch keinen Liebeskummer.
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Ich dachte bisher, Liebeskummer bezöge sich eher auf unerwiderte bzw noch nicht erwiderte Liebe...?

Das was Ihr beschreibt ist für mich Trennungsschmerz..
Zwar genauso fies und zermürbend...aber eben mit einer rückwärtsgerichteten Empfindung.
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hm...meine Liebe wird schon erwidert, aber sie ist halt nicht lebbar, was ja auch nicht besser ist, irgendwie...
@ Waltraud van Wogen
Ich denke es ist aber im Grunde das gleiche wie "unerwiderte" Liebe, wenn man z.B. verlassen wurde.
Man liebt seinen Ex-Partner ja immer noch und man braucht eben Zeit, um zu verstehen, dass dieses Gefühl nicht mehr auf Gegenseitigkeit beruht. Wenn das für beide Seiten klar ist, dann gibt es in meinen Augen auch keinen oder nur sehr wenig Liebeskummer.
Von daher ist Trennungsschmerz da noch mal eine andere Hausnummer, weil es auch der Schmerz bei einer Veränderung sein kann, da das Leben vieler Menschen ja auch mit einem Schlag auf den Kopf gestellt wird. Da fehlt ja nicht nur der Partner, da brechen auch noch ganz viele andere Dinge weg. Meist gemeinsame Aktivitäten, Tagesabläufe, usw.
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Ich war bisher 3x in meinem Leben sehr verliebt und kann sagen, das auf alle diese Lieben schon sehr heftige Liebeskummer-Phasen folgten, auch wenn die Trennungen (teilweise) durchaus "logisch" waren.

Aber Liebeskummer fühlt sich - für mich - an wie der Tod eines geliebten Menschen. Ich wollte denjenigen zurück, auch wenn ich um die Probleme wußte. Hatte ein bißchen was von Drogensucht. ;)

Liebeskummer ist für mich schon ein sehr heftiger Abnabelungsprozess, der mit enormem Stress verbunden ist, bis hin zu körperlichen Symptomen - Wellen von Schmerz, die durch den Körper fließen z.B..

Die eine Trennung, die völlig überraschend kam und bei der der Mann eigentlich auch mein bester Freund war, war - ungelogen - das schlimmste, was ich je in meinem Leben erlebt habe. Die Trennung hat sich angefühlt wie ein emotionaler Verkehrsunfall. So Trennung ist um so schlimmer, je weniger man sie versteht und je überraschender sie kommt.

Für mich ist Trennungsschmerz schlimm, wenn ich mich halt schon emotional gebunden habe. Unerwiderte Liebe etc. empfand ich nie als so "existenziell".
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Ob nun unerwiederte Liebe, Trennungsschmerz, Verlust einer Liebe, Menschen, Freundschaft oder auch nur die Sehnsucht nach einem Partner, den man nicht (mehr)hat....
Alles tut weh, und je nach Intensität der Gefühl für den Jenigen , schmerzt es eben auch schon mal höllisch bösartig fies gemein quälend.....
Wie sagte letztens eine Freundin. Verstand und Gefühl sind halt zwei paar Schuhe, so wie Highheels und Wanderboots ;-))

Was hilft ??? Dies ist bei jedem verschieden. Aber Gefühle und auch Trauer zulassen ist wichtig. Nicht nur ständig davor weglaufen oder betäuben. Mal ok, auf Dauer rächt sich dies, denn die Gefühle holen einen immer wieder ein.
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...aber dafür würde ich keine Beziehung aufrecht erhalten, die eigentlich nicht mehr schön ist. Ich würde es relativ direkt ansprechen und auf das Beste hoffen. ;)

Schaue gerade das hier.
https://www.youtube.com/watch?v=nqfw9hYkuKs

Schöne Reportage über Liebeskummer.

Finde übrigens man muß nicht immer stark sein. Finde, es gehört auch Stärke dazu, sich als Ganzes inkl. seiner Gefühle anzunehmen und zu entwickeln. Nur die Augen offen halten und sich merken, wer das ausnutzen will und sich von diesen Menschen fern halten.
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Als mir mein damaliger Mann von jetzt auf dann per sms zur Geburt mitteilte, dass er eine andere treffen würde und mich nicht mehr liebt- da wollte ich echt sterben!
Ich habe sehr lange gebraucht dieses Weh überhaupt in Worte fassen zu können- ich bin fast erstickt daran, es hat sich angefühlt als würde es mich zerreissen!
Ich hatte drei kinder, eins neugeboren, eins 17 Monate alt und eins 11 und ich konnte nicht aus! Ich hab mich gefühlt wie ein Tiger im Käfig, für den es hinten und vorn kein Entrinnen gibt! Ich wäre gerne davongelaufen, weg und alles hinter mir gelassen- aber ich hätte meine Mädels nicht verlassen können! Also bin ich stehengeblieben..... und fast zerbrochen! Der Schmerz war unsagbar, und ich hatte keine Chance mich zu wehren- ich hab gefleht, gebettelt, geschimpft, gekämpft, icu war zu allem bereit und musste eine der härtesten Lektionen meines Lebens lernen...... Mich zu beugen in die Ohnmacht, dass ich alles geben kann, aber nicht eine kleinste Chance habe, wenn das Gegenüber nicht mitmachen kann bzw will
Ich habe drei Jahre gebraucht um mich davon zu erfangen - und überhaupt wieder offen in die Welt zu gehen und mir ist sicher auch geblieben, dass ich sehr schwer vertraue auf die Worte eines Mannes!
Wenn seine Taten zeigen, dass kein Bemühen da ist, dann tut mir das über die Massen weh und ich fühle mich sehr hilflos!
Ich glaube, das hat auch damit zu tun, dass mein Mann immer sagte, dass alles passen würde und er glücklich wäre- als dann das aus kam sprach er davon, dass alles lange nicht gut gewesen wäre! Ich habe damals eigentlich noch mehr in mich selbst das Vertrauen verloren, dass ich Alarmzeichen früh genug deuten kann und analysiere sehr stark die Worte eines Mannes aus Angst, ich könnte wieder blind sein und es nicht früh genug merken!
Ich brauch eigentlich einen Mann, der eine Eselsgeduld hat und mit meiner Wunde so liebevoll und achtsam umgeht als wärs seine eigene.......... mag nicht jeder und fordert sicher!
Was ich mir trotz all dem Drama nicht habe nehmen lassen damals ist das Anerkennen von ihm als Vater meiner Mädeln und ihn einbeziehen( er wird auch zu allen Festen eingeladen) und den Glauben an dieLiebe! Das hab ich mir damals geschworen, dass wenn ich das überleb, dann überleb ich anderes auch - und niemand schafft es mir den Glauben an die Liebe zu nehmen!!!

ps: und was mir geholfen hat?ich hatte wunderbare Menschen, Freunde, die mich getragen haben und die mich geduldig auch nach 2 Jahren gehalten haben, wenn mich der Kummer überwältigt hat! Reden half enorm, sonst wär ich untergegangen
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@Theodora Oh Gott. :/ Ich war immer sehr froh, das keine Kinder im Spiel waren oder wir nicht geheiratet hatten, ich kann nur erahnen, wie es ist, wenn einem das in so einer Situation passiert. :/
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Hannah, Scheidung von einem Rechtsanwalt ist dann auch nochmal toll- du findestewig keinen Anwalt der dich überhaupt nimmt, weil sich alle kennen und befangen sind.......;-(


aber das ist Vergangenheit- Gott seis getrommelt und gepfiffen
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@Ghost Könnte sein. Bei Menschen, denen Trennungen so weh tun, glaube schon. Man wird auf jeden Fall immer vorsichtiger und braucht so ein gewisses Maß an "Sicherheit", was man ja aber in der Liebe nie hat.
Ich mache bei mir eher die Beobachtung, dass ich krisenerprobter werde im Laufe der Jahre. Was ich schonmal erlebt habe, haut mich bei einer Wiederholung nicht mehr so sehr aus den Socken, da tritt scheinbar ein gewisser Gewöhnungseffekt ein. Und ich lerne mich und meine Gefühlslagen besser kennen, weiß, dass ich mich vielleicht gerade sterbenselend fühle, dass es in ein paar Monaten spätestens besser sein wird und das Leben weiter geht und ich auch wieder glücklich sein werde.

Zum Thema Liebeskummer/Trennungsschmerz:
Liebeskummer kenne ich nur aus meiner Teenagerzeit, wenn ich für einen Jungen geschwärmt habe und an nichts anderes mehr denken konnte. Das ging immer von selber weg, wenn ein neues Objekt der Begierde erschien ;o).
Trennungsschmerz kenne ich dafür umso heftiger, besonders extrem mal nach einer 6jährigen Beziehung, man hat zusammengelebt, ist mehrfach gemeinsam in eine neue Stadt gezogen, es fühlte sich alles so sicher und unantastbar an. Als das wegbrach, habe ich ein Jahr gebraucht, um mich davon zu erholen. In der Zeit habe ich viel geweint, habe mich unvollständig gefühlt und einfach die Trauerarbeit geleistet, die man eben nicht vermeiden kann. Und habe mich aber auch um neue Kontakte bemüht, habe neue Menschen kennengelernt, bin trotz allem aktiv geworden. Und irgendwann war´s rum, so wie jedes Mal.
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Was für ein Thema.. Hanna, dass nur 50% deiner Bekannten Liebeskummer überhaupt kennen, ist irgendwie außerhalb meines Vorstellungsvermögens. Aber wenn sie´s sagen, wird es wohl so sein.

Meine letzte Trennung (nach sieben Jahren Beziehung) hat mich nicht aus der Bahn geworfen, aber eine andere Geschichte danach war schon sehr schmerzhaft. Und ich hatte eigentlich gedacht, dass ich mittlerweile immun gegen sowas wäre. Pustekuchen! Eine Sache hilft mir bei sowas in der Anfangsphase zumindest ein kleines bisschen (mehr als ein bisschen geht ja leider nicht). Zumindest in den ersten Wochen ist sowas wie Ablenken ja einfach nicht möglich, deswegen versuche ich es mit dem anderen Extrem: Extremer Reflektion. Ein Tagebuch, das nur diesem einen Thema gewidmet ist, und auch eher ein "Stundenbuch" ist, so oft schreibe ich da rein. Man nimmt so bisschen gleichzeitig die Perspektive von Arzt und Patient an, und irgendwie hilft das. Irgendwann kommt der Punkt, wo man von sich selbst nur noch genervt ist, von der eigenen Wehleidigkeit, und das ist tatsächlich der erste Fortschritt.

Trotzdem: Es ist fast schon unheimnlich, was dieses Thema mit einem machen kann.
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Naja. Man kann schon versuchen, sich nicht mehr zu verlieben und keinen mehr an sich ran zu lassen.
Aber will man das ???
Ich nehme dann lieber das Risiko auf mich, daß ich mir Herz und Seele wieder "verbrenne", weil ich nicht nur "lauwarm" leben will.....sprich ich mache mein Herz wieder auf und lasse alle die schönen Gefühle der Liebe wieder rein.
Das "Risiko" des "Verlustes" gehe ich ein.
Denn egal wie abartig schmerzhaft es ist oder wieder sein könnte. Ich weiß mittlerweile, daß ich es "überlebe". Früher oder später.
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Was übrigens keine so super Strategie ist, zumindest bei mir nicht: Sich selbst zu motivieren, indem man zu sich sagt "Ich erkläre mich offiziell für geheilt, wenn ich irgendwann mal eine komplette Stunde meines wachen Daseins nicht an die Dame gedacht habe". Damit wird man das Thema nämlich erst recht nicht los. Und es ist absolut beschämend zu sehen, wie lange es dauern kann, bis man auch nur diese eine klägliche Ziel erreicht hat.
Oh ja, das ist wirklich beeindruckend, wie lange man brauchen kann. Ich hatte das mal, dass ich tagsüber immer mehr so langsam klar kam und dann nachts geträumt habe, dass wir wieder zusammen sind. Dann bin ich ganz erfreut erwacht und musste mir klar machen, dass das nur ein Traum war und war wieder ein Häufchen Elend. Und das habe ich über Monate gemacht, echt anstrengend...
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Wenn Ich Liebeskummer habe werden meine Freundinen eingeladen diebringen mich immer auf gute Gedanken was Ich sehr süß fand von Susa Sie hat mir mal aein großes Kuschelschaf geschenkt als ich Liebeskummer hatte das hab ich Schoschaki getauft das nehm ich immer mit wenn ikch in dieKlinik muss ist mein Kummerschaf
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@Berith: Das mit dem Träumen habe ich selten erlebt. Aber wenn, war es so niederschmetternd, dass ich mich zum Teil auch zehn Jahre später noch daran erinnere.

Hach, was ist das für ein herzerwärmender Thread! Und wie schön er zum aktuellen Wetterumschwung passt. Quasi wie dafür gemacht! Ich meine, im Mai über sowas zu schreiben wäre ja fast schon stillos.
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Ich finde es schwer, genug vom Schmerz zuzulassen, damit man langsam darüber hinwegkommt, ohne dass es einen gleich davon schwemmt...ich hab ja auch noch den Alltag mit meinen Kindern...das fällt mir oft nicht leicht...und darum lasse ich wohl eher zu wenig zu und dadurch zieht es sich eher sehr lange hin oder taucht in meinen Träumen wieder auf. So heftig, dass ich sogar weinend aufwache, obwohl ich davor einen schönen Tag hatte und gar nicht "daran" gedacht hatte.

An eine neue Liebe mag ich zur Zeit gar nicht denken...hab ich das aber insgesamt mal verarbeitet, dann kann ich mich eigentlich meist ohne Probleme wieder öffnen. Zugegebenermaßen war ich aber auch nur zweimal in meinem Leben so richtig verliebt bei der Trennung und hatte so richtigen Liebeskummer....
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Irgendwo hab ich mal gelesen, dass die Trennung/der Liebeskummer genauso lange braucht zu "verheilen", wie die Beziehung gedauert hat.

Ich hatte in meinem Leben auch einige Trennungen, aber 3 haben mich echt aus den Socken gehauen und waren sehr schwer zu verdauen.
Nach der 2. Enttäuschung hab ich mich dann 15 Jahre zurückgezogen-> so tief war ich damals getroffen.
Ich geb einer Schreiberin hier recht: im Alter trifft es einen nicht mehr ganz so hart bzw. man wird gelassener :-/
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Meine Theorie ist ja aktuell, dass es schon sehr viel Liebe und Zuneigung braucht, damit Menschen sich auf Dauer ertragen und aufeinander einlassen. Empfinden sie das nicht mehr, werden sie wieder zu egoistischen Raubtieren, weshalb es auch oft zu so bösen Situationen kommt, wenn einer nicht mehr liebt. Meine, das sind dieselben Menschen, die vorher lieb, nett und sanft sein konnten, aber verliebte Menschen sind völlig anders als "entliebte".