zunehmende Gewalt
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Politik und Weltgeschehen

Es gibt eine Kurve auf meinem Arbeitsweg, an der man sehr aufpassen muss. Eigentlich ist da 100 - aber wenn man da schneller als 80 ist, wird der Wagen aus der Kurve getragen, die Räder gelangen in einen Graben und der Wagen überschlägt sich. Mindestens einmal im Jahr sehe ich da Feuerwehr und Polizei beim auf dem Dach liegende Autos aus dem Graben bergen.
Vor einigen Wochen fuhr ich recht früh zur Arbeit - als ich in dieser Kurve ein Auto auf dem Dach liegen sah. Ein anderer Wagen stand auf der Strasse, mit Warnblinker und Dreieck abgesichert. Wohl die Insassen diesen Wagens waren schon beim umgekippten Wagen und redeten mit deren Insassen. Ich hilt an, um zu fragen, ob sie Hilfe brauchen. Gleich hinter mir kam und hielt noch ein Auto - und die Dame stieg ebenfalls aus. Ohne Worte zuckte sie ihren Handy und began zu fotografieren - während ich eben die Hilfe anbot. Die Leute verneinten es - und exact in diesem Moment hörte man schon die Sirenen der sich nähernden Feuerwehr. Ich stieg also wieder in mein Auto und fuhr weiter - die Dame hinter mir blieb aber, wohl um weiter Bilder zu machen. Ich warnte entgegenkommende Fahrzeuge von der Gefahr, fuhr aber weiter. In der Zeitung stand danach, dass eine Frau die Arbeit der Feuerwehr massiv behinderte, in dem sie alles filmen/fotografieren wollte und die Arbeit der Feuerwehr und des Krankenwagens behinderte. Ehrlich, so was verstehe ich nicht... Denken die Leute nicht nach? Z.B. darüber, dass sie auch mal betroffen sein können? Wie z.B. das Video von der Feuerwehr zeigt:
https://www.youtube.com/watch?v=EsMaWm-kJeE
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.08.2018
ich hatte mal ein Vorfall, da lag eine Frau bewusstlos auf dem Boden. Als ich als erster zu der Frau kam, wurde ich dumm angemacht das mein PKW im Wege stehe würde. Sie würde nicht vorbei kommen. Als ich sie angesprochen habe, das sie mir Hälfen sollten wurden sie noch frech. Die haben dann ein Einlauf von mir bekommen, den sie bis heute nicht vergessen haben. Thema unterlasse Hilfeleistung
Meine Erfahrung von der Arbeit am Flughafen:

Da wir häufiger Personen nicht transportieren dürfen oder Passagiere zu spät kommen und deswegen nicht mehr mitfliegen können, gibt es häufiger lautstarke (brüllende) Menschen am Service Desk.
Ich kann den Ärger verstehen, aber mir sind ja dann leider die Hände gebunden.

Da sich aufgrund unserer Größe alles in einer Halle abspielt, hört man, wenn jemand herumbrüllt. Dadurch kommt die Polizei schon automatisch. Respekt vor der Polizei??? Fehlanzeige!
Denn in 50% der Fälle werden diese Passagiere so respektlos und ausfallend, dass sie von den Beamten niedergerungen und gefesselt werden müssen.
Da wird auch schon mal ein Messer gezückt oder eine Schere vom Schalter verwendet (die seitdem nicht mehr offen/sichtbar herumliegen)!
Und das ganze Theater, obwohl der Passagier selbst schuld ist, dass er nicht mitfliegen darf.

Und auch bei uns wird bei einem Einsatz der Sanitäter behindert oder das Handy gezückt. Da bin ich oft froh, dass die Polizei in 30-60 Sekunden vor Ort sein kann (sitzen im Nebengebäude).

Fazit:
Ich kann es nicht fassen, wie die heutige Generation so drauf ist!?
Wie schon geschrieben: Demnächst kommt dann eben keiner mehr....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.07.2018
Ich finde es nicht OT.
Streitkultur sollte eigentlich schon Unterrichtsfach in der Schule sein, am besten schon im Kindergarten.
Auch in allen Berufen kann es nicht schaden, da noch mal "fortzubilden und nachzuschulen".
Auch in der Politik wird uns meist nichts Vorbildliches vorgelebt..... auf Führungsebene werden meist nur manipulative Gesprächsebenen zielgerichtet eingesetzt.....

Sieht man schon hier.... in der Diskussion gehen oft die Emotionsebene und Sachebene schnell durcheinander und die Emotionen hoch, weil in den Worten unterschiedliche Botschaften "gehört werden".

Wie war das ?
....." der Mülleimer ist voll..."
Meist hören wir auf dem Appellohr den "Vorwurf". Seltener andere "Botschaften".
Nicht die Sachaussage, daß der Mülleimer voll ist.
;-))
Ich habe vor kurzem einen Beitrag über die GHG (Wohnungsbaugesellschaft) in Kassel gesehen, die jetzt ehrenamtliche Schlichter zur Deeskalation zwischen Mietern einsetzt.
Sie berichten, dass bereits der ehrenamtliche Status wichtig ist und Eindruck macht, wenn sich Menschen freiwillig und in ihrer Freizeit zum Vermitteln anbieten. Sie bringen die Beschwerde-Parteien an einen Tisch, sprechen mit allen gemeinsam die Beschwerden durch und erzeugen zum Teil durch Nachstellen der Situationen Verständnis.
Fazit: in nahezu 100% der Fälle trennen sich die Streit-Parteien mit einer großen Portion Verstehen (weil sie dann wissen, welche Auswirkungen ihr Handeln auf andere hat bzw. wie es bei anderen ankommt), mit einem Kompromiss und gegenseitiger Rücksichtnahme => die Erkenntnis aller: reden hilft in (fast) allen Fällen und die gerichtlichen Auseinandersetzungen sind rapide gesunken.

Mich erschreckt dabei die "bahnbrechende" Erkenntnis, dass miteinander (!) Reden meistens hilft.

War das zu sehr OT?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.07.2018
Nein, ich denke eher, es ist so wie bei der Kindererziehung. .....Grenzen setzen und auch konsequent bleiben.....
Und verdeutlichen, daß Gesetze dafür da sind, daß sie auch durchgesetzt werden......


Gibt es einen Zusammenhang von mehr Gewalt und Verrohung und dem weltweiten "Trend" nach vermeindlich "starken" Staatsführern...... ?
Die lautstarken "Überväter", die für Recht und Ordnung und Ehrgefühl für das eigene Land sorgen, schießen ja gerade wie Unkraut aus dem Boden :-((
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.07.2018
Ist das ein Plädoyer für Prügelstafe an Schulen und Todesstrafe bei Gericht?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.07.2018
Es scheint leider so, dass Täter gar keinen "Konflikt" sehen und somit auch kein Interesse haben, (diesen) - wie auch immer - zu "verhandeln": sie haben nur ihr egoistisches (böses) Ziel ... von der ungeplanten Randale - bis hin zum ausgeklügelten Verbrechen vor Augen; und dies erstreckt sich mittlerweile bis in höchste (Staats-)Ebenen, wo Autokraten ihre Völker 'vergewaltigen' oder sogar seit 5 Jahren nach und nach auslöschen dürfen: wer will ihnen diese 'LAUSBUBEREIEN' verbieten ?

Aber zurück zu unserem 'Rechtsstaat': angesichts dessen ausgeklügelter 'Rechtsprechung', die sich bei der Strafverfolgung mittels mannigfaltiger Schlupflöcher dauernd 'ein Bein stellt', lachen sich die 'LAUSBUBEN' kaputt und werden immer dreister und schrecken auch vor brutaler Körperverletzung bis hin zu Mord und Totschlag nicht zurück.

Was hat man denn nun früher mit LAUSBUBEN gemacht: man hat sie VERPRÜGELT bzw. ihnen dieses zunächst angedroht; oft hatte dies bereits eine abschreckende Wirkung!
26.07.2018
Dagmar, die gleiche Überlegung hatte ich auch ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.07.2018
Ich beobachte auch, daß die Hemmschwellen der Gewalt gesunken sind.
Früher wurde nicht "nachgetreten", wenn jemand auf dem Boden lag. Nun artet es z.T in Gewalt Ekzesse aus, die ich erschreckend finde. Da sind eindeutig Hemmschwellen gesunken. Da scheint es egal zu sein, ob jemand daran stirbt oder zu Krüppel wird....es geht über die "Demonstration" der eigenen Macht hinaus und will nur noch "vernichten". Dies ist mir unverständlich.

Ich bemerke es auch im Job.
"Verrückt" waren die Patienten früher auch. Und auch gewalttätig.
Aber nun nimmt es bisweilen Züge von Eskalation an, die sind einfach nur noch abartig. Bespuckt werden ist da fast noch harmlos. Mitterweile wird man mit allem möglichen angegriffen, Stühle, Flaschen, Thermoskannen, Infusionständern..... völlig hemmungslos. Da werden Waffen der heftigsten Art mitgebracht. Alleine diese jemandem bei einen Aufnahme abzunehmen ist schon schwierig und risikoreich.
Alles und jeder wird wie ein Feind "bekämpft".
......" jetzt hier in der Psychiatrie gelte ich ja als verrückt, dann kann ich mir auch alles rausnehmen und mich ausagieren...ihr werdet dafür bezahlt, das auszuhalten ......" (O-Ton)
Nun wird auch noch die "Entscheidung" (Diagnose) einer Fixierung von Ärzten auf Richter verlegt bei Fremd - oder Selbstgefährdung. Und Pflegepersonal bleibt länger ungeschützt in Eskalationen. Wer will denn unter solchen Bedingungen noch arbeiten ? Es herrscht eh schon überall Personalnot....
Nettes Gesetzt....theoretisch.


Es gab immer Krawalle und Demos (z.B die 1.Mai Demos in Kreuzberg) ..... aber was auf dem letzten G20 Gipfel in Hamburg abging, hat mich in der Dimension und der Verrohung nur noch sprachlos gemacht.

Wenn in Krankenhäusern und Notaufnahmen ganze Familienclans einfallen und Ärzte und Schwestern mit dem Tod bedrohen und verprügeln, weil ihnen die Behandlung eines Angehörigen nicht schnell genug ging, bzw nicht zu retten war...... da fällt mir nichts mehr zu ein.

Konflikte werden nicht mehr gelöst...... es wird nichts mehr auf der Kommunikationsebene verhandelt.
Wenn die Argumente nicht reichen, dann wird Gewald angewendet.
Ich , ich ,ich.....ist wichtig...... vorrangig.
Die Ursachen werden sicherlich vielfällig sein.
Da fände ich es eher spannend, dies mal zu analysieren....

Ein paar Gedankenansätze fallen mir dazu ein.
Wäre aber ggf ein eigener Thread, oder ???
26.07.2018
Also, aus meiner beruflichen Erfahrung kann ich schon sagen, dass die Gewalt gegenüber Rettungskräften und der Polizei deutlich zugenommen hat. Untereinander hat sie eine andere Qualität bekommen. Hat man sich früher mit Fäusten bekämpft so ist heute schnell mal das Messer, der Schlagring oder eine andere Waffe gegriffen.
Insgesamt ist die Hemmschwelle recht weit gesunken.
Ist aber bei den Strafen die bei Gericht meistens ausgesprochen werden kein Wunder. Wen schreckt schon eine Bestrafung ab, die zig fach zur Bewährung ausgesprochen wird??
Gedanken machen ist immer joot.
Normalität, daß an vielen Unfällen Leute mit gezücktem Handy (natürlich ist das nicht in Ordnung!) vorbeifahren ist es erst, seit wirklich jeder Hempel ein Smartphone mit hochauflösender Kamera hat. Das macht es nicht besser ist aber kein Beweis für moralische Überlegenheit der Gesellschaft früher. Gaffer gab und wird es immer geben. Früher strömten die Menschen auch zu öffentlichen Hinrichtungen/zum Pranger, was oft sozial Schwache traf. Oder Urvölker und Behinderte wurden in Freakshows oder auf Jahrmärkten vorgeführt.

Frust über Sittenverfall und Verlust von Anstand der aktuellen Gesellschaft wird oft dann der Politik/Staat angelastet. Und bei wem wird der Frust dann teils abgeladen? Bei den Vertretern dieses Staates im Alltag: Rettungsanitätern, Feuerwehrleuten.
Ob sie zugenommen hat, denke ich ehr nicht, es wird nur öfters darüber Berichtet.
Macht doch einfach mal einen Zeit Sprung in die Vergangenheit!
Die Menschen zu sensibilisieren, gegen Gewalt sollte Thema sein.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.07.2018
kein Pardon für Gaffer ... die Strafen sollten deutlich höher ausfallen als bisher. Das muss wehtun, damit der Gaffer merkt wie Blöd das Verhalten ist. Vorschlag: Nicht unter 3 Monatseinkommen und im Wiederholungsfall deutlich mehr.
Ausstattung von Feuerwehr und Krankenwagen für die Autobahn mit Kuhfängern um sich die Rettungsgasse freischieben zu können (wer nicht zur Bildung der Rettungsgasse beigetragen hat hat selber Schuld ... weil er zu dicht aufgefahren war)...

PS: eine Zeitung die derartige Leserbriefe abdruckt macht sich doch wohl eigentlich starfbar, oder nicht? Den Rechtshinweis das das "nicht die Meinung der Zeitung sein muss ..." schützt wohl nicht beim Aufruf zur Verletzung von Menschenrechten ...
Ich würde diese Zeitung aus meinem Leben verbannen!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.07.2018
Na das ist ja super, dass wir uns da überhaupt keine Gedanken machen müssen.
Dass es inzwischen normal ist, dass an jedem Unfall hunderte mit gezückten Handys vorbeifahren ist nicht bedenklich. Leserbriefe in Zeitungen, in denen dazu aufgerufen wird Bootsflüchtlinge am besten absaufen zu lassen gehörte immer schon zum guten Ton, alles kein Thema.

Na dann, kann ich den Thread ja schließen.
Es ist gut, daß Gewalt gegenüber Rettungskräften thematisiert wird - so steigt der Druck, daß mehr in Ausstattung und Sicherheit investiert wird.

Na die Zahlen zB was Körperverletzung in Deutschland angeht sind in den letzten 10-15 Jahren relativ konstant - zunehmende Gewalt und Verrohung des Landes sehe ich INSGESAMT gesellschaftlich nicht. Die subjektive Sicherheit vieler Menschen befindet sich momentan halt gerade in einer Negativspirale und es mangelt an anderen bewegenden Themen in den Schlagzeilen wie hohe Arbeitslosigkeit oder eine echte Wirtschaftskrise im Land. Dank des Internets und sozialer Medien ist es für Kulturpessimisten auch halt leichter Bestätigung für ihr Weltbild durch Details, spektakuläre Einzelfälle oder Negativentwicklung in einigen Teilbereichen zu finden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.07.2018
Egoismus und Ellenbogen sind nun mal die Nebenwirkungen des Kapitalismus, soziale Marktwirtschaft und Solidarität erzeugt solche Verhältnisse nicht. Aber die beiden sind eben "out". Aber hey! Exportweltmeister! Olé! Olé!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.07.2018
Eine schlimmere Entwicklung kann man sich kaum vorstellen, sehr beängstigend und ein Grund mehr für mich, nur in Ausnahmefällen nach D zu müssen und ich glaube, sobald es meine alte Mutter dort nicht mehr gibt, hat sich das Thema für mich ganz erledigt.

Hier in Norwegen habe ich davon noch nichts mitbekommen und ich hoffe sehr, das es so bleibt, zumal ich es mir hier auf meiner Insel eh nicht vorstellen kann.

Bis auf Trunkenheitsfahrten, meist verursacht von Nichteinheimischen und zu schnellem Fahren in den Tunnels, passiert hier eigentlich nicht viel, glücklicherweise.
Ich habe den Bericht auch gesehen.
Bin ja einiges aus Berlin (bin Berlinerin) gewöhnt an Horror-Nachrichten.
Es hat mich dennoch ziemlich nachdenklich gestimmt.
In der heutigen heranwachsenden Gesellschaft scheint es keinen vernünftigen Menschenverstand, Empathie und Solidarität zu geben. Sondern nur noch eine Spaß-Gesellschaft, die ihren
"Spaß am Leben" nur mit Gewalt und Zerstörung auszuleben vermag.
Und ob das so "gewollt ist und gewählt wurde", weiß ich nicht....ich glaube das nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.07.2018
Ist so gewollt. Wurde so gewählt. Entsolidarisierung der Gesellschaft um sich auf individuellen Konsum zu konzentrieren. Nebenwirkungen gibts immer. Kein Grund zum jammern.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.07.2018
Gestern Abend kam zu später Stunde (wann auch sonst) im Ersten eine Doku "Das verrohte Land - wenn das Mitgefühl schwindet".

Darin wurde unter anderem Erlebnisse geschildert, die Rettungssanitäter und Feuerwehrleute heutzutage so machen. Leute also, die täglich ihre Gesundheit und/oder ihr Leben aufs Spiel setzen um anderen zu helfen.

Das Gehörte hat mich einigermaßen ratlos gemacht.

Wenn das so weitergeht, werden wohl bald in bestimmte Gegenden keine Rettungseinsätze mehr gefahren. Wenn es brennt, wird dann wohl gewartet, bis genügend Polizeikräfte vor Ort sind, bevor die Löschfahrzeuge losfahren.

Habt Ihr schon solche Erfahrungen machen müssen, oder habt ihr hierzu Meinungen, Gedanken, Ideen ...

Ich hoffe auf eine anregende Diskussion. Ich werde mich bemühen nur unterirdisch doofe Kommentare zu löschen.