Wann haben wir eigentlich "rechts" wieder zugelassen ? (ein Thread ohne Rechte)
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Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.02.2024
seit geraumer Zeit erreichen uns (Arbeitgeber) Feedbacks aus dem Ausland. Der Versuch dort Mitarbeiter anzuwerben um die HR Probleme zu lösen scheitert zunehmend am schlechten Image von Deutschland bei potentiellen Arbeitskräften.

Sie hören eben immer häufiger wie es bei uns zu Fremdenfeindlichkeit durch Rechte und AFDler kommt und entscheiden sich für andere EU Länder.

Seit geraumer Zeit warnen die Unternehmen - vertreten durch ihre Spitzenverbände - vor den Schäden die die AFD anrichtet.

https://www.zeit.de/news/2023-12/31/spitzenverbaende-der-wirtschaft-warnen-vor-afd-wahlerfolgen

Dieses Feedback wird - das Unternehmen zunehmend erreicht - wird nun auch validiert.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/wirtschaftsweise-afd-abschreckung-100.html

Wolfgang
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.02.2024
@Ebenezer

alles gut. Wie wir alle lesen, werden die Nazis mutiger, sie trauen sich ans Tageslicht und strecken die Köpfe aus dem Sumpf.

Das können sie ja gerne tun, die Menschen in diesem Land stehen auf und sagen "nie wieder".

So ist dieser Thread entstanden. Vor 20 Jahren wäre ein "angeblicher" Handwerker mit Nazisprüchen im hohen Bogen aus jeder Seite geflogen. Ich glaube das war falsch. Richtig ist ein anderer Weg, natürlich spricht man nicht mit den Fans von millionenfachen Mördern, damit wertet man diesen gesellschaftlichen Bodensatz nur auf.

Aber man widerspricht in Richtung des Auditoriums und macht transparent was "diese Leute" tun, um ihnen den Raum zu nehmen sich auszudehnen.

Ich finde das besser, so sieht jeder was dort wirklich passiert. Letztlich sind die Zeiten der Rhetorik von Julius Streicher vorbei, das haben wir aus der Geschichte gelernt.

So wie damals Wallraff einen neuen Journalismus (Der Aufmacher: Der Mann, der bei Bild Hans Esser war, ISBN 9783462026634) entwickelte so bilden sich heute journalistische Kollektive wie eben CORRECTIV die einen gesellschaftlichen Auftrag annehmen und damit Art. 5 Absatz 1 Satz 2 GG echtes Leben einhauchen.

Der Versuch der Nazis sich als gesellschaftliche Mitte zu verkaufen und so Nazidenke gesellschaftsfähig zu machen, funktioniert nicht mehr. Die Menschen stehen auf, sagen nein und zeigen aus der Mitte der Gesellschaft, dass wir eben ein Einwanderungsland sind in dem ein sozialer Friede herrscht und kein Mensch mit einer Deportation rechnen muss. Ich glaube man muss es einfach nur klar und sichtbar machen.

Bei einem befreundeten Unternehmen hat ein Polier ein Plakat im Baubüro gehabt auf dem Stand "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus". Er wurde fristlos gekündigt, die Kündigung wurde von einem Auszubildenden mit indischem Migrationshintergrund vor allen Leuten übergeben. Damit hat das Unternehmen ein sichtbares Zeichen gesetzt und auch seine fehlende Wertschätzung ausgedrückt, die personal-verantwortliche Vorständin wurde gefeiert. Ich habe eine "Respektsmail" geschickt.

Thats it.


Wolfgang
@WolfgangBo

Ich finde, die gesamte Gesellschaft rückt nach rechts. Das Abschiebegesetz wäre IMHO von 20 Jahren nicht denkbar gewesen, es sei denn, man hätte NPD-Wahlplakate abgeschrieben.

Die Stadt Rostock suchte die Tage eine/n Sachbearbeiter*in II Remigration.

https://www.zeit.de/news/2024-01/31/rostock-sucht-sachbearbeiter-fuer-remigration

Die Stellenausschreibung ist mittlerweile nicht mehr aktiv.

https://blog.fefe.de/?ts=9b444114

Und was man sich sechs Jahre mit Maaßen geleistet hat, geht auf keine Kuhhaut. Der tickt ja nicht erst seit gestern so.

https://www.telepolis.de/features/Jetzt-amtlich-Rechtsextremist-leitete-sechs-Jahre-lang-deutschen-Inlandsgeheimdienst-9615157.html

Es schleicht sich ein, das Gift.

Sorry für die vielen Quellen, aber ich finde, selber lesen erspart mir viel schreiben. Wenn das nicht üblich ist, einfach einen Tip geben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.02.2024
@Enenezer

ganz zweifellos gab und gibt es rechte Strömungen in der CDU ich denke da nur an den Göbbelsvergleich von Willy Brandt.

Aber das war einfach eine ganz andere Hausnummer als die heutigen Nazis der AFD. Die Republikaner sind ja im Kern aus der CDU gewachsen, aber waren eben nie wirklich sichtbar und dümpelten unter 10 %, Schönhuber und seine Nachfolger waren aber im Vergleich zur heutigen AFD eher gemäßigt.

Die heutige AFD hat Naziführer, Träumt von Deportationsphantasien, benutzt Abschiebehaftkonzepte, die deutlich an die Konzentrationslager erinnern. Sie hat vorbestrafte Gewalttäter und eine Menge Straftäter im Rahmen des StGB 130 in ihren Reihen und benutzt eine menschenfeindliche Rhetorik die doch die Mitte der Gesellschaft aufstehen lassen und in einem einzigartigen Konsens auf die Straße gehen, das ist - wie ich finde - eine ganz neue Qualität von rechts und als Bedrohung der Demokratie viel deutlicher wahrzunehmen.

Wolfgang
Seeangel@ da irrst du dich , ich kenne einige Leute dich sich über Neg..Kuss, Zige...Schnitzel usw aufregen und die man jeweils so bennen könnte.

Und Sinti und Romas empfinden es auch als eine Beleidigung nur weil es in deinem Umfeld wohl viele Ignoranten gibt.
Zu deiner USA Anmerkung kann man auch mal wieder sagen genaues lesen ist eine sinnvolle Tätigkeit.
Auch ich kann dir gerne sagen deine Theorien und Meinungen sind sehr für den WC Gang.

Mein Vater war mit einigen seinen Brüdern mit 18 Jahren aus Berlin Ost abgehauen.
Nur weil sie ein paar nette Sachen im Kino gesagt haben und die ersten 20 Jahren durfte er und seine Brüder nicht mehr nach Ost Berlin einreisen.
Meine Eltern waren überglücklich, daß die Mauer viel. Gut, wir Kinder waren da etwas gespaltener wir kannten ja die DDR nur aus den Nachrichten und durch das packen der Carepakete.

Das viele DDR Bürger auswanderten war ja verständlich, auch das viele aus dem Westen da krude Geschäfte machten, aber deswegen ist die Stimmung nun nicht so schlecht.
Der Hauptgrund ist wohl eher ,daß die BRD die DDR einfach übernommen hat und nicht ein gemeinsames Deutschland aufgebaut wurde mit eigen Normen und Werte.

Der Osten ist in einer tiefen Depression gefallen
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2024
Das ist soziologisch erforscht und einfach zu erklären. Es ist einfach eine skalare Entwicklung nach unten. Die qualifizierten gingen in den Westen, viele Frauen folgten. Was übrig blieb war einfach eine große Gruppe von Menschen die sich "abgehängt" fühlen.

Das war einfach der Idealtyp des Opfers für rechte Rattenfänger.
Da hast du sicher Recht. Sie wurden ja auch über den Tisch gezogen...alle, die Dreck am Stecken hatten gingen in die neuen Bundesländer und haben dort, wo sie erstmal nicht polizeibekannt waren, die unbedarften Menschen betrogen. Das hängt freilich noch nach.

Ich weiß aber nicht, weshalb man deshalb rechtsradikaler Nazi wird. Da wäre doch unsere demokratische Struktur viel geeigneter um Abhilfe zu schaffen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2024
@Seaangel

Echt ? Ich habe das immer als ein "eingesperrtes Stück Deutschland" empfunden. Als es frei war, fand ich das eine "natürliche richtige Entwicklung".

OK, ich bin sicher da ist echt nicht alles glatt gelaufen und sehr viele haben sich bereichert, die BRD war bei der Wiedervereinigung sicher nicht fair.

Ich glaube das ist auch mit ein Grund warum die Nazis in NeBuLa so gefragt sind, die Leute fühlen sich bis heute über den Tisch gezogen.
Nein, ich wollte das nicht...und kenne niemanden, der das wollte. Ein Grund zum Feiern war es für uns nicht. Für mich und mein gesamtes Umfeld war die DDR Ausland. Ausland in das man nicht einmal reisen konnte. Mein damaliger Mann hätte dafür die Erlaubnis des Arbeitgebers gebraucht...und die wurde so gut wie nie erteilt. Schon gar nicht wenn man dort keine Verwandten hatte...und die hatten wir nicht. Hat aber nicht wirklich gestört, wir hätten da sowieso nicht hin gewollt.

Sicher war die Wiedervereinigung immer mal wieder politisches Thema...aber das hat schon lange niemand mehr ernst genommen und auch nicht damit gerechnet. Wir waren geschockt, als das kam. Es war wohl unumgänglich, aber man hätte es anders machen müssen...nicht alleine zu Lasten der Arbeitnehmer. Auf beiden Seiten nicht.

Und nein, das III. Reich wurde bei uns gar nicht aufgearbeitet...das schrieb ich aber schon vor ein paar Tagen mal.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2024
@Seanangel

echt ? Du wolltest die Wiedervereinigung nicht ? Also bei mir im Bekannten- und Kollegenkreis haben wir deswegen fette Partys gefeiert.

Sicherlich ist in den NeBuLa vielleicht das III. Reich nicht so sehr aufgearbeitet worden wie bei uns, das mag durchaus sein. Aber die Wiedervereinigung war schon ein sinnvoller und - für mich - natürlicher Prozess. Ich empfand das schon immer als "ein" Land.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2024
@Instron

erneut gelöscht. Ich hatte im Eingangsthread geschrieben das sowas nicht gewünscht ist. Beim ersten gelöschten Thread hatte ich das auch erklärt.

Ich würde Dich auch bitten. gelöschte Beiträge nicht erneut zu posten.

Danke für Dein Verständnis.

Wolfgang
Wolfgang...um wieder auf die gestellte Frage zurückzukommen. Am Wochenende haben wir uns im privaten Kreis über genau dieses Thema unterhalten...mit folgendem Ergebnis:

In den 70ern und 80ern haben wir keine rechten Strömungen wahrgenommen. Allerdings muss man sagen, dass wir uns nur bedingt bis gar nicht für Politik interessiert haben. Wir waren jung und die Bundeskanzler hießen Brandt und dann Schmidt, wir waren zufrieden so wie es war. In den 80ern hatten wir durch die Bank kleine Kinder und waren dann wieder anderweitig beschäftigt...aber wir waren zufrieden, es war gut so wie es war.

Wirklich interessant wurde die Politik für uns 1989 mit der Wiedervereinigung, die keiner wollte. Die Arbeitslosigkeit stieg sprunghaft an und wir verloren zu Tausenden unsere Arbeitsplätze. Ab da mussten wir uns fast ohne Ausnahme abwechselnd mit Arbeitslosigkeit und prekären Arbeitsplätzen über Wasser halten. Das hängt uns jetzt im Rentenalter immer noch nach...wir alle sind in den alten Bundesländern, nicht im Osten.

Wie auch immer...ab da haben wir rechte Strömungen und Rechtsextremismus wahrgenommen. Und das steigert sich seit dem unaufhörlich. Nach unseren Erinnerungen begann das in den neuen Bundesländern und schwappt immer mehr zu uns über. Ob andere, oder andere Regionen das anders wahrnehmen...keine Ahnung...

Wie gut, dass es jetzt so viele Menschen gibt, die dagegen protestieren.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2024
@Supermollige

wärest Du so freundlich und würdest mal Deinen Ton ein wenig reduzieren ?

Niemand haut mit keinem Holzhammer irgendwohin. Du wirst mir doch einfach bitte mal meine Meinung lassen, so wie ich Deine Respektiere.

Danke
Supermollige...der Holzhammer kommt doch nur von dir...

Deinen Ausführungen entnehme ich, dass du in deinem Umfeld keinen einzigen "Zigeuner" persönlich kennst. Die sehen das nämlich ganz anders als du. Sie sind schon längst in der Gesellschaft aufgenommen, gehören dazu und verhalten sich wie jeder andere auch. Trotzdem sind sie stolz darauf, Zigeuner zu sein und bezeichnen sich selbst auch so. Sie wollen gar nicht zwischen Sinti und Roma unterschieden werden, sondern sagen "wir sind Zigeuner".

US-Amerikaner scheinst du auch nicht zu kennen...sie nennen uns nämlich nicht Krauti, sondern Kraut's und ich habe mich dabei nie beschimpft gefühlt.

Bitte behalte deine Theorien für dich.

Ach so ja...die Frage lautet ja "wann haben wir rechts wieder zugelassen?" Hast du eine Vorstellung, wann das war?
Wolfgangbo@ Aha und nur weil es dir egal ist,muss es nun auch allen anderen egal sein?
Sehr viele stören sich aber daran.
Kann man dann nicht einfach sagen,OK ich respektiere das oder muss man immer mit dem Holzhammer in die Wunde hauen?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2024
@Supermollige

nun es sind meine Beispiel. Ich sehe da nix Krudes dran.

Grins voll das Eigentor: Aber so richtig.

Ich BIN als weißer in Afrika geboren. Und ja, ich kann besser Wolof als sehr viele Senegalesen. Darauf werde ich bis heute angesprochen und finde das völlig ok.

ein schmunzelnder Wolfgang
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2024
@instron

Sorry, aber daher der Hinweis im Eingangsthread. Hier ist kein Platz für rechte Hetze
@Seeangel jo und das Schnitzel beinhaltet halt das Wort Zigeuner.


WolfgangBo@ was sind denn das denn für krude Beispiele?

Vielleicht hilft es ja euch beiden es etwas klarer zu sehen an diesen Beispielen.

Amerikaner und andere Länder nannten und nennen uns Deutsche gerne krauts
Weil es ja in Deutschland ja oft Sauerkraut essen.
Dieser Titel war und ist meist nicht sehr schmeichelhaft gemeint sondern soll einen Deutschen eher beleidigend.
So du gehst also nett zu einer Party und bist in einer Gruppe mit anderen Leuten da.
Einer nennt dich immer Krauti oder so ähnlich.
Wie reagierst du?
Gut, das erste oder auch zweite mal wirst du evtl irritiert lächeln oder es überspielen.
Aber der Typ nennt dich immer wieder so.?Würdest du das toll finden?

Gerade als junger Mensch kann der eine oder andere ganz schön wütend werden.
So , du weißt also das Wort Krauti bezeichnet DICH aufgrund Deiner Herkunft als Minderbemittelt, als Idiot usw .

Nun kommst du nach der USA und gehst in ein Restaurant und findest ein Gericht mit
KRAUTIBRATEN = beschissener deutscher Braten der direkt deine Nation beleidigt .

Ist das immer noch so witzig?

Das Wort Zigeuner ist schon älter als die Nazipropagander und stand nie als Synonym für netten hilfsbereiten Menschen der durch die Landschaft zieht ,sondern war schon immer negativ besetzt.
Was gibt es nicht im er für Schauermärchen für diese Menschen?

Sie stehlen kleine Kinder, die Frauen werden verführt , Sie stehlen und belügen und sind eigentlich mit kleinen Ganoven vergleichbar.
Kein Dorf wollte sie bei sich aufnehmen oft wurden sie verjagt.
Und dann verstehst du den Begriff Zigeunerschnitzel als gut?


WolfgangBo@ Und du würdest es als toll ansehen du lebst als Weißer in Afrika, bist da geboren und a6fgewachsen fühlst dich als Afrikaner und dann hörst du immer den Spruch: du kannst aber gut afrikanische ....? Möchtest du nicht lieber ein Teil der Gemeinschaft sein?

Ist so ungefähr, wenn ich als dickes Kind in eine Klasse komme und jemand sagt .." oh sie trägt einen Rock und trotzdem das du so breit bist sehen deine Beine gut aus.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.01.2024
Ich differenziere gerne.

ohne Zweifel hat das Volk der Sinti und Roma im 3. Reich gelitten und ist verfolgt worden. Aber jemand der in einem Restaurant ein Zigeunerschnitzel bestellt ist kein Nazi, und er bestellt dieses Schnitzel nicht weil er was gegen Sinti oder Roma hat, jemand der die Wannseekonferenz 2.0 der AFD relativiert ist für mich ein Nazi.

Also mir ist die Absicht wichtig. Wenn jemand einem Kollegen nen "Negerkuss" anbietet ist das eine Sache, wenn jemand zu seinem Kollegen sagt "Hol mir mal eine Schaltafel Du Neger" gibts ne mündliche Abmahnung ohne Kündigungsandrohung.

Ich - für mich ganz persönlich - versuche da einfach einen menschlichen Weg zu gehen.

Ich mag auch die witzigen Elemente oder Betroffene die gut mit ungewollten Diffamierungen umgehen.
Einer unserer Bauschlosser ist schwarz. Sehr oft hört er "Mensch Du kannst aber gut Deutsch", darauf antwortet er gerne. "Jetzt mal kein Neid". Wird er gefragt woher er kommt sagt er in fließendem Kölsch "Isch kumm us Kalek, un wo pis du hä ? " (ich komme aus Köln Kalk und wo bist Du her ?)

Ich sehe also auch immer die Absicht hinter einer gewollten oder ungewollten Diffamierung. Eine wirklich gewollte Diffamierung, wird mit einer Abmahnung belohnt, einer direkten oder indirekten Bedrohung ( z.B. "Ihr werdet demnächst eh alle nach Hause geschickt ) folgt eine außerordentliche Kündigung.

Wolfgang