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Es werden UnterstützerInnen von überall benötigt. Bitte helft uns! Die Tarifpolitik in Berlin läuft sehr ungünstig für uns. Die Bildung müsste mehr wert sein! Wir wissen nicht, wie wir so die Inklusion umsetzen sollen. Wir brauchen noch mehr LehrerInnen in Berlin, aber sie gehen aufgrund der schlechten tariflichen Situation in Berlin lieber in andere Bundesländer! Das hat fatale Folgen für den Unterricht: Unterrichtsausfälle, Langzeiterkrankungen der überlasteten KollegInnen, Überalterung der Kollegien!
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2003 wurde die Arbeitszeit im Öffentlichen Dienst von Berlin erhöht. Aufgrund des Wegfalls des Urlaubsgeldes und der Reduzierung des Weihnachtsgeldes wurde diese Erhöhung acht Monate später für alle Beschäftigten zurückgenommen. Nur für Lehrkräfte nicht. Als Ausgleich gab es u.a. Arbeitszeitkonto-Tage. Das weitere Anwachsen der Konten soll wegfallen; dafür wollen die Lehrkräfte einen vollständigen Ausgleich. Sonst ist es eine erneute Arbeitszeiterhöhung.
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Keine Beendigung des Anwachsens der Arbeitszeitkonten!
Keine versteckte Verlängerung der Arbeitszeit auf dem Rücken der Lehrkräfte!
Kein erneuter Betrug an den Lehrkräften!
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Mich würden hierbei eher mal die Fakten interessieren. Von welcher Wochenarbeitszeit wurde auf welche Wochenarbeitszeit erhöht, wie schaut es mit der Jahresarbeitszeit aus, betrifft dies verbeamtete Lehrer oder nicht?

Einfach so etwas unterschreiben ohne mir ein umfassendes Bild hiervon zu machen, würde ich in keinem Fall.

Kann auch gut sein, daß hier vormals eine Dreiviertelstelle als Vollzeitstelle entlohnt wurde und dieses nur ausgeglichen wurde.

Gib uns doch mal ein wenig mehr Greifbares.
Jetzt muss ich mal fragen: Sind denn Lehrkräfte nicht Beamte??

Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, diese Begrifflichkeiten gibt es in meinem Leben seit Mitte der 90er Jahre nicht mehr. Mein Gehalt hat sich seit dieser Zeit in etwa halbiert, die wöchentliche Arbeitszeit von 35 auf ca. 45 Stunden erhöht. Ich hatte seit dem 12 oder 15 Arbeitsplätze und mit jedem neuen wird das Geld weniger, die Arbeitszeit mehr.

Ich vermute mal, dass es euch trotz Einbusen noch ziemlich gut geht.

Was soll ich denn da jetzt unterschreiben? Bin froh, selber einigermaßen vom ersten bis zum letzen des Monats über die Runden zu kommen...
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In Berlin werden die Lehrkräfte schon seit Jahren nicht mehr verbeamtet. So wächst die Anzahl der angestellten LehrerInnen stetig an! Die Neuzugänge werden mit höheren Einstufungen von beginn an geködert, aber nach 5 Jahren soll das Gehalt dann eben nicht mehr erhöht werden!!! Die Wochenarbeitszeiten sind je nach Schultyp (Gymnasium, ISS, Grundschule, Förderzentrum) unterschiedlich und die Gehaltsstufen ebenso. In Berlin gibt es immer noch einen Osttarif und einen Westtarif! So werden in Bezirken wie Friedrichshain-Kreuzberg die KollegInnen in Friedrichshain schlechter bezahlt als die Kolleginnen in Kreuzberg (trotz gleicher Ausbildung/Tätigkeit/Wochenstundenzahl, etc.!). Bei den Arbeitszeotkonten wurden pro Jahr 5 Stunden angesammelt, die man dann am Ende der Arbeitszeit hätte abbummeln können. Auch jetzt wird eine finanzielle Regelung abgelehnt! Die Arbeitszeitbelastung ist aber erheblich angestiegen und die finanzielle Belastung ebenso!
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Moin,
Nein Lehrkräfte sind schon lange nicht mehr automatisch Beamte.
Und auch wenn der Großteil der Republik davon ausgeht, dass Lehrer Vormittags recht und Nachmittags frei haben, ist das schon lange nicht mehr so.
Ein Großteil der Lehrer ist mittlerweile im Angestelltenverhältniss. Oft kommt es auch vor, dass Lehrer zwischen mehreren Dienstorten pendeln müssen weil Schulen keine Vollzeitstellen zur Verfügung stellen können. Und trotzdem wird erwartet, dass Sie individuell auf die Schüler eingehen und dafür sorgen, dass die nächste Pisastudie besser aussieht.
Und auf dem Weg zum Lehrer werden 4-6 Jahre Studium absolviert, das viele selbst bezahlen müssen. Also neben dem Vollzeitstudium noch nebenbei arbeiten gehen und danach auch noch jahrelang Bafoeg abbezahlen. Dann gibts 2 Jahre Referendariat in denen man Beamter auf Probe ist. Da gibts dann rund 900€ von denen man sich auch noch selbst privat versichern soll. Gleichzeitig wird man aber schon mit Klassengrößen um 30 Kinder konfrontiert und als vollwertige Lehrkraft eingesetzt.
Wenn man Glück hat und dann das 2. Staatsexamen schafft. (Vorbereitungen für den Unterricht und gleichzeitig Prüfungsvorbereitung)Ist man dann Lehrer aber noch lange kein Beamter...
Nein man muss erstmal eine Stelle finden, in der auch die passenden Fächer gesucht werden.

Ich denke dass die Bezahlung in keinem Gegensatz zu den Bedingungen steht, die Lehrer oftmals auf sich nehmen.

@Seaangel
mach dir mal den Spaß und gehe mal an eine normale Gesamtschule und mach dir selbst ein Bild davon was da teilweise abgeht, bevor du Lehrer als einfache Besserverdiener aburteilst!

P.S. Ich bin im übrigen kein Lehrer, aber ich denke dass wir für das Bildungswesen deutlich mehr tuhen sollten. Sonst sieht es mit der Zukunft dieses Landes echt dunkel aus.
Und Facebook und Internet die Schuld geben bringt einen auch nicht weiter ;-)

just my two cents
Ein paar Fakten, von welchen Beträgen und welcher Arbeitszeit die Rede ist, wäre schon angebracht. Lehrer werden ja aus Steuermitteln finanziert, insofern könnte es für den grundsätzlich positiv gestimmten Steuerzahler schon interessant sein, wie "schlecht" den die Bezahlung eines ausgewachsenen Lehrers ist.
Was enemymine schreibt trifft ja auch auf die meißten anderen Berufe zu, welche ein Studium erfordern, nur das es dort im allgemeinen gar keine Aussicht auf Verbeamtung gibt....
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ich sehe es so ähnlich wie seeangel.
denke schon das die lehrer immer noch einen besseren stellenwert haben als jeder andere normale angestellte. die trotz arbeit arm sind und sich noch geld vom staat holen müssen. sprich aufstockungen. und was solche leute körperlich schwer arbeiten müssen.
nur meine persönliche meinung.
nur gut das es mir nicht so geht . drum bin ich im vertrieb und entscheide wieviel geld ich verdiene als angestellter mit freier zeiteinteilung und den anderen netten annehmlichkeiten. ;-)
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"...Bei den Arbeitszeotkonten wurden pro Jahr 5 Stunden angesammelt, die man dann am Ende der Arbeitszeit hätte abbummeln können. Auch jetzt wird eine finanzielle Regelung abgelehnt! Die Arbeitszeitbelastung ist aber erheblich angestiegen und die finanzielle Belastung ebenso!"
Moment mal- verstehe ich das richtig? Es geht um 5 Stunden pro Jahr?
Ich kann deinen Ärger ja verstehen, weil einem Jeden das Hemd näher ist als die Jacke. Aber- in Deutschland gibt es 8 Mio. Menschen die zu einem Niedriglohn arbeiten gehen müssen, unabhängig davon was die Nachbarin verdient und welche Studienabschlüsse sie haben. DA haben wir dringend Handlungsbedarf, finde ich.
Wie sagte Wowereit so ganz schnodderig? "Berlin ist arm aber sexy"... Vielleicht hat das allgemeine Umdenken auch in unser aller Hauptstadt eingesetzt.
So und nun könnt ihr über mich herfallen.
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Ich finde es schade, dass es immer wieder Leute gibt die auf andere Leute neidisch sind, nur weil sie einen "besseren" Job haben. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.
Klar gibt es viele Bereiche in denen Arbeit und Entlohnung in keinem ausreichenden Verhältniss stehen. Und die aktuelle politische Entwicklung ist auch nicht unbedingt darauf ausgerichtet, dass es besser wird. Mal als Beispiel der Beruf des Friseurs. Ein Friseurgeselle bekommt für seine Arbeit nicht annährend die Entlohnung die eigentlich angemessen wäre. Das nur als Beispiel für viele andere Berufe egal ob im Handwerk oder im Einzelhandel...
Aber gerade in Deutschland gibt es mehrere Wege sich beruflich weiter zu entwickeln. Auch ohne Hochschulreife kann man sich im Laufe seines Lebens immer wieder auf den Hintern setzen und sich weiterbilden und sich damit höher qualifizieren, ungeachtet des Bildungsabschlusses.

Aber sich hinstellen und sagen, der verdient aber viel mehr und das ist gemein ist natürlich viel einfacher ;-)
@ enemymine
Da machst Du es Dir etwas zu einfach, denn in diesem Fall wird der zusätzliche finanzielle Aufwand durch den Steuerzahler finanziert, sprich der Bürger kann, im Gegensatz zu einer "normalen" Dienstleistung nicht entscheiden, dafür Geld auszugeben oder nicht, bzw. auf den Betrag einfluß nehmen.
Wer dafür unterschreibt, sollte sich im klaren sein, das die Kosten durch die Steuerzahler aufgebracht werden müssen, insofern ist es sehr gut nachvollziehbar, daß Rückfragen kommen. Wäre ja auch noch schöner, gar nicht wirklich zu wissen, wofür man unterschreibt....
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@enemy...
da hast du recht. von meiner seite war keine rede von neid.
aber mal was anderes. jetzt stell dir mal vor alle würden studieren und nur noch solche jobs haben . was würde passieren. wie reinigungskräfte ,klofrauen ,friseure usw. deutschland würde im dreck umkommen. wenn mal eine woche keine reinigungsfirma die straßen reinigen würden oder die mülltonnen blieben voll stehen. mmh also muss es welche geben die studieren und es müssen auch etliche geben die körperlich arbeiten. die handwerklich tätig werden.
was das eigentliche problem ist das die jobs nicht entsprechend honoriert werden.

wo hast du gelesen der verdient aber viel mehr das ist gemein??
Also ich beneide die Lehrer heute kein bischen!! Lieber arbeite ich körperlich härter zu ungünstigen Arbeitszeiten als mich vor eine Klasse unerzogener Gören zu stellen, die schon im Grundschulalter das Lehrpersonal anpöbeln! Aber ich bin froh und dankbar, das es immer noch Menschen gibt die das auf sich nehmen... Arbeitszeitkonten, unbezahlte Überstunden, Gehaltseinbußen und Beschiss an Arbeitnehmern wo es gesetzliche Lücken dafür gibt, das ist leider gängige Praxis in allen Berufsgruppen...da müssen sich eben auch Lehrer mit abfinden.
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Es gibt in Deutschland mittlerweile Menschen, die schon in 2. Generation von Harz IV leben.
Und die zeugen gerade die 3. Generation. Und das wird munter so weiter gehen. So lange, bis wir es endlich schaffen das Bildungssystem so umzustellen das jeder entsprechend individuell gefördert und gefordert wird. Ein Schritt dorthin ist es z.B. den Beruf des Lehrers wieder attraktiver zu machen. Für Spezialisten ist es im Moment noch deutlich attraktiver in der Privatwirtschaft zu arbeiten. Da bekommen Sie die Mittel die sie brauchen und werden nicht von allen Seiten beschossen...
Von heut auf Morgen wird es keine Lösung geben die die 8 Mio. Menschen wieder in eine Position bringt, in der Sie ohne staatliche Zuschüsse leben können. Und der Weg dorthin bedeutet für den einen oder anderen auch Einbußen. Aber jeder Politiker der einen Weg in diese Richtung beschreitet wird sofort "ausgebuht"
Oskar Lafontaine hat 1990 bei seiner Kanzlerkanidatur gesagt, dass wir für eine sichere Zukunft des Landes Reformen brauchen und an bestimmten Stellen mit Einsparungen rechnen müssten... Und es wurde wieder Helmut Kohl gewählt... klar die Phrasen von blühenden Landschaften klangen deutlich ansprechender. Und den Schuldenberg den er angehäuft hat dürfen wir noch die nächsten Jahrzehnte abbezahlen. So lange ein Großteil der Bevölkerung in Bildzeitungsüberschiften denkt und lieber auf Pump den neuen Flachbildschirm kauft anstatt sich einen Bildungskredit für eine berufliche Weiterbildung zu holen um den Fernseher dann 5 jahre später in Bar bezahlen zu können, wird sich aber an dem System nicht wirklich viel ändern.
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@niram
ja, da hast du absolut recht. Wir brauchen diese Jobs und auch die Menschen die ihn machen. Aber warum sind denn die Löhne so niedrig? weil es genug Menschen gibt, die bereit sind diesen Job für das entsprechende Geld zu machen. Und ich behaupte jetzt mal das mir der richtigen Förderung viele dieser Menschen besser qualifiziert wären und dann nicht mehr auf einen Personaldienstleister angewiesen wären, der ihnen 5,20€ die Stunde bezahlt.

Das System so wie es ist, ist Faul und ich habe auch keine Lösung wie es sich verändern müsste, damit es funktioniert.
Aber klar ist, so lange ein Großteil der Bevölkerung nicht signalisiert dass es bereit ist solche Veränderungen mit zu tragen wird sich nichts verbessern. Da kann dann auch die Politik nix machen.
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@ Pearlberlin

Ich habe wirklich Verständnis dafür, wenn man sich tarifpolitisch engagiert. Gewerkschaften sind für mich ein sehr hohes und wichtiges Gut und die Verteidigung von Arbeitnehmerrechten bzw. deren Verbesserung ist eine echte Herzensangelegenheit von mir...aber...Berlin ist nunmal fast Pleite...da müssen halt alle ein Stück weit bluten...auch die Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Schau nach Griechenland...wenn kein Geld mehr da ist, gibts auch nichts mehr aufzuteilen, und Berlin wäre ohne Finanztransfers sicher schon lange kurz vor griechischen Verhältnissen...das Leben ist halt leider hart...
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@enemymine
Herrje, wach auf- was denkst du denn wie viele Hochschulabsolventen in Deutschland in dem Niedriglohnsektor arbeiten oder als unbezahlte Praktikanten, weil es keine passenden Stellen gibt bzw. keine Moral der Arbeitgeber?
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Ich kann euch ja mal einen kurzen Einblick in einen Arbeitstag geben, der sich bei mir an drei Tagen so abspielt:

Ich arbeite dieses Jahr an 3 Schulen, letztes Jahr waren es noch 4! Ich beginne mit dem Unterricht um 7:30 Uhr 0. Stunde, d.h. spätestens 7:20 Uhr dort erscheinen. Da ich jedoch viel vorbereiten muss, bin ich schon spätestens 7 Uhr dort. Dann folgen 3 Stunden Unterricht, wobei die 10minütige Pause meistens mit Gesprächen mit meinen SchülerInnen gefüllt werden. Sie gehen spät aus der Stunde und kommen meistens schon sehr zeitig zum Unterricht. Es sind Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Sie benötigen besondere Hilfen im Bereich des Lernens, des Sehens, im emotionalen und sozialen Bereich. Zur Tagesordnung gehören Situation wie sich ritzen, extreme Wutausbrüche wegen emotionaler Überlastung, Gespräche über Suizidgedanken und -versuche, Gewalt gegen Kinder oder auch gegen mich aufgrund vorheriger Konflikte oder nur weil sich am Tagesablauf etwas geändert hat und schon läuft das Fass über! Es kann jederzeit passieren, dass eine Kollegin mir ein Kind dazu bringt, weil emotional fertig ist und die Beteiligung am Unterricht verweigert.

Für den Unterricht bringe ich selbst die Materialen als Ergänzung oder alleiniges Material mit. Die meisten Arbeitsmaterialien kopiere ich privat, erstelle oder verändere sie nach Bedarf selbst und drucke sie auf meine Kosten aus. Für diese Kinder gibt es keine Bücher bzw. Materialien, mit denen sie 100%-ig zurecht kommen.

Nach der 3. Stunde folgen Gespräche mit den Kolleginnen, Terminabsprachen für Konferenzen, Besprechungen, Elterngespräche, Absprachen mit den Jugendämtern (Einzelfallhelfer, Familienhelfer, Sozialpädagogen), Koordinierungsstellen (wg. der Gutachten), Gespräche mit Psychologen, Ärzten, den Behörden (Polizei, JobCenter), mit Firmen (Praktiumsplätze suchen), was ich nciht schaffe, erledige ich dann nachmittags oder in den Pausen. Innerhalb der 4. Stunde fahre ich zur anderen Schule hinüber, beginne dort aktuelle Infos für die "restlichen" 4 Stunden zu sammeln (Gespräche mit Schulleitungen/Kolleginnen führen, schriftliche Bekanntmachungen und aktuelle Termine in meine Terminplanung integrieren, Anträge abgeben). Mit etwas Glück bleibt noch ein rest Vorbereitungszeit für den Unterricht (sich auf aktuelle Ereignisse der Kinder einlassen, dafür Materialien herstellen). Eigentlich ist dort ab 14:45 Uhr Unterrichtsschluss, aber die letzte Gruppe macht oft länger (15:20 Uhr ist keine Seltenheit), weil ihnen die Unterrichtsangebote (schulische oder außerschulische Angebote) sehr gefallen. Anschließend erfolgen Rücksprachen mit der Schulleitung, inhaltliche Vorbereitung und Koordinierung von Konferenzen (auf denen ich oft Vorträge halte an 2 Schulen). Dann müssen dienstliche und gewerkschaftliche Mails (auf Länder- und Bundeseben) beantwortet werden, Konferenzen oder Elterngespräche oder Fortbildungen stehen an und zuhause wird dann das aktuelle Unterrichtsmaterial ausgewertet, das darauffolgende Material vorbereitet. Oft telefoniere ich abends mit Kolleginnen, mit denen ich zusammenarbeite, aber die ich aufgrund meiner Reiserei zu selten sehe, zur Unterrichtsvorbereitung oder wir mailen, wenn ich erst um 21.30 Uhr zuhause erscheine.

Die Materialien, wie Bücher, Büromaterial, Unterrichtsmaterial, Essen & Trinken für die Kinder, die ohne alles dort ankommen (keine Seltenheit!), Fahr- und Transportkosten, Kopiergeld (anteilig an der Schule, aus Zeitgründen kopiere ich aber mehr privat), Eintrittsgelder, Fortbildungskosten (Fortbildung ist Pflicht! Vieles findet am WE statt oder an mehreren Nachmittagen), PC mit weiterer Hard- und Software, Telefon- und Internetkosten (Handy zahle ich auch selbst), Materialien für die Kinder, die oft "ohne alles" vor einem stehen... alles zahlen wir.

Meine Ausbildung (Studium) habe ich übrigens ohne staatliche Unterstützung, mit Jobs in verschiedenen Bereichen (auch körperliche Arbeit!!) bezahlt, bzw. die angehäuften Schulden über Jahre ohne Unterstützung teuer abbezahlt!!! Teuren Urlaub in der Hochsaison (siehe Ferienzeiten) leiste ich mir nicht. Im Gegenteil, in den meisten Ferien musste ich bisher sonderpädagogische Gutachten (sogenannte Fördergutachten, aufgrund dessen entschieden wird, wo und wie die Kinder gefördert/beschult werden können) schreiben und in den Sommerferien bin ich für die kids an 18 Tagen gerne von 8-20 Uhr auf dem Sportplatz (kostenloses Ferienangebot aus privaten Spenden!). Die Vorbereitungen beginnen jetzt im Januar. Neben den Fortbildungen engagiere ich mich für die KollegInnen und für eine bessere Bildung auf Länder- und Bundesebene in der Gewerkschaft (Treffen am WE auf Bundesebene)!

Übrigens auch gegen Niedriglöhne!!! Aber wir sollten die Themen hier nicht vermischen.
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@zufällig
Ich bin hellwach ;-)
und was ist dann mit dem Fachkräftemangel?
Ich arbeite in einem Ingenieurbüro und wir haben im letzten Jahr mehrfach versucht neue Leute einzustellen. Und?
Keine Bewerber weil keine da....

Sicher ist das branchenabhängig unterschiedlich aber generell hat Deutschland einen Fachkräftemangel.
@ Pearlberlin

Jetzt wissen wir zwar, daß Du persönlich ziemlich viel um die Ohren hast, aber ich denke interessant wäre der Zeitaufwand eines "normalen" Lehrers und nicht von Jemanden, der sich in der Gewerkschaft organisiert, Vorträge hält und freiwillig Ferienbetreuung macht. Abgesehen davon, bleibt die Frage offen, wie den der tatsächliche Verdienst ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Was ist ein "normaler" Lehrer? Nur der gewerkschaftliche Anteil und die Ferienbetreuung, die jedoch auch der Vorbereitung der Inklusion dient, also wiederum auch wieder dienstlich ist, macht nicht "jeder" Kollege. Rein rechnerisch werden mir für eine Woche mit 5 Unterrichtstagen, einschließlich der Konferenzen/Gespräche/Fortbildungen/Vorträge 27 Wochenstunden angerechnet. Rein rechnerisch geht man in der Unterrichtszeit von der doppelten Menge aus, was jedoch schon lange nicht mehr hinkommt. Zurzeit werde ich nach dem TVL (Tarifvertrag für Lehrer in Berlin) bezahlt. Aufgrund einer dienstlichen Anordnung darf ich die Summe hier nicht veröffentlichen.