>>> Wie verarbeite ich eine Trauer ? <<<
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Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.07.2010
Ich denke sehr oft an mein verstorbenen Sohn und mir kullern auch sehr oft die Tränen..... Der Verlust tut so weh, aber ich werde demnächst an einer Gesprächsrunde teilnehmen, wo auch andere Elterteile sind, die den gleichen Schicksalsschlag hatten. Vielleicht kann ich mich dann auch mehr öffnen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.07.2010
Jeder Mensch verarbeitet einen schweren Verlust anders, trauert auf seine Weise.
Du kannst einfach nur das tun, was Dir gut tut, was Dir allein in einem bestimmten Moment hilft. Und zulassen, wenn Dich Gefühle übermannen, einfach rauslassen. Egal, was Dein Umfeld davon hält, nur Du und das, was Du in diesem Moment brauchst, bist dann wichtig.
Es wird nie aufhören, weh zu tun, aber meiner Erfahrung nach wird es leichter mit der Zeit. Und Zeit ist relativ.
Daß Du Freunde und Familie nicht aushalten kannst in dem Moment, verstehe ich gut, so ging es mir auch. Ich habe nach längerer Zeit und auf Empfehlung einen Psychotherapeuten gefunden, der mir helfen konnte, den Schmerz zu ertragen und gesund damit umzugehen. Sei offen für alles, ich wünsch' Dir viel Kraft !
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.07.2010
Auf Wunsch des Benutzers entfernt
Liebe Bin1Rubensweib, du MUSST gar keinen Schritt machen. Aber du darfst dir Hilfe holen. Ein Kind zu verlieren ist von der Natur nicht vorgesehen - und schon gar nicht so jung. Die Leere wird bleiben, die Trauer auch. Aber beides wird sich verändern und leichter werden, wenn du deine Tränen und deine Trauer zulassen kannst. Wenn du mit anderen nicht reden kannst, gibt es auch Möglichkeiten, für dich ganz allein ein Trauerritual zu machen, um deinem Sohn noch einmal nahe zu sein und richtig Abschied nehmen zu können. Wenn du darüber mehr wissen möchtest, helfe ich dir gern. Ich wünsche dir Kraft und Stärke.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.07.2010
Vielen Dank für eure Lieben Worte, daß baut ein wenig auf.

Ich werde den nächsten Termin wahr nehmen und dann wird sich zeigen, ob ich für weitere Treffen mit verwaiste Eltern bereit bin. Das wird sich zeigen, denn der Weg ist schwer.

Aber ich muß jetzt erst mal den ersten Schritt machen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.07.2010
Die zeit heilt viel..wenn auch mit Narben...ich habe vor einger Zeit meine Eltern innerhalb von 2 Wochen verloren...ich begreife vieles bis heut noch nicht..
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.07.2010
Rubensweib, ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft!! Und liebe Menschen um Dich rum, mit denen Du jederzeit reden kannst wenn Dir danach ist!

Alles Gute für Dich!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.07.2010
@Bin1Rubensweib

mach es dann, wenn DU es für richtig hältst! irgendwann wird das sein... aber erzwinge nichts!
ich habe im letzten jahr einen langjährigen freund verloren und anfang diesen jahres meine mutter... bin quasi von einer trauer in die andere "gerutscht"... drüber sprechen fällt mir jetzt noch schwer, aber es wird besser. ich finde, man muß sich die zeit gönnen, die man braucht! und das kannst nur du alleine entscheiden, wann es richtig für dich ist!
ich wünsch dir ganz viel kraft!
Ich wünsche dir die Kraft, den Termin wahrzunehmen und erstmal ganz grob über dein Thema zu sprechen. Du musst ja auch nicht gleich über den Tod sprechen, vielleicht erst mal über dein Leben, das ja irgendwie und immer wieder weiter gehen muss.

Alles Liebe dir...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.07.2010
Ich hatte einen Termin gehabt, aber ich habe einen Rückzieher gemacht. Weil es mir sehr schwer fällt, über den Tod zu sprechen. Habe demnächst einen neuen Termin, ich hoffe das es diesmal klappt.....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.06.2010
>>> CHIQUIS <<<

Danke, für Deine Worte........

Nächsten Monat hat mein Sohn seinen 10. Todestag.

Der Gang zum Friedhof wird wieder schwer für mich sein, wie alle anderen Tage auch wenn ich dorthin gehe.
Aber ich muß stark sein.

Es gab und gibt viele Jahre und Tage, wo ich denke ich kann seinen Abschied nicht ertragen...
Und immer wieder die Frage: "" WARUM "" ???
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.06.2010
Liebe "Bin 1Rubensweib",

ich kann dir leider keine Ratschläge geben, wie man mit der Trauer um einen geliebten Menschen umgehen kann, aber was du und auch Sillebille schreiben, hat mich ganz arg getroffen und traurig gemacht.

Ich bin selbst Mutter einer kleinen Tochter und ich glaube, dass Schlimmste was einem passieren kann ist sein eigenes Kind begraben zu müssen. In meinem näheren Umfeld sind auch drei Kinder in den letzten beiden Jahren gestorben und auch ein junges Mädchen ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
Und ich habe mich so oft gefragt, wie die Eltern damit umgehen, weiterleben können, denn das ist so unvorstellbar traurig.

Ich kann vor Sillebille nur den Hut ziehen und dir 1Rubensweib wünsche ich dir die Kraft, zu reden, sprich es aus, denn nur so kannst du das verarbeiten. Alles andere ist Verdrängen und das richtet noch viel Schlimmeres an, als der Schmerz den du spüren wirst, wenn du dir alles von der Seele sprechen kannst. Weine, schreie, lass es raus.....

Ich selbst trauere auch schon sehr lange um einen geliebten Menschen, meine Oma, die wie eine Mutter für mich war. Ich kann heute noch kaum über sie sprechen ohne zu weinen. Habe vieles auch jahrelang mit mir rumgetragen. Aber heute kann ich auf den Friedhof gehen, mit ihr "Gespräche führen", ich kann über sie reden auch wenns weh tut und vor allem hilft es, mit Menschen zu reden, die diesen Menschen auch so geliebt haben.

Ich kann dir übrigens auch sehr die Bücher von Anselm Grün empfehlen, auch mir haben sie in schweren Zeiten oft Beistand geleistet.

Viel Erfolg bei deiner Trauerarbeit
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.06.2010
Vor ein Paar Wochen habe ich einen sehr guten Kumpel auf tragische Weise verloren..............

Er fuhr mit seinem Motorrad auf eine Landstraße................
2 Autos mit einer sehr hohen Geschwindigkeit, machten ein Überholmanöver...........................................................
Er wurde vom Auto erfasst und durch die Luft geschleudert..
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.06.2010
ich hab' sehr früh meinen Vater verloren und ich kann mir nicht mal annähernd ausmalen, wie es wäre meine Tochter zu verlieren. Zwei Mal musste ich um sie bangen und die paar Stunden haben gereicht um allen Eltern, die ihre sterbenskranken Kinder über zum Teil Jahre begleiten,bzw. ihre Kinder verloren haben, meinen tiefsten Respekt und vollste Hochachtung zu erweisen (ich war einfach nur noch panisch). Mein Vater ist vor fast 30 Jahren gestorben und es gibt immer wieder Ereignisse, bei denen einfach ein leerer Platz da ist. Auf den glücklichsten Momenten im Leben liegt immer ein leichter Schatten. Beim Abi, bei der Geburt meiner Tochter, bei meinem Uni-Abschluss.... der Gedanke: "Schade, dass Papa das nicht erleben kann" ist wenigstens für einen Moment immer dabei.
Ich denke, wenn du dich jetzt damit wohl fühlst den Schritt zur Selbsthilfegruppe zu gehen, dann ist es auch die passende Zeit dazu.
Ich möchte dir gern Mut machen durchzuhalten, auch wenn die Treffen vielleicht erst mal noch mal Wunden aufreißen. Irgendwann kam bei mir der Moment in dem mir aufgefallen ist, dass ich immer seltener Tränen in den Augen hatte, wenn ich an meinen Vater gedacht habe. Ich wünsche dir, dass es für dich leichter wird und deine Tränen langsam versiegen. Wenn du nicht mehr um ihn weinst, heißt es ja nicht, dass du ihn vergisst. Er war und ist immer ein Teil von dir. Du verrätst ihn nicht, wenn du langsam deine Trauer loslassen lernst.
Trauer hat ihre eigene Zeit.
Ich wünsche dir die Kraft den Weg zu gehen
alle Hilfe, die du dir wünschst und die dir wirklich hilft
den Mut los zulassen
und einen warmen Sonnenstrahl für dein gebrochenes Herz
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.06.2010
Zeit, reden, Schmerz aushalten.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.06.2010
>>> HERR NACHBAR <<<

Ja ich kenn das, man schwebt öfters in Erinnerungen.
Das Zimmer meines Sohnes habe ich nach seinem Tod noch 2 Jahre unverändert gelassen........
Dann bin ich dort aus der Wohnung ausgezogen, weil es war für mich nicht einfach täglich die Kumpels und Freundin meines Sohnes zu begegnen.
Denn die haben so gut wie um die Ecke nur gewohnt....
Jetzt wohne ich wieder in Mülheim Ruhr, wo ich mich auch sehr wohl fühle.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.06.2010
Ja, ich habe es tatsächlich damals irgendwie geschafft...aber ich gehe heute noch , nach vielen Jahren regelmäßig zu bestimmten Tagen, aber auch mal nur so zum Friedhof...sehr zum erstaunen ihrer Eltern, die damit nie gerechnet hätten. Auch wenn ich nichts icher sagen kann, das wir heute noch ein Paar wären, so wäre es mir natürlich Millionenmal lieber, das sie irgendwo glücklich leben würde, als das ich immer vor dem weissen Grabstein stehen muss...

Sie war ein herzensguter Mensch, mit viel Liebe zu Kindern - und hat das auch im Beruf ausgelebt. Und finde es auch heute noch extrem ungerecht, das sie so früh gehen musste, denn immer, wenn ich früher des Lebens leicht mißmutig war, sagte sie zu mir "ich lebe gern". Ihr Lachen klingt auch heute noch in meinen Ohren...vergessen werde ich sie nie.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.06.2010
>>> HERR NACHBAR <<<
Da hast du in jungen Jahren auch schon etwas mitgemacht.
Du hast dich damals in Arbeit gestürzt um es richtig zu verarbeiten, hast es aber geschafft. Hut ab, junger Mann.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.06.2010
Auch ich habe schon in jungen Jahren meine damals große, erste Liebe verloren. ich war gerade 22, sie 23. Wir waren bereits 4 Jahre eine Paar, und wollten am nächsten Tag in Urlaub fahren. In der Nacht platze leider ein Gefäß im Kopf und ich musste auf der Intensivstation für immer Abschied nehmen. Ich stürtzte mich in die Arbeit und genoß nach einer längeren Pause das Leben in allen Facetten. Es war für mich unfassbar, doch es hat mich auch geprägt...

Es mag komisch klingen, aber seitdem macht mir das irgendwie weniger aus, mit dem Tod konfrontiert zu werden...es tut zwar immer wieder weh, aber es ist mir viel bewusster, das es passieren kann.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.06.2010
@Bin1Rubensweib

Das ist eine gute Idee, von Dir. Es wird Dir sicherlich gut tun Dich mit Anderen auszutauschen.
Wenn Du magst bin auch ich für Dich da!!

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.06.2010
Vielen Dank für eure Zeilen.........

Besten Dank an: SEAANGEL, FRETTMANN, BRIANA und AMAZING.

>>> SILLEBILLE <<< Da du dein Sohn auch vor langer Zeit verloren hast, kannst du dich in meiner Lage versetzen.
Egal wieviel Jahre vergehen werde, die Erinnerung bleibt und so soll es ja auch sein.
Aber der Schmerz ist noch immer so groß und das tut weh.

Ich habe gestern Abend bei Googel ein wenig rumgestöbert und bin an einer Kontaktadresse gestoßen.
Hatte bei Googel "" Verwaiste Eltern "" in Mülheim Ruhr eingegeben.
Die Kontaktadresse ist: Leben ohne dich, ev.Verein..............
Da werde ich morgen mal anrufen, vielleicht bekomme ich ja ein Termin für ein Gespräch.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.06.2010
Rubensweib... wenn Du magst dann schau doch auch mal in diesen Thread rein:

http://rubensfan.de/forum.php?view=thread&thread_id=549

Ansonsten hat frettman genau das geschrieben, wie ich es auch sehe!

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Menschen die Dich unterstützen!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.06.2010
moin moin

2 Freundinnen von mir, sind in den letzten 2 jahren verstorben....ich kann nicht nachempfinden, wie es euch bei dem verlust, von kindern geht....ich denke aber es ist unendlich schlimm....und man muss damit lernen umzugehen.
ich hab den spruch
zeit heilt alle wunden...immer als grottenschlecht empfunden, ohne trost....für mich ist es eher.... die zeit heilt nicht, aber man lernt mit dem schmerz des verlustes zu leben.


ich hab mir, für mich, eine kleine bilderecke gemacht, mit kerzen dabei und auch ein paar engelchen...die kerzen brennen oft und dann nehm ich mir die zeit und denke ganz intensiv an die beiden und ich sprech auch noch, mit ihnen,
klingt spleenig aber mir hilft es....

tage, wo ich rotz und schodder heul, sind da, und dann lass ich das auch zu....

diesen spruch hab ich mal auf einer postkarte gefunden:

Die Toten sind nicht tot,
sie sind nur unsichtbar,
sie schauen mit ihren
Augen voller Licht
in unsere
Augen voller Trauer
(Augustinus)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.06.2010
Ich habe meinen Sohn vor 18 Jahren gehen lassen müssen.
Er war 7 und ist an einem Gehirntumor gestorben.

Ich kann Dir dazu nur sagen, das die Trauer nie vergehen wird, , aber es wird mit der Zeit leichter werden, damit umzugehen.
Ich hab in dieser Zeit viel mit anderen Menschen gesprochen Wäre auch gerne zu der Gruppe, verwaiste Eltern, gegangen, aber das wollte mein Mann nicht.
Der hat ganz anders getrauert, wie ich.

Mit den Jahren haben sich die Gespräch, die um meinen Sohn gehen geändert. Waren sie in den ersten Jahren, doch eher in sich gekehrt und von trauriger Natur, so sind sie heute fröhlich.
Sie handeln nicht mehr von der Krankheit, sondern von dem Mensch der von uns gegegangen ist. Von der heiteren Natur und von seinem freundlichem Wesen.
Und irgendwann stellst Du fest, das Du nicht mehr weinst, wenn über Ihn gesprochen wird, sondern das Du mit den Anderen lachst!!

Es wird aber immer Zeiten geben, wo Dir die Tränen übers Gesicht laufen, wenn Du an Ihn denkst. Lass sie einfach zu, denn sie sind ein Teil von Dir und Deinem und seinem Leben.

Er wird immer in Deinem Herzen sein!!

LG Sylke
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.06.2010
... ich weiss nicht, ob ich Dir damit helfen kann...

-schon mein ganzes Leben lang habe ich, ohne dies über lange Zeit wirklich zu wissen, dem Buddhismus erheblich näher gestanden, als 'unseren' christlichen Religonen (die ich im übrigen für die so ziemlich verlogensten von allen halte... / -und das nicht erst, seit wir nun alle erfahren haben, was Zöllibat und alle anderen widernatürlichen, von, im besonderen der Katholischen Kirche 'verordneten Verhaltensweisen', schlimmes anrichten können...) !

-ebenfalls war ich schon immer davon überzeugt, dass es eine Seele gibt und dass diese im Gegensatz zum Körper unsterblich ist.
(...die allerdings weder im 'Himmel', noch in irgendeiner 'Hölle' anzutreffen sein wird !!! )

Trauerarbeit 'nenne' ich das, was unbedingt geleistet werden muss... - nicht nur, um seinen 'Frieden' mit dem Verlust eines Menschen zu machen, sondern auch, um dies 'zu überleben' ....!

Da gibt's einen sehr treffenden Ausdruck, welcher auf überzeugende Weise beschreibt, was wichtig ist: "Sich etwas von der Seele reden".

Je öfter man darüber mit jemandem redet (im Idealfall mit guten ZUHÖRERN), umso schneller und auch nachhaltiger ist Trauer zu überwinden.