>>> Wie verarbeite ich eine Trauer ? <<<
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Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.09.2010
Ich habe bei einem Bestatter gearbeitet.

Es hat mir unheimlich bei der Trauerbewältigung geholfen.

Hört sich vielleicht komisch an, aber ich sehe den Tod seitdem mit anderen Augen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.09.2010
>> CHERRY <<

Danke für deine Zeilen.

Du hast recht, mein Sohn hat mich auch lachend geliebt.
Das kann ich mittlerweile auch wieder, aber es hat seine Zeit gebraucht.
Ich habe auch gemerkt, daß es gut tut mit gleichgesinnte über den Tod zu sprechen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.09.2010
Hallo "Bin 1Rubensweib",

ich kann mir als dreifache Mutter nichts schlimmeres vorstellen als ein Kind verlieren zu müssen.
Andere Menschen hab auch ich schon an den Tod verloren. Großeltern, Freunde und vor drei Jahren hab ich meinen Partner in seiner Wohnung gefunden. Das alles war schon schlimm, aber immer noch anders als es beim eigenen Kind wäre.
Ich finde du hältst dich gut. Und das mit der Trauergruppe ist auch bestimmt nicht das Schlechteste.
Ebenso dass du offen mit deinem Schmerz umgehst.
Ob er ganz vergeht, weiß ich nicht. Ich hatte für meinen damaligen Partner zwei Kerzen in seiner Lieblingsfarbe gekauft, sie mit Knetwachs verziert, ein Arrangement in einer Tonschale angelegt von dem ich annahm es hätte ihm gefallen und die Kerzen jeden Abend angebrannt. Nebenbei hab ich das letzte Buch gelesen das er gelesen hat und nur soviel von ihm aufgehoben was in einen Schuhkarton passt. Einige seiner Sachen hab ich an liebe Menschen weitergegeben.
Jetzt sind drei Jahre vorbei und ich hab kürzlich nach fast einem halben Jahr den Karton wieder geöffnet und beschlossen demnächst die darin enthaltenen CD´s zu verschenken. Von seinem Bild und seiner Kette mit Talismann werd ich mich wahrscheinlich nie trennen obwohl das in meinem Alltag schon keine wirkliche Rolle mehr spielt (am Anfang sah ich ihn überall auf der Straße gehen und am Fenster sitzen).
Einer seiner Lieblingssätze war "Das Leben ist schön, meine "Sonne", darum lebe es." - Genau das ist es was mir immer bleiben wird.

Darum "Rubensweib" weine, trauere und trau dich auch zu lachen wenn es dir danach ist. Dein Sohn hat dich auch lachend geliebt. - Alle Gefühle haben seinen Platz und sind richtig da wo sie auftauchen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.08.2010
es gibt im net trauerseiten hast du es damit schon mal versucht?es sind natürlich keine professionellen aber es sind betroffene,hinterbliebene die genauso fühlen und dich und deine gefühle auch ohne viel worte verstehn,eigendlich halte ich von sowas nichts aber in der not hab ich es versucht und muss sagen mit gleichgesinnten darüber zureden ist was ganz anderes ,ich würde behaupten sie haben mir sehr geholfen ,nein wir haben uns gegenseitig geholfen und es sind viele freundschaften entstanden.

übrigens diese seiten gibts auch kostenlos,wenn jemand adressen braucht ich habe 2 die ich über jahre selber genutzt habe und die absolut kostenfrei sind, denn ich finde es unmöglich erst zahlen zu müssen um reden zu können wenn man in solch einer traurigen situation sitzt.

es wird dort geredet ,geweint aber auch wieder gelacht ,
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.08.2010
Das du eine Fehlgeburt gehabt hast, tut mir leid @Ninchen.
Das war auch ein schwerer Schlag für dich gewesen.

Ich habe ein Kumpel auf tragische Weise vor ein Paar Monaten verloren und den Tod habe ich auch noch nicht verkraftet.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.08.2010
Trauer...Trauer verarbeiten is ein heikles Thema.jeder hat seine eigene Art damit umzugehen..die einen wollen für sich sein die anderen in Gesellschaft...das Wichtigste bei der Sache ist: tu nur Dinge bei denen du dich auch wohlfühlst! Trauer um einen Verstorbenen endet nie ganz, man kann nur besser damit umgehen! So ein Forum wie dieses ist in deinem Fall auch eine gute Möglichkeit..du kannst deine Privatsphäre beibehalten, dich dem Thema zuwenden wann du möchtest und nicht zu einem angesetzten Termin...musst dich niemandem zeigen...aber gleichzeitig bekommst du Zuspruch, guten Rat und hast Zuhörer... probiere aus soviel du schaffst aber versuch nicht mit Gewalt den Schmerz zu unterdrücken...denn dann wird es nur schlimmer..ja ihr sagt jetzt vielleicht "die is doch erst 22 woher will sie das wissen", aber ich habe mein Baby verloren als es noch nichtmal auf der Welt war und das war das Schlimmste was mir im Leben passiert ist! Bis heute hab ich es nicht ganz verarbeitet aber ich lasse mich auf nichts ein was mir nicht gut tut und das hilft mir umso mehr, ich lasse den Schmerz raus wenn er da is, wer mich dafür verurteilt hat in meinem Leben nichts zu suchen...ich freu mich dass du jemanden gefunden hast dem du dich öffnen kannst, aber letztendlich helfen kannst du nur dir selber... und das meine ich nicht böse und will dir auch nicht von Ratschlägen anderer abraten die sind ja sehr gut, aber vergiss dich selbst nicht! :)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.08.2010
Eine Frau von Rubensfan hat per Mail mit mir Kontakt aufgenommen. Sie hat auch ein Schicksalsschlag gehabt.
Werde mich demnächst mit ihr Treffen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.08.2010
Ja ich bin auch froh, denn manch ein Außenstehender kann es nicht nachempfinden wie es in einem aussieht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.08.2010
Das ist für mich Ehrensache.. Wenn ich einen Freund habe, kann auch Familie oder Partner sein, dem/der es schlecht geht, bin ich da. Das gehört sich so..

Leider habe ich mit dieser Freundin keinen Kontakt mehr. Das finde ich sehr schade. Mit Ihr habe ich auch immer über Alles reden können.

Das ist schön, wenn Du jemand gefunden hast, der Dein Schicksal teilt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2010
Danke >> MELINDA << .

Ich habe zur Zeit auch Kontakt zu einer Frau hier, die das gleiche erlebt hat wie ich.
Wir wollen uns auch in nächster Zeit mal Treffen, dann lässt es sich besser alles bereden.

Nochmals Danke für deine lieben Worte.
Übrigens finde ich es gut von dir, daß du deiner Freundin zur Seite gestanden hast.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2010
Eine Freundin von mir verlohr ihren 1 1/2 Jahre alten Sohn. Er ist ertrunken. Sie hat fast 12 Jahre gebraucht um daran zu arbeiten. Sie hat mittlerweile 2 weitere Kinder. Schwimmen zu gehen,mit den Kindern war für sie lange Zeit unmöglich. Wir waren gemeinsam bei einer Familienaufstellung, wo sie ihre Trauer aufgestellt hat. Das hat mich sehr bewegt.

@1Rubensweib Du darfst weinen und Deine Trauer zeigen, nur so kannst Du sie verarbeiten und dass Du zu diesem Treffen gegangen bist, finde ich sehr mutig von Dir.

Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt und vor Allem liebe Menschen, die Dich auf Deinem Weg begleiten und Dir den nötigen Halt geben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.08.2010
Danke, daß ist aber lieb von dir. :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.08.2010
Tränen sind völlig okay !

ich drück' Dich mal ....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.08.2010
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>> VIKINGLADY <<

Danke für deine lieben Worte.

Ich war im Juli in einer Gesprächsrunde, wo Eltern waren die ihre Kinder verloren haben.

Der Weg dorthin fiel mir schwer, denn ich hatte schon mal einen Rückzieher gemacht.

Den ersten Schritt habe ich getan, ich bin dorthin gegangen.

Die Leute dort waren sehr nett und zuvorkommend. Sie haben sehr behutsam mit mir gesprochen.

Das Sprechen über mein Sohn fiel mir schwer, denn es dauerte nicht lange da kullerten mir die Tränen.

Aber ich werde nochmal dorthin gehen, denn es tut gut mit andere Betroffene zu sprechen.

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Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2010
Liebes Rubensweib,

wenn Du bisher nicht bereit warst, Dich einer Trauer- oder Selbsthilfegruppe anzuschliessen, so bist Du noch nicht so weit, Deinen Sohn loszulassen. Das ist verständlich, fällt es doch so wahnsinnig schwer. Die Einen sind in der Lage, nach 2 bis 3 Jahren ganz langsam wieder ins Leben zurückzugehen, die Anderen brauchen eben mehr Zeit - manchmal eben so wie Du.

Das ist o.k., deshalb musst Du Dich nicht grämen. Ich würde es für Dich nur gut finden, wenn Du Dich in die Gruppe einklinkst, in denen die Mitglieder das Gleiche er- und durchlebt haben oder -leben wie Du. Nur sie können Dich 100 % verstehen, Dich auffangen, Dir helfen, auf dem Weg der Bewältigung zu laufen und Dich auffangen, wenn Du stolperst.

Ich habe selbst einige Jahre eine Gruppe geführt, wir haben bis heute noch wundervolle Kontakte und glaube sagen zu können, dass ich mich ganz gut auskenne.

Ich wünsche Dir viel Hilfe und schicke Dir einen Regenbogen, der den Weg auf die andere Seite der Brücke schlägt, damit Du Deinen Sohn virtuell sehen kannst.

Alles Liebe
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2010
Hallo ,
mich würde intressieren und du den Termin wahrgenommen hast.
Vor fast vier Jahren starb Neles Zwilling , sie selbst hat seitdem eine Schwerbehinderung.
Ich kann mit beiden mal mehr mal weniger gut umgehen und Hilfe hab ich nicht wirklich zugelassen.
Ich hoffe du kannst es , aber ich kann gut verstehen das dich die Trauer nciht loslässt..........
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.07.2010
@Desina, da hast du auch schon viel in deinem Leben durch gemacht. Ich hoffe für dich, daß jetzt wieder alles gut ist.
Ich komme gerne auf Dein Angebot zurück und schreibe Dir eine Mail. DANKE.



@Melinda, ich gehe demnächst zu einem Trauergespräch, wo andere Eltern auch sind, die íhre Kinder verloren haben.
Beim ersten Termin war ich noch nicht so weit und habe einen Rückzieher gemacht.


Ich danke euch, für euer Mitgefühl.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.07.2010
@bin 1Rubensweib. Ich weiß nicht, wie das ist, sein Kind zu verlieren..doch allein die Vorstellung daran, bringt mich fast um den Verstand..
dass Du den Mut gefunden hast, Dich hier zu öffnen, zeigt ja auch, dass Du einen Schritt weiter bist.. falls es Dir weiterhelfen sollte, weiß ich von einer Heilpädagogin, die Trauerarbeit(weiß jetzt nicht, ob ich das richtig ausdrücke) macht..
Und es gibt auch die Möglichkeit sich mit einem Seelsorger über diese Themen zu unterhalten..
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.07.2010
@Rubensweib.....

Habe nicht annähernd das erlebt was du erlebt hast.... Aberrrrr auch was nicht sehr einfaches.....

Als ich mich von meinen Exmann trennte, nahm er mir unsere 8 jährige Tochter weg.

Ich hatte 4 Jahre keinen Kontakt. Ich nannte das immer "Hab sie lebendig begraben" Das einzigste was mir dann immer geholfen hat.... Sie lebt....

Irgendwann lernte ich das malen mit Pastelkreide. Male Gefühle und Stimmungen..... wähle bewusst dann gewisse Farben und hinterfrage auch nicht warum die Farbe. Es gibt viele schwarze Bilder, gerade in Bezug auf meine Tochter. Aber auch farbige.

Wenn du fragen zum malen hast, dann kannst du mich gerne anmailen;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.07.2010
>>> GELINICHEN_PÜNKTCHEN <<<

Danke für Deine Worte. Diese Woche hat mein Sohn seinen
10. Todestag. Es wird wieder ein schwerer Gang für mich zum Parkfriedhof, aber eine gute Freundin geht mit.
@Bin1Rubensweib

Tja, die Trauer ist so eine Sache ....
Ich bin vielleicht noch Jung, aber ich habe schon zwei Lieben durch den Tod verloren
Meine erste große Liebe hab ich mit 17 durch eine Krankheit verloren ... Ich hab mich fast ein Jahr ziemlich abgeschottet, nur mit meiner Familie und meiner besten Freundin geredet und leider meine Ausbildung vernachlässigt.
Damals kam mir alles so sinnlos und ungerecht vor, ich hatte Hass auf so ziemlich alles und jeden. Für gute Ratschläge oder mitfühlende Worte wollte ich alle erschlagen.
Heute bin ich der Meinung, das es vielleicht nicht der beste Weg war mit meiner Trauer umzugehen, aber damals wusste ich einfach nichts anderen mit mir anzufangen als in Selbstmitleid und der Trauer zu baden.

Es ist schwer jemanden zu raten wie man mit dem Tod eines geliebten Menschen umgehen soll. Jeder Mensch ist anders und muss selbst versuchen den Weg aus der Traurigkeit zu finden.
Der erste Schritt und der schwerste ist aber wohl das Weiterleben. Leben mit der Trauer und dem Schmerz und irgendwann kann man damit umgehen und anfangen wirklich wieder zu Leben!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.07.2010
@Bin1Rubensweib ...

... nicht dafür :)

Eine Freundin von mir hat vor einigen Jahren ihren Mann verloren, er wurde recht grausam aus dem Leben gerissen. Auch sie arbeitet erst seit zwei Jahren aktiv an ihrer Trauer, es braucht Zeit ... viel Zeit ... und Kraft, nahezu unmenschliche Kraft ... aber es muss sein ... Sie meinte, sie wollte sich irgendwann wieder erinnern können, ohne dass der Schmerz sie nahezu ohnmächtig macht und sie ist auf einem guten Weg.

Ich glaube Trauerarbeit wird oft immer noch unterschätzt. Der Tod ist ein Tabuthema, er gehört nicht mehr zum Leben und das macht den Umgang damit noch viel viel schwerer. Und das Abschied nehmen ebenso ... obwohl es immer etwas anderes ist, wenn ein junger Mensch aus dem Leben geht, im Gegensatz zu jemandem, der seine schönen Jahre hat und wo man vielleicht trotz allen Schmerzes etwas versöhlicher sein kann.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.07.2010
>>> TÜNNEF <<< Ich danke Dir für die Tröstende Worte.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.07.2010
Zum Thema ...

"Hin und wieder begegnest Du mir in meinen Träumen
Und die Tage danach schmerzen
Es würde irgendwann aufhörn wehzutun
So sagt man
Doch so ist es nicht
Wir verdrängen viel mehr
Und dann, wenn es am meisten schmerzt
Bist du mir am nächsten ... " (von mir)

... als ich 18 war starb mein Opa, ein Verlust, der bis heute tief sitzt. Das Schlimmste in der Zeit danach fand ich, dass man nicht mehr über ihn redet. Es fällt mir bis heute schwer über ihn zu reden und an bestimmten Tagen ist es besonders schlimm.
Er war ein Tiernarr und hatte immer Hunde. Seit 4 Jahren habe ich einen Hund ... der nach ihm Otto heißt. Eine Sache, die die Familie einfach toll fand. Seine Bücher stehen in meinem Regal, sein alter Ledermantel hängt in meinem Schrank. Ein Teil von ihm ist immer bei mir. So kann ich damit umgehen. Und ich habe die gleiche Zahnlücke wie er ... und wenn jemand von den Bekannten und der Familie sagt, ich wäre wie er, macht mich das stolz, denn er war ein grandioser Mensch.

Ich finde es wichtig sich mitteilen zu können, wenn man mag und sich nicht schuldig zu fühlen, weil das Gegenüber damit nicht umgehen kann. Ein Kind zu verlieren ist mit das Schlimmste überhaupt, aber reden ist manchmal der einzige Weg.