Wer boykottiert Unternehmen mit einer unsozialen Führung?
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Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2011
Dein entscheidenes Wort ist:
kaum ein Unternehmer will diesen Weg gehen. Da geht es ihm wie dem Verbraucher, nicht wahr? Nix ausgeben wollen, aber alles haben. Es ist natürlich eine Frage des Wollens ;-)
Und ich bin nicht die naive Ökotante; ich bin selbst Betriebswirtin: Man kann durchaus hohen Gewinn erwirtschaften und trotzdem nicht zum Arschloch mutieren. Das geht durchaus. Ich kann das Lied von den "Sachzwängen" einfach nicht mehr hören...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2011
@grüne Wolke... aber kaum ein Unternehmer will diesen Weg gehen... auch wenn es inzwischen einzelne machen und ein gutes Beispiel wären... in der heutigen Zeit denkt doch jeder Unternehmer/ Geschäftsführer.... an den maximalsten Gewinn mit dem wenigsten Einsatz....
Ist nur für den Verbraucher nicht ganz einfach in "gut" und "böse" zu unterscheiden. wie ich jetzt gelernt habe ist DM doch kein "Guter"....
Und letztendlich bin ich mir sicher, würde man suchen, würde man bei jedem etwas finden um ihn in die Pfanne zu hauen. Glück haben die, auf die es die Medien noch nicht abgesehen hatten....
Und vieles ist auch beim kleinen Händler / Metzger, was auch immer nicht so wie es scheint.....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2011
... und noch ein kleiner Beitrag nicht nur zu den Lebensmitteln... selbst wer da auf "gute Qualität" achtet... und keine Herstellung in Asien oder von Kindern erwerben will und bei den Preisen, so mancher namenhafter Modelabels... wird auch dort bitter enttäuscht werden...

leider... den in der Bekleidungsindustrie ist die unsoziale, zum Teil Menschen verachtende Anfertigung ihrer Mode viel schlimmer als bei den Lebensmitteln... und dieses wird leider bei keiner der bekannten Marken in seiner "selbstverordneten Standard- und Qualitätskontrollen" Gewährleistung jemals zugeben!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2011
Mich nervt diese "alles-oder-nichts-Haltung" total.
Es gibt durchaus ein "sowohl-als-auch"!

Ich plädiere nicht für die Rückkehr zur Holzhütte oder dergleichen. Ich mag diese Opfer-Rolle nicht, die totale Passivität nach sich zieht. Ich bin volle Pulle für Gewinnmaximierung aber auch da gibt es durchaus Möglichkeiten nicht zum verantwortungslosen Geschäftspartner zu mutieren. Das muss man nur wollen; das ist eine unternehmerische Entscheidung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2011
Das Problem im Logistiksektor ist, das viel über Frachtvermittlungen läuft, die schöpfen sich alle den Rahm ab. Derjenige, der die Ware dann letztendlich, wirklich fährt, kann dann schaun, wie er seine Fahrer bezahlt, und seine Technik in Ordnung hält. Es ist nicht so, das die Wirtschaft die Preise nicht zahlen will, oder zahlt, sondern das überrall welche mit drin stecken, die mitverdienen.
Und das Bestellen im Onlinehandel ist dann natürlich auch nicht mehr korrekt, die meisten Paketdienste arbeiten mit Sublern, die für kleines Geld große Leistungen erbringen dürfen....
Gerade bei Produkten wo es preislich und qualitätsmässig adäquate Alternativen gibt achte ich schon etwas auf die Sozialstandards des Unternehmens. Natürlich vollziehe ich nicht jedesmal die komplette Wertschöpfungskette nach.
Zumindestens ab und an mal ein paar Minuten Fussmarsch zu investieren dürfte für jeden Nichtinvaliden drin sein finde ich. Oder sich wenigstens mal zu informieren über die Politik und Praxis der einzelnen Unternehmen - auch das ist nur eine Frage des WOLLENS.
1 kg Äpfel kostet zum Beispiel hier in beinahe allen Supermärkten 1.99 €. Oder Coca-Cola kann man bei Kaisers oder REWE regelmässig billiger bekommen als bei Lidl oder Netto. REWE hat beispielweise auch diese JA! Eigenmarke deren Produkte sind vielfach auch günstiger oder genauso gut wie beim Discounter.
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10.12.2011
Also, wenns nach dem ginge, dann dürfte niemand mehr ein Auto, eines grossen deutschen Herstellers, mit 3 Buchstaben, aus München und Dingolfing fahren. 5 Monate bin ich, über einen Subunternehmer für diesen Laden im Ersatzteildienst gefahren. Das was ich da erlebt habe, spottet jeder Beschreibung. Da wirst du behandelt wie der letzte Dreck, jeder Bauer behandelt seine Tiere besser, als die da unten, die Leute, die ihren Schrott wegfahren,
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2011
Hab ich dir doch genannt, aber das Beispiel bezieht sich auf meine Stadt. Ich kann dir keine Tipps für die gesamte Republik nennen. Jeder kann darauf achten, wo Produkte produziert werden; das ist nicht Stadt-spezifisch.
Und ich bin mir 100% sicher, dass es denn meisten schlicht egal ist. Sie könnten sehr wohl, wenn sie wollten. Es gibt eben andere Prioritäten...
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10.12.2011
@susirella: Neben Auto und Netz gibt es immer auch das Rad. Dieses ist aus meiner Erfahrung gerade in der Stadt immer schneller als die anderen Möglichkeiten. Klar, und ich habe auch einen tollen Anhänger. Damit konnte ich im Stadtleben alles einkaufen. Nun gut, jetzt auf dem Land geht dieses nicht mehr, aber da suche ich Wege, um wenigstens nicht unnötig zu fahren.
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10.12.2011
Ich denke, es ist auch eine Frage der Machbarkeit. Nicht jeder hat ein Auto oder gute öffentliche Verkehrsanbindung um zum Gemüsestand X am Strassenrand Y zu kommen, als ein klitzekleines Beispiel von vielen möglichen.
Also selbst, wenn derjenige WOLLTE, könnte er nicht. Das heisst aber nicht, dass derjenige den Zustand nicht bedauern darf.
Und doch, ich hätte mich schon über Einkaufstips gefreut, bzw. ein explizites Beispiel Grüne Wolke, denn Du sagst ja, Du gibst nicht mehr aus?
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10.12.2011
@Grüne Wolke Das kann ich gut nachvollziehen. Ich versuche auch auf Wochenmärkten einzukaufen, aber das schaffe ich halt nicht immer.
Möbel würde ich nie aus tropischem Holz haben wollen.
Und ich bin seit 17 Jahren Vegetarierin - dank der Massentierhaltung.
Ich habe sogar ein schlechtes Gewissen, dass meine Schuhe aus Leder sind.

Also, wie bereits geschrieben, ich denke, jeder kann ein etwas dazubeitragen, dass die Welt nicht ganz aus dem Gleichgewicht gerät.
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10.12.2011
Als ich im Winter vor 2 Jahren einen Unfall hatte und kaum noch laufen konnte, nahm mich eine Freundin mit zum Einkauf. Sie ging zu Lidl. Es war für mich ein riesiger Gefallen, den sie mir tat, so konnte ich nicht sagen, daß ich da nicht einkaufen möchte. Grüne Wolke: wie gesagt, manchmal springe ich über meinen Schatten.
Da ich mich mal bei Aldi beworben hatte, hatte ich mir den Discouter genauer angesehen und fand ihn okay bzw. sehr sozial. Eben deshalb kaufe ich bei ihm ein. Ja, es geht mir auch so, daß ich recht wenig Geld verdiene. Doch so sage ich mir wenigstens: Lidl nein, Aldi okay!

Ich habe eine langjährige Freundin die bei DM arbeitet. Von ihr weiß ich über die Löhne und die unbezahlten Zusatzleistungen die sie erbringen muß.

Zudem kaufe ich stets beim Metzger/ Fleischer. Sehe ich dort nach Sonderangeboten, sind diese oft billiger als die Ware im Plastik. Zudem hat der einheimische Metzger auch oft Fleisch aus der Region und ich kann hoffen, daß es den Tieren gut ging. Bei den "Plastikwaren" darf ich davon ausgehen, daß die Tiere qualvoll leben mußten.
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10.12.2011
@Füchsin
Ich verurteile niemanden, der im Laden XY einkauft, deswegen spielt es keine Rolle wo/wie ich einkaufe. Mich stört dieses "ja, aber". Handeln ist nicht alternativlos. Ich kaufe z.B. vorzugsweise Produkte, die in Deutschland - bei Lebensmitteln vorwiegend regional produziert wurden. Und ich bin keine Öko-Triene und gebe deshalb nicht mehr aus. Das ist ein Gerücht, das sich hartnäckig hält. Es nützt Dir also nix, wenn ich dir sage, mein Gemüse kaufe ich an einen Stand, der in Köln an einer Hauptverkehrsstraße liegt.
Mir geht es um die Schere im Kopf: wenn man die Leute fragt, was haltet ihr von Massentierhaltung, haben alle eine Träne im Auge und kaufen am nächsten Tag Nackensteaks für 0,59 Euro/100g. Der Markt wird an der Kasse entschieden.
Ich komm damit gut klar, wenn Erdbeerfeldheld sagt, das ist leider so und ich nehme gewisse Umstände in Kauf.
Zustände zu bedauern und diese aber durch eigenes Handeln zu unterstützen, finde ich seltsam. Man ist stets Teil des Problems. Wenn uns das klar ist, ist alles in bester Ordnung!
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10.12.2011
Hura, ich wünsche allen mit dem nicht ausgegebenen Geld viel Spass und Freude?!
Soziale Firmen im Bereich Handel...ganz einfach die gibt es nicht, jeder viel seinen Gewinn maximieren!
Aber ok, wer es glaubt bzw glauben möchte ok.
in diesem Sinne
mfg
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2011
Da stimme ich dir zu, susirella
... es sei denn, Grüne Wolke rückt noch mit ihren Einkaufstipps rüber ;))
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10.12.2011
Wer nur wenig Geld im Monat zur Verfügung hat und viele satt bekommen muss, wird zwangsläufig bei den Discountern landen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2011
Naja, ich denke schon, dass etwas mehr Bewusstsein der Konsumenten für mehr Gerechtigkeit (Löhne, Arbeitsbedindungen, Umweltschutz) in der Welt sorgt.
Es wird nur immer schwieriger, weil die meisten Menschen selbst Opfer von gewissen Einsparmaßnahmen auf dem Arbetsmarkt geworden sind.
Ich z.B. verdiene fast ein Drittel weniger als im Vorjahr!
Selbst wenn ich es wollte, ich kann es mir wirklich nicht mehr leisten, noch mehr fairen Handel zu unterstützen, als ich es bereits tue.
Ein Teufelskreislauf ...
aber dennoch denke ich, dass man keine Scheuklappen aufsetzen sollte und sturr sagen kann: Das Zeug brauche ich, also kaufe ich es günstig. Egal, wie und wo und von wem es produziert wurde.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2011
Totschlagargument Nr. 2
Alle haben Dreck am Stecken und man kann nix machen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2011
Auch wenn ich mich mal wieder in die Nesseln setze, aber wo ich welche Produkt von welcher Marke kaufe ist mir eigentlich egal. Warum soll ich bei C&A oder H&M fünf Paar Socken für sieben Euro kaufen wenn ich fünf Paar Socken für drei Euro bekommen kann bei Kik?
Besitzt jemand Stonewashed Jeans? Die würde ich an eurer Stelle nicht mehr tragen!
http://www.taz.de/!32559/

Hat jemand ein iPhone oder sonstige Produkte von Apple? Oder hat jemand einen PC in dem Teile von Foxconn verbaut sind?
http://www.macnotes.de/2010/07/02/foxconn-mutiert-zum-skandalhersteller-kaum-besserung-in-der-berichterstattung/

Hat jemand Artikel die in Richtung Sportswear gehen, z.B. von Nike?
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,548579,00.html

Jeder größere Konzern, jede größere Kette, jedes größere Unternehmen auf dieser Welt hat Dreck am Stecken. Ich boykottiere dennoch nicht von alldem weil ich es erstens für mein Leben brauche und ich auch nicht verzichten will. Zudem hilft es dem einzelnen Arbeiter nicht wenn ich da nicht mehr einkaufe.
Man muss einfach mal realitisch bleiben und erkennen das die Welt läuft wie sie nun mal läuft und man sich mit den Gegebenheiten abfinden muss.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2011
Wo kaufst du ein, Grüne Wolke?
Wie wärs mit ein paar Beispielen und Tipps?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2011
Entschuldigung, aber das ist ein Totschlagargument! Ich finde nicht, das wir es uns leisten können, auf Kosten anderer zu leben. Oder wie wird wohl ein T-Shirt für 1,99 produziert?