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„Frankenthal“ (Pseudonym)
Oft schaffe ich es auch nicht. Aber bei Schlecker, Lidl oder Kik kaufe ich - außer es geht gerade wirklich nicht anders - nicht ein. DM versuche ich zu umgehen.
Dafür kauft ich gern bei Aldi ein - weil zumindest Aldi-Süd sehr gut bezahlt (soviel ich weiß). Nun hoffe ich einfach mal - Aldi-Nord auch.
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„Südpfalz“ (Pseudonym)
Ich kaufe generell nicht bei Discountern und "Billigläden" jeglicher Art, ob nun Schlecker, Lidl, Aldi, Plus, Kik, C&A etc., hauptsächlich weil ich die Atmosphäre dort unerträglich finde und glaube, dass wir uns mit dieser Preispolitik letztlich ins eigene Fleisch schneiden.
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„Genf“ (Pseudonym)
@Antje
"außer es geht gerade wirklich nicht anders"...
Pardon, aber: Es geht immer anders! Oder geht dann die Welt unter oder sterben Kinder, wenn man verzichtet?
Das ist genau das, was ich meine: Boykott ja, aber nur wenn es keine Einschränkung bedeutet. Man kann das einfach zum Prinzip erklären, dort nicht zu kaufen.
Glaub mir, das geht immer!
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„Vorpommern-Greifswald“ (Pseudonym)
Aber nicht jeder kann sich das finanziell leisten.
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Nanu, was ist den mit DM, habe ich etwas nicht mitbekommen ? Wurde mir von einem anderen Forumsteilnehmer erst heute als sehr soziales Unternehmen vorgestellt....
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„Genf“ (Pseudonym)
Entschuldigung, aber das ist ein Totschlagargument! Ich finde nicht, das wir es uns leisten können, auf Kosten anderer zu leben. Oder wie wird wohl ein T-Shirt für 1,99 produziert?
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„Salzlandkreis“ (Pseudonym)
Wo kaufst du ein, Grüne Wolke?
Wie wärs mit ein paar Beispielen und Tipps?
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„Hilden“ (Pseudonym)
Auch wenn ich mich mal wieder in die Nesseln setze, aber wo ich welche Produkt von welcher Marke kaufe ist mir eigentlich egal. Warum soll ich bei C&A oder H&M fünf Paar Socken für sieben Euro kaufen wenn ich fünf Paar Socken für drei Euro bekommen kann bei Kik?
Besitzt jemand Stonewashed Jeans? Die würde ich an eurer Stelle nicht mehr tragen!
http://www.taz.de/!32559/
Hat jemand ein iPhone oder sonstige Produkte von Apple? Oder hat jemand einen PC in dem Teile von Foxconn verbaut sind?
http://www.macnotes.de/2010/07/02/foxconn-mutiert-zum-skandalhersteller-kaum-besserung-in-der-berichterstattung/
Hat jemand Artikel die in Richtung Sportswear gehen, z.B. von Nike?
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,548579,00.html
Jeder größere Konzern, jede größere Kette, jedes größere Unternehmen auf dieser Welt hat Dreck am Stecken. Ich boykottiere dennoch nicht von alldem weil ich es erstens für mein Leben brauche und ich auch nicht verzichten will. Zudem hilft es dem einzelnen Arbeiter nicht wenn ich da nicht mehr einkaufe.
Man muss einfach mal realitisch bleiben und erkennen das die Welt läuft wie sie nun mal läuft und man sich mit den Gegebenheiten abfinden muss.
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„Genf“ (Pseudonym)
Totschlagargument Nr. 2
Alle haben Dreck am Stecken und man kann nix machen.
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„Salzlandkreis“ (Pseudonym)
Naja, ich denke schon, dass etwas mehr Bewusstsein der Konsumenten für mehr Gerechtigkeit (Löhne, Arbeitsbedindungen, Umweltschutz) in der Welt sorgt.
Es wird nur immer schwieriger, weil die meisten Menschen selbst Opfer von gewissen Einsparmaßnahmen auf dem Arbetsmarkt geworden sind.
Ich z.B. verdiene fast ein Drittel weniger als im Vorjahr!
Selbst wenn ich es wollte, ich kann es mir wirklich nicht mehr leisten, noch mehr fairen Handel zu unterstützen, als ich es bereits tue.
Ein Teufelskreislauf ...
aber dennoch denke ich, dass man keine Scheuklappen aufsetzen sollte und sturr sagen kann: Das Zeug brauche ich, also kaufe ich es günstig. Egal, wie und wo und von wem es produziert wurde.
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„Gladbeck“ (Pseudonym)
Wer nur wenig Geld im Monat zur Verfügung hat und viele satt bekommen muss, wird zwangsläufig bei den Discountern landen.
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„Salzlandkreis“ (Pseudonym)
Da stimme ich dir zu, susirella
... es sei denn, Grüne Wolke rückt noch mit ihren Einkaufstipps rüber ;))
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„Südschleswig“ (Pseudonym)
Hura, ich wünsche allen mit dem nicht ausgegebenen Geld viel Spass und Freude?!
Soziale Firmen im Bereich Handel...ganz einfach die gibt es nicht, jeder viel seinen Gewinn maximieren!
Aber ok, wer es glaubt bzw glauben möchte ok.
in diesem Sinne
mfg
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„Genf“ (Pseudonym)
@Füchsin
Ich verurteile niemanden, der im Laden XY einkauft, deswegen spielt es keine Rolle wo/wie ich einkaufe. Mich stört dieses "ja, aber". Handeln ist nicht alternativlos. Ich kaufe z.B. vorzugsweise Produkte, die in Deutschland - bei Lebensmitteln vorwiegend regional produziert wurden. Und ich bin keine Öko-Triene und gebe deshalb nicht mehr aus. Das ist ein Gerücht, das sich hartnäckig hält. Es nützt Dir also nix, wenn ich dir sage, mein Gemüse kaufe ich an einen Stand, der in Köln an einer Hauptverkehrsstraße liegt.
Mir geht es um die Schere im Kopf: wenn man die Leute fragt, was haltet ihr von Massentierhaltung, haben alle eine Träne im Auge und kaufen am nächsten Tag Nackensteaks für 0,59 Euro/100g. Der Markt wird an der Kasse entschieden.
Ich komm damit gut klar, wenn Erdbeerfeldheld sagt, das ist leider so und ich nehme gewisse Umstände in Kauf.
Zustände zu bedauern und diese aber durch eigenes Handeln zu unterstützen, finde ich seltsam. Man ist stets Teil des Problems. Wenn uns das klar ist, ist alles in bester Ordnung!
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„Frankenthal“ (Pseudonym)
Als ich im Winter vor 2 Jahren einen Unfall hatte und kaum noch laufen konnte, nahm mich eine Freundin mit zum Einkauf. Sie ging zu Lidl. Es war für mich ein riesiger Gefallen, den sie mir tat, so konnte ich nicht sagen, daß ich da nicht einkaufen möchte. Grüne Wolke: wie gesagt, manchmal springe ich über meinen Schatten.
Da ich mich mal bei Aldi beworben hatte, hatte ich mir den Discouter genauer angesehen und fand ihn okay bzw. sehr sozial. Eben deshalb kaufe ich bei ihm ein. Ja, es geht mir auch so, daß ich recht wenig Geld verdiene. Doch so sage ich mir wenigstens: Lidl nein, Aldi okay!
Ich habe eine langjährige Freundin die bei DM arbeitet. Von ihr weiß ich über die Löhne und die unbezahlten Zusatzleistungen die sie erbringen muß.
Zudem kaufe ich stets beim Metzger/ Fleischer. Sehe ich dort nach Sonderangeboten, sind diese oft billiger als die Ware im Plastik. Zudem hat der einheimische Metzger auch oft Fleisch aus der Region und ich kann hoffen, daß es den Tieren gut ging. Bei den "Plastikwaren" darf ich davon ausgehen, daß die Tiere qualvoll leben mußten.
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„Salzlandkreis“ (Pseudonym)
@Grüne Wolke Das kann ich gut nachvollziehen. Ich versuche auch auf Wochenmärkten einzukaufen, aber das schaffe ich halt nicht immer.
Möbel würde ich nie aus tropischem Holz haben wollen.
Und ich bin seit 17 Jahren Vegetarierin - dank der Massentierhaltung.
Ich habe sogar ein schlechtes Gewissen, dass meine Schuhe aus Leder sind.
Also, wie bereits geschrieben, ich denke, jeder kann ein etwas dazubeitragen, dass die Welt nicht ganz aus dem Gleichgewicht gerät.
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„Gladbeck“ (Pseudonym)
Ich denke, es ist auch eine Frage der Machbarkeit. Nicht jeder hat ein Auto oder gute öffentliche Verkehrsanbindung um zum Gemüsestand X am Strassenrand Y zu kommen, als ein klitzekleines Beispiel von vielen möglichen.
Also selbst, wenn derjenige WOLLTE, könnte er nicht. Das heisst aber nicht, dass derjenige den Zustand nicht bedauern darf.
Und doch, ich hätte mich schon über Einkaufstips gefreut, bzw. ein explizites Beispiel Grüne Wolke, denn Du sagst ja, Du gibst nicht mehr aus?
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„Frankenthal“ (Pseudonym)
@susirella: Neben Auto und Netz gibt es immer auch das Rad. Dieses ist aus meiner Erfahrung gerade in der Stadt immer schneller als die anderen Möglichkeiten. Klar, und ich habe auch einen tollen Anhänger. Damit konnte ich im Stadtleben alles einkaufen. Nun gut, jetzt auf dem Land geht dieses nicht mehr, aber da suche ich Wege, um wenigstens nicht unnötig zu fahren.
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„Genf“ (Pseudonym)
Hab ich dir doch genannt, aber das Beispiel bezieht sich auf meine Stadt. Ich kann dir keine Tipps für die gesamte Republik nennen. Jeder kann darauf achten, wo Produkte produziert werden; das ist nicht Stadt-spezifisch.
Und ich bin mir 100% sicher, dass es denn meisten schlicht egal ist. Sie könnten sehr wohl, wenn sie wollten. Es gibt eben andere Prioritäten...
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„Wandlitz“ (Pseudonym)
Also, wenns nach dem ginge, dann dürfte niemand mehr ein Auto, eines grossen deutschen Herstellers, mit 3 Buchstaben, aus München und Dingolfing fahren. 5 Monate bin ich, über einen Subunternehmer für diesen Laden im Ersatzteildienst gefahren. Das was ich da erlebt habe, spottet jeder Beschreibung. Da wirst du behandelt wie der letzte Dreck, jeder Bauer behandelt seine Tiere besser, als die da unten, die Leute, die ihren Schrott wegfahren,
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Gerade bei Produkten wo es preislich und qualitätsmässig adäquate Alternativen gibt achte ich schon etwas auf die Sozialstandards des Unternehmens. Natürlich vollziehe ich nicht jedesmal die komplette Wertschöpfungskette nach.
Zumindestens ab und an mal ein paar Minuten Fussmarsch zu investieren dürfte für jeden Nichtinvaliden drin sein finde ich. Oder sich wenigstens mal zu informieren über die Politik und Praxis der einzelnen Unternehmen - auch das ist nur eine Frage des WOLLENS.
1 kg Äpfel kostet zum Beispiel hier in beinahe allen Supermärkten 1.99 €. Oder Coca-Cola kann man bei Kaisers oder REWE regelmässig billiger bekommen als bei Lidl oder Netto. REWE hat beispielweise auch diese JA! Eigenmarke deren Produkte sind vielfach auch günstiger oder genauso gut wie beim Discounter.
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Und das Bestellen im Onlinehandel ist dann natürlich auch nicht mehr korrekt, die meisten Paketdienste arbeiten mit Sublern, die für kleines Geld große Leistungen erbringen dürfen....
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„Wandlitz“ (Pseudonym)
Das Problem im Logistiksektor ist, das viel über Frachtvermittlungen läuft, die schöpfen sich alle den Rahm ab. Derjenige, der die Ware dann letztendlich, wirklich fährt, kann dann schaun, wie er seine Fahrer bezahlt, und seine Technik in Ordnung hält. Es ist nicht so, das die Wirtschaft die Preise nicht zahlen will, oder zahlt, sondern das überrall welche mit drin stecken, die mitverdienen.
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„Genf“ (Pseudonym)
Mich nervt diese "alles-oder-nichts-Haltung" total.
Es gibt durchaus ein "sowohl-als-auch"!
Ich plädiere nicht für die Rückkehr zur Holzhütte oder dergleichen. Ich mag diese Opfer-Rolle nicht, die totale Passivität nach sich zieht. Ich bin volle Pulle für Gewinnmaximierung aber auch da gibt es durchaus Möglichkeiten nicht zum verantwortungslosen Geschäftspartner zu mutieren. Das muss man nur wollen; das ist eine unternehmerische Entscheidung.