Wehrhafte Demokratie

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 504 Antworten

„Neu Wulmstorf“ (Pseudonym)

Ganz einfach.

Wir sind ein sehr erfolgreiches Land und unsere Regierung sieht sich mit einer geballten Menge an komplexen Problemen konfrontiert die sie recht souverän löst.

Und wir immer gibt es eben diverse Gruppen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzen die die Regierung mit ganz unterschiedlichen Qualifikationen kritisieren.

Ein Abbild davon lesen wir in diesem Forum.

@skipper zwingt dich ja keiner hierzubleiben. Mit deinem einfachen Weltbild wird es für die vielen akuten, komplexen Probleme in Deutschland natürlich sehr einfache Lösungen geben. Leider sind diese in einer Demokratie so schwer umzusetzen, weil man ja demokratische Mehrheiten braucht um zu regieren.

„Neu Wulmstorf“ (Pseudonym)

@talion

That´s it.

Es ist bezeichnend dass es der Kritik an der Regierung immer an sachlichen Argumenten fehlt. Und tatsächlich hat das einen ganz einfachen Grund.

mangelnde Bildung gepaart mit einer mangelnden Impulskontrolle

Der Soziologe Steffen Mau hat es auf einen frappierenden Nenner gebracht und es einen kausale "Ursache - Wirkung - Prozess" gebracht.

Die Probleme unserer Zeit sind extrem komplex, damit entziehen sie sich vor allem dem Verständnis von mindergebildeten Menschen und sozialen Randgruppen

Genau diese Gruppen reagieren dann voraussagbar, zum einen kritisieren Sie Lösungsansätze die sie nicht verstehen ( Regierungsarbeit ) mit Unsachlichkeit, und persönlichen Diffamierungen, zum anderen fallen sie populistischen Rattenfängern ( für die üblichen Verdächtigen: Rattenfänger ist ein Synonym ) wie den AFD-Politikern zum Opfer die einfache Lösungen anbieten die allerdings

- nicht funktionieren
- nicht finanzierbar sind
- nicht verfassungskonform sind
- lediglich Symptome erfassen aber nicht deren Ursachen
- nur demagogische Zwecke erfüllen

Interessant wird es dann in der Analyse von Steffen Mau was die Folgen betrifft. Es bilden sich sog. Echokammern also Orte, Foren, Meinungen, geschlossene und offene Benutzergruppen die sich gegenseitig die Validität dieser Lösungen erklären und sie somit für sich manifestieren.

Betrachtet man dann die einzelnen Protagonisten und addiert die diversen Aussagen, verbalen Attacken, sozialen Stati, Außenwirkungen, verwendeten soz. Symbole wird einem immer sehr schnell klar welche Defiziten dort toben und wie einfach deren Weltbild ( z.b. Frauenbild ) ist. Mit ganz wenigen Ausnahmen wirken - vor allem sind es Männer - die Protagonisten dann wie Incels.

Mangelnde Bildung isoliert und führt zu Randgruppen, das wiederum drückt auf die Beliebtheit, das wiederum macht wütend, zornig, hasserfüllt und das wiederum isoliert dann weiter und daraus entsteht ein "Strudel nach unten".

Man kann es wunderbar bei rechten Aufmärschen sehen, es sind auffällig wenig Frauen dort.

Daraus entstehen dann Hasstiraden wie "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" ( AFD Motto ) und damit entstehen dann solche Beiträge. Das ist auch kein nationales Problem sondern ein in Europa durchaus nationenübergreifendes Problem.

Die Demokratie, vertreten durch Demokraten wehrt sich dann gegen rechts und das tut sie durchaus wehrhaft.

Wolfgang

... Mangelnde Bildung isoliert und führt zu Randgruppen, das wiederum drückt auf die Beliebtheit, das wiederum macht wütend, zornig, hasserfüllt und das wiederum isoliert dann weiter und daraus entsteht ein "Strudel nach unten"....

Ja und genau da müsste angesetzt werden.
Es ist leider so, dass viele Menschen nach Veränderung aufschreien, sich aber teilweise politisch nicht wenigstens in der Quintessenz damit auseinandersetzen mögen.
Sondern (ihren) Mustern folgen.

Bildungsbürger*Innen machen deshalb eher einen geringeren Anteil aus, nicht aufgrund ihrer Bildung, sondern weil sie evtl. ihren Lebensstandard nicht belasten wollen, es eben auch dort immer primitive Denker*Innen geben wird und weil diese 'Gruppe' einen im Gegensatz zur armen Bevölkerungsschicht, diese auch einen deutlich niedrigeren Anteil ausmacht.

Demokratie leben und verstehen tun nicht wirklich alle Menschen. Auch wenn ggf. gedacht wird, dieses zu tun. Unerheblich vom Bildungsgrad, Standard oder sozialem Status.

... Leider sind diese in einer Demokratie so schwer umzusetzen, weil man ja demokratische Mehrheiten braucht um zu regieren....

@ Talion, genauso schaut's aus, sign.

Na "Gut" hängt eben immer von der Perspektive ab.

oder

Der Wirtschaft geht es gut, nur die Zahlen sind eben schlecht...

oder

einfach unbegrent Schulden machen für die Zukunft, weil wir uns Sparen nicht Leisten können....

Der neuen Luxus, ist eben ein mehr vom weniger.

Der Strom kommt aus der Steckdose und das Essen vom Supermarkt - wer das Gegenteil behauptet ist ein rechter Dummschwätzer.

„Neu Wulmstorf“ (Pseudonym)

Ich mag das einfach. Ich gestehe und bekenne mich schuldig. Man schreibt etwas, nennt eine kompetente Quelle, stellt dessen Erkenntnis in den Raum und

.... BÄM, sofort kommt die Bestätigung der Zielgruppe die mit dem Finger auf sich zeigt und wirklich Punkt für Punkt den wissenschaftlichen Standpunkt bestätigt und nebenbei sich noch selber demontiert. Klasse.

Ein Profilbild mit nem Thor Steinar Shirt wäre jetzt noch die Krönung, aber man darf nicht zu viel verlangen.

Ich mag das wirklich.

„Neu Wulmstorf“ (Pseudonym)

Und weil es so frappierend gut und aktuell zum Thema passt.

Das IFO Institut (Universität München) hat aktuell eine spannende Studie veröffentlich.

Offenbar gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen Armut, der subjektiven Armutsgefährdung dem Bildungs- und Kompetenzgrad und der Neigung zum Rechtsextremismus, also der AFD.

Das ist soziologisch auch nicht so wirklich neu. Bereits der Nationalssozialismus der später zu einem unfassbaren Verbrechen gegen die Menschheit führte, entstand und wuchs aus der Wirtschaftskrise und der Unzufriedenheit des mindergebildeten Prekariats, später sahen dann auch höhergebildete ihre Chance und "stiegen" ein.

Letztlich schließen sich aber damit auch Kreise.

geringe kognitive Fähigkeiten → geringe Bildung → geringes Einkommen → Rechtsextremismus → heutige AFD

Umgekehrt erklärt es zum einen warum in der AFD Fraktion so viele rechtsextreme Gewalttäter arbeiten und warum deren berufliche Normqualifikation so auffallend gering ist. (https://www.br.de/fernsehen/das-erste/sendungen/report-muenchen/afd-rechtsextremismus-bundestag100.html)

Es ist völlig einleuchtend dass die sehr "einfachen" Antworten aus der rechten Ecke natürlich vor allem Affinitäten von "einfachen" Menschen auslösen.

Die Studie macht das an signifikanten Zahlen fest.

@WolfgangBo

mit etwas mehr Bildung Deinerseits, hätte es weniger Worte bedurft ...

Eine erhebliche voluminöse Expansion subterraner Agrarprodukte steht in reziprok-positiver Relation zur intellektuellen Kapazität des produzierenden Ökonomen?

Sich fortlaufend zu wiederholen ist auf Dauer labberig und wie immer an der realität vorbei. Aber Du bist eben ein Opfer Deiner Ängste vor der Demokratie.

Wenn Kritik am Staat und seinen Vertretern in Verfolgung gipfelt, dann ist diese Demokratie wertlos.

„Neu Wulmstorf“ (Pseudonym)

@Talion

Mir ist es wichtig "es" zu zeigen und für jeden sichtbar zu machen.

Erinnerst Du Dich an das pseudogebildete Geschwätz unserer Kindheit mit dem wir "angeben wollten" ?

"Das tangiert mich periphär" das war der Klassiker des Dummschwätz.

Ein verzeihlicher infantiler Versuch klug zu wirken, aber witzigerweise hört das eben beim Prekariat nicht auf. Man kann es lesen. Der verzweifelte Versuch sich den Kausalschlüssen zu entziehen mündet eben in "sowas".

Menschen aus sozialen Randgruppen benutzen oft den witzigen Versuch sich aus der Sinusgruppe zu erheben, man benutzt so Begriffe wie "suboptimal" oder sehr gerne auch "diametral" oder "reziprok", und das natürlich falsch.

Es ist das was die Soziologen eben analysieren die mangelnde Impulskontrolle etwas dummes zu tun.

Es wirkt immer etwas wie "Vorsicht ich kann Karate".

Natürlich fühlen sich die Nazis verfolgt, immerhin lässt man sie ja nun nicht gewähren, wäre ich ein AFLer wäre ich auch pisst wenn man mich ständig mit dem Finger in der Keksdose erwischen würde.

„Bonn“ (Pseudonym)

Leute, ich habe das Gefühl die Demokratie in Deutschland schafft sich schon wieder selbst ab.
Wenn im deutschen Bundestag ausgewiesene Rechtsextreme als wissenschaftliche Mitarbeiter tätig sind, so wie der BR es berichtet hat, dann ist alles zu spät.
Toleranz sollte schon auch Grenzen haben.

Wenn ich in Österreich ein gebundenes Gewerbe (Meister , Ing. od. vgb.) anmelde, dann muss ich einen Monat warten, bis ich polizeilich/nachrichtendienstlich überprüft wurde. Das nennt sich Zuverlässigkeitsprüfung.

In Deutschland ist das völlig wurscht.
Da darf man auch ohne an die kritische Infrastruktur und ins Parlament.

Cool, oder ? 🐻

„Neu Wulmstorf“ (Pseudonym)

JA es ist ganz zweifellos interessant.

In diesem Fall ist der Bundeswirtschaftsminister ein promovierter Akademiker.

Der hat überwiegend etwas gelernt und immerhin mehrere Publikationen "auf die Reihe bekommen".

Tino Chrupalla ist "Maler und Lackierer" ich meine wenn das jemanden nicht zum Politiker prädestiniert.... weiß ich es auch nicht. *gg*

Ein pomovierter Akademiker alleine genügt eben nicht ;)

Tino Chrupalla hat als Malermeister doch mehr Wissen über Wirtschaftszusammenhänge als ein Phliosoph

„Bonn“ (Pseudonym)

Maler und Landstreicher?

„Neu Wulmstorf“ (Pseudonym)

letztlich ist das der Trick der Nazis, aus einem arbeitslosen österreichischen Postkartenmaler mit Ödipuskomplex wird ein Architekt und aus einem Pinselquäler plötzlich ein Meister

Aktuell rechnet die Rentenversicherung vor dass in 24 Jahren jeder 3. ein Rentner sein wird ... aber natürlich brauchen wir keine Zuwanderung ...

alles nix neues.

„Neu Wulmstorf“ (Pseudonym)

Ein legendäres Chrupallazitat:

" «Das ist wie früher beim Camping: Da haben sich immer diejenigen beschwert, dass es nass im Zelt ist, die auch ins Zelt hineingepinkelt haben.»

*gg* Dumme Nazis sagen dumme Dinge.

Konzerne verlagern Produktionen aus ganz unterschiedlichen Gründen ins Ausland, von Kosten, über Personal bis hin zu Rohstoffen und neuen Märkten, das ist etwas völlig normales. Gleichzeitig investieren ausländische Unternehmen in Deutschland.

Dieses Nationalgesülze ist einfach volkswirtschaftlicher Nonsens mit dem dumme Nazis noch dümmere Menschen beeindrucken. Bereits seit 1929 gab es in Deutschland keine "echten" Opel mehr weil das alles GM´s waren. Wir leben in einer globalisierten Wirtschaftswelt.

Natürlich möchten die rechten Hetzer das für ihre Zwecke benutzen, aber es ist einfach Quatsch. Die Märkte verändern sich, traditionelle Strukturen verabschieden sind. Erst starben die Bäcker und Metzger als Handwerker, jetzt geht beginnt das Sterben der Handwerker im klassischen Gebäudebereich.

Konzerne wie Apleona, Jonson Controls oder Spie dringen sehr erfolgreich in die Märkte der

- Elektriker
- Sanitär und Heizungsbauer
- Fließenleger
- Dachdecker
- Gala´s

ein.

Deren Ende als kleine Handwerksunternehmen ist jetzt schon absehbar. Und natürlich wird der "stolze deutsche Handwerker" in naher Zukunft seine versiffte Latzhose über seiner Plauze gegen ein sauberes Shirt mit multinatioanalem CI Logo tauschen.

Natürlich ist der Aufschrei groß und natürlich benutzen das die Nazis für ihre Seelenfängerei aber so funktionieren Märkte eben, der alte Bäcker von früher ist heute eine moderne effizient arbeitende Kette. Die deutsche Telekom ist mit T-Mobile US der erfolgreichste Provider der USA, so funktioniert eben globales Investment.

Sogar meine Rentenversorgungen liegen in einem südfranzösischen Hafen und nicht in der Ostsee, weil die Rendite einfach viel höher ist.

Deutschland ist aktuell von Platz 4 der erfolgreichsten Volkwirtschaften auf Platz 3 gestiegen.

Fakten sind sie ultimative Waffe gegen die Lügen rechter Rattenfänger.

Und damit beende ich das auch, ich möchte einfach nicht der Schuldige sein, der eine Plattform für Fremdenfeindlich bildet, dazu haben die deutschtümelnden Nazis genug Gelegenheiten.

off

Es investieren Unternehmen in den Standort Deutschland? - Du meinst aber jetzt nicht diese Unternehmen die man mit Steuermillionen (Geldgeschenken)anlockt?

Welche Unternehmen sind denn das?


Wolfgang was hast Du eigentlich für ein schlechtes Bild vom Handwerker?
"Und natürlich wird der "stolze deutsche Handwerker" in naher Zukunft seine versiffte Latzhose "

Also irgendwie ist bei Dir da was verrutscht... aber es hat schon immer mal wieder sonderbare Zeitgenossen gegeben.

„Bonn“ (Pseudonym)

"Deren Ende als kleine Handwerksunternehmen ist jetzt schon absehbar."

Da muss ich dir widersprechen.
Das gilt, wenn überhaupt, nur für große Bauprojekte im Neubau, wo auch bisher schon mehre Firmen gleichzeitig gearbeitet haben.
Ich kann nur für die ET sprechen, wo wir aktuell an neuen Formen der Zusammenarbeit in der Kammer tüfteln.
Es wird für freie Kleinunternehmer schwierig das komplette Feld abzudecken, aber im Verbund mit freien Ingenieuren ist das möglich. Der kleine Meisterbetrieb ist einfach flexibel, da kommt ein großer Betrieb mit seinen Prozessen schwer mit.

Auch preislich, denk an den Overhead.
Die kleinen müssen nur lernen sich anzupassen und dürfen sich nicht über den Tisch ziehen lassen.
So mancher GU leget es ja auch auf das Scheitern an. Haftrücklass, Pönale und Abzüge bei der Abnahme sind problematisch. Bei manchen Großbaustellen habe ich daher einige Elektriker nacheinander Pleite gehen sehen.
Das war schon vor 15 Jahren so.
Meine Schützlinge haben überlebt, weil sie zusammen gearbeitet haben.
Da wurde einfach die Baustelle des Kollegen vorrangig fertig gestellt, damit keine Pönale fällig war .... .
Totgesagte leben länger. 😉
Ich sage ihnen immer, kein Auftraggeber darf mehr als 25% vom Umsatz ausmachen, sonst bist du kein Partner mehr, sondern Sklave.

Genau so beim Personalleasing, ich habe das Leasing Personal auf mehrere Firmen aufgeteilt, damit es keine Leerläufe gab. Das Personal muss man ja mind. 1-2 Wochen buchen.

Es geht also wunderbar. 😉

„Neu Wulmstorf“ (Pseudonym)

Das ist wirklich böse mit diesen Fakten.

Apleona hat gerade einen Rahmenvertrag mit der Vonovia abgeschlossen. Spie hat gerade einen Rahmenvertrag mit der Deutschen Wohnen abgeschlossen. Jonson Controls haben gerade einen Rahmenvertrag mit der BiMa abgeschlossen.

Diese Konzerne können eben - wie alle Konzerne - wesentlich günstiger produzieren und weil ich nett bin und die "üblichen Verdächtigen" nicht überfordern will spare ich mir das Dupont Schema.

Mit Gegenbauer hat die Apleona sich bergeweise Endkunden eingekauft und wird in der neuen Struktur eben sich auf den b²c Geschäft konzentrieren, Apleona wird sich um das B²B Geschäft kümmern.

Gegenbauer wird flächendeckend die Privatkunden einkaufen und bewerben und dort sehr erfolgreich sein.

Die Handwerker sind einfach zu teuer und jeder Facility Manager im ersten Studienjahr lernt dass die kleinen Handwerksunternehmen eine viel zu hohe Qualität produzieren, zu langsam sind, zu unflexibel, zu teuer sind und digital einfach nicht rational aufgestellt sind.

Das Märchen von glücklichen angestellten Gesellen bei Meister Röhrig ist eben das, ein Märchen.

Es gibt einen guten Grund warum dem Handwerk die Leute fehlen.

Diese Märchen von den Vorteilen der singulären Handwerkskunft ist eben eine emotionale Ebene, natürlich vermissen die Konsumenten ihren netten alten Bäcker und dessen Frau die für Lau hinter der Theke stand und eine Kandidatin für die Altersarmut ist, oder Metzger und Einzelhändler, nur hindert Sie das nicht Backwaren und Fleisch bei den Discountern zu kaufen und die Produkte der Einzelhändler bei Amazon, weil sie schlicht preiswerter sind.