Was tun mit Hochrisiko-Straftätern? "Entlassen werden sie alle"

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 163 Antworten

„Thüringen“ (Pseudonym)

Das entgültige an der Todesstrafe macht die Korrektur von Fehlurteilen kniffelig.
Allerdings sähe ich es auch gern, jedem Bundesbürger das selbe Minimum an Komfort und Krankenversorgung zukommen zu lassen wie den Verwahrten.

Oder zumindest anderherum, die Kriminellen unter Obdachlosen Asyl Bedingungen mit Zaun drum.

„Straubing-Bogen“ (Pseudonym)

Die Todesstrafe steht noch in meiner uralten Bayerischen Verfassung drinn. Jedoch wurde der Art. 47, Abs. 4 im Jahr 1998 aufgehoben. Der Artikel 102 GG besagt, dass die Todesstrafe abgeschafft worden ist. Daher fallen diese Überlegungen nach einer Todesstrafe weg, da das GG immer zu wahren ist.

Zu beachten gilt ferner die aktualisierte Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte sowie des Bundesverfassungsgerichts. Da wird ein Abstandsgebot zwischen Sicherungsverwahrung und Haft benannt, weil der Sicherungsverwahrte nach der eigentlichen Haftverbüßung für eine Straftat nur wegen der Gefahr für die Allgemeinheit nicht frei kommt. Und um diese Entbehrungen der eigentlichen Grundrechte auszugleichen, wird auch ein gewisses Maß an Annehmlichkeiten -insoweit möglich- gewährt.

Quellverweis zum BaySvVollzG vom 22.05.2013:
https://www.verkuendung-bayern.de/gvbl/jahrgang:2013/heftnummer:10/seite:275
Quellverweis zur Einrichtung in Straubing für Sicherungsverwahrte:
http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Sicherungsverwahrung-Hotel-hinter-Gittern-id25461401.html

Ich selbst beachte hier die Eigenverantwortlichkeit. Der Maskenmörder von der kleinen Vanessa hat es selbst zu verantworten, dass er das Kind tötete und daher keinen Rechtsanspruch auf die typischen Grundrechte mehr hat.
Er trifft immer seine eigene Entscheidung über sein eigenes Schicksal.

Und wenn man sich einfach nicht "verändern" will, ist von einer Inkaufnahme der Entbehrungen auszugehen. Was passiert dem Täter schlimmstenfalls ?! Der Prophet sagt:"Täter, im nächsten Leben wirst du das Opfer sein"!

Der Täter lebt im hier und jetzt. Sicherungsverwahrung ist für ihn eher eine positive Annehmlichkeit, mit der er sich arrangiert. Denn er hat alles, was er braucht ! Für uns bedeutet Freiheit sehr viel. Es hat sich etwas verändert in unserer Gesellschaft. Im Bus hörte ich mal zwei Angeber sagen:"Ich habe ja schon viel mehr im Gefängnis zugebracht wie du"... Das ist für manche also ne "Auszeichnung", dass sie "härter drauf" als andere sind. Die diskutierten nur darüber, wer schon mehr "anstellte".

Es fehlt jegliches Unrechtsbewusstsein oder gar ein schlechtes Gewissen, dass man z. B. Schwächere "besiegte".

„Oder-Spree“ (Pseudonym)

Oha, die nicht kleine Gruppe von Häftlingen wird also in nicht hinnehmbarer Form verunglimpft....
Es ist eher (für eine grosse Gruppe von Nichthäftlingen) nicht hinnehmbar, dass überführte und abgeurteilte Straftäter eine intensivere Betreuung erhalten als (ihre) Opfer.
Das hat mit Rassismus absolut nichts zu tun. Das ist das Recht auf freie Äusserung der Meinung. Ist in diesem Staat irgendwo verfassungsrechtlich festgeschrieben.

„Rees“ (Pseudonym)

ich sehe das ganz genauso wie fatcat.

„Straubing-Bogen“ (Pseudonym)

Oma Opfer wird durch einen Handtaschendieb niedergeschlagen, so dass sie mit ihren Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert wird. Der Täter ist flüchtig und ihr namentlich unbekannt.

Sie muss als erstes den Namen des Täters mit Anschrift benennen. Sie muß des weiteren nachweisen, dass ihre Kopfverletzungen zweifelsfrei von dieser Gewalttat herrühren und nicht schon vorher dagewesen sind. Denn sonst ist keine Hilfe nach dem Opferentschädigungsgesetz zu gewähren.

Wenn die Oma bereits gesundheitliche Defizite hatte, ist die Kopfverletzung nicht unbedingt Tatfolge. Der Krankheitszustand hat sich halt verschlimmert, so dass auch die Möglichkeit besteht, dass sie einfach so stolperte, was mit dem Handtaschendieb nichts zu tun hat. Vielleicht ließ sie sich mit Absicht ja hinfallen ? Sie ist beweispflichtig und muss sich solche Unterstellungen auch gefallen lassen. Und kann sie den eindeutigen Beweis nicht erbringen, dann wird sie in der Regel auch keine Hilfe erhalten.

Wird der Täter gefasst, möchte der ein ganz mildes Urteil haben und ebenso wenig für die Geschädigte gerade stehen wollen. Viele Opfer gehen deshalb leer aus und müssen notwendige Heilbehandlungen zur Wiedergenesung selbst finanzieren. Ihre Einkommensverluste werden nicht erstattet, die sehr hoch sein können, wenn jemand durch eine Tat z. B. erwerbsunfähig wird.

Quelle: Alphamännchen

Die Täter werden besser gestellt, was bereits die medizinische Versorgung anbetrifft. Und dies deckt sich nicht wirklich mit dem GG ab. Hier meine ich, dass die Opfer zumindest eine kostenfreie medizinische Versorgung erhalten müssten, die unverschuldet beschädigt worden sind.

Sicherungsverwahrte kosten laut Zeitungsbericht 200 € am Tag in Straubing. Und dies ist sehr viel Geld. Manche Menschen spielen Versuchskaninchen und erhalten hierfür etwas Geld. Das ist aber was freiwilliges. Und wenn hier dann ein Gesundheitsverlust eintritt, wird das sehr teuer für diese Leute. Ich weiß nicht, ob Sicherungsverwahrte gegen Entgelt hieran teilhaben dürften ?
Das ginge natürlich nur freiwillig.

„Schramberg“ (Pseudonym)

Ich frage mich gerade, ob mancher die Definition von Rassismus wirklich verstanden hat oder lieber nochmal nachschlagen sollte.
Häftlinge sind keine Rasse!
Ganz nebenbei gehören persönliche Mails nicht ins Forum, genauso wenig wie irgendwelche Privatkriege.

„Gladbeck“ (Pseudonym)

Ich bin ja immer für Kostenneutralität. Vor ein paar Jahren habe ich mir sagen lassen, ein Platz in einem Gefängnis kostet monatlich ca. 8.500,-€. Gefühlsmäßig würde ich natürlich sagen, daß sie im Gefängnis bleiben sollen. Doch das belastet wieder die Steuerkassen. Und mindestens 8:500,-€ monatlich kann kein Häftling erarbeiten. So habe ich für mich noch keine mögliche Lösung gefunden.
Und die einsame Insel. Hm, nun Australien haben sie ja damals so genutzt. Hm, heute wäre das inhuman und zudem gibt es bestimmt keine eindame Insel mehr.

Hm, das nennt man ein Dilemma!

„Königswinter“ (Pseudonym)

Beantwortet Euch doch erst einmal die Frage, ob Ihr Rache wollt oder nicht.

„Dessau-Roßlau“ (Pseudonym)

bravo, ein echt kluger gedanke

„Straubing-Bogen“ (Pseudonym)

Nun ja...

Frau Marianne Bachmeier erschoss im Gerichtssaal den Mörder ihrer Anna, der wegen Sexualstrafdelikten an anderen Kindern bereits vorbestraft war...

Und so kann es für Sekundäropfer auch zu unkontrollierbaren Handlungen im Affekt kommen, da hier ja das seelische Leiden einer Kindsmutter immer eine Rolle spielt. Sie selbst wurde wegen Totschlags verurteilt und lebte im letzten Jahrtausend wegen eines Krebsleidens ab.

Prozessbeteiligte zählen immer zum gefährdeten Personenkreis, da es hier Racheaktivitäten des Täters wegen Zeugenaussagen, dem Urteil etc. geben kann, die beliebiger Natur sind.

Ich möchte zumindest nichts mit Schwerkriminellen zu tun haben. Aber dies muss jeder für sich selbst entscheiden.

„Werder“ (Pseudonym)

Flause: Das ist falsch. Rassismus kann sich sehr wohl auf anderes als eine Rasse beziehen.

Das ist ja mal wieder herzerweichend, was hier vom Stapel gelassen wird.
Einige urteilen ja ganz schön scharf und kennen da keine Toleranz.
Sollte man dann aber konsequenterweise auf alle Lebensbereiche übertragen. Viele Dünne würden es beispielsweise sicherlich begrüßen, wenn Dicke oder Raucher von ihrer Krankenkasse ausgeschlossen würden. Das Risiko für sie Kosten zu übernehmen ist einfach zu hoch.
Im Straßenverkehr könnte man auch einfach Temposündern für immer die Fahrerlaubnis entziehen, weil das Unfallrisiko zu hoch ist......alternativ kann man die auch lebenslang wegsperren. Nachher fahren die noch ohne Lappen.
Nicht, dass ich das begrüßen würde, aber ich wollte mich einfach mal genauso undifferenziet und hetzerisch äußern wie einige hier. Forderungen nach einer GefängnisInsel, der Einsatz von Häftlingen in der russischen Einöde oder als Versuchstiere oder was hier sonst noch geäußert wurde, sind für mich nicht hinnehmbar.
Ich gebe an dieser Stelle auch zu bedenken, dass die beschriebenen Knaststandards nicht wirklich zutreffend sind. Das liest sich ja wie eine Urlaubsbeschreibung und verunglimpft jeden,der mal Strafe abgesessen hat.

Leider sieht es für die Todesstrafe ja mittlerweile in Deutschland wieder gut aus. Da brauchen wir auch gar nicht auf altes Bayerisches Recht gucken, da reicht ein Blick in den topaktuellen Lissabon-Vertrag. EU-Recht steht bekanntlich über Nationalrecht und da wurden ein paar pikante Änderungen zur Todesstrafe vorgenommen. Laienhaft zusammengefasst: Vorbereitungen zur gesetzlichen Umsetzung wurden mittels Ermächtigungsgesetz getroffen.

Interview mit einem Jura-Professor vom rechten Rand, der in der Diskussion EU-Vertrag deutschlandweit federführend ist:
http://www.nordbayern.de/nuernberger-zeitung/die-eu-offnet-der-todesstrafe-eine-hinterture-1.570979

„Schramberg“ (Pseudonym)

@Ernie&Bert
Der eigentliche Wortsinn ist ein anderer, auch wenn vieles heute vermengt und zweckentfremdet wird, so gibt es einen Unterschied zwischen Rassismus und Diskriminierung, wobei Rassismus Diskriminierung beinhalten kann.
Eine Rasse "Häftling" existiert nicht, noch nicht mal eine Bevölkerungsgruppe.
Die hier verwendete Kategorisierung passt eher dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Rassismus_ohne_Rassen
Allerdings wundert mich sowas hier nicht wirklich. Hier wird gerne einiges in einen Sack geworfen und draufgehauen... ;o)

@Ernie&Bert:

Ich habe keinerlei Verständnis dafür, wie solche Menschen, ich schreibe hier ausdrücklich von Hochrisiko-Straftätern, im Gefängnis oder in der anschließenden Sicherheitsverwahrung gepäppelt und in Watte gepackt werden, mit sämtlichem materiellem Komfort, rund-um-die-Uhr-Roomservice. Die Kosten müssen von aller Leute Steuergeldern bezahlt werden. Die Kuschel-Sozialfuzzis kümmern sich schon drum, damit sie möglichst viele wieder auf die Menschheit loslassen können. Wenn dann wieder was passiert, heißt es einfach: Shit happens! Konnte man halt nicht voraussehen, er hatte sich doch wärhend des Aufenthaltes in ein rosa Plüschkaninchen verwandelt.

Mir hängt es ebenfalls zum Halse raus, wenn ich mitkriege, wenn solche Täter dann auch noch strafmildernde Umstände/Urteile bekommen, weil sie angeblich eine schlechte Kindheit hatten. Was ist mit all jenen Menschen, deren Kindheit ebenfalls suboptimal gelaufen ist und die nicht straffällig geworden sind? Bekommen die jetzt alle einen Orden?

Währenddessen die Opfer (sofern sie überlebt haben) und/oder deren Angehörige mit den Langzeitfolgen irgendwie leben und überleben müssen. Diese Menschen haben „lebenslänglich“ bekommen! Aber für solche Hilfen ist kein Geld da. In diesem Bereich wäre die Hilfe durchaus angebrachter, aber nein, solche Menschen bekommen hier in diesem Land fast keine, und wenn dann bestenfalls unzureichende Hilfe. Im Gegensatz dazu werden Millionenbeträge verpulvert, um den Hochrisiko-Straftätern ein so angenehmes Leben wie möglich zu machen. Wenn Du mal den Beitrag einer Userin hier im Thread gelesen hättest, die in der Forensik arbeitet. Man muss nicht zwangsläufig selbst im Knast gesessen haben, um sich ein Bild zu verschaffen.

Es gibt mittlerweile sogar Überlegungen, alten Straftätern, die möglicherweise schon ihr halbes/ganzes Leben im Knast verbracht haben, einen bequemeren Rahmen zu schaffen. Natürlich macht auch das Alter vor ihnen nicht halt, aber ich würde mir wünschen, dass auch „Oma Opfer“ ebenfalls eine solch rührende Kümmerung erfährt. Die Realität in Bezug auf „Oma Opfer“ sieht anders aus.

Ich bin sicher, Jack the Ripper war ein entzückendes Baby…

Das gehört jetzt zwar nicht hierher, aber wenn Du schon fragst: Ich bin durchaus für deutlich höhere Strafen im Straßenverkehr, wenn Alkohol und/oder Drogen im Spiel gewesen sind. Meist wird das als strafmildernd angesehen, weil derjenige ja nicht Herr seiner Sinne war. Ich habe in diesem Punkt ebenfalls keinerlei Verständnis dafür, wenn Menschen sich hinters Steuer klemmen, sich und vor allem andere gefährden. Eine Strafmilderung finde ich in diesem Zusammenhang vollkommen unangebracht. Führerscheinentzug ist da sicherlich ein gutes Mittel und zusätzlich der Einzug des Fahrzeuges für die Dauer des Führerscheinentzuges. Du kannst gerne einen neuen Thread zu dem Thema aufmachen. ^^

@fatkat
Der Mensch ist oft so lange intolerant, bis er selbst betroffen ist. ;-)
Woher hast du die Information, daß Alkohol und Drogen im Strassenverkehr strafmildernd ausgelegt werden?

„Puchheim“ (Pseudonym)

Da ersetzen anekdotische vermeintliche Erkenntnisse (der Schwager vom Schäferhund der Nachbarin hat das von nem Kollegen gehört) das Fachwissen.

„Werder“ (Pseudonym)

Flause:
Lies dir mal Präambel, Artikel 2.2-3 und das grau unterlegte Kästchen am unteren Ende der Seite durch. Solltest du immernoch nicht überzeugt sein, kann ich dir auch eine PowerPointPräsentation aus einem Linguistik-Seminar schicken. Liest sich aber hochgradig langweilig :-)

Also ich sehe das weniger scharf als du,PummelKätzchen. Ich denke,dass hohe Strafen nicht zwangsläufig vor Wiederholungstaten schützen.
Eher umgekehrt.......die Staaten mit den höchsten Strafen haben auffällig häufig mehr Straftaten als andere.

Was die Hochrisiko-Straftäter angeht, ist es durchaus schwer. Ich denke, eine richtige Vorgehensweise gibt es in dem Sinne nicht, weil die Rechte des Täters im Widerspruch zum Schutz der Bevölkerung stehen. Wenn einer rückfällig wird,ist das natürlich schlimm,aber deswegen ist es nicht legitim alles und jeden lebenslang wegzusperren. Jemand,der mit 20 notorischer Verbrecher war, kann doch mit 50 ein anderer Mensch sein. Wie erklärt man dem denn,dass er aber bis zum Tod noch im Knast hocken muss?
Da finde ich es grundsätzlich richtig,dass man zwischendurch die Gesellschaftstauglichkeit prüft. Der Umgang mit solchen Leuten gehört ja auch zur Aufgabe einer Gesellschaft.

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