Was sagt Ihr zum Dritten Geschlecht

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 65 Antworten

„Sankt Augustin“ (Pseudonym)

Bricriu es gibt kein gegen die Natur der Beweiß sind Tiere und Menschen die mit 2 Geschlechtern geboren werden bin jedes mal geschockt wie jemand so Menschen verachten sein kann, hast Du ein Glück ganz "normal" geboren zu worden. Schon mal nachgedacht das alle Menschen Gefühle haben und Respekt verdienen

@PeppermintPatty♡Andrashins' girl:
Wie so viele Ihrer Mitstreiter hier in den Foren, so sage ich Ihnen auch: Machen Sie sich Ihre Welt nicht so einfach -- sie ist viel komplizierter, als Sie denken.

Wenn ich der einzige Mensch wäre, der (als Nicht-Wissenschaftler) an die Evolution nicht glauben, oder zumindest deren Auswirkung bezweifeln würde, dann könnten Sie so eine pauschale Aussage in meine Richtung machen.

Aber sehen Sie sich um, beschäftigen Sie sich selbst etwas konkreter mit der Materie. Wo ist Ihre kritische Sicht auf die (nennen wir sie so) "Dialektik des Anfangs"?

Babalina... Hier geht es nicht darum, das sog. 3. Geschlecht öffentlich zu machen, sondern um eine sinnvolle rechtliche Einordnung... Kommt ein Kind auf die Welt und es ist nicht erkennbar, welches Geschlecht hier vorliegt, wurde bisher oft willkürlich und in dem Druck, rechtlich irgendwas nennen zu müssen, von Eltern und Ärzten entschieden, wie dieses Kind aufzuwachsen hat, als Mädchen oder Junge, auch auf die Gefahr hin, dass das die falsche Entscheidung war... Nun bleibt alles offen, bis sich die Person entweder selbst für männlich oder weiblich entscheidet oder sich eben genau so richtig fühlt und gar nichts ändern möchte... Diese Freiheit wird mit der Gerichtsentscheidung untermauert...
Zum Problem beim Anschreiben: Hier könnte ja auch nur der Name stehen, auf "Herr/Frau" im Adressfeld oder dem "sehr gehrte/r" kann man doch wohl gut verzichten...

„Cloppenburg“ (Pseudonym)

*"Das 3. Geschlecht brächte Anerkennung - über das Abweichende. Ob das jeder will?"*

Man kann nicht immer nur danach handeln, was viele oder alle wollen, mir ist das nicht mal so wichtig, was alles wollen, es geht hier um die Betroffenen und nicht um ALLE. Ich möchte auch nicht, dass über meine Belange nach dem Willen der Mehrheit entschieden wird, sondern nach dem, was nach aller Wahrscheinlichkeit nach am Besten ist.


*"Meiner Meinung nach ist das alles etwas übertrieben, eine Ausgeburt der Wohlstandsgesellschaft. Woanders gibt es diese Abweichungen auch, aber die Menschen sind mit wichtigeren Dingen beschäftigt, z. B. mit dem Überleben."*

Die Belange anderer werden immer gern als übertrieben betrachtet, das, was einen selbst betrifft hingegen ist immer ganz wichtig. An dieser Stelle kann helfen sich versuchen in andere hinein zu versetzen und auch mit (mehreren) Betroffenen zu sprechen. Erweitert oft die Denkweise. Der Hinweis auf andere Länder, in denen es um wichtigere Dinge geht, wird gern angebracht, schauen wir uns das an: gibt es dort keine "Normabweichungen"? Selbstverständlich gibt es die dort auch! Sind die Menschen dort mit sich und der Welt im Reinen, nur weil sie für einen Hungerlohn im Steinbruch arbeiten müssen? Weit gefehlt! Dort wird nur noch mehr geheim gehalten, ausgegrenzt und in "eigene Welten" verschoben. Und davon abgesehen, halte ich diese Argumentation für nicht sehr seriös, wenn man umgekehrt sehr gerne die Vorteile dieser Wohlstandsgesellschaft für sich in Anspruch nehmen möchte, aber dann bei anderen darauf verweist, dass diese Überempfindlichkeiten in anderen Ländern nicht bedient werden würden.

*"Auch wenn man biologisch das Geschlecht nicht eindeutig definieren kann bei diesen "Abweichlern", so ist dies doch in den meisten Fällen optisch möglich - der aktuelle Fall z. B. zeigt äußerlich ganz klar einen Mann.
Ob man Kindern Recht oder Unrecht antut, etwas Gutes oder Schlimmes, wenn man sie umoperiert, ist, denke ich, gar nicht so einfach zu beantworten."*

Ich möchte nicht nach meiner Optik bewertet werden und doch geschieht das immer wieder. Und allein aufgrund meines Übergewichtes (was eben keine klassisch typischen beliebten weiblichen Formen bietet), wurde ich schon mehrfach so beleidigt, dass man mir im Grunde meine Weiblichkeit abspricht. So wie ich nicht nach Optik bewertet werden möchte, muss ich das auch anderen zubilligen. Und: was ist, wenn es einmal NICHT eindeutig ist? Natürlich wollten Ärzte und Eltern nie das Schlechteste für Kinder und haben deshalb früh geprägt und operiert, aber die Praxis hat nunmal gezeigt, dass das falsch war. Die Entscheidungen, die z.B. aufgrund der Optik getroffen wurden, waren oft FALSCH, dann aber nicht revidierbar. Was spricht dagegen jetzt zu WARTEN?

*"Es tut mir leid, aber ich glaube nicht an die Evolution in dem Sinne, dass aus einer Art eine andere durch Evolution enstehen kann.
Ich glaube nicht daran, dass der Mensch vom Affen abstammt. Dass ein Mensch zum Affen mutiert"*

Der Mensch stammt nicht vom Affen ab, der Mensch hat die GLEICHEN VORFAHREN wie Affen, der Mensch ist also nicht der Sohn des Affen, sondern so etwas wie ein jüngerer Halbbruder (sehr laienhaft dargestellt). Und mit "Glaube" hat das eher entfernt etwas zu tun, sondern mehr mit Wissen. Es gibt (große) Wissenslücken, z.B. ist nicht klar aus welcher Homo-Art sich der Homo sapiens entwickelt hat u.ä., aber die Evolution (die übrigens etwas völlig anderes als Zufall ist!) in den Bereich des Glaubens zu rücken, macht eine sachliche Argumentation sehr schwer.

„Wernigerode“ (Pseudonym)

Bricriu Nemthenga,
Dann erübrigt sich die Debatte zwischen uns.
Denn für mich ist Evolution eine Tatsache und die entstehung des Lebens durchaus eine zufällige.
Intelligenz ist ein interessantes Thema, an welchem Punkt unterscheidet sich der rein Reflex bzw. Instinkt gesteuerte Organismus vom intelligenten?
Retorisch gefragt, natürlich. Denn wir werden dies in diesem Forum nicht zufriedenstellend nachweisen.

An Alle,
Können sich Die Varianten den nicht im Alltag einfach einfügen? Sie müssen sich ja auch für eine Herren oder Damen WC entscheiden, zB im Restaurant.
Im Familien, Privatem und Beruflichem Umfeld ist selbstverständlich nicht zuviel verlangt, dass auf Befindlichkeiten (ist das wertfrei? ich meine es zumindest ohne Wertung) Rücksicht genommen wird. Wenn ein äusserlich weiblicher Mensch als Mann angesprochen werden will oder andersherum, sollte das (ich weiss "sollte"...hust) kein Problem darstellen und kann durchaus erwartet werden.
Aber die Personen, welche kein Geschlecht "wählen" wollen, wie möchte so jemand angesprochen werden? Einfach mit Nachname ohne Anrede?
"Neumann, haben sie den Bericht fertig?"

Bei Verkehrskontrolle, in der Behörde, am Zoll/ Flughafen kann es einem doch mal egal sein? Oder ist das zu unsensibel gedacht? Ich kann mir durchaus vorstellen, jemand der sein Leben lang um Identität und anerkennung ringt, mal die Nase voll hat, ständig "falsch" angesprochen zu werden.
Aber ein Schild um den Hals ist auch keine Lösung^^

Was tun also?

„Cloppenburg“ (Pseudonym)

@Paul-chilled-Neumann
"Was tun also?"

Vielleicht es einfach nicht so kompliziert sehen. Wie intensiv wirst Du im Alltag konfrontiert sein? Vor wieviele unlösbare Aufgaben wirst Du gestellt werden? Das ist einfach auch kein Mengenproblem, das man verkomplizieren sollte.

Außerdem sind das auch Dinge, die wachsen müssen, aus verschiedenen Lebenserfahrungen heraus wird sich nach und nach, mehr und mehr herauskristallisieren, wie man was am besten handhabt, vielleicht ganz neue Lösungen oder auch nicht.

Ich empfinde diese Reglung diskriminierend und irrsinnig. Das Bundesverfassungsgericht sieht hier einen entscheidenden Eingriff in die Persönlichkeitsrechte, wenn bei der Geburt und unklares Geschlecht festgelegt werden soll. Wir nehmen somit auf eine Minderheit Rücksicht und diskriminieren dadurch eine andere Minderheit, die Transvestiten. Nur wenn ich den Geburtsmakel "Zwitter" habe bekomme ich das Anrecht auf diesen derzeit mit "X" gekennzeichneten Geschlechtseintrag.

Wir pervertieren Recht, da wir aus moralischen Gründen eine Minderheit - Hermaphroditen - gegen die andere Minderheit - Transvestiten - ausspielen. Nur einer von beiden bekommt das Recht auf ein drittes Geschlecht. Es hat in der Vergangenheit nie Probleme mit dem "X" gegeben, doch plötzlich muss anstatt dessen ein neues Geschlecht definiert werden. Unklar bleibt die Frage, ob jetzt jede Gemeinde eine "dritte" öffentliche Toilette bauen muss und wie soll die aussehen?

Auch hier sehe ich den Gesetzgeber gefragt der diese Entscheidung per Gesetz spezifizieren muss. Da die zu erwartenden Kosten einer Einführung dieses Geschlechtes jeden Rahmen sprengen wird. Am Ende bleibt aus meiner Sicht die Frage von welchem Thema mit diesem "Aufreger" abgelenkt werden soll? Vielleicht von der Tatsache das Deutschland seit der Wahl keine vom Volk gewählte Regierung hat? Es bleibt spannend, anstatt Probleme anzugehen, belasten wir unsere Gerichte mit solchem Quark!

„Cloppenburg“ (Pseudonym)

@Philanthrop sprichst Du von Transsexuellen oder von Transvestiten?

„Wernigerode“ (Pseudonym)

Transvestiten und Travestiten sind klar männlich oder weiblich.

Sie brauchen kein X.
Sie wünschen sich nur die freie Wahl zwischen M und W Eintrag.


https://www.youtube.com/watch?v=0pNq7O3wR3w

Ein Bericht über Kinder und jugendliche im falschem Körper.

@Paul - chilled - NeumannGeprüfter Benutzer /
@Makealongstoryshortreloaded ;-)

Ich spreche von Menschen die im allgemeinen an einer Geschlechtsdysphorie leiden. Wir wissen nicht welchem Geschlecht sie angehören möchten, dürfen sie jedoch per Gesetz nicht diskriminieren. Außer Herr Neumann weiß wie ein Transsexueller fühlt? Ich kenne viele Transsexuelle die sich als "divers" geschlechtlich bezeichnen.

Wenn ihr noch etwas hinzufügen wollt, gern - die Arena ist euer.

„Wernigerode“ (Pseudonym)

Ich kenne/kannte 3 und die haben eine klare Vorstellung was sie sind und was sie gern wären.

Natürlich kenne ich nicht alle und wenn jemand gern ein X hätte, warum auch immer, warum nicht.

„Cloppenburg“ (Pseudonym)

Also, ich habe hier keine Arena, @Philanthrop.

Könnte das Gesetz nicht etwas ebnen für Menschen, die EBENFALLS ein diesbezügliches Problem haben und nicht etwa diese diskriminieren?

Von Transsexuellen in Verwandtschaft und Freundschaft kenne ich diese Probleme LEDIGLICH in den "Übergangsphasen", allerdings sind die häufig fließend, so dass noch kein so ein großer Bedarf nach Fixierung besteht. Von Transvestiten kenne ich das so, dass GENAU das Geschlecht, das im Moment "gelebt" wird, auch genannt werden soll. Aber natürlich sind meine persönlichen Erfahrungen in der Anzahl begrenzt und die Varianten sind durchaus gegeben, ich sehe das aber sehr viel positiver als Du, nämlich eher als Wegbereiter und nicht als Diskriminierung.