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@XXLady, ich schließe mich dem an. Ich verstehe auch nicht, dass unsere Gesetzgeber - und informellen Meinungsmacher - überhaupt so lange gebraucht haben, um diese Notwendigkeit einzusehen. Man akzeptiert am Menschen ja auch alle möglichen anderen Varianten - selbst das Grundgesetz spricht von Diskriminierung wegen des "Geschlechts", ich erinnere mich jetzt nicht daran, dass es von nur zweien ausgeht.
OT @Berneck: Du hast beides geschrieben - passt scho! :-D
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„Buxtehude“ (Pseudonym)
Ich hatte ja auch schon gestern auf das Urteil des Verfassungsgericht verwiesen und die Wirkung die dies auch auf den gesellschaftlichen Diskurs -hoffentlich!- haben wird.
Durch dieses deutliche Zeichen von oberster Instanz, bekommen die Ansprüche und Themen von Transidenten endlich mehr Gewicht und ernsthafte Aufmerksamkeit außerhalb der bisherigen Diskussions-Nischen.
Ich freue mich sehr!
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Es gibt nur die zwei Geschlechter (m/w) in der Natur, und das wissen wir alle, auch wenn das Gericht von Amts wegen uns etwas anderes suggerieren möchte. Eine juristisch begründete Festlegung ändert nichts an der natürlichen Evidenz.
Es sind nur das weibliche und das männliche Geschlecht in der Natur als Norm definiert. Und dann gibt es noch etwas Undefiniertes, etwas "dazwischen", was eine gravierende Abweichung von der Norm darstellt und gleichzeitig eine Krankheit ist. Soll nun für jede Krankheit dieser Art (und es gibt tatsächlich sehr viele Ausprägungen der Intersexualität) ein neues Geschlecht juristisch festgelegt werden?!
Wird dieses Gesetz den Betroffenen wirklich helfen? Wie sollen z.B. die Behörden solch ein Individuum anschreiben: "Sehr geehrtes..." was?
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„Wernigerode“ (Pseudonym)
Es ist sachlich falsch eine genetische Variante als Krankheit zu bezeichnen.
Es ist eine Laune der Natur, also absolut natürlich.
Daher ist es völlig natürlich, das es zwischen Mann und Frau Misch- und Zwischenformen gibt.
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„Wertheim“ (Pseudonym)
"Die Internationale Klassifikation der Krankheiten ICD-10-GM-2014 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nennt in Kapitel XVII (Angeborene Fehlbildungen, Deformitäten und Chromosomenanomalien) auch angeborene Fehlbildungen der Genitalorgane, insbesondere ein unbestimmtes Geschlecht und Pseudohermaphroditismus."
https://de.wikipedia.org/wiki/Drittes_Geschlecht
Da wird die WHO nochmal nachdenken müssen...
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...es ist wie mit der "Ehe für alle" ... Deutschland bzw. die Deutschen brauchen immer was länger, um Notwendigkeiten einzusehen und die entsprechenden Vorschriften zu schaffen.... für uns Standesbeamte zwar viel Arbeit, aber wir tun sie gern, denn es war einfach erforderlich. Hoffen wir, daß der Gesetzgeber nun mit den erforderlichen Gesetzen etc. genaus so schnell ist wie bei der Umsetztung der " Ehe für alle"...
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„Wernigerode“ (Pseudonym)
☼ XXLady ☼
In Genetik/Microbiologie an der FH hab ich es anders gelernt, aber da ging es um Tatsachen und nicht um Gesetzestexte.
Es wurde als Fehlbildung weil von der Norm Abweichend deffiniert, was etwas anderes als eine Krankheit ist.
Die Deffinition von Krankheit fällt mir grad nicht ein.
Gelten Trisomi- Leute und Kontergan Opfer demnach als Krank?
Ist warscheinlich wichtig/nötig um behandlungsbedarf, Therapiebedarf anzuerkennen?
Hm, kompliziert.
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Ich finde es auch nicht passend, Inter- oder Transsexualität als Krankheit zu bezeichnen, aber andernfalls würde die Krankenkasse niemals die für eine Geschlechtsangleichung notwendigen OPs bezahlen. Es ist so schon ein immenser Kampf. Ich kenne keinen intersexuellen Menschen, aber zwei Transsexuelle und habe in beiden Fällen mitbekommen, wie schwer das ist. Zum einen der innere Kampf und ganz besonders auch der Kampf mit der Außenwelt. Ausgelacht zu werden, beschimpft zu werden, nicht ernstgenommen zu werden... echt übel. Und die Krankenkassen zahlen nur die allernötigsten OPs, für Feinheiten muss man richtig heftig kämpfen bzw. selbst in die Tasche greifen, sofern möglich.
Die psychische Belastung ist wirklich enorm und so einen Weg geht ganz sicher niemand aus Spaß oder aus einer Laune heraus.
Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, intersexuell zu sein, aber einfach ist es ganz sicher nicht. Wenn diesen Menschen mit einem dritten Geschlecht geholfen ist, wenn sie sich nur einen Deut besser dadurch fühlen, finde ich das Legitimation genug!
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„Sankt Augustin“ (Pseudonym)
Paul solche Leute sind nicht krank und brauchen keine Therapie nur weil sie mit 2 Geschlechten geboren werden das find Ich so abartig wie einen Schwulen als -krank- zu bezeichnen mit einer Therapie bekommt das man schon weg last doch den Menschen wie er ist und glücklich ----Ich finds ja auch zum .....wenn mich jemand ändern möchte oder möchtest Du eine Therapie????
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„Regensburg“ (Pseudonym)
Jetzt mal abseits der Political Correctness: Wir bezeichnen auch bei psychischen Themen Dinge, die von der Norm abweichen (aber für den Betroffenen oft gar kein Problem darstellen), als Krankheit bzw. sie sind als Krankheit klassifiziert z.B. Autismus, Hyperaktivismus oder sexuelle Fetische. Eine Krankheit ist nach heutigem Stand der Definition nicht zwingend etwas, das für den Betroffenen ein Problem sein muß, sie kann auch "für die Gesellschaft" ein Problem sein. Deshalb hat sich bei vielen "grenzwertigen" Krankheitsbildern wie Transsexualität oder Fetischismus der Blickwinkel auf die "Krankheit" hin zum gesellschaftlich akzeptierten Phänomen ja auch so gewandelt.
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„Wernigerode“ (Pseudonym)
STEFANIE glücklich vergeben ;-))
Warum erzählst Du mir das?
Ich bezeichne hier nix und niemanden als krank oder Therapiebedürftig.
Nicht das ich da kein Beispiel wüsste, aber hab ich nicht.
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„Fulda“ (Pseudonym)
Wie Berith geschrieben hat, es ist nicht einfach eine Behandlung zu erreichen. Ich musste erst meinen Hormonstatus prüfen lassen und dann zur ärztlichen Stelle zur Begutachtung. Die Bewertung stand nie in Frage, trotzdem dauerte es noch einige Zeit und mehrere OPs. Ich hoffe, dass Öffentlichkeit und Offenheit unter anderem durch erweiterte Gesetze und Register schneller Hilfe ermöglicht.
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„Sankt Augustin“ (Pseudonym)
Paul Ich kenne genug Schwule und für mich sind das liebe Freunde möchte nicht das jemand die ändert
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„Sankt Augustin“ (Pseudonym)
Paul Ich kenne genug Schwule und für mich sind das liebe Freunde möchte nicht das jemand die ändert
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Waltraud hat vollkommen recht. Eine freundliche Begrüßung und eine höfliche Verabschiedung sind auch gegenüber dem 3. Geschlecht angemessen, ebenso "bitte...danke" etc.
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„Cloppenburg“ (Pseudonym)
@STEFANIE glücklich vergeben ;-))
Homosexualität hat mit Transsexualität nichts zu tun und der Wunsch nach Veränderung entsteht in den MENSCHEN SELBST, im Gegensatz zu den weitestgehend (zumindest in Deutschland) der Vergangenheit gehörenden "Therapieversuchen" Homosexualität zu "heilen".
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„Köthen“ (Pseudonym)
Eine gesetzliche Regelung finde ich gerade ("in diesen Zeit") sehr wichtig.
Denn z.Zt gibt es weltweit wieder viele Tendenzen zu sehr konservativen bis hin zu massiv rückständigen Ansichten. Da gruselt es mich regelrecht. Völlig egal, auf welchem Kontinent und welche Religion vorrangig ist.
Alles was nicht der Norm entspricht, wird gerne als "krank" bezeichnet, oder wider der Natur usw.
Am schlimmsten wird es,wenn eine pseudoreligiöse "Legitimation" in der Argumentation noch mit aufgeführt wird.
In der Natur gibt es übrigens einige Lebewesen, die je nach Umständen in ihrer Umwelt, ihr Geschlecht ändern können. Also sooooo eindeutig ist da die Festlegung auf männlich und weiblich nicht.
Ich glaube, es gibt auch genügend Menschen, die eigentlich ein "es" sind, weder "er" , noch "sie" ;-))
Oder die ich persönlich für "nicht von dieser Welt" empfinde, schmunzel.
Warum ist das überhaupt wichtig ? Zur Identifikation gibt es Fingerabdrücke oder Ähnliches, da braucht es keine Zuordnung in ein eindeutige Geschlecht. Betr "Anrede" kann man ja was Neues hinzufügen.
Ich finde es im Alltag vor allem wichtig, daß ich Menschen so annehme, wie sie sind. Und eben nicht nur in festgelegten starren Schubladen.
Zumal mir im ersten Kontakt ziemlich wurscht ist, welche sexuelle Präferenz jemand hat.
Finde ich uninteressant.
Wer mir gleich im zweiten Satz seine (z.B) Homosexuelle Lebensweise an den Kopf knallt.....der/die nervt mich einfach. Ich stelle mich ja auch nicht gleich mit meiner sexueller Ausrichtung vor.
Hallo..... schön dich kennenzulernen... Und dann schauen wir mal, ob wir uns als Menschen überhaupt interessant genug finden, um überhaupt mehr voneinander wissen zu wollen.
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„Cloppenburg“ (Pseudonym)
Meist ist es doch so, dass Menschen ihre Erlebnisse in ihrer aktuellen Verhaltensweise widerspiegeln. Sagt jemand gleich im dritten Satz, dass er homosexuell ist, hat er häufig zu oft erlebt, dass er jemanden kennenlernt, man stellt nach ein paar Monaten fest, dass er homosexuell ist und plötzlich wird Abstand eingenommen. Das möchte die Person nicht mehr haben und geht da den Weg der "vorauseilenden" Information. Kann ich verstehen, macht mir die Person nicht zwangsläufig unsympathisch. Ein anderer geht einen anderen Weg und spricht niemals darüber. Auch das ist legitim, Strategien sind unterschiedlich und das ist ok für mich. Jeder und jede so wie sie am besten damit umgehen kann, dass ihm verletzendes passiert ist oder vielleicht auch nur vermeiden möchte, dass ihn etwas verletzendes passieren wird.
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@dagmar:
Zitat: "Alles was nicht der Norm entspricht, wird gerne als "krank" bezeichnet, oder wider der Natur usw. "
Transsexualität/Intersexualität ist natürlich, weil es sie in der Natur gibt. Aber sie ist auch eine gravierende Abweichung von der Norm. Es ist keine 3. mögliche Ausprägung des menschlichen Geschlechts, sondern eine Störung.
Das "Switchen" zwischen den Geschlechtern bei einigen Lebewesen ist rein binär, also findet es zwischen M und W statt.
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„Ravensburg“ (Pseudonym)
@Bricriu Nemthenga
das Leben an sich ist eine Störung. Jede Ausprägung des menschlichen Körpers ist eine Störung. Entstanden durch Mutation. Dir bleibt im Prozess des gesamten Wachstums von Deiner ersten Zelle bis zu Deinem Tod, nichts anderes übrig als auf Deine 50/50 Chance darauf zu hoffen, das sich Deine Mutationen in Deinen Zellen anschicken sich schön in Deiner sogenannten Norm zu bewegen. Bewahre Gott, dass es sich eine Mutation erdreistet Dich erkranken zu lassen. Mutationen bzw Störungen sind das Leben und vor allem machen Sie uns als Menschen aus und nicht nur als Mann oder Frau!
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Ich fände es ja klasse, wenn auch utopisch, das man gar nicht mehr "entscheiden" muss, sondern es nur noch die Variante "Mensch" als Wahl gäbe.
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„Gaggenau“ (Pseudonym)
Das 3. Geschlecht brächte Anerkennung - über das Abweichende. Ob das jeder will? Es wird nicht dabei bleiben, es gibt so viele Abweichungen (von der Norm, d.h. dem sog. Normalen), dass man damit nie fertig werden wird, vielleicht schafft das Beschäftigung/ Arbeitsplätze im florierenden Bereich Anti-Diskriminierung.
Meiner Meinung nach ist das alles etwas übertrieben, eine Ausgeburt der Wohlstandsgesellschaft. Woanders gibt es diese Abweichungen auch, aber die Menschen sind mit wichtigeren Dingen beschäftigt, z. B. mit dem Überleben.
Auch wenn man biologisch das Geschlecht nicht eindeutig definieren kann bei diesen "Abweichlern", so ist dies doch in den meisten Fällen optisch möglich - der aktuelle Fall z. B. zeigt äußerlich ganz klar einen Mann.
Ob man Kindern Recht oder Unrecht antut, etwas Gutes oder Schlimmes, wenn man sie umoperiert, ist, denke ich, gar nicht so einfach zu beantworten. Mit Sicherheit hat es ein Kind/ ein Mensch leichter im Leben, wenn er zugehörig sein darf. Und ob es den Betroffenen wirklich hilft, ihre Ungeschlechtlichkeit öffentlich zu machen und anzuerkennen, bleibt dahingestellt - ihr Leben wird dadurch ja wohl kaum verändert, oder?
Im empfehle, einmal diesen Artikel zu lesen:
https://www.welt.de/gesundheit/article13873950/Ein-Geschlecht-das-weder-Frau-noch-Mann-ist.html
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„Wernigerode“ (Pseudonym)
Diese Störungen fasst man unter dem Begriff Evolution zusammen.
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@Paul - chilled - Neumann:
Es tut mir leid, aber ich glaube nicht an die Evolution in dem Sinne, dass aus einer Art eine andere durch Evolution enstehen kann.
Ich glaube nicht daran, dass der Mensch vom Affen abstammt. Dass ein Mensch zum Affen mutiert -- das passiert eindeutig häufiger und in viel kürzeren Zeitabschnitten.
Ich glaube nicht an die zufällige Entstehung unseres Lebens.
Und vor allem glaube ich nicht an die zufällige Entstehung der Intelligenz und der so genannten Seele.
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@SonneMondSterne:
In Ihrer pathetischen Laune lesen Sie vielleicht nicht ganz genau: Selbstverständlich betrachte ich diese Individuen als Menschen. Wie man diesen Menschen tatsächlich helfen könnte steht auf einem anderen Blatt.
Ihr "Memento mori" ist rührend, aber meiner Meinung nach vergleichen Sie Äpfel mit Birnen.