Warum sind Veganer ein Feindbild für so viele Menschen?
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Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.08.2018
ABER im Grundsatz wäre es mit dem Wissen und den Möglichkeiten, an Ersatz zu kommen, nicht nötig, tierisches zu Essen.

Ja, das hatte ich schon so verstanden. Und zweifle es an 🙂
Sorry Isabella, das war von mir doch einfach eine Antwort und kein Zerpflücken.

Woher wollen wir das so genau wissen, wie können wir wirklich so eine Aussage machen?
Aus Erfahrung? Wie viele Fälle von Menschen, die sich lebenlang vegan ernährt haben, ohne Schaden zu nehmen, kennen wir denn? (Und wären die, selbst wenn es sie in grosser Menge gäbe dann auch repräsentativ für alle?)

Es gibt unheimlich viele Bereiche des menschlichen Organismus und Stoffwechsels die gerade in Punkto Ernährung noch komplett unzureichend erforscht sind. Nur weil Aussagen dazu gemacht werden die wie in Stein gemeisselt klingen, bedeutet das nicht dass sie es wirklich auch sind. Wir wissen im Grunde kaum eas darüber wie alles funktioniert, wie Nahrung wirklich verwertet wird.
Wie kann man dann mal eben Lebensmittel, die seit Jahrtausenden für Menschen rund um den Erdball zum den Bestandteilen der Ernährung gehören streichen und zu wissen glauben, dass das für jeden Einzelnen kein Problem darstellen wird?


UND (und das ist der springende Punkt) ob dieser aufgebaute Druck (Du könntest, wenn Du wolltest, Du willst ja nur nicht!) psychologisch die richtige Herangehensweise ist andere von der eigenen Sicht zu überzeugen ist eine noch wichtigere Frage.

Den Satz zu den Esstörungen (Kenn ich im Übrigen auch, davon mal abgesehen. ) geht für mein Empfinden auch in die Richtung.
Was möchtest Du damit sagen?
Ich habe gar nicht angezweifelt, dass Du Esstörungen kennst, Isabella. Ich habe auch nicht behauptet dass jeder mit Esstörungen jetzt unmöglich vegan werden kann.
Ich habe einfach nur meine persönliche Geschichte erzählt, warum es bei allem Wissen und allen Möglichkeiten bei mir in die Katastrophe führen würde, wenn ich mir den Druck geben würde. Da nützt es mir wenig wenn andere Essgestörte (mit anderer Geschichte, anderem Körper, anderer Seele) mühelos die "Leistung" des vegan lebens erbringen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.08.2018
Ich sehe das ähnlich wie Dagmar, und ich bemühe mich nicht andere zu missionieren. In diesem Thread fällt mir das gerade etwas schwer, weil es nun mal ein Diskussionsthread zu dem Thema ist. Da müsst ihr euch das schon gefallen lassen, dass ich meinen Senf dazugebe ;-)

Im Privaten ist es gerade auch nicht einfach.
Die ganze Thematik ist für mich selbst ja noch neu. Ich befasse mich damit auch erst seit 2-3 Monaten intensiv.
Ich hatte zwar über die Jahre immer mal wieder so Tendenzen und - lacht mich ruhig aus- esse in den letzten Jahren vorwiegend Rind, weil dann für die gleiche Menge Fleisch wenigstens nur ein Tier sterben muss, für die vielleicht 2-3 Schweine oder unzählige Hühner ihr Leben lassen müssten.
Aber intensiv setze ich mich erst seit dieser kurzen Zeit damit auseinander.
Und dann möchte man schon darüber reden, was man wieder Neues gelernt hat.
DAS wird einem dann aber wieder als missionieren ausgelegt.
Weil einige einfach keinen Bock haben, sich damit auseinander zu setzen.
Andere ein schlechtes Gewissen bekommen, was sie nicht wollen.
Andere mich noch aus ketogenen Zeiten kennen - "aber du hast doch selbst immer viel Fleisch und Eier gegessen".
Ja, aber ich bin ja lernfähig.
Nichts desto trotz: Jeder so wie er mag, aber dieses pauschale abklatschen, jeder Veganer wäre quasi militant auf der Suche nach Menschen, die er damit belästigen kann ist einfach nicht schön.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.08.2018
@ Kaffee-Pause , Beitrag 21.28:

Es ist schon schwierig sich hier so auszudrücken, dass nicht irgendjemand die Aussage wieder komplett zerpflückt und umdeutet. Ich habe übrigens jetzt nur diese Antwort von dir gelesen und den Rest lese ich gleich noch.

Was ich meinte war: Kein menschlicher Körper benötigt, um gesund und funktionsfähig zu bleiben tierische Prokukte.
Ich rede von der gesunden Funktionsfähigkeit des menschlichen ( und auch tierischen) Körpers.
Essstörungen sind psychisch bedingt, oder?
Kenn ich im Übrigen auch, davon mal abgesehen.
Natürlich haben nicht alle Menschen Zugriff auf das Wissen und die Mittel,die nötig sind, ohne tierische Produkte gesund zu essen.
ABER im Grundsatz wäre es mit dem Wissen und den Möglichkeiten, an Ersatz zu kommen, nicht nötig, tierisches zu Essen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.08.2018
@callmebetty
Schaue dir mal Reportagen an, wie in Spanien das Obst und Gemüse angebaut wird. Die Arbeiter leben auch in sklavenähnlichen Zuständen.....und sind sogar meist schwarz (etwas böse zynisch anmerkend). Und da geht es nur um das Grünzeug.
(Massenware, halt nicht bio)
Und selbst Biogemüse wird von Saison Arbeitern geerntet, die oft ausgebeutet werden und in Container Siedlungen hausen.


Letztlich ist es auch eine persönliche Haltung,welche Bedeutung ich Tieren beimesse, welchen Stellenwert.

Tiere selber gehen mit ihrer Beute auch nicht gerade zimperlich um, bevor sie andere Tiere fressen.
Weil die Natur an sich schon recht grausam ist.


Ich finde, es geht um ein verträgliches und gesundes Maß , umweltfreundlich und Ressourcen schonend.
Bio empfinde ich als zielführend......
Und Tierhaltung, die tierfreundlich ist und eben auch Ressourcen bedenkend und nicht quälend.
Ein Tier generell zu töten, empfinde ich nicht per se als "Qual" oder unmoralisch.

Der Mensch geht mit seiner eigenen Spezies auch nicht zimperlich um. Bei Berichten in den Nachrichten und von Amnesty bekomme ich oft innerlich das blanke Entsetzen.
Diese Welt ist eine grausame...... ich fände es gut, dies generell mehr im Gesamten mehr im Auge zu behalten.

Aber vllt braucht halt jeder so seine "Nische", um nach seiner Ansicht etwas in der Welt besser zu machen.
Bei Veganern ist die Entscheidung zugunsten der Tiere gefallen.

Bei einer veganen Ernährung geht es ja nicht nur um den (nicht) Verzehr von Fleisch. Da geht es um die Bewertung der Bedeutung eines Tierlebens. Und dies ist eine persönliche Haltung. ....nicht mehr und nicht weniger.
Meine persönliche Priorität liegt nun mal auf einem anderen Gebiet.


Was mir allerdings so richtig gewaltig auf die Nerven geht, sind Veganern, die einem ungefragt umgehend ihre Ernährungsform mitteilen.....und sich somit sofort selber eine "besondere" Bedeutung zumessen.
Hallo...ich bin die ..... und ich bin übrigens Veganerin....

Das kenne ich etwas andere Form noch von früher, lach (Wenn sich neue Kollegen, Azubis usw "vorstellten")
Hallo, ich bin der ...... und ich bin übrigens schwul.
Interessiert mich in den ersten Kontakten ehrlich gesagt nicht die Bohne......was jemand ißt oder wen jemand vögelt.
Ich sprach nicht von "Back to the roots", ich wünsche mir ein "welcome the future".
Es wird in der Tierhaltung immer ein Kompromiss sein.

Frühere Schlachtung zu romantisieren will ich nicht: ja, es ist / war immer noch die Tötung eines Tieres! Aber allein der weniger maschinelle Akt, die damit verbundene Arbeit (rühr mal das Blut selbst, teile das Schwein mit Muskelkraft etc), die Arbeit dahinter steckte, hatte eine 'ehrlichere' Komponente (und ja, diese Formulierung wird mir gleich knüppeldick übergezogen): es wurden immer alle Teile des Tieres verwendet .. es wurde als Produkt mehr gewertschätzt & es war die Ausnahme Fleisch zu essen, keine Normalität. Damals vielleicht ein Fleischtag die Woche, heute ist die besondere Leistung an 2 Tagen das Fleisch weg zu lassen?
Heute schreddern wir die 'falschen Küken', Innereien werden nichteinmal mehr Hundefutter etc

Ich will deswegen nicht zurück zu 'damals', aber so wenig Wertschätzung des Produktes Fleisch wie heute, gab es damals nun auch nicht.
@Kaffee-Pause: "Ich vestehe im Grunde nicht warum von Veganern verlangt wird päpstlicher als jeder Papst zu sein."

Das verlange ich nur von Veganern, die mich missionieren wollen. Ich kann es nämlich nicht ausstehen, wenn mir (was viele Veganer auch machen) etwas von Umweltschutz und Ökologie erzählen, aber fleißig Bananen und Datten importieren (lassen). Oder eben mit Klamotten aus Wolle rumlaufen und sich da wenig Gedanken um die Schafe machen.

@callmebetty
Gerade Haustiere wie Hund und Katzen haben sich doch freiwillig an den Menschen angeschlossen, weil sie dort eine rundum Versorgung bekamen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2018
"Bei heutiger Tierhaltung des Menschen"

Bei aller sehr berechtigten Kritik an der heutigen Tierhaltung, Hm.. und nun?, darf man, finde ich, die frühere Tierhaltung (und auch Schlachtung) nicht romantisieren. Das "einzige" (was natürlich schon viel ist, keine Frage), was wirklich "neu" hinzugekommen ist, das sind Langzeittransporte. Die einzeln gehaltene Kuh, angebunden im zugigen, dunklen Stall war früher auch nicht glücklich oder ein paar Mal mit dem Hammer auf den Schädel des Kalbes vor dem Kehlschnitt, war auch nicht human. Du hast das in Deinem Beitrag nicht so gesagt, aber der Eindruck entsteht häufig, wenn von heutiger Tierhaltung und Massentierhaltung gesprochen wird, dass ein back to the roots das Problem lösen würde. Wir haben da ein Bild von Hühnern auf dem Misthaufen und Kühen auf der Weide im Kopf, was so nicht der Realität entsprach (zumindest waren das nicht alle Aspekte der Realität). Auch zu den guten alten Zeiten hatten Tiere nichts zu lachen.
Die Natur hat ihre eigene Nahrungskette: ganz platt 'fressen und gefressen werden' gehört da sicher dazu. Allerdings sind die Verhältnisse dort durchaus ausgeglichen.. Fluchtmöglichkeit oder Gegenwehr (je nach Art der Kombination Jäger & Beutetier) sind hier im Verhältnis zu sehen.
Bei heutiger Tierhaltung des Menschen fehlt die Verhältnissmäßigkeit, der natürliche Grundsatz der Nahrungskette. Da kann man schon an unfaire, in jedem Fall aber nicht natürliche Machtverteilung denken. Ob's nun eins zu eins mit der Sklaverei vergleichbar ist, bin ich nicht sicher, aber in Ketten' als Sinnbild finde ich nicht völlig abwegig..

(Und ich esse Fleisch, werde es auch weiterhin begrenzt tun, bin aber an der Verbesserung der Produktionsbedingung interessiert, scheitere derzeit aber immer am Angebot auf dem Markt, denn Bio ist hier nicht wirklich das, was meinen Anspruch einer Problemlösung des respektvollen Umgangs mit Nutztieren entspräche)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2018
Gut, also callmebetty ... in der Natur ist es ja aber schon durchaus normal, dass es eine Nahrungkette gibt und auch Tiere als Wirtstiere für andere dienen. Sklaverei würde ich eher nicht als naturgegeben ansehen.

Klar, ist die Nahrungskette der Natur nicht mit unserer Zivilisation zu vergleichen in der wir die Möglichkeit hätten auch ohne Tierleid auszukommen ... aber der Vergleich zu Sklaverei ... Puh! ... finde ich schon ziemlich polemisch und eben nicht nur weit her geholt sondern einfach nicht zutreffend. Jedemfalls nicht in dieser Schlichtheit.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2018
@Callmebetty

Mit deinem Vergleich hast du die Eingangsfrage eindeutig beantwortet.

Nämlich genau wegen solcher Vergleiche.

Edit:

Und genau sowas meine ich mit meiner Aussage die Kaffeepause von mir zitiert hat.
20.08.2018
@dagmar

So grundsätzlich mag ich dir nicht widersprechen. Ernährung ist tatsächlich Privatsache, jeder muss da selber wissen was er tut.

Auf der anderen Seite wird ein Lebewesen dadurch geschädigt, im schlimmsten Fall getötet.

Darum tu ich mich mit der gesamten „Privatsache“ zunehmend schwerer, je länger ich selbst vegan lebe. Ich würde gern jedem seine Entscheidung zugestehen und praktiziere das auch. Aber es fällt mir nicht jeden Tag leicht.

Es ist jetzt ein für viele weit hergeholter Vergleich und löst unter Umständen Unmut aus, trotzdem ist eine Parallele zu erkennen.
Hätte niemand gegen die Sklaverei gekämpft und wäre es jedem als Privatsache überlassen geblieben, wären Schwarze vermutlich heute noch Besitz, mit dem man nach Gutdünken verfahren kann, ähnlich wie man es mit Nutztieren tun kann.

Es ist einfach eine willkürliche Festlegung welches Leben mehr wert ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2018
Sinnvoll empfinde ich ein gutes Mittelmaß. Gesund und einigermaßen ökologisch, gerne regional und weitestgehend klimaschonend.
Das empfinde ich schon als ziemlich herausfordernd.


👍👍👍👍
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2018
@Kaffee-Pause
10.51 Uhr sign

@Sebastian
11.51 Uhr sign


Ich finde, daß die Form der Ernährung eine reine private Entscheidung ist.
Da sollte jeder seine Haltung für sich leben. Ohne Missionierung.
Gesund, möglichst ohne Fertigprodukte und einigermaßen ökologisch finde ich schon reichlich "anstruchsvoll" dies hin zubekommen.
Es erschreckt mich immer, wieviele komische Fertigprodukte und Gewürztütchen in den Einkaufswagen von Leuten vor mir im Supermarkt liegen..... gruselig.
Andereseits wird dann wieder von Leute die Ernährung schon wie eine Religion bzw Dogma zelebriert und ein Trend und Hype löst den nächsten ab.
Das empfinde ich dann auch als ziemlich befremdlich und kann dies nicht wirklich ernst nehmen.
Ab und an bin ich auch mal neugierig; -))
Ein Schluck von einem Weizengras Smoothie lößte bei mir allerdings einen heftigen Würgereiz aus, lach.

Sinnvoll empfinde ich ein gutes Mittelmaß. Gesund und einigermaßen ökologisch, gerne regional und weitestgehend klimaschonend.
Das empfinde ich schon als ziemlich herausfordernd.
Ob mit oder ohne Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchte kann jeder für sich entscheiden. Die Menge macht es meines Erachtens auch aus.
Weil von Fastfood bis veganem Fruktarier besteht ja nun eine ziemliche Spanne an Ernährungsformen. Und "Extreme" sind immer ungesund, nicht nur für den menschlichen Körper ;-)

Ich vertrage u.a. viele histaminhaltige Lebensmittel nicht .
Helles (feines )Weizenmehl bekommt mir nicht gut, Lebensmittelallergien sorgen z.T für sehr unangenehme Auswirkungen auf mich....... somit liegt mein Schwerpunkt bei der Ernährung auf dem, was mir gesundheitlich bekommt. Mir schmeckt und ich mir finanziell auch leisten kann.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2018
Nur noch eines: Heutzutage , also jetzt, in der Zeit, in der wir leben, MUSS niemand tierische Produkte essen, um gesund zu bleiben.

Isabella, schade dass Du offenbar den Thread nicht gelesen hast. Weiter oben beschrieb ich ja u.a. mein Dilemma, dass ich meine Esstörung nicht im Griff habe, wenn ich mir Dinge verbiete. Das ist u.a. auch aus einer sehr restriktiven Erziehung in Bezug auf Ernährung entstanden. Und Teil dieser Erziehung war u.a. vegetarische Ernährung. Kinder zu veganer oder vegetarischer Ernährung zu zwingen, lehne ich deshalb ab. Ebenfalls Tiere dazu zu zwingen (obwohl die es streng genommen auch nicht müssten), weil die sicher nicht das Tofu-schnitzel wählen würden, wenn sie die Wahl hätten.
Bedeutet in der Umkehr nicht dass ich Fleisch essen MUSS (ich esse sehr wenig Fleisch, immer schon), aber jegliche Komplettverbote - auch wenn ich sie mir selbst auferlege - führen bei mir zur Katastrophe.
Natürlich MUSS ich mich nicht gegen die vegane Ernährung entscheiden, aber wenn ich halbwegs körperlich und seelisch gesund sein will, sind je weniger Verbote es gibt für mich einfach besser.

Ich halte von dieser Aussage, keiner MUSS dies und das tun nicht so viel. Weder sind Dir die Lebensumstände (ich denke Du sprichst da von Menschen in westlichen Gesellschaften die sich Ersatznahrung und Substitution locker leisten können) noch die Körper aller Menschen bekannt.

Diese Vorstellung, dass sich jemand der nicht vegetarisch oder vegan lebt sich halt einfach nur anstellt, weil das niemand muss ... finde ich nicht besonders menschenfreundlich.

Nach der Logik gesehen MUSS auch keiner dick sein. Manche sind es aber trotzdem - und das sogar unfreiwillig.

Kein Körper ist eine Maschine oder ein Computer, den man so und so befüllt und dann macht er was er soll, ohne Ausnahme, bei jedem ... funktioniert doch so einfach nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2018
😂😂😂
ICH kenne sonne Effekte!😉
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2018
Ach Matilda, jetzt muss ich lachen. Ich habe ernsthaft in diesem Jahr das erste Mal Hornspäne als Dünger gekauft. Ich fand den Gedanken immer eklig, aber angeblich soll er ja sooo gut sein.
Ja, und dann fing das mit dem Veganismus an.
Ist kaum zu glauben, was?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2018
Nur noch eines: Heutzutage , also jetzt, in der Zeit, in der wir leben, MUSS niemand tierische Produkte essen, um gesund zu bleiben. In der Steinzeit, als wir noch hinter wildlebenden Tieren herjagten, war das wohl so.
Heute gibt es so viele Möglichkeiten.
Wir wissen genau, was in welchem Lebensmittel steckt. Können uns informieren, welche Menge von welcher Pflanze wir essen müssen, um unseren Eiweißbedarf zu decken zum Beispiel.
WIR müssen keine Tiere mehr töten oder ausbeuten.
Oft wird Vitamin B12 ins Feld geführt, welches angeblich nur in Tier vorkommt.
Jo, die Tiere, die wir essen, bekommen das supplementiert. Da kann ich es auch selbst als Supplement zu mir nehmen, ohne den Umweg über das Tier.
Oder ich sammel mir in meinem Garten ein paar Kräuter, denn da hängen die Bakterien dran, die das Vitamin herstellen. Ja, die esse ich dann ungewaschen. Nein, dass können nicht viele Menschen, aber alle können es als Pille schlucken.
Oder halt die Kuh das als Pulver schlucken lassen, die ja auch keine Wiese und somit keine vitaminherstellenden Bakterien mehr frisst.
Soll jeder machen, wie er will, wie gesagt.
Soll nur niemand sagen, man MÜSSE tierische Produkte essen.
So, das Wort zum Sonntag ist vorbei und ich geh schon mal mental in Deckung :-))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2018
Naja...Blutmehl, Knochenmehl und Hornspäne landen aber auch in "organischem" Dünger...

Achtung „NPK organischer Dünger“: Hinter dieser Sammelbezeichnung versteckt sich jede Menge Tierisches wie Knochenmehl, Blutmehl, Fischmehl, Hornspäne oder Haarmehl.
Zitat aus dem von mir verlinkten Text:
https://ich-lebe-vegan.de/veganer-lifestyle-vegan-leben/vegane-landwirtschaft/

Hornspäne als Dünger waren mir bekannt (und auch etwas ekelig...) aber Blutmehl????...*schüttel
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2018
Zu der Frage, warum sich kaum Veganer an dieser Diskussion beteiligen: Weil jedes Argument, dass ich bringe mir mit Sicherheit von irgendwem als Missionarsversuch ausgelegt wird.
Ich habe mittlerweile so viel gelesen zu dem Thema, dass ich beinahe jedes "Der - Mensch - braucht - Fleisch/Milch/Eier - zum - Überleben" widerlegen könnte.
Aber wozu? Um mich dann hier wieder steinigen zu lassen?
Nee, soll mal jeder essen, was er will. Und
Call-me-Betty hat völlig recht: Niemand kann mich zwingen, auf etwas zu verzichten ( ein Wort, welches ich jetzt nicht unbedingt negativ besetze) oder halt etwas bestimmtes zu essen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2018
Antwort auf den Beitrag von "Das kleine Glück":
Ja, dieser Gedanke (Mist kaufen und damit Fleischhersteller unterstützen) kam mir dann später auch. Das ist wie mit dem veganen Strom, über den ich mich auch zunächst gewundert habe.
Aber: die Fleischhersteller verkaufen ihren "Müll" an Biogasanlagen, verdienen damit Geld und das wollem manche halt nicht unterstützen. Ich auch nicht mehr.
Ich dachte aber auch eher an Privathaushalte, die nicht für den Mist bezahlen müssen, weil sie Z.B. das Zeug vom Nachbarn bekommen.
20.08.2018
@istermix

Wer es zu Ende gedacht hat, für den ist der Geruch der Bratwurst natürlich auch verlockend, weil er damit ja irgendwas verbindet ( ich zB den Weihnachtsmarktbesuch). Aber da übernimmt bei mir dann der Kopf das Kommando und schon ist es vorbei.

Mein Lieblingsspruch dazu ist übrigens die Antwort auf die Aussage :

-Ach du bist vegan, das darfst du ja nicht essen.

-Ich darf schon, wer sollte es mir verbieten. Gibt ja keine vegane Geheimpolizei . ICH will nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2018
Auch wenn ich Kaffee-Pauses Beitrag von 10:50 in weiten Teilen zustimme, insbesondere:
"Ich finde es schon erstaunlich welche Gedanken, Phantasie und Fürsorge Normalos plötzlich zur Reinheit des veganen Daseins entwickeln können. Gut auch an dem Zusatz: "Ich meine diese Frage ernst!!!" zu erkennen. (wenn man das schon zufügt, wird ziemlich deutlich dass einem selbst bewusst ist wie weit weg vom eigentlichen Thema die Frage eigentlich ist)
( 😂 )
Ich vestehe im Grunde nicht warum von Veganern verlangt wird päpstlicher als jeder Papst zu sein."
würde ich gerne Isabella1968 doch etwas erwidern. Den Gedankengang von Veganern kann ich schon sehr gut nachvollziehen. Hochwertiger Dünger, wie z.B. Pferdeäpfel, muss bezahlt werden (Jauche natürlich nicht, die bekämst du hinterher geworfen), damit unterstützt du den Betrieb, unterstützt ggf. dass Fleisch günstig verkauft und gekauft werden kann, weil sogar mit dem Mist noch Geld gemacht werden kann. Der Gedanke ist doch sehr naheliegend, dass das nicht das Ziel sein kann, zumindest sofern man nicht, wie Doppeltgemoppelt schon erwähnte, aus anderen Gründen, nicht aus ethischen Gründen, vegan lebt.

Wenn ich mich übrigens nicht völlig täusche, dann darf im Obst- und Gemüseanbau (anders als beim Getreide, weil das ja in der Regel weiterverarbeitet wird) gar kein tierischer Dünger verwendet werden und zwar aus hygienischen Gründen. Das wurde publik während des EHEC-Problems. Die Gemüsebauern wehrten sich (völlig zurecht), dass es ein Unsinn sei Gurken und Tomaten zu vernichten, weil EHEC kommt im Darm von Säugetieren (vielleicht auch Vögeln?) vor und sie dürften gar keinen tierischen Dünger einsetzen.

Offtopic: was übrigens wirklich ein Drama ist, dass Dünger/Kompost von unserem Biomüll nicht verwendet werden kann, das wäre wertvoller Dünger, aber unser Biomüll ist so unrein gesammelt und in sich verunreinigt, dass er nicht verwendet werden kann, leider.

Sorry, ich weiß, das war jetzt wieder nicht Topic, es wollte trotzdem raus aus mir. 😀



Kaffee-Pause, ich glaube Doppeltgemoppelt erhoffte sich von dir wertvolle Tipps, also Alternativen, zu ihren Pferdeäpfeln.




Warum diskutieren hier so viele über Veganer und nicht die Veganer?
Hätte ich auch keine Lust, bei dem was man im Forum immer wieder lesen kann.
Würde das anders werden, wenn man sich hier als Veganer (zum Topic) äußern würde?
Wäre dieser Thread dann noch so friedlich wie er jetzt ist oder würde er dann doch explosiv werden (dann warens wieder die Veganer 😁 ) und wie wären denn Kräfte-Mehrheitsverteilungen in dem Thema?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2018
Ich glaube auch, es geht nicht für jeden so einfach IsterMix. Da gebe ich Dir Recht. Das ist für mich auch der springende Punkt, warum man vegane Ernährung nicht zum Dogma machen sollte und Leuten kein schlechtes Gewissen vermitteln, die nicht danach leben. Weil man gar nicht weiß warum jemand nicht (beispielsweise) vegan lebt.

Und anders lautenden Gerüchten gibt es durchaus Menschen die körperlich damit nicht klar kommen.


Wegen seines Schnitzels angebrüllt zu werden hat noch nie jemanden überzeugt. 😉
Dass die "dummen" Fragen in Gesellschaft, die immer wieder kommen nerven, das glaube ich gern, aber sie sind doch wichtig. Und manch dumme Frage ist nicht so aggressiv und böse gemeint wie sie dann beantwortet wird.

Ich hatte ein Pärchen im Bekanntenkreis, die sich entschlossen haben Vegetarier zu werden. Er hielt mir ungebeten einen 30 Minütigen Vortrag übers vegarisch Leben (wobei er nicht wissen konnte, dass ich jahrzehntelang vegetarisch gelebt habe und auch so aufgewachsen bin)und sagte am Ende mit einem zwinkernden Auge an mich gerichtet: Ist auch besser für die Figur und das Gewissen. 🙄

Ich sagte da einfach gar nichts zu, dachte nur: warten wir mal ab. Und siehe da, ein halbes Jahr später kamen sie reumütig zurück. Vor allem die Frau tat sich unendlich schwer und es zeigte sich bei ihr auch in den Blutwerten. Sie sind dann zu gemässigtem Konsum von Bio-Fleisch zurückgekehrt. Irgendwelche zwinkernden Weisheiten habe ich mir an dieser Stelle wirklich extrem heldenhaft verkniffen.

Seit Jahrzehnten kämpfe ich mit Esstörungen, nur als Beispiel. Wenn ich anfange mir etwas zu verbieten, dann dreht mein Kopf durch und die Esstörung übernimmt die Führung. Ein Grund für mich nicht zum Veganer zu werden, auch wenn ich es toll bei anderen finde. Diese Individualität und die Menschen dahinter werden einfach oft vergessen - und das trägt m.E. teilweise zum Feindbild bei. Wir sind nun mal nicht alle gleich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2018
OK, back to the roots (zum Thema)

Ich finde das Argument von callmebetty sehr naheliegend. Es gibt wahrscheinlich nicht wenige (reflektierte) Menschen, die für sich schon mit dem Gedanken gespielt haben, die eigenen Ernährungsgewohnheiten zu überdenken bzw. auf den Prüfstand zu stellen.

Wenn man sich nun vornimmt, auf Fleisch und alle tierischen Produkte zu verzichten, aber bei der Gartenparty schwach wird und dem Geruch der Bratwurst nicht widerstehen kann, ist das schon ein 'ich habe es nicht geschafft' Gefühl. Alle Veganer/innen, die es jedoch problemlos durchhalten können, erinnern einen an das eigene 'Versagen'.

Ob das reicht um ein Feindbild aufzubauen?

Vielleicht vergleichbar mit jemandem der versucht mit dem Rauchen aufzuhören und es nicht schafft. Für den sind auch alle, die es geschafft haben plötzlich 'fanatische Antiraucher'.
20.08.2018
@istermix

Die Kraft des Pferdes nutzen ist halt so eine Sache. Wenn du das Tier nicht anbinden musst oder in ein Geschirr etc. zwängen musst, dann stellt es dir diese Kraft oder seine Produkte freiwillig zur Verfügung. Tut nur kein Nutztier. Von Haustieren rede ich jetzt nicht, die sozialisieren wir beizeiten Außer vielleicht die qualvoll hochgezüchtet Kuh/Ziege etc., die gemolken werden muss, da sie sonst vor Schmerzen eingeht, würde kein Nutztiere die Nähe des Menschen suche, behaupte ich mal,

Die meisten Tiere wären einfach weg.