Wahnsinn in Japan ein Hammer Beben und hier.....

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 200 Antworten

„Stralsund“ (Pseudonym)

Ich finde den Treadtitel und die Verknüpfung des ersten Postes seltsam.

Foren sind da für Meinungsaustausch und Diskussionen über verschiedenste Themengebiete.
Demnach sollte man auch die Gewichtung des Interesses einzelner Themengebiete denen überlassen, welche sich an der Diskussion beteiligen.

Im Grunde liegt die erste Entscheidung bei den Medien wie präsent ein Thema werden soll.

In Haiti sind in 2010 nach einem Erdbeben geschätzt (man hat noch nicht mal genaue Daten) zwischen 300k und 400k Menschen gestorben, das Medieninteresse hatte immerhin dazu gereicht um diesem Vorfall in den Nachrichten eine kurze Randnotiz zu gewähren, fertig. Ist letztlich auch nur ein 3. Welt Land. Schönes Ferienziel, sonst keinen Nutzen. Naja vielleicht noch etwas Kobra Export.
Gott sei Dank sind wir gemäß diesen Zahlen, in Japan bei aktuell 7,2k Todesopfern, weit davon entfernt.

Ich finde es auch nützlich das viele nach Fukushima die Verknüpfung zu Tschernobyl in Diskussionen suchen, obwohl es 2 verschiedene Schuhe sind.

„Gronau“ (Pseudonym)

der erste beitrag scheint mir nicht der erste beitrag zu sein *staun*

und mit den prioritäten gebe ich dir recht.
haiti ist bisher wohl immer noch nicht wieder auf den beinen.

„Lehrte“ (Pseudonym)

@Zimtfrau

Nur ein wirtschaftlich funktionierendes Land hat die Möglichkeit die Unsummen von Geld aufzubringen, die nötig sein werden, um genau diesen Menschen wieder ein zu Hause, Infrastruktur usw. zu geben. Wo soll das Geld denn herkommen, wenn auch noch wichtige Wirtschaftszweige - wie z. B. die Automobilindustrie - still stehen würde?

„Pforzheim“ (Pseudonym)

Das liegt aber im wesentlichen daran das Haiti auch vor dem Beben eines der Ärmsten Länder der Welt und immer wieder durch Diktaturen und Instabilität gekennzeichnet war. Zyniker könnten sagen das das Beben zumindest weder wirtschaftlich noch im Bereich der Infrastruktur Schaden hinterlassen hat, war doch vorher schon beides nicht vorhanden.

Übrigens gab es im Februar und März 2010 auch noch zwei schwere Erdbeben in unmittelbarer küstennähe in Chile, eines davon mit der Stärke 8,8

„Herrenberg“ (Pseudonym)

Menelaos, als das Beben in Haiti "frisch" war, gabs ne Menge Titelseiten und auch einen "Brennpunkt" in der ARD. Also eine "kleine Randnotiz" kann man das wohl kaum nennen.

„Stralsund“ (Pseudonym)

Stimmt, ich hatte ganz Tuchmans Versuch vergessen das Ausmaß der Katastrophe in Bilder zu erfassen.

Ich bearbeite einfach meinen Post, um eine mögliche Chatsituation zu umgehen.

Auf was bezieht sich Deine Frage? "Was wäre denn Deiner Auffassung nach adäquat? Welches Ausmaß der Berichterstattung?"
Wie ich mir eine generelle Berichterstattung vorstelle? Oder die damals getätigte bezüglich des Erdbebens in Haiti? Oder die jetzige Tragödie in Japan?
Denn eine Grundregel kann es nicht geben.

Ich gehe einfach mal auf die Tragödie in Japan ein.

Bezüglich dieser Berichterstattung ist doch ganz klar zu erkennen, daß ab dem Zeitpunkt als der Tsunami die Stromversorgung + Notstromaggregate der Anlage Fukushima zerstörte, und somit eine mögliche Kernschmelze einleitete, dies auch zum zentralen Thema der Berichterstattung wurde.
Ich habe im weiteren Verlauf keine weiteren Angaben gehört welche Ausmaße die Nachbeben hatten, welche Stärke sie erreichten, und wie lange die Gebiete von den selbigen noch bedroht werden. Gibt es eine Gefahr bezüglich weiterer Tsunamis in kürzester Reihenfolge, respektive wie die Situation der Bevölkerung im Allgemeinen ist.
Nur Fukushima hier, Kernenergiediskussion bei Will, Illner, die anderen werden sicher noch nachziehen, da.
Ist ja auch verständlich, bei uns stehen Wahlen an und dies wird überparteilich ausgeschöpft, und die Medien ziehen mit. Da wird auch ein Mappus schnell zum Wendehals.
Soll ich Dir sagen was die Japaner denken? Ich arbeite in einem japanischen Unternehmen, welches sich im Südwesten Japans befindet, und somit Gott sei Dank vollkommend verschont blieb. Die Japaner denken "Oh Gott, wird unsere Situation in Japan jetzt darauf hinauslaufen das es in Deutschland zum Regierungswechsel kommt".
Für die Japaner ist es peinlich das der Vorfall in Fukushima sich zum politischen Thema in Deutschland gemacht hat.

„Herrenberg“ (Pseudonym)

Was wäre denn Deiner Auffassung nach adäquat? Welches Ausmaß der Berichterstattung?

Über das Erdbeben an sich (da war nunmal das Japanische das fünftstärkste, das weltweit je gemessen wurde, und beinhaltet bis zum heutigen Tag hunderte extrem starker Nachbeben UND der Tsunami war auch extrem) ist halt binnen weniger Tage berichtet, plus die humanitäre Lage, und dann war es das. Da ändert sich auch irgendwann nichts mehr.

In Japan kommt eben hinzu, dass stellenweise bis zu vier Atomkraftwerke mit bis zu sechs Reaktoren gleichzeitig in Kernschmelze befindlich waren und der SuperGAU latent bis heute droht. Da sich dort auch stündlich neue Informationen ergaben, wird eben auch mal eine Woche lang darüber berichtet. Inzwischen dominiert aber auch wieder Libyen.

Daher verstehe ich nicht, was Dein Anliegen ist. Sollte der Presserat sich verpflichten, pro Todesopfer fünf Minuten oder pro tausend Tote eine Titelseite zu berichten?

„Groß-Umstadt“ (Pseudonym)

Das sehe ich anders. Es gibt dort jede Menge zu tun, was Menschen sofort helfen würde, z. B. die Straßen räumen und die Infrastruktur wiederherstellen, Schutt wegräumen, Häuser bauen etc.
Warum werden stattdessen Autos gefertigt? Die können die Leute im Norden, denen gerade die Autos weggespült wurden, garantiert nicht kaufen - oder kriegen die welche geschenkt? Die Einkünfte, die er Staat aus dieser Produktion bekommt, werden dem Land sicherlich helfen, aber dieses Geld steht nicht sofort zur Verfügung.
Ich bleibe dabei: die Prioritäten sind falsch. Erst den Menschen dort helfen, dann Exportartikel herstellen.

„Kamp-Lintfort“ (Pseudonym)

Zimtfrau: Ja, das sehe ich auch so!
Leider habe ich nicht die geringste Ahnung wie reich oder arm der Staat wirklich ist und wieviel Geld er aufbringen kann um den eigenen Bürgern zu helfen. DAs fände ich interessant und dann die Frage, ob er das Geld auch wirklich einsetzt.

„Merseburg“ (Pseudonym)

Zitat: Das sehe ich anders. Es gibt dort jede Menge zu tun, was Menschen sofort helfen würde, z. B. die Straßen räumen und die Infrastruktur wiederherstellen, Schutt wegräumen, Häuser bauen etc.

Wohin willste denn den ganzen Müll bringen?

Was bringt Geld in die Stadtskasse? Genau - Steuern! Wer bezahlt die Steuern? Genau - die arbeitende Bevölkerung und die funktionierende Betriebe. Wenn also Geld dafür da sein sollte, um ein Land nach so einer Katastrophe wieder auf die Beine zu bringen, müssen die Betriebe arbeiten, die Menschen Geld verdienen - und alle brav Steuern zahlen.
Ich glaube nicht, dass die Regierung in Japan die Menschen in den Notunterkünften einfach da sitzen lässt und nichts mehr tut. Es laufen Aufräumarbeiten usw. Aber das dauert alles seine Weile - oder hat jemand von euch die Kraft, das ganze Müll innerhalb von Sekunden verschwinden zu lassen und die Häuser aus dem Boden wachsen zu lassen??

„Groß-Umstadt“ (Pseudonym)

Na vermutlich muss man da viel Bauschutt sortieren. Ich versteh nicht genug vom Baugewerbe und japanischer Bauweise, um einschätzen zu können, wie viel die recyclen können und was durch die Katastrophen und Wintereinbruch unbrauchbar geworden ist.

Klar sollen die wieder mit der Produktion anfangen. Hab ich gar kein Problem mit. Die Frage ist doch, ist das jetzt sofort essentiell? Vorhin hab ich im Radio gehört, dass eine Firma ihre Mitarbeiter zum Räumen in das Katastrophengebiet geschickt hat - DAS finde ich richtig gut. Deren Produkte würde ich kaufen, weil das zeugt von Gemeinsinn. Außerdem braucht die japanische Regierung das Geld jetzt, und nicht zum jährlichen Termin, wenn man seine Steuern bezahlt - oder zahlen die da monatlich?

„Herrenberg“ (Pseudonym)

Nur was sollen die Arbeiter von Toyota & Co. denn bitte machen? Sollen die ins Katastrophengebiet? Laien sind da zu Recht unerwünscht. Wasser und Lebensmittel reichen schon nicht für die, die da "leben". Laien wären nur im Weg. Und soll einer, der Sitzpolster für den Corolla bezieht, nun mit bloßen Händen im Schutt rumwühlen und, weil er sich nicht auskennt, noch sein Leben gefährden weil er gar nicht einschätzen kann, ob die Ruinen einsturzgefährdet sind oder ob da was abrutscht? Du stellst Dir das ziemlich einfach vor, so als wären in solch einem Gebiet einige niedliche Trümmerhäuflein auf ebenem sauberem Boden, gell? So wie ein Pfadfinderausflug... Nur, dass da alles mit teilweise meterhohem Schlamm überzogen, mit Unrat, Müll, Dreck, Gift versetzt, halbe Häuser, Meterhohe Trümmer, tiefe Löcher, und es nach wie vor hunderte heftigster Nachbeben gibt mit stellenweise auch wieder neuen Tsunamiwarnungen.

Na denn mal ab zum Toyota-Betriebsausflug.

„Groß-Umstadt“ (Pseudonym)

Genau, weil du im Gegensatz zu mir ja da warst und dir persönlich ein Bild von der Lage hast machen können, gell KnusperCrunchy? Ganz schön überheblicher Beitrag von dir...

Natürlich glaube ich das nicht. Und wer sagt denn, dass die ohne Anleitung da durch die Gegend stapfen sollen - hab ich das geschrieben? Hab ich nicht. Trotzdem glaube ich, dass die oberste Priorität die Hilfe für die Menschen sein sollte und nicht die Produktion von Exportautos.

„Herrenberg“ (Pseudonym)

Liebe Zimtfrau, Japan hat knapp 130 Millionen Einwohner, verteilt auf die vier Hauptinseln und zahlreiche "Neben"inseln. Was genau meinst Du - sollen nunmehr alle 130 Millionen Einwohner nach Fukushima, so lange, bis alles aufgeräumt ist, und bis dahin nichts anderes mehr machen?

Du tust ja gerade so, als müssten Leute sterben, weil die Firmen wieder produzieren. Es wird nicht ein Feuerwehrmann, ein Soldat, eine Tonne Hilfsgüter weniger in den Krisengebieten eingesetzt deswegen. Im Gegenteilt. Der Nachschub wird so sichergestellt.

„Kamp-Lintfort“ (Pseudonym)

Ich habe gerade gelesen, daß die für elektonische Geräte notwendigen Siliziumscheiben doch nicht wieder produziert werden.

Ich habe gerade nachgelesen, wie die Situation in AKW Fufushima ist. Die haben ja schon wieder alle Blöcke ans Stromnetz angeschlossen. Das übersteigt meinen Verstand.
Wenn ich das richtig weiß, ist noch nichts repariert, nur die Gefahr ist vorbei. Und dann produzieren die schon wieder lustig Strom?

„Kamp-Lintfort“ (Pseudonym)

Echt? DA stand Stromnetz oder Starkstromnetz. Dann muß ich das mißverstanden haben.

„Kamp-Lintfort“ (Pseudonym)

Ja, auf der ARD-Seite stand nicht, in welchem Netz das genau ist. Daher meine Verwirrung.

„Groß-Umstadt“ (Pseudonym)

Liebe KnusperCrunchy, ach, so ein bisschen dürfen die auch wieder produzieren ;-)
Mal im Ernst, die Frage ist vielleicht eine Glaubensfrage - ich kann mir eben sehr gut vorstellen, dass es bei den starken Zerstörungen (und man vergisst ja so leicht, dass nicht nur AKWs betroffen sind, sondern das es auch das Erdbeben und den Tsunami gab) schwierig ist, beide Dinge mit der nötigen Aufmerksamkeit zu betreiben (also Hilfe für die Menschen und Produktion). Kannst du deine Aussagen mit Zahlen belegen oder glaubst du das nur? Natürlich muss und soll im nicht betroffenen Japan das Leben weitergehen. Aber so wie ich nicht weiß, ob deswegen Menschen im betroffenen Gebiet sterben und einfach befürchte, das zu schnell zur Tagesordnung zurückgegangen wird, so wirst du wohl nicht belegen können, dass dies nicht der Fall ist.

Agree to disagree?

„Gronau“ (Pseudonym)

gestern abend im ticker bei n-24: erste radioaktivität aus japan über deutschland gemessen.

hat da nicht unsere bundeskanzlerin gesagt, das wir nicht davon betroffen sein werden, weil wir so weit weg sind?

„Kamp-Lintfort“ (Pseudonym)

Ihhhhhhh! Und ich pflanze gerade lauter Obst und Gemüse an!

„Groß-Umstadt“ (Pseudonym)

Na sie wird wohl damit gemeint haben, dass wir nicht alle Geigerzähler und Jodtabletten brauchen, nicht dass wir gar keine Strahlung abkriegen.
Wobei das bei Angie manchmal schwierig ist zu wissen, was sie gemeint haben könnte...

„Jülich“ (Pseudonym)

Die gemessenenen Strahlungen sind so geringfügig höher als sonst, dass deswegen keine Panik ausbrechen muss, weil sie nicht gesundheitsschädlich sind. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass trotzdem eine Panik losgeht, schließlich sind wir hier in Deutschland... *augenroll*

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