Umweltzone in Großstädten
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Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.04.2012
Stimmt, so gesehen. Die Ausnahmeregelungen gehen ja auch nach Schluesselnummer und nicht echten Messwerten.
@canarius
Ich habe mich nicht so tiefschürfend mit dem Thema auseinandergesetzt, aber Basis für die Plaketten ist ja bekanntlich die Schadstoffklasseneinstufung. Wenn nun also ein FZ einen der erforderlichen Werte nicht erreicht, wird es logischerweise in eine schlechtere Stufe eingruppiert. Hat z.B. ein alter VW-Bus einen hohen NOX-Ausstoß, aber die Feinstaubwerte wären OK, bekommt das FZ natürlich trotzdem nicht die begehrte Plakette. Insofern ist ie Bezeichnung Feinstaubplakette eigentlich auch Quatsch, weil die Plakette darüber gar keine Aussage liefert, da weitere Meßwerte auch eine Rolle spielen.
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05.04.2012
Glückssucher:

Das macht zwar Sinn mit dem Grobstaub, aber: Die alten Saugdiesel haben doch noch schlechtere Plaketten als die Einspritzer ohne Partikelfilter?
@antje
Es gibt übrigens auch "arme" Leute, die in einer (zukünftigen) Umweltzone wohnen und aufs Auto angewiesen sind, diese werden / wurden förmlich enteignet. Trotz gut ausgebautem ÖPNV kann man immer mal wieder in die Verlegenheit kommen, in die Umweltzone fahren zu müssen, sei es aufgrund der Uhrzeit, oder weil man etwas zu transportieren hat. Nicht vergessen darf man auch viele kleine Handwerker, die sich nicht mal eben ein neues Fahrzeug (mit individuell angepasster Werkstatteinrichtung) kaufen können.

Eine weitere Fehlannahme ist, daß alte Dieselfahrzeuge große Mengen Feinstaub ausstoßen. Das Gegenteil ist der Fall, erst durch die modernen Direkteinspritzer kommt es zu Feinstaub, alte Diesel hingegen stoßen wesentlich weniger schädlichen Grobstaub aus.
Nicht vergessen bei er ganzen Diskussion darf man, daß durch diese unseelige vorschrift und den Folgen, viele fahrtüchtige, ältere Fahrzeuge von der Straße verschwinden / verschwunden sind und durch neue, mit hohem Energieaufwand produzierte Fahrzeuge ersetzt wurden....

Bezüglich der Plaketten:
Die kurzberockten Damen, die ihr Geld auf der Straße verdienen müssen, können anhand des Kennzeichens die Schadstoffklasse abrufen und würden, sofern sie ordentlich arbeiten, einem eventuellen Schwindel auf die Schliche kommen.
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05.04.2012
@sonrisa

es gibt auch Zeiten, in denen der Lieferverkehr mit LKW in die Fußgängerzonen darf.
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05.04.2012
@Antje: http://www.env-it.de/umweltbundesamt/luftdaten/map.fwd

es gibt Städte wie Athen, wo es mit einem pH-Wert von 3 regnen kann, das ist Essig. aber grundsätzlich muss man auch die Partikelgrösse beachten. Je kleiner desto gefährlicher, weil es tiefer eindringen kann...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.04.2012
Seaangel, alt ist relativ.. bei einem Benziner mit geregeltem Kat tut's auch ein 20 Jahre alter Ofen fuer eine gruene.

Bei einem Diesel ohne Partikelfilter sind auch erheblich juengere Modelle andersfarbig (unser Laster ist "gelb", und da steigt auch noch wirklich Rauch aus dem Schornstein ;) ).

Edit: Es geht ja bei den Plaketten nicht um Emissionen im Allgemeinen, sondern um Staub (sprich, Ruß) im Besonderen. Einen Beziner staubarm zu bekommen ist eine vergleichsweise einfache Aufgabe.
Also, ich bin mir nicht ganz sicher, wie real die Geschichte mit den Bebberln tatsächlich ist.

Vor ca. 2 Jahren habe ich mir ein gebrauchtes relativ altes Auto gekauft und fragte den Händler, welche Plakette ich denn da drauf bekäme. Er meinte, welche wollen Sie denn? Ich wollte natürlich die grüne...seine Antwort lauete: Dann bekommen Sie eine grüne, die schenke ich Ihnen zu dem Auto...soviel dazu!

Das Bebberl kostete zu der Zeit übrigens 5 €
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.04.2012
@ Glückssucher und Lemon tree: Klar, das habe ich ja schon verstanden.
Da Freiburg die einzige Großstadt ist, die ich wirklich super gut kenne, muß ich mit Freiburg argumentieren, obwohl ich da nun seit bald 4 jahren nicht mehr wohne.
Egal wo ich in Freiburg wohnte, ich war immer schneller mit dem Rad unterwegs als mit einem Auto. Der öffentliche Nahverkehr ist billig und hervorragend ausgestattet. Als ich umzog kostete die Monatskarte für die ganze Region 49,-€ und die Hauptlinien der Starßenbahn fuhren alle 10 Minuten. Zudem gibt es sehr günstig Car-Sharing.
Lange Rede kurzer Sinn: Wer sich in der Stadt ein Auto leistet muß Geld haben. Man braucht dort wirklich keines!

@ Schoggi: Ihhh gitt!!!! Zum Glück wohne ich nun auf dem Lande mit 'ner gesunden Nordseepriese. Weißt Du, ob das bei allen Groß-Städten gleich ist?
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05.04.2012
@Antje: ich hab mal vor Jahren in einer Körperweltenausstellung 2 aufgespannte Lungen gesehen. Beides von 60jährigen Nichtrauchern, eine vom Land, eine aus der Stadt. Das war unglaublich. Die vom Land war normal rot, die aus der Stadt total schwarz. Sehr eindringlich...

@Annette: 1996 durfte ich für die Uni einen Vergleich machen, Fahrrad in Freiburg und in Berlin. Damals gab es in beiden Städten gleich viel Kilometer Fahrradweg. Und Berlin ist mehr als 15 mal grösser gewesen.

Aber stimmt schon, die Qualität der Fahrradwege und deren Abtrennung vom Auto und Fussgängerverkehr ist oft mangelhaft. Fahrradfahren in Städten ist leider immer noch gefährlich und mühsam. Man könnte noch viel mehr Menschen vom Auto aufs Fahrrad bringen mit entkoppelten gut ausgebauten Fahrradwegen. Das hätte Vorteile für Alle...

Die Holländer machen es vor und in Münster hat mir das auch sehr gut gefallen. Freiburg steht da im Vergleich auch nicht schlecht da, wohl eine der besseren Fahrradstädte in Deutschland.
@antje:
die Plakette kostet in Freiburg nur 6€, aber für den Erhalt einer grünen Plakette muss das Auto abgasarm sein, also bekommen Menschen mit kleinem Geldbeutel die ein älteres Auto fahren die grüne Plakette nicht. D.h. sie müßten sich ein neues /neueres Auto kaufen
@ Antje
Für die 6 € gibts die Plakette, aber natürlich nur, wenn Du ein entsprechendes Fahrzeug hast. Insofern macht es die Armen (die sich oft nur ein billiges und somit meißt nicht schadstoffarmes Auto leisten konnten / können) sehr wohl ärmer. Nach dem Motto "kauf Dir von dem Geld, daß Du nicht hast ein moderneres Auto, oder lauf zu Fuß". Das die 6 € da die kleinere Rolle spielen, dürfte wohl jedem klar sein.
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05.04.2012
@ Hora-Li: nein die Hinweisschilder hatte ich wirklich noch nie gesehen. Das liegt allein daran, daß erst seit 1 1/2 Jahren wieder ein Auto fahre und zuvor habe ich auf so etwas auch nicht geachtet. Zum Anderen war ich mit dem Auto noch in keiner Großstadt. Nach Hamburg fahre ich lieber mit dem Zug.

Aber spannend, was so eingerichtet wird. Sonja sagt, in Freiburg kostet die Plakette nur 6 Euro. Ich finde nicht, daß es die ärmeren Schichten ärmer macht. Mit dem Geld kommen sie ja auch vielleicht mal 50 km weit, die so-wie-so gefahren würden.

Vor jahren wurde schon vorgeschlagen die ganze Freiburger Innenstadt autofrei zu gestalten, doch ratet mal, wer dagegen war? Die Geschäfte, sie hatten Angst vor weniger Umsatz.
Wenn ich schreibe autofreie Innenstaedte, dann meine ich auch autofreie Staedte und nicht LKW freie Staedte.

In den Fussgaengerzonen klappt es doch auch. Dort sind meist einige grosse Kaufhaeuser und ich habe noch keines davon mit leeren Regalen gesehen.

Thema Anwohner: Wenn nur noch Anwohner in die Innenstadt fahren duerften, dann gaebe es genug Parkplaetze und in den Parkhaeusern waere auch genuegend Platz fuer Anwohnerautos.

Gerade heute ist wieder so ein Tag, an dem es sich ueberall staut. Die riesigen Familienkutschen parken in 2. Reihe und gehen mal schnell einkaufen ohne Ruecksicht darauf, ob sie dadurch den Verkehr behindern. Man moechte meinen, dass die Bezinpreise um einen Euro gefallen sind, jedenfalls merkt man als Fussgaenger nicht, dass die Preise Rekordhoehe erreicht haben. Naechste Woche gibt es dann wahrscheinlich wieder einen Benzinpreis-Jammerthread, aber heute wird noch gefahren, als gaebe es nach Ostern weder Lebensmittel noch Benzin.
Umweltzone.....ist:
- Eine Supermöglichkeit die Auto- und Nachrüstfilterindustrie zu unterstützen
- Ein Beispiel für die Unfähigkeit der Politik ist für Sachfragen vernünftige Lösungen zu finden
- Eine unsozialer Schwachsinn, der häufig finanzschwache Menschen enteignet
- Eine grundlose Bevormundung der Bürger durch den Staat
- Der Beweiß dafür, daß Umweltaspekte gar keine Rolle spielen, sondern nur blinder Aktionismus gefragt ist
- Einfach nur dumm.....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.04.2012
Fast das komplette Ruhrgebiet ist eine Umweltzone...da haste mit ner roten Plakette bald Pech.

Ausbau des Radwegenetzes und ÖPNV... naja, ich stell mir grad Leute mit Einschränkungen im Bewegungsapparat vor, die NICHT Rad fahren können...oder die Oma, die so schlecht zu Fuß ist und es bis zur Haltestelle (plus voller Einkauftüten) nicht schafft, vllt reicht die Rente auch nicht für dauernde Taxifahrten oder ein superneues umweltfreundliches Auto...

Wie sieht das überhaupt mit Anwohnern aus, die in einer Umweltzone leben, aber das Auto darf nicht mehr mit rein? Sponsort denen jemand ein Auto, das ne grüne Plakette hat? Nicht jeder kauft ein Auto auf Ratata oder hat das Geld fürn neues im Sparstrumpf...

@Wolfsschädel:
Vllt demonstrieren auch die Leute für ein Nachtflugverbot, die VOR dem Bau oder VOR dem AUSBAU des Flughafens da schon gewohnt haben? Vllt wurden die Ein- und Ausflugschneisen auch verlegt oder es kamen neue hinzu und die Bewohner leiden erst seitdem unter dem Lärm, da sie vorher nicht davon betroffen waren?
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05.04.2012
@Wolfsschädel: Wie bei so vielen Dingen (Atomstrom, Benzin, etc.) wird ein sauberer, technischer Fortschritt von den Lobbyisten behindert, die immer das Ende der Zivilisation herbeireden. Jeder weiss, dass Treibstoff irgendwann ausgeht, Jeder weiss, dass die Städte unter Abgas- und Lärmbelastungen irgendwann zusammenbrechen, aber der Karren wird weiter munter gegen die Wand gefahren und die Leute die sagen, dass es so nicht mehr weitergehen kann, als Fortschrittsbremsen denunziert, sinnigerweise von den Bewahrern und Nutznießern dieser veralteten Strukturen.
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05.04.2012
in Mannheim gibt es das auch seit Jahren. In der Innenstadt sind dann Schilder angebracht das ab dem Schild dann nur noch die Autos mit grüner Plakette weiterfahren dürfen. Kontrollieren hab ich das noch niemanden sehen. Und ich fahr schon seit Jahren da jeden Morgen und Mittag durch.
@Sonrisa: Doch, ich höre auf Dich. Wäre auch nicht wirklich das schlechteste. Aber ich glaube, damit ziehen wir uns den Fluch der gesamten Autofahrer auf uns.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.04.2012
@Sonrisa: Autofreie Städte... das hieße auch LKW freie Städte (hauptverursacher der Feisntaubbelastung). Wie soll da die Logistik funktionieren?

@cant'tstop: Die Leute sind an den Flughafen gezogen. Wer in die Nähe eines Flughafens zieht muss damit rechnen das da Flugzeuge leben. Ich persönlich habe eine Zeitlang in Ratingen gelebt (genau in der Einflugsschneise zum Ddorf Flughafen) ich verstehe nicht wieso die Leute da so ein ausheben drum machen. Mich haben die Flüge nie gestört.

Mit der bestätigung des Nachtflugverbotes in Frankfurt wurde der Flughafen Frankfurt am Main als Frachtdrehkreuz wenn nicht total so aber schwerst geschädigt, da die meisten Frachtflüge nachts stattfinden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.04.2012
Tja Sonrisa, wir hören Alle lieber auf Leute wie den Lufthansa-Chef, die das Ende Deutschlands propagieren, wenn Leute wenigstens nachts mal sechs Stunden keinen Fluglärm über ihrem Haus haben wollen. Autofreie Städte? Das gäb einen Aufschrei, sorry keine Chance für Dich!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.04.2012
@Antje

Du hast noch nie ein solches Hinweisschild (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/14/Umweltzone_rot,_gelb,_gr%C3%BCn_frei.svg/200px-Umweltzone_rot,_gelb,_gr%C3%BCn_frei.svg.png) für eine Umweltzone gesehen? Die gibt es in den verschiedensten Städten doch nun schon seit mehreren Jahren. In Baden-Württemberg ist sie recht weit verbreitet - nicht nur in Großstädten, im Norden sind es bisher nur Hannover, Osnabrück und Bremen.

Bereits an den großen Ein- und Ausfallstraßen, sowie an Autobahnabfahrten stehen schon die Hinweisschilder, dass der jeweilige Ort eine Umweltzone hat - je nach Stufe (1, 2 oder 3 - bzw. rot, gelb und grün) mit dem entsprechenden Hinweis. Über Ring- und Umgehungsstraßen kann man die Orte dann meist außerhalb der Umweltzonen um-/durchfahren, wenn das Fahrzeug keine entsprechende Plakette hat. Dort wo die Zone dann beginnt, steht dann auch nochmal explizit ein Schild und zeigt welche Fahrzeuge in der Umweltzone erlaubt sind.

Es streiten sich ziemlich die Geister über die Effektivität dieser Umweltzonen - ich persönlich finde es zwar grundsätzlich okay, wenn allzu große Dreckschleudern aus dem Verkehr verschwinden und nicht auch noch durch die ohnehin schon oft vermehrt belasteten Innenstädte fahren, aber dann bitte grundsätzlich und nicht nur partiell. Der Wind, bzw. das Wetter orientiert sich herzlich wenig an irgend welchen Hinweischildern, von daher halte ich die Wirkung auch für recht fragwürdig.

Und das jährlich angeblich 80.000 Menschen an den Folgen von Feinstaub sterben sollen, halte ich nicht für so verwunderlich... schließlich gehören Zigeratten auch zu den Feinstaubverursachern und jeder lungenkranke Mensch tut sich nichts Gutes, wenn er in einem stark belasteten Gebiet lebt. Ich denke aber, dass da zu Gunsten dieser hohen Zahl die "Feinstaubtoten" zu wenig differenziert in eine Statistik eingeflossen sind.
münchen war eine der ersten städte, die dei umweltzone eingeführt haben, da da die feinstaubbelastung sehr sehr hoch war. ich hatte damals, als das thema in münchen in der presse präsent war, in münchen gewohnt.
freiburg ist seit gefühlten drei jahren dabei.
am beginn der zone steht ein schild mit den drei ampelfarben und der farbe die die plakette haben muss, mit der man in die stadt fahren darf. die plaketten kosten hier 6 euro und sind z.b. in autowerkstätten zu kaufen. in freiburg sind fast alle stadtteile in der umweltzone.
vor 2012 durfte man noch mit roten plaketten einfahren, seit 2012 nur noch mit grünen.
ich glaube nicht, dass das was bringt. da sowieso fast alle autos eine grüne plakette bekommen. meine mutter hat z.b. einen 15 jahre alten opel vectra und die grüne plakette dafür bekommen. mein vater hat einen ford bus (6 jahre), der 13 liter diesel auf 100 km verbraucht und auch er hat die grüne plakette bekommen. von einer frau weiß ich, dass sie ihr auto verkaufen musste. statt dem kleinen 12 jahre alten hat sie nun einen viel größeren neuen wagen.
ein verstoß kostet wohl 40 euro und gibt auch punkte in flensburg.