#tradwife, "stay at home girlfriend" der Trend zurück zur Demontage der modernen Frau
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Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2024
@andersartig

jepp. Aber ich glaube das ist verknüpft. Die Sehnsucht nach einer anderen Werteordnung ist ja nun nix neues.
Für mich bedeutet es eben auch eine Werteordnung abseits des GG.

Die Beweggründe treten für mich da in den Hintergrund. Ob das ein BDSM-24/7 ist oder ein Frauenbild der Vergangenheit, ändert ja an dem Lebensmodell recht wenig.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2024
@SelfCare

ich denke auch hier ist viles individuell. Machne müssen um den Lebensunterhalt zu bestreiten beide Vollzeit Arbeiten und andere müssen es nicht. Wieder andere Arbeiten gern weil es ihnen Freude bereitet. Familiäre finanzielle Grundlagen erlauben wieder anderen nicht zu arbeiten, tun es aber trotzdem.

Das Thema erinnert mich stark an eine alte Werteordnung, die aber schon längst vergangen ist. Es gibt aber noch immer Frauen und Männer, die sich genau danach sehen, aber die Beweggründe sind verschieden. Aber es geht hier um einen angeblichen Trend.
.... und vielleicht müssen wir da auch die Definition von "Vollzeit arbeiten" überdenken.

In einem Szenario, wie Patty es beschreibt, würde ich eigentlich schon sagen, dass sie "Vollzeit arbeitet/gearbeitet hat" - nur eben nicht Vollzeit in einem Angestelltenjob. Bin mir ziemlich sicher, jeder Mann hätte mindestens noch die Stunden, die er in der Landwirtschaft gearbeitet hat, zu seiner Arbeitszeit hinzugezählt.

Und auch "Care-Arbeit" ist ja Arbeit - nur unbezahlte, oft wenig respektierte und beachtete.
@ Artikel der Marke Mann 👨

... na ob sich das Leben eines Paares zwangsläufig entschleunigt oder man besser ist bezweifle ich. Der Mann als Alleinverdiener steht dann häufig unter Druck entsprechend beruflich zu performen - Karriere zu machen, ständig Überstunden zu schieben, einen Nebenjob anzunehmen usw. Sonst lässt sich ein bestimmter Lebensstandard, mit Immobilie/Urlaub finanzieren, nicht halten und es gibt öfter mal Nudeln und Toastbrot oder die Frau wird zur Tafel geschickt....

Mit dieser Aussage unterstreicht du aber auch gleichzeitig diese veraltete/ neuartige #tradwife Denkweise. Oder besser gesagt, es wurde wahrscheinlich unabsichtlich von dir in diese Art von Klischees gepresst.
@Patty Verstehe ich absolut. Ich bin auch gerne unabhängig. Es kommt aber auch immer auf die inividuelle Situation an. Ich habe es so erlebt, dass je wohlhabender/finanziell unabhängiger ein Mann in einer stabilen Beziehung war, desto mehr hat er es befürwortet, dass Frau weniger arbeitet, einfach weil es auch für ihn bequemer war. Sonst müßte er sich ja z.B. mehr um Eltern, Schwiegereltern, Haushalt und Kinder kümmern. 😉 Oft ist es aber auch eine reine Lifestyle-Entscheidung. Wenn beide Partner arbeiten, schafft man sich halt keinen Garten mit Zierpflanzen und 3 Hunde an, um die sich jemand kümmern muss.
@Selfcare, manchmal ist es nicht möglich, Vollzeit zu arbeiten, weil einfach zu viel zu tun ist. Ich konnte mit zwei Kindern, Landwirtschaft und später noch Studium und administrativen Aufgaben für Eltern und Schwiegereltern nicht mehr als 24 Stunden hinkriegen.
Andererseits wollte ich auch unbedingt arbeiten, weil ich es unfair finde, meinen Partner alleine verantwortlich für unseren Unterhalt zu machen. Außerdem ist es mir nicht vorstellbar, jemanden um Geld zu bitten, um ihm etwas zu schenken. Da möchte ich selbstbestimmt sein und auch nichts rechtfertigen müssen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2024
@Selfcare

ich beziehe das mal auf den medialen Auftritt. Betrachtet man sich den Auftritt der Protagonistinnen fällt eines auf. Ihre Männer scheinen ein hohes Einkommen zu haben, finanziell scheint eine gewisse "Leichtigkeit" dort Einzug zu halten und die in diesem Thread schon angesprochene finanzielle Einzelbelastung des Mannes wird nie erwähnt.

Ich glaube auch das Thema ist komplexer. Als ich Vater wurde haben wir in der Ehe das Thema auch besprochen, wir kamen zum Schluss dass mein Einkommen reicht und ich mich in die Kinderversorgung auch so einbringen würde dass meine Frau genug Freiräume bekam. Allerdings hatte ich auch nen Job in dem es problemlos möglich war ein Baby / Kleinkind mitzunehmen, insofern ist das sicher nicht beispielhaft.

Damals gab es noch kein Erziehungsjahr und meine Frau wollte nach kurzer Zeit in den Beruf zurück, das hat sie dann auch getan.
@AndersArtig Ich hatte vor Weihnachten die Diskussion in meiner lokalen Mädelstreff-Gruppe, warum Donnerstag 15 Uhr vielleicht kein so guter Zeitpunkt für ein Treffen ist zwischen den "Vollzeit-arbeitenden" Mädels und den Mädels, die nur noch max. Teilzeit arbeiten, weil ihr Partner/Mann gut genug verdient und/oder sie so finanziell unabhängig sind, dass sie gar nicht so viel arbeiten müssen. Ungefähr 50% der Frauen hätte Donnerstag 15 Uhr Zeit gehabt. Vollzeit arbeiten mit ~40 vielleicht noch 20-30% der Frauen und alle, auch diejenigen die weniger arbeiten, sind gebildet und hätten die Option auf eine Karriere gehabt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2024
@selfcare

ja, ich glaube auch dass diese Haltung der Mainstream in unserer Gesellschaft ist

@Teja

ich finde das hart an der Grenze. Nicht alle Muslimas tragen Kopftuch, nicht alle Muslimas sind willfährige Untertanen ihrer Männer. Wie Du richtigerweise sagst ist eine Frage der Kultur und der dortigen Konditionierung als denn eine Frage der Religion. In meinem Umfeld leben einige gläubige Muslima, die tragen weder Kopftuch noch leben sie ein Wifetradmodell

@Andersartig

Ich lebe in keiner Blase und ich darf Dir versichern Deine persönlichen Diffamierungen und Angriffe, sind hier fehl am Platz, daher habe ich Deinen Beitrag gelöscht.
@SelfCare - na ob sich das Leben eines Paares zwangsläufig entschleunigt oder man besser ist bezweifle ich. Der Mann als Alleinverdiener steht dann häufig unter Druck entsprechend beruflich zu performen - Karriere zu machen, ständig Überstunden zu schieben, einen Nebenjob anzunehmen usw. Sonst lässt sich ein bestimmter Lebensstandard, mit Immobilie/Urlaub finanzieren, nicht halten und es gibt öfter mal Nudeln und Toastbrot oder die Frau wird zur Tafel geschickt.
Ich kenne dies nur aus dem sehr streng christlichen Milieu von Russlanddeutschen.
Ich hatte solche Kolleginnen (Krankenpflege), die sich auch sehr "bescheiden" kleideten. (Langer Rock, hochgeschlossen,keine offenen Haare).
Die Frauen arbeiteten so lange, bis sie heirateten. Dann hörten sie auf und "führten den Haushalt".

In den USA gibt es ja auch wieder Vereinigungen, bei denen junge Menschen ein Bekenntnis ablegen, weil sie jungfräulich in die Ehe gehen wollen.


Und sicherlich hat es auch etwas mit unserer Gesellschaft gemacht, weil andere Religionen, Sitten, Bräuche, geistige Haltungen von Menschen aus anderen Ländern in Deutschland leben.
Erst kürzlich diese Debatte betr "oben ohne Schwimmen gehen im Schwimmbad" erinnert mich daran. In den 70igern und 80igern war unsere Gesellschaft zeitweise schon freizügiger und weniger moralisierend unterwegs.
( von Miniröcken, FKK Kultur, Softpornos im TV usw)


In einigen Landstrichen in Brandenburg, wo sich rechtsextreme, völkische Orte/ Kommunen (AFD Bürgermeister) befinden, werden diese "Rollenmodelle" sicherlich auch gelebt.

Warum sich Frauen z.B freiwillig (ohne Prägung aus dem Elternhaus) sehr islamistische Ehemänner suchen , um so ein Rollenmodell zu leben, verstehe ich auch nicht wirklich .
( Ein Stadtteil von Bonn ist sehr beliebt für Islamisten und im Straßenbild sieht man komplett verhüllte Frauen, die aber akzentfrei Deutsch reden)



Ist es für Frauen so schön, alle Verantwortung einem Mann abzugeben und sich um nix kümmern zu müssen ???? Mir ist diese Denkweise fremd.

Aber generell scheint es ja viele Menschen im Land zu geben, die gerne eine "starke Führung" hätten, die alles für sie regelt.... Und sie sich von der Eigenverantwortung entspannen können 😉🤔🙄
Naja, Gleichberechtigung für Frauen heißt ja nicht alles machen zu MÜSSEN, was typisch männlich ist, es heißt alles machen zu DÜRFEN was typisch männlich ist.

Außerdem sind diese Unterstützerrollen so wie ich sie aus realen Erzählungen erlebt habe, auch durchaus "harte Arbeit", spätestens wenn Kinder da sind und der arbeitende Part Vollzeit im Beruf hängt und "Stay at home"-Part quasi alleinziehend mit Haus, Garten, 2-3 Kindern und diversen sozialen Verpflichtungen darsteht. Inzwischen wird ja auch normaler, dass Männer in diese Unterstützerrolle gehen. Wenn ich jetzt bei uns an das höhere Management denke, egal ob männlich oder weiblich: Von den angeheirateten Partner*innen arbeitet da keiner mehr als eine kleineren Job von dem er oder sie nicht leben muss.

So wie ich das erlebe, mögen und wollen viele Männer auch Frauen, die in die Unterstützerrolle gehen und finden es eher unattraktiv, wenn da noch jemand Termine hat, Hektik verbreitet und nicht mehr als ne Stunde am Tag für den Haushalt Zeit hat. 😄
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2024
rk76de

ähm ja aber ich drehe es mal um und nehme mich als Beispiel um andere nicht zu düppieren.

Mir begegnet dieses Rollenverhalten, bzw. diese "traditionellen" Rollenanforderungen ungewöhnlich oft.

Auf Nachfrage scheint es etwas mit meiner Figur und dem damit verbundenen Gesicht zu tun haben. Einfach gesagt "maskuline Männer" scheinen auf diese Art Frauen eine erhöhte Anziehungskraft zu haben. Ein Fachmann hat mich mal erklärt es habe etwas mit der weiblichen Amygdala zu tun.... wie auch immer.
Ich persönlich erschrecke mich einfach wenn Frauen das Erbe der Soufragetten einfach so wegwerfen
@Wolfgang

Klar, es gibt diese Rollen. Solange es einem aber klar ist das bestimmte Gedanken lediglich sterotypes Klischee sind, und man diese nicht sein Handeln bestimmen lässt kann man diese ja ignorieren.

Ich persönlich habe mir schon bei einigen Frauen gedacht:
150 Jahre Kampf um Gleichberechtigung der Frau und dann kommst du daher und es war alles für'n Arsch.

Dieser Begriff #tradwife ist lediglich die Verbalisierung für eine Erfahrung die ich schon oft genug gemacht habe.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2024
@rk76de

ok, aber diese Stereotypen kommen ja irgendwo her ? Sie haben ja sehr oft auf einen Kern den man nicht einfach so negieren kann.

Ich glaube Männer sind und werden konditioniert. Das traditionelle Rollenverhalten nimmt sicherlich ab, aber als Mann erlebt man eben Anforderungen die schon oft sehr creepy sind. Ich kann mich davon selber ja gar nicht freisprechen.

Ich glaube das ist - noch - ein frommer Wunsch. Ich kenne - berufsbedingt - einige Handwerkerinnen, im Gegensatz zu Männern haben sie es mit ihren Kompetenzen echt nicht leicht.

Ich selber nehme mich da gar nicht aus, ich habe ein gewisses Männerbild im Kopf dem ich auch entsprechen möchte, das ist vielleicht nicht zwingend en Vogue aber es ist eben in mir.
Naja, das Arbeitsleben als Alternative ist ja auch durchaus hart. Während ein "Stay At Home Girlfriend" um 8 Uhr morgens noch mit "Gratitude Journaling" beschäftigt ist und sich danach zwecks "Socializing" im instagrammable Café mit ihren Freundinnen trifft, sitzt manch Krankenschwester bereits seit 2h auf der Arbeit und ist vor 4h aufgestanden - um sich fertig zu machen und eine Stunde zur Arbeit zu fahren. Wenn beide Partner einer Beziehung viel arbeiten, aber in jungen Jahren noch nicht genug verdienen um sich Hilfe leisten zu können, ist Vieles super super stressig. Wenn einer zuhause bleibt und ganz klar in die "Unterstützerrolle" geht, entschleunigt sich das Leben des Paares, tendenziell essen beide besser, sind fitter etc.. Also, es hat schon auch Vorteile. Ich kenne aus meiner Generation auch Frauen, die sich für das Lebensmodell entschieden haben, meist aber als "StayAtHome"-Wife/-Ehefrau, das nannte man früher einfach nur noch nicht so.

ABER: Meiner Erfahrung entsteht in den meisten Beziehungen dieser Art früher oder später ein Machtungleichgewicht. Derjenige, der das Geld verdient, schafft halt eine Abhängigkeit von sich und kann sich in Konflikten eher durchsetzen. Gerade weil sie "nur" StayAtHome-GIRLFRIENDS sind, sind die jungen Frauen ja auch wirtschaftlich überhaupt nicht abgesichert und stehen schnell mit nichts da. Wenn die Beziehung vorbei ist, oder sie schlecht behandelt werden, bricht ihr ganzes Lebenskonstrukt zusammen. Viele der Frauen, die sich auf Social Media als "Stay At Home Girlfriends" vermarkten, arbeiten ja deshalb eigentlich schon: Als Influencerinnen für diesen Lifestyle und verdienen dadurch gar nicht mal schlecht .
Was mich ja insgesamt an solchen Diskussionen und Begriffen stört:

Das verwenden von Rollenbildern, Stereotypen und Klischees, von beiden Geschlechtern.

Wenn jetzt meine Partnerin besser Armaturen ersetzen kann als ich, ich aber besser kochen als sie, ja warum soll man dann krampfhaft seine "Weiblichkeit" bzw. "Männlichkeit" ausleben und trotzdem sie kochen und ich die Armatur ersetzen?
Weder koche ich mit meinem Penis, noch wird eine Frau mit ihrer Vagina eine Armatur ersetzen.

Wenn jede/r das tut was der jeweilige Partnerschaftsteil am liebsten/besten kann und den anderen Teil lässt nennt es sich nicht mehr Geschlechterkampf sondern Harmonie und Gemeinsamkeit.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2024
@herz1967

ohne mich in ellennlangen analysen ergehen zu wollen.

Es ist einfach. Männer sind oft mit den Anforderungen von Frauen überfordert. Eine Frau kann nicht "zu" selbstbewusst sein. Wie schnell greift ein überforderter Mann zur Diffamierung "Zicke" weil er mit einer Frau nicht klar kommt ?

Und ein Mann der seine Ängste und Defizite durch die Unterdrückung einer Frau substituiert hat ein Problem, fertig.

Mich erschreckt viel mehr dass viele - vor allem junge - Frauen dieses Lebensmodell anstreben. Also völlig freiwillig.
@rk76de
Was das Selbstwertgefühl angeht, stimme ich Dir in soweit zu, dass es aber auf beide Geschlechter zutreffen kann.

Bei Frauen auf Starrsinn zu pochen....Lach, mach es Dir nicht zu einfach. 😉
"Vielleicht sind wir Frauen auch zu selbstbewusst für die Männerwelt geworden...."

Das wäre schön, leider ist meine Erfahrung eine andere.
Viele verwechseln Selbstbewusstsein mit Lautstärke und Starrsinn.

Selbstbewusstsein ist nur eine der 4 Säulen des Selbstwertes.
Und am Selbstwert scheitert es leider bei vielen die sich nach außen ja sooooo selbstbewusst geben ohne es zu sein.