#tradwife, "stay at home girlfriend" der Trend zurück zur Demontage der modernen Frau
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Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.01.2024
Viele Familien von Bauarbeitern leben diesen traditionellen Stil. Das ist auch recht einfach erklärt und nicht zwingend neu.

In der Standardklassifizierung spricht man vom "traditionellen Arbeitermlieu" (Sinusstudie). Das sind rund 10 % der Menschen in der BRD.

Das ist aber kein neuer Trend und ist auch ans Alter der Kinder gekoppelt. Sehr viele Frauen treten - in welcher Qualifikation auch immer - später wieder ins Berufsleben ein.

Große Unternehmen bieten dazu besondere Weiterbildungen "on the job" an, das fängt mit Lexwareschulungen an, geht aber auch bis hin zu ganzen Berufsausbildungen im Beruf, das wird vom BMBF gefördert.

Der Wiedereinstieg beginnt nach meinen Erfahrungen mit Einschulung der Kinder in die SEC II, das ist auch ein Grund warum bei unseren Leuten die Gesamtschule so beliebt ist.

Die Frauen kehren dann in den Beruf zurück. Auffällig ist, dass ungewöhnlich viele Frauen mit Migrationshintergrund der 2.-3. und 4. Generation einen ausgezeichneten Berufsbildungshintergrund haben der nur noch "upgedatet" werden muss.

Fragt man ihre Väter - die ich meist gut kenne - haben die sehr viel Wert auf einen Berufsabschluss ihrer Töchter gelegt weil sie die Realitäten schon sehr früh erkannt haben.

Die Unternehmen profitieren von dieser Entwicklung.

Wolfgang
24.01.2024
Ich kenne keine und auch niemandem der mir davon berichtet.
Kenne auch Geringverdiener-Familien die das leben, so wie Tshiggi es eben beschrieben hat: Viel Aktivitäten rund um die eigene Wohnung, Nutzung von Ferienaktionen und geförderten Vereinen für die Kinder, viel zuhause kochen, viel reparieren, manchmal gar kein Auto etc..
24.01.2024
Ich frage mich nur und das noch immer, wie sich Durschnittsfamilien diesen Trend finaziell leisten können wollen oder können,

Geringe Löhne und hohe Lebenshaltungskosten verhinden den Aufbau von Rücklagen, oft muss von der Hand in den Mund gelebt werden und das obwohl beide Partner arbeiten. Sich Kinder zu leisten wird für immer mehr immer schwieriger.

Also wie funktioniert dieser Trend rein finanziell? Oder beschränkt dieser Trend sich nur auf "elitäre" Kreise mit von den Eltern geschaffen finziellen Polstern?
@Rosinante Daumen hoch. Toller Beitrag.
Was diesen @Tradewife Trend betrifft. Ich habe da kürzlich einen Bericht über eine der Frauen gesehen. Leider fällt mir der Name nicht ein. Es war aber ein mediales Zugpferd. Am Ende ist es ist ein Instagram Trend. Die Frauen, die das Thema da "vermarkten" sind Unternehmerinnen. Je nach Reichweite, erwirtschaften die mit ihrem Account höhere Umsätze als ihre Männer. Es ist Augenwischerei, genau wie fast alle Social Media Phänomene.
@SelfCare. Der Text 'ein Teil' stammt von mir. Ich kenne die Details nicht, da es momentan nicht aktuell ist. Sie sagte, er würde zu Hause bleiben, wenn es so weit ist. Sie ist Hauptverdienerin.

Mein Exmann war Lehrer, er konnte nachmittags auf die Kinder aufpassen zu Beginn, dazu hatte ich eine Tagesmutter. Ab Kindergartenalter, als wir auch von München weggezogen sind, übernahm ich den Nachmittag. Mit zwei anderen berufstätigen Müttern konnte man sich auch gegenseitig helfen.

@Rosinante. Ja, so ist es.

Ich habe gerade nachgelesen, da kam ein Beitrag dazwischen. Das sehe ich anders bezog sich auf @Supermollige
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.01.2024
Im Zuge der Kleinfamilien braucht es schlicht eine Umstrukturierung der Gesellschaft. Es gibt kaum noch Familien die Kleinkinderbetreuung innerhalb der Familie auslagern können. Oma und Opa sind entweder selbst noch berufstätig oder auch weit weg, Onkel und Tanten kaum vorhanden. Das vollmundig angekündigte Recht auf Betreuung gibt es de facto nicht und man muss es sich z.T. auch leisten können.
Viele drücken sich dann auch gern um die Verantwortung, der Anteil alleinerziehender Menschen ist viel zu groß.
Eigentlich kann es sich Deutschland gar nicht leisten so viele, gut ausgebildete Frauen zuhause zu lassen. Tut es aber :o/
Und eigentlich kann es sich Deutschland auch nicht leisten den Nachwuchs so schlecht zu erziehen/schulden/auszubilden.

Jede Frau sollte sich aber klar machen, dass sie dann immer am Tropf des Mannes hängen, der sie mitversorgt. Es ist blauäugig zu glauben, dass es "bei mir ja anders ist". Man muss sich doch nur die Scheidungsraten anschauen. ICH kenne jetzt auch keine perfekte Lösung, denn ich kann durchaus nachvollziehen, dass Mütter gerne ihre Kinder betreuen. Allerdings finden davon später viel zu wenige wieder zurück in den Beruf.
Aber am Ende, wenn sich der Gatte evtl. eine jüngere Partnerin sucht, steht die aussortierte Hausfrau vor dem Bürgergeld.

Von dem tradwife Trend habe ich schon vor einiger Zeit in den Medien gelesen und fand es beängstigend. Das geht aber in dieselbe Richtung wie der Trend mit Rechtsruck allgemein geht. Die Abschaffung des Abtreibungsrechts in einigen Ländern, u.a. in der USA. Oder zumindest die Ankündigungen solcher Maßnahmen. Schlimm.
"Bei meiner Tochter würde ihr Mann einen Teil der Betreuung übernehmen wollen"
Dieses "einen Teil" ist halt immer eigentlich noch alte Denke. Warum nicht einfach die Hälfte...😉 Deine Tochter hat promoviert, viel mehr Ausbildung geht nicht, da wird ja wahrscheinlich nicht das Argument sein, dass der Mann so viel mehr verdient.
Es kommt halt immer auf die Lebensumstände an: Wenn beide Elternteile in klassischen "9-5"-Jobs sind, muss in den 15-25h, die gearbeitet wird, ja jemand Externes auf die Kinder aufgepassen. Meiner Erfahrung nach scheuen die meisten Arbeitgeber die Einrichtung "echter" Betriebskindergärten. Oftmals gibt es ein paar Plätze bei irgendeinem lokalen Kindergarten für die Kinder des Betriebes, damit man es auf die Homepage schreiben kann oder viel zu wenige Elternkind-Büros, für die Anzahl der Mitarbeiter, die es brauchen könnten. Die Kosten für die Einrichtung eines eigenen Kindergartens - auch noch auf dem Betriebsgelände - zu übernehmen, auf die Gefahr hin, dass sich die Eltern WÄHREND DER ARBEITSZEIT dann mal von der Arbeit lösen und nach ihrem Kind schauen, das wollen dann doch die wenigsten Arbeitgeber.
Meist haben das nur die ganz großen Industriebetriebe mit starken Gewerkschaften in einer Art und Weise, dass Eltern sich auf so eine Institution auch wirklich verlassen können oder Arbeitgeber, die nicht wirklich wirtschaftlich arbeiten müssen.
Auch Azubis, die ja schon "im Betrieb sind" werden i.d.R. nicht durch extern gültige Abschlüsse weiter qualifiziert, sondern nur intern und ihnen werden dann einfach mehr Aufgaben übertragen. So minimieren Betriebe das Risiko, dass sie mit der neu erworbenen Qualifikation extern wechseln - gerade wenn Wettbewerber besser zahlen.

Wirtschaftsbetriebe sind halt einfach Wirtschaftsbetriebe.... Die meisten denken nicht wirklich "mitarbeiterfreundlich" (über das erforderliche Maß ausreichend Arbeitskraft im Betrieb zu haben hinaus) und das macht die Kombination von Kind und Karriere schwierig. Wirklich gut kombinierbar ist es eigentlich nur, wenn man viel Familie hat, die hilft und/oder Jobs hat, die man flexibel zu allen möglichen Zeiten ausüben kann. Ein Freund von mir ist mit der Geburt seiner Kinder z.B. in die Selbständigkeit gewechselt, um eben seinen Arbeitsalltag besser mit seinen Pflichten als Vater vereinbaren zu können und extern weniger Rechenschaft ablegen zu müssen, wann er arbeitet. Das jetzt viel (!!) Home-Office üblicher wird, macht es jungen Familien leichter, beides unter einen Hut zu kriegen.
Das habe ich anders erlebt und sehe ich anders, obwohl ich schon älter bin.

Kommt auch auf dem Beruf an. Ich habe meine Karriere aufgegeben in der IT als ich spät meine Kinder bekam, konnte aber wieder voll einsteigen, da ich immer auch im Erziehungsurlaub zwischen 15 und 25 Stunden wöchentlich in meinem Beruf gearbeitet habe. Wäre ich zu Hause geblieben wäre ein Neueinstieg nicht möglich gewesen.

Mein Weg ermöglichte mir für meine Kinder da zu sein, mit sehr wenig Fremdbetreuung, und sie auch nach Scheidung bis nach dem Studium begleiten zu können, und mir eine gesicherte und sehr komfortable Altersversorgung.

Meine Tochter, die promoviert hat und ins Ausland gegangen ist, sowie meine Fast-Schwiegertochter sehen das auch so. Bei meiner Tochter würde ihr Mann einen Teil der Betreuung übernehmen wollen
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.01.2024
@Supermollige

ok. Dann haben wir andere Wahrnehmungen und Erfahrungen, das ist ja völlig ok.

Im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter lassen sich viele Unternehmen etwas einfallen. Bei uns sind es z.b. Elternbüros ( Kinder können mit zur Arbeit genommen werden) und der Betriebskindergarten/Kita, das ist sehr beliebt und wird sehr gerne angenommen.

Viele Eltern kombinieren das auch, also Kinderbüro und Kindergarten.

Dieses Angebot wird rund von 65 % Mütter, 30 % Vätern und 5 % Paaren wahrgenommen.

Das ganze findet seine logische Fortführung in Schülerjobs und auch Events für Schüler und später dem Angebot einer Ausbildung so werden junge Menschen schon sehr früh umworben. Nach der Ausbildung bieten wir - wenn es passt und die Leistungen es anbieten - ein berufsbegleitendes unternehmens-finanziertes Studium an.

In der Praxis haben wir einige MA die in der 3 Generation bei uns arbeiten.
Die 4. Generation spielt dann in der Kita. Das Mittagessen nehmen dann die Eltern gemeinsam mit ihren Kids ein.

Damit ist es sicherlich für Familien auch einfacher das überholte Lebensmodell abzulegen.

Wolfgang
WolfgangBo@ dafür haben viele andere dieses Lebensmodell geliebt ,auch nach 1972.

Die meisten Frauen in meiner Nachbarschaft sind mindestens. bis zum Schulwechsel Zuhause geblieben,wenn sie sogar nie gearbeitet haben.


Auch heute ist es meistens so , daß die jungen Mütter frühestens nach der Einschulung wieder zur Arbeit zurückfinden und das meistens mit einen Mini-, oder Halbtagsjob
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.01.2024
@supermollige

Ich muss Dir widersprechen. Ich bin Jahrgang 62. Ich habe dieses Lebensmodell nie gelebt und kann für mein gleichaltriges Umfeld auch sagen, dass es wirklich die absolute Ausnahme ist.

Ich glaube auf uns haben die Auswirkungen der 68er deutlich gewirkt.
Ach Leutchen@ so aufgeklärt Deutschland vielleicht auch ist , sind es die Bewohner ( egal welche Herkunft, Hautfarbe oder Religion)jedenfalls nicht.


Nehmen wir mal ein persönliches Leben des Jahrgangs 1972 : Ab einem Alter
( es waren 2x m/ 2xw Kinder) wurden die Kinder nach den Geschlechtern geteilt.
Mädels im Haushalt und dort aufräumen, putzen usw .
Jungs zum Vater ( etwas Auto basteln, evtl mal den Hof fegen usw )

Noch kamen die verzweifelten Stimmen der vorherigen Generation noch zum klingen:
Nein, Lehre muss nicht sein paar Jahre Fabrik oder Haushalt und dann die Ehe.


Schon in der zarten Jugend konnte diese Dame weder Ehe noch Kinder als das große Glück empfinden.

Bis zum großen Sprung zur Volljährigkeit war ja noch alles ok,aber dann fingen Nachbarn, Familie und Freunde erst leise und dann immer lauter ihre Stimme zu erheben. Wo ist der Freund? Wann heiratet du? Ja du möchtest nun kein Kind... aber wenn der richtige kommt...?
Nicht nur diese Stimmen wurden laut auch das Verhalten einem gegenüber wurde anders... mit der stimmt doch was nicht? Nimm die nicht ernst... usw

Eben halt das übriggebliebene Tante Prüsselliese * grrrr


Erst so im Alter von 35+ konnten sich dann doch einige des Bekanntenkreises damit Abfinden das die Ehe doch nicht das richtige ist für diese Frau.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.01.2024
@ psyche

wie gesagt solange es keine Beleidigung oder Diffamierung ist, lösche ich nichts. Ich war einfach neugierig wie Du das erklärst. Ich selber kenne eben auch niemanden der wirklich FLR, 24/7 oder CIS lebt.
"alles gut, ich war nur auf die Erklärung gespannt weil man ja nun dazu auch noch hätte viel viel mehr schreiben können"

@ WolfgangBo .. Deinen Beitrag habe ich erst gesehen, nachdem ich meinen bereits verfasst habe.
Da du aber löschst, was du für unpassend hälst, habe ich mich möglichst auf das beschränkt, was noch zum Thema passt. Daher mein Zusatz am Ende.

Und die Beziehungsform FLR an sich , ist ja nicht das Thema hier.
22.01.2024
@WolfgangBo: Da muss ich Dir ausnahmsweise zustimmen *hust*
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.01.2024
@psyche

alles gut, ich war nur auf die Erklärung gespannt weil man ja nun dazu auch noch hätte viel viel mehr schreiben können
@ Tschiggi
FLR / Female Leading Relationship
Eine Beziehungsform in der es nicht ungewöhnlich ist das der Mann das Geld alleine verdient und die Dame es "verwaltet" . Sie braucht auch nicht als Gegenleistung den Haushalt dafür führen.
So wie es bei klassischer Rollenverteilung
üblich ist.
Auch da gibt es Partnerschaften wo beide arbeiten gehen und sich beide an der Haushaltsführung beteiligen.
Genau so wie "Sie" gar nichts mehr tun muss und "Er" alles freiwillig macht und auch der alleinige Verdiener ist.
Ist aber weiter ausgeführt ein anderes Thema mit klarer erwünschter Rollenverteilung und umfänglichem Regelwerk.

Ich hoffe das es inhaltlich nun nicht zu weit am Thema vorbei war ..
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.01.2024
*gg* jetzt bin ich echt mal gespannt wie jemand "rulesgerecht" und "seriös" FLR erklärt