Terror oder Selbstverstümmelung?
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Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.03.2016
Manche Dinge kann man nicht beeinflussen ... Wer selbst kein Auto fährt, kann trotzdem Beteiligter in einem Verkehrsunfall werden und sterben. Ich nenne das "Allgemeines Lebensrisiko".
Natürlich kann jeder selbst dazu beitragen, andere Risiken zu minimieren, indem er nicht raucht, nicht trinkt, keine Drogen konsumiert und sich gesund ernährt.
Allerdings kenne ich Menschen, welche nicht geraucht oder getrunken haben und an Krebs starben.
Wer übergewichtig ist, hat auch ein größeres Risiko für

Diabetes mellitus Typ 2
Gallenblasenerkrankungen
Bluthochdruck
Fettstoffwechselstörungen
Atembeschwerden
Schlafapnoe

Zwei bis dreimal häufiger als bei Normalgewicht treten auf:

koronare Herzkrankheiten
Arthrose
Gicht

Mehr zum Thema: http://www.gesundheit.de/ernaehrung/essstoerungen/hintergrund/folgen-von-uebergewicht

Ich finde, es muß jedem selbst überlassen sein, was er mit seinem Leben tut.
Es gibt schon genügend Einschränkungen von Seiten des Staats.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.03.2016
Interessante Fragestellungen Cop, die aber auch sehr komplex für mein Hirn zu so später Stunde sind, vielleicht fange ich einfach an: Ich denke - leider - dass man mit der Zeit viele negative Nachrichten, wie Verkehrstote, etc. als "notwendiges Übel" oder "traurige Tatsache" wahrnimmt, einfach deshalb, weil wir täglich mit negativen, tragischen, schrecklichen Meldungen bombardiert werden. Da ist alles nur noch eine Grauzone, was sich sofort ändert, wenn die Themen persönlicher werden, wenn man sich wieder neu mit einem Schicksal oder Schicksalen identifiziert, persönliche Erlebnisse hatte oder hat. Das ist eine Sache. Vielleicht ist es auch ein gewisses Quantum Selbstschutz, dass man bei dem täglich Schrecklichen einfach nicht mehr alles aufnehmen kann oder mag.

Das ist eine Sache. Die andere - Du fragst, ob der Mensch über genug Verantwortungsbewusstsein verfügt, um auf sich aufzupassen. Theoretisch haben wir ja die Mündigkeit, nicht nur per Gesetz, sondern ja auch diesen Status des Erwachsenseins, den wir naturgegeben erreichen sollten, um lebensfähig zu sein. Wir haben Eigenverantwortung und die Chance, an Dingen zu wachsen, aus Fehlern zu lernen, aber auch Fehler zu machen und zu modifizieren, was uns letztendlich ja Mensch sein lässt. Dann ist da eben das Leben, das mitunter nicht immer lustig ist - und dann reagieren Menschen so oder so. Selbstzerstörerisch, ausflüchtend, vermeidend, zerstörerisch, aggressiv, passiv, etc. Viele, viele Möglichkeiten. Auch das gehört alles zum Leben und zum Lernen, daran kann man wachsen, ohne sich letztendlich durch Drogentod - um das extreme Beispiel aufgreifen zu müssen - zerstören zu müssen.

Warum reagieren wir also so entsetzt auf Bedrohungen wie z.B. Terrorismus? Ich denke, es liegt nahe, zumindest empfinde ich es so: Bei Drogen oder jeglichen Akten von Selbstzerstörung habe ich eine Wahl: ich tue es oder nicht. Unfälle können passieren, aber man schiebt das doch noch irgendwo von sich. Aber Terrorismus ist wie so ein schleichendes Krebsgeschwür, etwas, das man nicht wirklich fassen kann, vor dem man sich auch nie hundertprozentig schützen kann. Hier werden Urängste angesprochen - und von daher mögen wir das auch ganz anders empfinden.

Ich selbst versuche solche Gedanken an den Rand zu drängen, weil ich mich nicht von Ängsten bestimmen lassen möchte, denn dann hätten Terroristen ja gewonnen.
@ PeppermintPatty♡Andrashins' girl
Ja der sprachliche Ausrutscher mit den Toten ist mir auch gerade aufgefallen. :-D
das mit den Schutzbefohlenen ist halt auch so eine Sache. Ich denke bei Kindern und körperlich oder geistig eingeschränkten Menschen ist das vielleicht auch noch richtig.

Ich persönlich sehe das mit dem Alter ähnlich wie du. Ich hätte schon ein Interesse daran alt zu werden, aber eben nur, wenn man diese Lebenszeit auch noch nutzen kann. Wenn ich mit 70 oder 80 noch fit bin, mein Kopf noch funktioniert und ich mich im Idealfall noch selbst versorgen kann, dann wäre ich froh darüber. Wenn ich jedoch in einem Heim wäre und nur noch vor mich hin vegetieren würde, dann klingt das wenig charmant. Aber das ist vielleicht noch einen eigenen Thread wert...
@Cop, ich finde das ziemlich normal, dass Menschen (nicht Tote *g*) sterben. Und die paar Drogentoten stehen in keinem Verhältnis zu den Alkoholtoten...

Ich stimme dir zu, dass man Menschen vor Schäden durch Dritte nach Maßgabe der Möglichkeiten und Angemessenheit schützen sollte - aber vor Eigenschädigung auch dann, wenn Jugend, Minderbegabung oder Demenz vorliegt und der/die Betreffende nicht in der Lage ist, Handlungskonsequenzen abzusehen.

Natürlich hat die "Gesundheitsindustrie" ein Interesse daran, uns permanent auf neue Gefahren hinzuweisen, die unser Leben verkürzen. Sie verdient enorm dabei.
Ich persönlich hab eigentlich keine Lust darauf, so wahnsinnig alt zu werden, wenn ich mir so schon die heutigen Zustände in vielen Senioreneinrichtungen ansehe - und die werden nicht besser, vermute ich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2016
Puh, schwierig zu beantworten
Sind ziemlich viele "einzelne"Themen in einander verwoben, um jedem differenziert gerecht zu werden.
Generell ist ggf erstmal die philosophische Frage zu klären, ob der Mensch überhaupt zu fortwärendem verantwortungsbewusstem Verhalten in der Lage ist ???
Oder auch, ob jeder dazu bestimmt ist "alt" zu werden ??? Gibt es eine Verpflichtung dazu, gesund zu leben ???
Drogenkonsum im weitläufigem Sinn gibt es sogar im Tierreich, ebenso bei allen Naturvölkern !
Scheint also irgendwie reizvoll zu sein.
Verkehrstote gab es auch schon zu Zeiten der reinen Pferdestärken !?!?
Usw.

Fakt ist nun mal, daß es irgendwelche Regeln anscheind geben muß, weil der Mensch an sich nicht generell mit allen anderen Menschen in Frieden leben kann...
Wie man ja hier schon gut beobachten kann.

Könnte eine spannende Diskussion hier werden, bin mal gespannt.
Ich habe heute mehrere Artikel über Drogentote in Deutschland und auf der ganzen Welt gelesen.

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/zahl-der-drogentoten-steigt-um-fast-20-prozent-a-1080878.html

Egal, wie man vielleicht zu den Quellen stehen mag wird das BKA die gültigen Zahlen ja auch demnächst veröffentlichen.
Ich finde es moralisch gesehen halt wieder eigenartig, wenn man darüber redet, dass Terror in Deutschland Menschenleben gefährdet, aber durch Drogenkonsum jährlich ca. 1200 Menschen sterben? Sind die Menschen nicht mehr in der Lage auf sich aufzupassen?
Wenn ich allein die Verkehrstoten noch dazu zähle, dann kommen wir schon auf ein stattliches Sümmchen von Toten, die jedes Jahr sterben. Natürlich gibt es Hilfsorganisationen, Kampagnen und vieles mehr, aber ich habe das Gefühl, man hat sich auch ein wenig daran gewöhnt, oder?

Wenn man hört, dass die Zahl der Verkehrstoten seid Jahren "stabil" bleibt, dann klingt das so, als wäre das eben der Preis, den wir für unsere Mobilität zahlen müssen? Natürlich ist unser Leben nicht ungefährlich, aber wir verkaufen in vielen anderen Lebenssituationen eine "Sicherheit", die aber nicht dazu reicht die Menschen vor sich selbst zu schützen.

Vielleicht bin ich auch der Einzige, der darin einen Widerspruch sieht oder eine moralische Diskrepanz. Für mich wirkt unter diesem Aspekt vieles aufgesetzt und eben nur bestimmten "Zwecken" dienlich. Wenn man es als PR nutzen kann oder man eigene Interessen vertritt, dann ist es immer nützlich etwas zu unternehmen.

Tja wie seht ihr das denn? Gerade auch bezogen auf das Thema Gesundheit. Meint ihr, der Mensch hat genug Verantwortungsbewusstsein, um auf sich selbst aufzupassen? Wie viel Liberalität darf man einer Ansammlung von Menschen zugestehen und wie sieht es erst mit der Meinungsbildung aus?

Meine persönliche Meinung ist, dass wir die Selbstbestimmung schon viel zu sehr einschränken und der Staat sich auf die Themenfelder beschränken sollte, wo er Dritte vor den fahrlässigen Handlungen von Einzelpersonen schützen muss, aber nicht die Person selbst.