Soziale Gerechtigkeit
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Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.11.2011
Das sind Bruttoeinkommen und die Sozialversicherung muss von allen bezahlt werden . (auch Beamte und Selbstständige) aber lese erst mal das Konzept Grotian das ist in ähnlicher Form vom DM Markt Chef angedacht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.11.2011
Ok, allerdings kann meiner Meinung nach das Nettoeinkommen nicht herangezogen werden, da diese je nach Steuerklasse, priv. oder gesetzl. Krankenkasse, Beamte, Selbständiger oder Arbeitnehmer extrem variiert. Das Bruttoeinkommen würde mich jedoch mal interessieren^^
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.11.2011
Ich gebe dir Recht doch steht die Bemessungsgrenze bei ca.72.000.- € pro Jahr. Würden wir das System einer Grundsicherung einführen für alle müsste auch das Lohnsteuersystem und Sozialversicherungssystem umgebaut werden. Schaue dir dazu die Pläne an die Prof. Peter Grotian hat. Dort würden alle Lohn-abhänig Beschäftigten mit bis Einkommen von ca. 100.000 .-€ pro Jahr um 15% der Staatsquote entlastet. Auch würde der Spitzensteuersatz sinken auf ca.30 % aber alle Vergünstigungen würden gekappt.
Das wäre bei gleichen Haushaltsansätzen eine gute Sache.
Auch würde ein Mehrwertsteuersatz für Luxuswaren erheblich steigen. (ca35%) Auch die allgemeine Mehrwertsteuer steigt auf 25%. Doch kompensiert es dieses System von Steuern und Sozialabgaben so das einen unter dem Strich mehr als 10 %
netto mehr übrig blieben. Und wer über 100.000 Euro im Jahr verdient hat auch weniger Steuern zu zahlen aber eben keine
Schlupflöcher mehr. Wer so viel verdient ist der noch Durchschnittsverdiener ? Hat er keine Leistungfähigkeit ?
Das Durchschnittsnettoeinkommen von Arbeitnehmern in der Bundesrepublik beträgt zur Zeit 1986.-€ also rund 2000.-€ oder 24.000.-€ im Jahr.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.11.2011
Also wenn ich sowas lese...

"Ein Reicher mit hohen Einkommen drückt sich vor der Sozialversicherung in die eigentlich jeder einzahlen sollte (siehe Modell Schweiz) und bei der Steuer kann er sich arm rechnen"

...das klingt für mich doch sehr nach Schwarz-weiß-Denke. Zum einen frag ich mich, was für dich reich ist, zum anderen gibt es eine Vielzahl an normalen Angestellten, die jenseits der 100.000€ verdienen und sich in keinster Weise arm rechnen können. Ok, sie können sich privat krankenversichern, aber das wars dann auch schon. Dafür zahlen sie massiv Lohnsteuer uns Rentenversicherungsbeiträge.

Dennoch stimme ich dir zu, jeder sollte nach seiner Leistungsfähigkeit einzahlen, aber dies nur bis zu einer humanen Grenze. Denn wenn Leistungsfähigkeit nur bedeutet, dass man dafür vom Staat mit hohen Abgaben "abgestraft" wird, dann verkommen wir irgendwann zu einer reinen Low-Performer-Gesellschaft, bzw. sind auf dem besten Weg dahin.

Man sollte sich eher mal darüber Gedanken machen, ob vielleicht die Steuerabgaben generell zu hoch sind, ob der Staat nicht mal Rechenschaft über die Sinnhaftigkeit seiner Investitionen abgeben sollte und ob diese nicht besser in die Wirtschaft ausgelagert werden sollte (Stichwort "reziprokes Haavelmo-Theorem) , ob gewisse Leistungen nicht zu viel des Guten sind, ob Milliardenkredite in EU-Nachbarländer vom deutschen Steuerzahler zu zahlen sind, ob Lehrer verbeamtet werden müssen usw. usw.... hier tummeln sich die Milliarden und nicht bei einem bösen "Gutverdienern", die zum Großteil nun mal aus Selbständigen und Angestellten bestehen. Ein geringer Prozentsatz gehört zu den wirklich "Reichen".

Des Weiteren ist auch für jemanden der 30.000€ verdient, 39% Abgaben doch zum Schreien.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.11.2011
Jeder sollte nach seiner Leistungfähigkeit in die Staatskasse einzahlen. Beispiel Normalverdiener 30.000.-€ Brutto Steuersatz ca. 15% plus 24 % Sozialversicherung. Das bedeutet 39% vom Gehalt werden abgezogen. Ein Reicher mit hohen Einkommen drückt sich vor der Sozialversicherung in die eigentlich jeder einzahlen sollte (siehe Modell Schweiz) und bei der Steuer kann er sich arm rechnen. Ich fand den Vorschlag von einen Steuersatz ohne hoch oder runterrechnen sehr gut. Kombiniert mit Bürgerversicherung ein guter Ansatz. Wer unter 15.000 .- Brutto hat bekommt Zuschüsse . Das wäre ein Weg in gerechtere Steuern und Sozialabgaben. Und es käme viel mehr Geld in die Kassen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.11.2011
Naja, als Gehaltsempfanger mit Sozialbeiträgen "abgezockt" zu werden ist eine etwas groteske Beschreibung. Dies würde meiner Meinung nach zutreffen, wenn ich selbst aus der Sozialkasse wesentlich weniger erhalten würde, als ich einzahle. Bei einem Jahreseinkommen von 8000€ buttert die Gemeinschaft eher zu. Vielleicht träfe "abgezockt " eher auf einen Gutverdiener zu, der bei einem Jahreseinkommen von 100.000€ zig 1000er in die Staatskasse abrückt und davon ca. 0,002% wiedersieht. Da wird Sozialität zur Einbahnstraße.

Von daher sollte das steuerfreie Grundeinkommen meiner Meinung nach so gelassen oder erhöht werden, um die Bezahler der Spitzensteuersätze etwas gerechter zu behandeln, denn diese würden davon profitieren. Was fairer wäre, ist ein Mindestlohn.
natürlich wäre es erstrebenswert, daß man mit einem Vollzeitjob, auch ohne staatliche Unterstützung leben kann. Aber es ist doch der Staat, der sich selbst nicht an diese Regel hält. Das steuerfreie Grundeinkommen liegt derzeit noch bei ca. 8.000,-- p.a. und soll dank steter Interventionen der FDP um 350,-- in 2014 angehoben werden. Damit kann man nicht leben, und bekommt Stütze, wie Bluesboy oben richtig angeführt hat. Das bedeutet, obwohl man von seinem Einkommen noch nicht leben kann wird man bereits mit Einkommensteuer und Sozialbeiträgen "abgezockt". Viele hätten die Unterstützung nicht mehr nötig, wenn der Sockel auf € 12.000,-- angehoben werden würde. Aber dann müßten die Politiker sparen, und einige Mitarbeiter in den Jobcentern hätten nichts mehr zu tun. Das will offensichtlich niemand.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.11.2011
Deshalb sollte eine Dikussion um Mindestlöhne und Grundeinkommen auf breiter Ebene geführt werden. Nicht so wie die CDU-FDP-CSU-SPD-Grüne die immer nur blocken wenn es um Offenlegung geht wie sich der Hartz IV Satz zusammensetzt. Der Vorschlag der CDU zum Mindestlohn mit ca.7.-€ bedeutet das wenn man Alleinstehend ist man trotz Vollzeitarbeit immer noch 28.-€ Stütze bekommt ! "Ein Hohn"
Das frechste daran ist aber es wird dann einen auch noch im die Wohnungsgröße vorgeschrieben und man muss alle 6 Monate zum Job Center oder Amt und Offenlegen was man an
Vermögen und Einkommen hat.Das schlimmste aber ist das sich dieser Teufelskreis bis zur Rente hinzieht. Mindestlöhne das zeigen Studien von vielen Oragnisationen aus den Srbeitgeber wie Arbeitnehmer Lager vernichten keine Arbeitsplätze sondern schaffen mehr als verlorengehen. Durch einen gerechte Löhne
haben die Unternehmer eine reele Chance die faire Löhne zahlen und gut mit ihren Personal umgehen. Umgekehrt machen sich diese Schmarotzer von Unternehmer breit und lassen sich durch den Steuerzahler ihre Löhne subventionieren und vernichten dadurch die reelen Arbeitsverhältnisse. Nur was ist
soziale Gerechtigkeit und was braucht der Mensch als Mindesteinkommen ? Wonach sollte sich eine Grundsicherung bemessen und wie Gerecht ist unser jetziges System ?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.11.2011
Tja, und manche haben einfach nicht geschafft, innerhalb von 12 Monaten einen Anschluss-Job zu finden. Und Zack - ist man schon ein ALG II Empfänger. ;o)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.11.2011
Einzelschicksale sind die paar Leute, die z. b. im TV gezeigt werden, um der Öffentlichkeit ein verzerrtes Bild zu zeigen. Die große Mehrheit der Hartz IV-Empfänger sind ganz normale, unauffällige Durchschnittsmenschen (damit meine ich, wie in der arbeitenden Bevölkerungsgruppe sind diese Leute Raucher und Nichtraucher, Trinker und Nichttrinker, faule und aktive Menschen, Menschen mit und ohne Schulden usw.).
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.11.2011
Nein ich will keine Einzelschicksale diskutieren sondern genau das Gegenteil. Zeitarbeit Dienstleistungsgesellschaften niedrige Löhne und Hartz IV sind so eng miteinander Verknüpft das man das nicht Einzeln sehen kann. Nehmen wir mal die Überschrift der TAZ vom Dienstag 1.11.2011. Dort wurde genau Aufgelistet was eine Person verdient und wofür er es ausgeben muss.(rund 910 .- Euro netto). Es ist ein Hohn das die CDU sich sowas Traut vorzuschlagen und als Soziale Wohltat verkauft. Zum anderen muss ich Venusherz beipflichten was der Steuerflucht und Hinterziehung für ein Gezeter gemacht wird
was eine Straftat dastellt zieren sich FDP, CDU/CSU konsequent durchzugereifen. Nun sind es aber genau diese Leute die aufheulen wenn es an ihr Flüchtiges Vermögen geht. Umgekehrt sind es die selben Leute die vor zu hohen Löhnen warnen und fordern Geringere Einkommen vor allen im unteren Drittel der Einkommenspyramide. Ich denke eher eben an ein Gesellschaftliches Grundeinkommen und Löhne von denen man Leben kann ohne den Staat auf der Tasche zu liegen. Wie hoch sollte dies sein ? Was könnt ihrt euch unter Mindestlöhnen vorstellen ? Bei 7.-€ Stundenlohn sind das ca.910.-€ netto. Bei 8,50 sind das schon etwa 1050.-€
und bei 10.-€ sind das etwas mehr als 1200.-€. Das sind die Monatseinkommen die meisten in diesen Lohnsegment bekommen ein geringes Weihnachtsgeld und in der Regel kein Urlaubsgeld. Da gibt es Stimmen aus dem Unternehmerlager und der Koalition das Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld kann abgeschafft werden .
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2011
Was ist wirklich asoziales Verhalten?

Aus einer Not heraus als Mitglied der Gemeinschaft unterstützt zu werden?

Oder der Besteuerung dadurch zu entgehen, Gelder ins Ausland zu bringen, sich später zu stellen und dazu noch Straffreiheit zu genießen?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2011
Ich glaube nicht, dass Bluesboy über die wenigen arbeitsscheuen Einzelschicksale diskutieren wollte, sondern eher über die vielen Millionen, die entweder keine Arbeit mehr bekommen, weil sie zu alt oder z.B. alleinerziehend sind oder trotz harter Arbeit nicht von dem Hungerlohn leben können und selbst der Einzel-und Kleinunternehmer oft ruiniert ist durch zu hohe Abgaben etc.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2011
" Es wird immer einen Bodensatz an Menschen geben die nicht arbeiten wollen oder faul sind egal wieviel oder wenig es gibt, nur die sollte man nicht mit der Masse nvergleichen."
Wie soll das gehen? Möchtest Du hier jetzt über Einzelschicksale diskutieren?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2011
Was mich an der Diskussion stört ist immer nur das abheben auf Arbeitslose. Es gibt 3 Millionen Menschen die arbeiten Vollzeit und bekommen Hartz IV. Es wird immer so getan das
sie nur vom Staat alimentiert werden. Nein sie zahlen Steuern und Sozialabgaben. Das heisst ca.- 35% von ihrem geringen Einkommen gehen an den Staat. Von jeden Euro gehen 35 Cent weg. Reiche rechnen sich mit den Steuern runter auch Unternehmen. Viele zahlen nicht mal 10 % Steuern. Viele Private reiche Menschen verabschieden sich aus der Solidargemeinschaft der Sozialversicherung. Ich spare Geld Geiz ist geil So wird unsere Gesellschaft erzogen zu Egoisten. Nur diejenigen die hier sagen die Hartzler sind doch selber schuld,
können sich überlegen wie schnell sich die Arbeitswelt geändert hat und sie können die nächsten sein die es trifft. Es wird immer einen Bodensatz an Menschen geben die nicht arbeiten wollen oder faul sind egal wieviel oder wenig es gibt, nur die sollte man nicht mit der Masse nvergleichen. Ich sage JA AUCH NICHT ALLE GUTVERDIENER SIND BETRÜGER SPEKULANTEN UND ABZOCKER ODER KRIMINELLE!!!!! Konsequenz wäre wir schaffen die Sklaverei wieder ein. Die Unterklasse taugt zu nichts und die müssen wie Untermenschen geführt werden damit sie gute Mitglieder unserer Gesellschaft sind. Es ist Wiederlich wie Intoleranz Gepaart mit Gier und Macht sich wieder breit macht.
Und Menschen die da gegen kämpfen werden als Spinner abgetan und Niedergemacht als Besserwisser oder Moralisten verschrien. Doch was passiert wenn es die nicht mehr gibt ?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.10.2011
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
Deshalb würde ich diese Vollpfosten am Tresen auch irgendwie auflaufen lassen. Einfach mal ganz ruhig nach dem Vorgesetzten fragen. Das kann nicht angehen, dass nach unten getreten wird. Und eine rotstichige Bewerbung ist keine Bewerbung.
Und Chaostante: ich fand das auch alles voll schlimm. Wenn das wirklich gestellt ist alles, dann tut es mir leid um die Kinder die sowas spielen müssen!!!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.10.2011
h4 kann und darf eigentlich nur eine temporäre hilfe sein. auf keinen fall darf h4 zu einem dauerzustand werden.

Wer möchte das denn schon?

Dennoch landet jeder, der länger als ein Jahr arbeitslos war in ALG II. (Die faulen Säue!)

Ob ein Job in einem Jahr zu finden ist, fragt dabei keiner und man wird ja auch vorher schon von der Arbeitsagentur dort beraten und es werden einem Vermittlungsvorschläge gemacht. Bemühen muss man sich schon unter ALG I.

In meinem Beruf kommen derzeit 200-300 Bewerber auf eine Stelle (...nennt man Aufschwung). Da ist so ein Jahr nicht viel Zeit.

Trotz Weiterbildung auf private Kosten, über 500 Bewerbungen und der Bereitschaft, lange Wege und Zeitarbeit in Kauf zu nehmen ruckt sich nichts.

Dann ein Lichtblick in den letzten Wochen. Nach einem kostenlosen Probearbeitstag sollte ich am 2.11. eine Stelle beginnen in einem mir unbekannten Berufsfeld, was aber immer noch besser ist, als in der Situation zu bleiben. Am Freitag sollte ich den Arbeitsvertrag mit der Personalfirma unterschreiben. Am Mittwoch vorher bekomme ich einen Anruf, dass es ihnen sehr Leid tut, aber die Firma hätte das nicht über den Betriebsrat bekommen. Man hätte eine Mitarbeiterin übersehen, die in Mutterschaftsurlaub wäre. (Man hatte mir schon am Probetag gesagt, dass eine weiter studiert und eine ein Baby bekommen hat. So entstand der Engpass.)

Der ganze Spaß hat mich 8,40 € Fahrgeld (da wäre schon fast der Monat Fahrgeld gegessen) gekostet und 13,- € für Unterlagen zur Arbeitsvertragsunterzeichnung, die nun nicht mehr benötigt werden. Mal ganz zu schweigen, dass mir nur 5 € pro Papierbewerbung oder 0,50 € pro Onlinebewerbung auf Antrag gezahlt werden bis zu einer Summe von 230 € im Jahr! (Der Rest geht auf eigene Kosten). Fahrgeld zu Bewerbungsgesprächen muss man übrigens im Voraus beantragen. (Ich würde gern mal wissen, was ich alles nicht beantragt habe, weil ich es immer aus eigener Tasche beglichen habe).

Fordern & Fördern - Das Grundprinzip bei ALG II

Bei uns ist das sehr unausgeglichen. Gefordert wird viel. Es schwebt immer das Damoklesschwert der Kürzung/Einstellung der Zahlungen im Raum. Im Gespräch mit meiner "Arbetisberaterin" bekam ich dann noch einen Flyer, dass es bei uns eine Einrichtung des Jobcenters gäbe, bei dem man im Internet nach Stellen suchen könnte, Bewerbungen ausdrucken und das Know How nutzen. Ich dachte: "Wow, das ist eine tolle Idee. Mein Drucker ist grade kaputt. Es wäre schön, wenn ich trotzdem die schriftlichen Bewerbungen raus kriegen könnte."

Als ich in die Einrichtung kam, saßen dort zwei Mitarbeiter an einer Theke. Sie hatten keinen Bock, das sah man schon so. Ich fragte trotzdem wegen der Druckmöglichkeit, denn ich musste diese Bewerbungen noch an dem Tag raussenden. Erst einmal wurde ich angefegt, dass ich nicht mehr als 10 Bewerbungen drucken dürfte. Ich sagte, dass ich noch nie da war und nur eine Bewerbung drucken müsste, weil die dringend wäre. Zähneknirschend winkte man mich durch. Niemand hob den Arxxx um mir irgendwie die Gerätschaften zu erklären oder was zu zeigen. (Man ist der Honk, wenn man ALG II bekommt und man lässt es dich immer und überall wissen). Ich setzte mich an einen freien Platz, gab meinen Stick ein und begann zu drucken. Die Anwesenden druckten sich da tolle Angebote aus dem Internet aus (nein, keine Jobangebote!) und maulten, weil ich den Drucker mit so profanen Dingen wie einer Bewerbung belegte. Ich holte meine Unterlagen vom Drucker und fiel fast ins Koma. Der ganze Rums war unscharf und rotstichig. Ich zeigte es der Dame am Tresen und sie zuckte nur mit den Schultern. Ich sagte ihr, die Bewerbung titscht nicht mal auf und ich hätte sie in dem Zustand schneller zurück als ich Arge sagen könnte. Sie meinte, da kann man nichts machen. (SUPER GEFÖRDERT!). Ich fragte dann noch, ob sie einen Copyshop in der Nähe wüsste, denn wenn ich mich nicht bewerbe, würden meine Leistungen eingestellt. Sie zuckte nur mit den Schultern. Herzlichen Dank.

Sicher, es gibt solche und solche. Ich bin der Meinung, dass ich mein Leben lang routiert habe, meine Kinder groß zu ziehen, zu arbeiten, zwischendrin noch eine gesamte Ausbildung zu machen und so wenig Zeit wie möglich mit diesen Ämtern zu verplempern. Ich hatte nie die dicke Kohle und wir mussten uns immer einschränken. Also alles andere als "altrömische Dekadenz"! Ich habe in meinem Leben noch keine Stelle von einem Arbeitsamt vermittelt bekommen, sondern immer aus eigener Kraft geschaft, wieder unter zu kommen. Heute, mit fast 45 Jahren, ist das eben nicht mehr so einfach.

Ich kenne Menschen in meinem Freundeskreis, die es immer pupeneinfach hatten. Ein tolles Elternhaus, eine Lehre, einen Job, in dem sie seit 30 Jahren fest im Sattel sitzen. Eine tolle Ehe mit entzückenden Kinderchen, die genauso nahtlos wieder unterkamen. Sie hatten keine Achterbahnfahrt als Lebenslauf. Ich denke, diese Menschen können sich nicht hineinversetzen in die Problematik, die mich immer umgeben hat. Inzwischen sagen aber selbst diese: "Du hast aber auch immer ein Pech!" Es ist halt so. Aber aufgeben darf man eben erst zum Schluss. Also wusele ich mich weiter durch Stellenanzeigen, schreibe Bewerbungen, gehe zu Bewerbungsgesprächen... Was willst du auch sonst anderes tun?

Das lustige an dem Ganzen ist jedoch, dass mir niemand ansieht, dass ich ALG II bekomme. Die einzigen, die mich mies behandeln, sind die im Joop Center und die könnten irgendwann die Nächsten sein, wenn der Bürokratieabbau in unserem Lande kommt. Nein, eigentlich sollte keiner mehr mit Steinen werfen, der im Glashaus sitzt. Es sind Menschen aller Gesellschaftsformen inzwischen betroffen, dort hinein zu geraten.

Ich bin froh, dass meine Kinder ausser Haus sind und ich mir nicht noch darüber den Kopf zerbrechen muss. Das waren wirklich harte Zeiten, als sie noch klein waren. Heute ist es auch schlimm, aber ich bin für mich allein verantwortlich.

Ach ja, und es geht nicht immer nur um Geld. Manchmal denke ich, dass viele den Artikel 1.1. des Grundgesetzes nicht mal mehr kennen, besonders auf dem Amt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.10.2011
Was ich in dieser Folge "Raus aus den Schulden" (ich habe es mir extra gestern angesehen) besonders schlimm fand war, dass angeblich kein Geld für den Kindergarten da war und der Hammer war ja wohl, dass sie angeblich diese 266 Euro nicht zahlen konnten und deswegen befürchten mussten, dass der Typ in den Knast kommt und dadurch seinen Job verliert. Dafür dann aber mal eben im Casino 600 Euro verspielen kann. HALLO? In erster Linie wäre doch wohl das Ziel, den Job zu erhalten, denn daran hängt ja dann auch alles andere. Für so etwas habe dann selbst ich kein Verständnis. Aber das ist ja eh alles nur gestellt oder so dargestellt, wie es dem Sender gerade passt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.10.2011
Grundeinkommen ist keine Lösung...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.10.2011
ein grundeinkommen für alle.... es kann und wird nicht funktionieren. denn es wird immer welche geben, die sich dann mit diesem grundeinkommen arrangieren und ihr leben (be)klagend verbringen, bzw. sich mit schwarzarbeit dann und wann eben etwas hinzuverdienen. und es wird die anderen geben, die sich um eine vernünftige (aus)bildung kümmern, arbeiten, sparen, sich weiterbilden, mehr und besser verdienen und mit ihren dann zu zahlenden steuern das sozialsystem (unter)stützen.
h4 kann und darf eigentlich nur eine temporäre hilfe sein. auf keinen fall darf h4 zu einem dauerzustand werden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.10.2011
@chaostante, das meinte ich auch in einem anderen Thread zum Thema Fernsehen, weil streckenweise immer so harte Fälle gezeigt werden (damit jaa viele schauen) und das häufig garnicht so in der Art vorkommt.
Und @Smart die Sendung hab ich auch gesehen. Da hab ich dann auch irgendwann kein Interesse mehr: steht mit dem Kid vor dem Kiga, es heult weil es nicht reindarf (und das wird auch noch schön gefilmt) und dann gehen soundsoviel Hunderter für Rauchen und Spielen drauf. Also bitte, was soll das?? Jeder muss mit seinem Geld rechnen, und wenn ich ein Kiga-Kind hab, muss dieses Geld mit eingerechnet werden! Ich würd mich schämen, wenn das Fernsehen bei mir das noch filmen würde, und in Wirklichkeit geb ich das Geld für anderes aus. Das ist für mich auch keine Fernsehunterhaltung, das ist ein Thema zum Fremdschämen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.10.2011
Was soziale Gerechtigkeit ist? =
Arbeit für ALLE, Mindestlohn

und wer nicht arbeitet bekommt eine Unterkunft in einem Wohnheim, Essenmarken, Zugang zur Kleiderkammer und fertig.
Eigentlich ganz einfach - aber wolltet Ihr so genau wohl nicht wissen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.10.2011
@ Antje
Ich denke, ich habe dich schon richtig verstanden und meinte das mit den Medien nicht auf dich bezogen, sondern dass allgemein in den Medien die unangenehmen Leute gezeigt werden und es dann so aussieht, als gäbe es fast nur solche Leute. Aber auch im privaten Umfeld ist es ja so, dass einem die auffallen, über die man sich z.B. ärgert, während man die anderen "normalen" Leute eher nicht wahrnimmt. Dadurch entsteht ein verzerrtes Bild. Man bekommt ja auch nie alles aus dem Leben anderer Menschen mit, sondern nur die Ausschnitte, die die Menschen uns andere sehen lassen (wollen).

Ich ärgere mich auch manchmal über Leute, die z.B. meinen, sie müssten unbedingt das haben, was ihnen an maximale Leistung zusteht, egal, ob sie das nun benötigen oder nicht. Oder wenn Leute ihre ganze Energie damit verschwenden, zu jammern und sich selbst zu bemitleiden, anstatt die Energie mal sinnvoll einzusetzen (damit meine ich selbstverständlich keine depressiven Menschen!). Aber letztlich kann man die Situation anderer Leute nie wirklich einschätzen und nachvollziehen, weil man eben nicht an deren Stelle ist. Deswegen darf man sie auch nicht einfach verurteilen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.10.2011
@Chaostante und spirit-cologne: Meine Infos sind nicht aus den Medien, sondern die Menschen sind mir persönlich bekannt. So weiß ich z.B. auch wie groß ihre Wohnungen sind, wie sie heizen etc.
Und ich hatte ja schon erwähnt. Ich erlebe zwei Klassen von Menschen, die von unseren Steuergeldern leben.