Soziale Gerechtigkeit

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 217 Antworten

„Kraichgau“ (Pseudonym)

@wolfsschädel sorry, aber Du scheinst keine Ahnung von Selbständigkeit zu haben. Aber diese unseligen Zeitarbeitsverträge gehören abgeschafft.....

Zum Thema:
Es kommt immer auf den Betrachter an. Jemand, der tagtäglich seiner Arbeit nachgeht oder "reich" ist hat andere Vorstellungen von sozialer Gerechtigkeit als ein sogen. Hartz4-Empfänger. Wir leben in einer Gemeinschaft und die arbeitende Bevölkerung / Reichen beschaffen das Geld für die Sozialkassen.
Was haben die Leistungsbezieher für Vorstellungen bzgl. sozialer Gerechtigkeit - oder anders gefragt: was bekommen die Zahler von den Empfänger als Gegenleistung geboten?

„Xanten“ (Pseudonym)

@bernd, deine Weisheiten sind ja nur noch zum Lachen, aber nein es ist viel zu traurig, einen sog.Hartz-IV-Empfänger so zu denunzieren, als müßte dieser noch bei den Reichen als Gegenleistung die Füße küssen und Schuhe putzen gehen. Dabei geht die Hälfte schon mal für Miete,Heizungund Strom weg und vom Rest kauft er Lebensmittel und Kleidung und das alles bekommt der Reiche dann wieder.
Nur mal so nebenbei, vorgestern wurden an der Börse mal so eben 14 mrd.euro " verbrannt", das erkläre mal dem Leistungsbezieher, der jeden Tag schuften geht und davon nicht leben kann.

„Kraichgau“ (Pseudonym)

@riedel
Sozialneid und Polemik sind schon etwas wenig als Antwort und als Lösungsansatz unbrauchbar.
Hast Du noch mehr zu bieten oder reifst Du noch?!

„Marburg-Biedenkopf“ (Pseudonym)

@riedel: Mit deim einzigen Unterschied, dass ich die 14 mrd. € nicht zwingend irgendwo einzahlen musste. Der Kapitalmarkt und das Sozialwesen sind ohnehin nicht zwingend miteinander skalierbar.

Ich finde Bernds Anmerkungen durchaus berechtigt: Sozialität ist keine Einbahnstraße. Diesen Eindruck gewinnt man aber inzwischen. Und mir geht es hier nicht um Einzelschicksale, die für ihre Arbeitslosigkeit nichts können, sondern um die Vielzahl an Sozialschmarotzern, denen es besser geht als so manchem Arbeitnehmer, der im Alter mit dem gleichen Suppenteller im Altersheim vegetiert wie jemand, der dort nie einen Pfennig eingezahlt hat. Es geht hier auch nicht um Füßeküsserei oder Danksagungen etc. - es ist einfach sozial ungerecht, unser Sozialstaat. Ich find das zum Erbrechen!

„Buchholz in der Nordheide“ (Pseudonym)

@bernd: da ich momentan ALG I beziehe (mein ein jahres vertrag ist ausgelaufnen und wurde nicht verlängert) ist das ALG (Die Sozialleistung) für mich nichts anderes als eine Risikoversicherung wie z.b. bei der privaten Krankenkasse.

Klar bin ich ebreit für mein ALG I eine Gegenleistung zu bringen, wenn jeder ALG I empfänger irgend eine Arbeit an der Allgemeinheit vollbringen müsste würde ich es mit Freuden machen.

Aus meiner Sicht ist Arbeitslosigkeit das langweiligste was einem Menschen passieren kann und schlimmer als jede chinesische Wasserfolter. Ich kann die Harz IV Empfänger nicht verstehen die einfach nicht arbeiten wollen und statdessen zuhause lieber rumgammeln. Ich sterbe jetzt schon nach einem Monat Arbeitslosigkeit tausend Tode wie soll das erstmal nach 12 oder mehr werden?!

„Kraichgau“ (Pseudonym)

@Wolfsschädel
Es tut mir leid, daß Du in die Arbeitslosigkeit gerutscht bist und ich drücke Dir die Daumen, daß Du bald wieder einen Job findest.
Es ehrt Dich, daß Du für die ALG1-Leistungen irgendwelche Gegenleistungen erbringen würdest - nur: das hast Du bereits indem Du monatlich in die Kasse eingezahlt hast.
Mir ging es bei meiner Frage nicht um die ALG1-Empfänger und auch nicht um die Aufstocker. Wie ich schon einmal geschrieben habe sollte man Mindestlöhne einführen die sicherstellen, daß die Menschen von ihrer Arbeit auch leben können - ohne aufstocken zu müssen.

„Xanten“ (Pseudonym)

Genauso ist es, es sind keine Einzelfälle, die vielen Aufstocker,
die über 50-jährigen, die Alleinerziehenden und die Kinder, das sind die Millionen von Bürgern, die unter diesem System leiden müssen und nicht die wenigen einzelnen Schmarotzer, die es immer und überall gegeben hat und in jedem System geben wird.

„Burg“ (Pseudonym)

Genau das muss jetzt die Diskussion sein. Was ist Arbeit wert ,
hat jeder der Arbeitet ein Recht darauf auch autark damit leben zu können oder muss es einen Lohnsektor geben wo die Menschen unter ständiger Kontrolle vom Staat sind (Aufstocker)
wo Verdienste egal sind weil es nicht Profitabel ist. Muss ein Mensch der arbeitet auf Hartz IV Level leben ? wo sind die Schmarotzer auf Unternehmerseite ? Oder leben unsere Unternehmen selber an der Grenze zur Sozialbedürftigkeit ?

„Neu-Ulm“ (Pseudonym)

@Bernd, die Sozialversicherung ist genau wie die Rentenversicherung ein Solidaritätsmodell, das heisst, die Leute, die arbeiten, zahlen den Leuten, die aus verschiedensten Gründen nicht arbeiten, einen Ersatz. Niemand zahlt etwas "ein", um es später wieder "raus" zu holen, das würde nicht funktionieren. Genauso ist es eine Mär, das wir in die Rentenkasse "ein"zahlen, wir bezahlen die jetzigen Renten in der Hoffnung, vielleicht später auch von Anderen etwas gezahlt zu bekommen.

„Burg“ (Pseudonym)

Das ist genau richtig. Was ich einzahle bekomme ich nicht raus.
Solidarität ist ein Wort das ganz aus der Mode gekommen ist.
Hauptsache Ich und ich zocke ab. Nicht die Gemeinschaft zählt sondern der Egoissmus. Je mehr die Menschen den Egoissmus fröhnen und der Vereinzelung hinterherhecheln je mehr Probleme bekommen die Sozialkassen. somit auch unser Staat der die Sozialkassen verwaltet. Mehr Eigenverantwortung heisst jeder hat mehr einzuzahlen und bekommt weniger Leistung. Der Markt soll es richten. Das zeigen uns gerade die Banken wie sehr der Markt es richtet.

„Neu-Ulm“ (Pseudonym)

... und die Selbständigen und Privatversicherten, aber das ist das System nicht der Einzelne!

„Burg“ (Pseudonym)

Ich bin für die Bürgerversicherung wie die SPD/Grüne es anstreben mit leicht anderer Ausrichtung. Das Sozialsystem
von Deutschland ist zum Scheitern verurteilt weil es bassiert auf mehr Einzahler wie Nehmer. Das wird bei der Rente irgendwann nicht mehr gehen. Ich verlange nichts unmögliches,
nur die Abgaben sollten ayuch für Reiche genauso hoch sein wie für Arbeitnehmer. Das wäre Gerechtigkeit . Sie könnten dann
ihre Steuern runterrechnen müßten aber als Ausgleich den Betrag in die sozialkassen stecken.

„Neu-Ulm“ (Pseudonym)

Bluesboy, mach in Politik, meine Stimme haste

„Marburg-Biedenkopf“ (Pseudonym)

"für Reiche genauso hoch sein wie für Arbeitnehmer"...

...und was ist mit reichen Arbeitnehmern? Was ist denn reich und wo ist die Grenze? ;-) Ich provoziere nur ein wenig, um auf derartige, pauschale Aussagen aufmerksam zu machen.

Arbeit muss den Lebensunterhalt sichern, da stimme ich dir zu. Ich befürworte den Mindestlohn! ABER: Arbeit muss sich allerdings auch Lohnen. Es kann nicht sein, dass jemand der viel arbeitet immer und immer wieder für die gleichen Leistungen das X-fache zahlt, so dass sich unterm Strich das Arbeiten gar nicht mehr rechnet.

Beispiel: KiTa-Gebühren. Da soll man doch glatt 500€ pro Monat für sein Kind bezahlen, während des Nachbars Kind 20€ zahlt, weil die Eltern weniger verdienen.... so kommt eins zum andern und letztendlich kriegt der (gehobene) Mittelstand wieder mitten ins Gesicht. Es macht sich für mich der Eindruck breit, dass Leistung nicht mehr honoriert wird... sozial ist das nicht.

„Bernkastel-Wittlich“ (Pseudonym)

Thema Mindestlöhne: 2010 galten in der EU z.B. folgende Mindestlöhne:
Luxemburg: 9,73€
Frankreich: 8,86€
Iraland: 8,69 €
Niederlande: 8,64 €
Belgien: 8,41€

Ja, ja, und dann heißt es immer: Ein Mindesllohn würde unsere Wirtschaft zerstören! Grins, dabei hat Luxemburg das höchste Bruttoinlandsprodukt in der EU...
Was lernen wir daraus? Wir zeigen den Wirtschaftsfunktionären, die dieses behaupten, einfach die Statistik und erklären ihnen: Schaut, hohe Mindestlöhne gleich hoher Wohlstand! Klar das ist ein wenig plakativ, doch soll der Wirtschaftsboß erst einmal das Gegenteil beweisen, grins!

„Burg“ (Pseudonym)

Was ist Reich oder auch nicht . Ich meine das wir die Steuer sogar auf einen einheitlichen Satz ziehen sollten z.B. 15 %.
Im Gegenzug werden alle Abschreibungen und Vorteile gestrichen für Arbeitnehmer wie für Arbeitgeber. Nach unten wird eine Grenze gezogen wer nur soviel verdient wie das Existenzminimum ausmacht zahlt keine Steuern oder Sozialabgaben. Nur darüber muss jeder gleich viel zahlen und vor allen auch Sozialversicherung auf Gewinne Zinseinkünfte und Spekulationsgewinne etc. Insgesamt würde das unter dem Strich eine geringere Belastung für den einzelen ergeben auch wenn er viel verdient das wird dann auch nicht mehr an einer Obergrenze festgemacht. So ist zum einen ein Anreiz da zum Verdienen und Leistungsbereitschaft zum anderen werden dadurch die Sozialkassen nicht belastet da auch auf alles Sozialversicherung bezahlt werden muss.Somit könnte sogar für alle unterm Strich ein sinken der Sozialabgaben herausspringen .
Die einzigen die Verlieren sind die Reichen die ihr Einkommen über Spekulation und eben nicht über Produktion oder Dienstleistung erwirtschaften.....

„Marburg-Biedenkopf“ (Pseudonym)

Dies würde aber für diverse Unternehmen den sofortigen Konkurs und für den Staat einen teilweise enormen Abgang der Investitionen bedeuten:

Beispiel: Produzierende und sonstige Betriebe unterhalten zum Großteil sehr spezielle und extrem teures Anlagevermögen oder BGA. Liquides Investitionskapital für eine neue Maschine, die schnell mehere Millionen kosten kann (oder sei es eine Charge Airbus 380) ist im Regelfall nicht vorhanden (Bargeld = totes Kapital).

Wenn nun die Afa wegfallen würde, müßte z.B. Lufthansa die Anschaffung nicht wie bisher, über Jahre hinweg aus dem EBT finanzieren, sondern aus dem Gewinn nach Steuern in einem Jahr.... die könnten zusperren danach oder ins Ausland umsiedeln.

„Burg“ (Pseudonym)

Überlege dir doch mal was ich gesagt habe, ich habe gesagt das jedes Unternehmen das Dienstleistungen und Produkte anbietet einen sogenannten Status Quo hat. Ich meine hier diejenigen dir ihr Kapital in Spekulation anlegen. Oder der Dschungel ist voll von Abschreibungen die keinen Nutzen für unsere Industrie bringen. Ich mag die Amis wahrlich nicht aber die haben die niedrigsten Steuersätze für Reiche nur versuche mal genau diese Gesetzgebung bei uns einzuführen es wird der Aufschrei man wird als Reicher abgezockt durch die Lande ziehen. Die zahlen wenig Steuern aber es muss das Kapital im Inland angelegt sein um die niedrigen Steuersätze zu erlangen.
Genauso können Auslandsinvestionen nicht abgeschrieben werden da es den Binnenmarkt oder dem Steuersäckel nichts bringt. Klar Steuerrecht ist kompliziert aber bei uns werden Firmen bestraft die Investieren andere die ihr Kapital durch Steueroasen vagabundieren lassen werden belohnt.Das muss abgeschafft werden.

„Marburg-Biedenkopf“ (Pseudonym)

Ich habe mir sehrwohl überlegt, was du geschrieben hast. Aber vielleicht meinst du es ja etwas anders, denn ich verstehe immer noch nicht, wie das funktioieren soll:

"Im Gegenzug werden alle Abschreibungen und Vorteile gestrichen für Arbeitnehmer wie für Arbeitgeber"...

...klang für mich nach einem generellen Aus für Abschreibungen, was die Industrie nicht verkraften würde. Falls du eigentlich ein Verbot von Abschreibungen für Kapitalgeschäfte und Auslandsinvestionen meinst, dann stimme ich dir - zumindest bedingt - zu. Auslandsinvestitionen sollten auch weiterhin abgeschrieben werden dürfen, da sie teilweise notwendig für die Aufrechterhaltung der inländischen Produktion sind (Matrial, Rohstoff, Zulierferindustrie) und sehr wohl dem Fiskus indirekt etwas einbringen. Es müßte jedoch - rein logisch gesehen - geregelt werden, dass Firmen den Gewinn in dem Land versteuern, in dem er erwirtschaftet wurde. Die Frage ist nur, ob diese Firmen im internationalen Kontext dann noch wettbewerbsfähig sind. Ich denke dass es schwierig ist, eine derartige, global vernetzte Problemstellung national zu lösen...

„Burg“ (Pseudonym)

Das ist ganz einfach zu lösen in dem Gewinne aus dem Gesamtkonzern am Stammsitz zu versteuern sind. Nur kann es nicht sein das Verluste in dem Land abgeschrieben werden das die größten Steuerminderungen bringt (z.B. Deutschland ) aber Gewinne in die USA oder eine Steueroase verschoben werden.
Siehe den Fall Porsche . Das hin und hergeschiebe von Aktien und Abschreibungen und Gewinne sowie die Spekulation auf
die Mehrheit im VW konzern haben den Steuerzahler und den Aktionären Hunderte Millionen Verlust eingebracht . Diese werden wiederum als Abschreibungen angezeigt und mindern
doppelt die Steuereinnahmen.

Dann verlegt der schlaue Konzern seinen Stammsitz eben und wenns sein muß die Produktion gleich mit.
In so einem Land würde ja keiner mehr seinen Stammsitz halten oder gründen. Das verschieben von Betriebsgewinnen wirst du nie verhindern können.
Hypothetisches Beispiel: VW Deutschland kauft von seinem Motorenwerk (eigenständige Gesellschaft) in Brasilien Motoren, da in Brasilien die Steuern viel niedriger sind wie in Deutschland berechnet VW Brasilien anstatt dem eigentlichen Preis von 1000 $ 3000 $. Folge: VW Deutschland macht weniger Gewinn, VW Brasilien mehr. Wie willst Du das verhindern ?
Folgerichtig ist, daß für Unternehmen Bedingungen geschaffen werden müssen, die eben den Anreiz bieten sich in einem Land niederzulassen und auch dort zu versteuern. Hätten alle Länder ähnliche Bedingungen was Steuersätze, Löhne, Infrastruktur etc. wäre das natürlich einfacher. Dem ist aber nicht so....

„Burg“ (Pseudonym)

Ich sehe aber das Problem eben nicht nur von der Warte. Klar kann ich mein Firmensitz dahin verlagern wo ich weniger Steuern zahle.Wäre da nicht nur das Währungsrisiko und der
Inflationsschnitt. Ich kann mich noch erinnern an die Japaner die mit ihren Waren preisgünstig in den Markt einbrachen .
Die sind billiger und Produzieren billiger die haben bessere Investistionsbedingungen etc. alles schielte nach Japan. Heute kräht kein Haar mehr nach denen. Doch heute will niemand in den Jen Raum rein. Und vor allen in welche Länder soll man umsiedeln ? Sichere Häfen sind heute mehr denn je gefragt dazu gehört auch Deutschland. Die Frage ist auch nicht wie verschiebe ich Gewinne sondern wie bekommen Arbeitnehmer ihren Gerechten Anteil daran. Dies geht zum Teil halt auch über steuern die dann in Sozialksysteme fließen .

Na ja, dem Konzern geht es aber natürlich darum, Gewinn zu erwirtschaften bzw, sich gegen andere Unternehmen zu behaupten. Welche Faktoren spielen dabei eine Rolle, wenn man mal von einem verarbeitenden Betrieb ausgeht der sich niederlassen möchte? Allgemeines Umfeld, sprich Infrastruktur, Sicherheit, politische Stabilität, Vorschriften, Steuern, Abgaben etc., dann natürlich wie sieht es mit den Mitarbeitern aus ? Finde ich geeignete Kräfte und zu welchen Bedingungen. Und natürlich spielt es auch eine Rolle, ob das Land auch einen Absatzmarkt für die produzierten Güter hat (wobei das bei manchen Produkten eine kleinere Rolle spielt).
Wenn du nun die ganze Liste abarbeitest und Investor spielst, mit der Aufgabe Dich in Europa niederzulassen, vermute ich mal, daß Deine Wahl nicht unbedingt auf Deutschland fallen wird. Vermutlich wirst Du, je nachdem, was Du herstellen möchtest, irgendwo in Tschechien, Slovakei, Polen oder dem Baltikum landen, vielleicht auch in Rumänien oder Bulgarien evtl. auch noch Portugal.
Wo liegen die Probleme für Deutschland ? Relativ hohe Lohnkosten (bedingt auch durch die hohe Abgabenlast), relativ hohe Steuerlast, keine allzutollen Investitionsbedinungen. Fachkräfte finden sich auch in den anderen Ländern, dank EU ist ein großer Abnehmermarkt vor der Haustüre und die Infrastruktur ist größtenteil auch kein Problem mehr. Sind diese Länder so unsicher, daß man sich nicht niederlassen mag ? Ich finde nein.
Also, was tun? Du willst die Einkommen der Arbeiter durch Steuern erhöhen, die in die Sozialsysteme fliesen ? Also jedem staatlicherseits Zuschüsse zukommen lassen ? Jeder Euro der durch Staates Hand geht ist am Ende eh nur noch die Hälfte wert. Warum nicht weniger Staat, dadurch weniger Abgaben und mehr Geld für die arbeitende Bevölkerung ?

„Wolfsburg“ (Pseudonym)

[...] Warum nicht weniger Staat, dadurch weniger Abgaben und mehr Geld für die arbeitende Bevölkerung ?

Weil die Beispiele auf der Welt und in der Geschichte zeigen das weniger Staat auch weniger für die Armen/Schwachen bedeutet, wenn der Staat keinen Ausgleich zwischen den "Schwachen" und "Starken" schafft wird der Starke immer stärker und der Schwache immer schwächer, das weniger Staat mehr für Alle bedeutet ist ein, mittlerweile durch den Lauf der Zeit bestätigtes (siehe die letzten 10 Jahre, Stichwort menschliche Gier), neoliberales Ammenmärchen welches immer wieder aus einer interssensgeleiteten Ecke kolportiert wird.

Es kommt eben wie immer auf die Dosis an.
Aber eines ist doch klar, was in Zeiten des Wirtschaftswachstums in den 60-80er Jahren funktioniert hat, weil viele Zahler realtiv wenig Empfängern gegenüberstanden, wirkt sich in wirtschaftlich schlechten Zeiten äusserst negativ aus. Löhne sind staatlicherseits hochbelastet, daß behindert die Binnennachfrage, Unternehmen sehen sich ebenfalls hohen Kosten gegenüber, daß vermindert die internationale Konkurrenzfähigkeit.
Machen wir uns doch nichts vor, Deutschland ist keine Insel. Die einst belächelten Chinesen sind uns mit Riesenschritten auf den Versen, in vielen der neueren EU-Mitgliedsstaaten wird auf hohem Niveau zu wesentlich günstigeren Preisen produziert.
Da gilt es auch mal alte Zöpfe abzuschneiden und sich Gedanken darüber zu machen, ob die deutsche Vollkaskomentalität noch zeitgemäß ist. Man sollte nie vergessen, daß der Staat noch nie ein guter Verwalter der Gelder seiner Bürger war.
Nur mal so zum nachdenken:
http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1321366705036.shtml

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