SOS in Kleidern
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.07.2014
Unternehmerfamilien wie die Betreiber von Deichmann und dm zählen zu den "Guten" oder Gewissenhaften. Deichmann zB engagiert sich sehr für Umwelt (vegetabil gegerbtes Leder), Produktionskette (soziale Projekte vor Ort) und eigene Belegschaft (Altersvorsorge, Haustarif...). Sicher sind die nicht perfekt, aber schon besser als KiK. Aldi Süd bezahlt seine Kräfte besser (Einstiegstarif für "Jungführungskräfte" mit Aufgaben Kassieren, Ware einsortieren und Dienstpläne erstellen lag 2005 bei 3.000 / Monat plus Auto) als Lidl und behandelt seine Zulieferer für Eigenmarken besser als andere Discounter (Verzicht auf Knebelverträge).

Ökokleidung kann extrem schick aussehen (fair gehandelt ebenfalls), aber weder das Naturkaufhaus noch das Fairkaufhaus in Berlin noch Greenpeace bieten größer als 42, mit Glück vielleicht ne knappe 44 an und damit nichts für mich. Aber in Berlin ist second hand gerade extrem "in", die Berlinerin die was auf sich hält trage mindestens ein Teil aus heimischer Designschmiede (zB am 17. Juni und in Prenzlberg, Kreuzberg, Schöneberg, Charlottenburg, im Bikini am Zoo in den Boxen,...) und mindestens ein Gebrauchtes. Bei ersterem kannst Du wenigstens sicher sein, dass es in Berlin von den Start-Ups selbst produziert wurde, bei letztgenanntem kann es zwar aus Kinderarbeit usw. kommen, aber es ist schon im Kreislauf. Die Chemie ist längst rausgewaschen und ausgedunstet, und es wird nicht ein neues Teil produziert, sobald Du das Gebrauchte aus dem Laden trägst.

Aber es wäre keine Lösung, nichts mehr aus Südosteuropa oder Asien zu kaufen, finde ich. Dann hätten die Leute gar keine Einkommensquelle mehr. Es wäre besser, zu signalisieren dass man als Endverbraucher gern nen Euro mehr bezahlt (und mehr wäre gar nicht nötig), damit die Näherinnen fair bezahlt werden - und sicherzustellen, dass das dann auch passiert. Man kann da nur Druck auf die Ketten machen, indem man konsequent hinterfragt und nachfragt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.07.2014
ich denke das problem in erster linie ist das wir kleidung selber entwerten.
es gibt genug leute die etwas kaufen es einmal anziehen, und dann es im schrank versauern lassen.
und die ganzen medien helfen da auch fleißig mit.
überall geht es nur darum was promi x grade trägt und wo ich das kaufen kann.
es gibt ganze fernseh konzepte die sich nur darum drehen neue mode zu kaufen.
und so werden wir immer verlleitet das wir immer neue sachen brauchen.
und solange neue sachen in massen gebraucht werden wären die hersteller ja auch ziemlich dumm das nicht auszunutzen.
denn sein wir doch mal ehrlich wenn wir eine mode firma hätten würden wir auch am liebsten einen hohen umsatz haben.

von daher müssten wir bevor wir an den Herstellung umständen was ändern können erstmal an unserer eigenen einstellung zur kleidung arbeiten.
ein wenig weg von "mode" und ein wenig mehr zur "Nützlichkeit" hin würde schon reichen.
damit meine ich jetzt nicht das wir alle in kartoffelsäcken rumlaufen müssen.
aber mal was tragen was vieleicht vor 3 jahren im trend war wäre jetzt nicht schlimm das heute noch zu tragen.
und wenn wir weniger kaufen und es auch länger tragen müssen die händler umdenken und uns anders locken als nur mit den aktuellen trend.
und dann können auch ideen aufkommen wie "hochwertoge kleidung" oder auch faire herstellung.
und wenn wir nicht jeden monat neue sachen kaufen können wir und die besseren bedingungen auch leisten.
aber mommentan ist es leider so das selbst wenn man es sich finanziell leisten kann faire kleidung zu kaufen man es sich dennoch am ende sozial nicht leisten kann weil man dumm angeschaut wird weil man nicht den aktuelen trend folgt und deshalb dumm angemacht wird.

so sehe jedenfalls ich das ganze
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.07.2014
das heißt wohl jetzt im umkehrschluss. das wir alle wieder zum urgestein werden wie unsere vorahnen ??das wir alle nackt durch die straßen laufen müssen oder wie?? ich stell es mir gerade vor wie das so wäre. kicher. herrlich. ;-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.07.2014
Seit 2006 gibt es das GOTS-Siegel und ich hab es noch nie auf Kleidung gesehen, obwohl soziale Standards wie Zwangs- und Kinderarbeitsverbot sowie Mindestlöhne etc, verpflichtend sind. Mehr zu den Siegeln und ihre Bedeutungen:

http://www1.wdr.de/themen/ratgeber/gruenekleidung126_imageNo-2.html#bigGallery

In meiner Hose befindet sich nicht der Aufdruck:"Made in Bangladesh" oder so. Da steht "Querstoff", K&L Ruppert, Weilheim. Und K&L nähte vor vielen Jahren selbst und verkaufte seine Ware direkt, also ohne Zwischenhändler.

Ich fand kein SOS in meiner Bekleidung, nicht mal einen Liebesbrief. Und so kann ich mir bei der feilgebotenen Bekleidung in den Augsburger Läden nur selten eine Qualitätsprüfung vorstellen. Denn wenn ich mir Nähte mal näher ansehe, die für Billigstherstellung im Akkord sprechen, muss der Prüfer ja ein Blinder sein :-) Die meiste Herrenmode find ich hässlich. Vor allem nervt es mich bei der Anprobe, dass die gleiche Größe sehr stark abweicht. Also find ich heutzutage fast keine Hose mehr, die richtig sitzt und passt...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.06.2014
Schaf in den Gärten, ökologisch füttern und aus der Wolle Strickkleider basteln... Seufz - mehr bleibt wohl nicht
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.06.2014
wie kann man überhaupt sicher sein, was so kauft? Ich habe auch gehört, selbst sündteurer Designerklamotten werden unter diesen Bedingungen hergestellt. Außerdem z.B. das was so in Fernsehverkaufsshows angeboten wird, ist auch unter verheerenden Bedingungen erzeugt worden. Auch Ulla Popken usw.. Wo sollen wir Molligen denn günstig einkaufen - wir zahlen ja schon die XXL Faktor :-(

Dies soll ja bei vielen Sachen der Fall sein. Taschen, Kosmetik, Nahrungsmittel etc..

Wisst Ihr Rat? Ich achte auf sehr viele Verbrauchersiegel etc.. kaum habe ich mich darauf eingestellt, schon gibt es dazu wieder schlechte News :-(

Wie kann ich als Konsumentin korrekt handeln?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.06.2014
Primark stellt klar??? Na! Die sind doch objektiv, oder?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.06.2014
tja...wenn die das sagen, muss es ja stimmen...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.06.2014
Das k ist grad in der Werkstatt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.06.2014
Wuchstaben berwechselt - wahrscheinlich Ökos...??
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.06.2014
Diese Billigarbeiter, das ist ein Thema für sich.

Versace bekommt seine Stoffballen auch nicht
von einem italienischen Webermeister gewaltfrei geklöppelt.

Und ausser dem oben genannten Sportanbieter
würde mich auch mal interessieren,
woran ich anständige Kleidung erkenne,
die auch noch nach was aussieht
und nicht von irgendwelchen Ölos selbst gebatikt wurde.

Dann würde ich da auch mehr drauf achten.

Diese Zettel in England, da glaube ich nicht dran.

Da klebt ein Billigarbeiter, wahrscheinlich ohne richtige Schulbildung
Zettel in Kleidung, z.T. in perfektem Englisch
und die Buchse geht durch die Qualitätskontrolle bis nach GB
ohne daß das einer merkt und die Teile landen alle
in der gleichen Gegend im Universum.
Also daß da jemand die Zettel in der Umkleide reingepappt hat,
steht ja wohl ausser Frage.

Wie gesagt, die Fabrikanten in Asien gehören alle eingesperrt,
aber die Geschichte glaube ich nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.06.2014
Aber man kann nicht nur in Birkenstock und Jogging von trigema rumlaufen - na ja, manche tun es wohl, aber selten aus ökonomischen oder ökologischen Gründen. Leider bedeutet teuer mittlerweile auch nicht mehr, dass die Herstellung in fairen produktionsschienen läuft, aber das ist in vielen Bereichen unseres Lebens so - zB Kaffeeanbau.
Vielleicht hilft jedoch auch hier Qualität beim Einkauf statt Quantität - und das kein Kunde von primäre weiß, wie die Klamotten hergestellt werden, halte ich für ein Gerücht. Allerdings ist das alles unglaublich weit weg und wird daher auch nicht realisiert. Als Beispiel kann man hier die Abholzung der UrWälder nehmen, auf den gerodeten Flächen Werden dann Palmen für Palmöl gebaut werden - dabei werden so viele Tierarten vertrieben und ausgerottet - interessant ist das nicht, so lange man seinen Kidds die Gorillas im Zoo zeigen kann.
Ich fühl mich diesbezüglich auch ziemlich hilflos. Selbst wenn ich mir teure Marken leisten könnte oder wollte, wäre das kein Beitrag. Denn ich weiß von einigen Marken, dass sie auch aus Billiglohnländern kommen und zusätzlich noch in den Lager- und Verteilzentren in Deutschland Leiharbeitnehmer und andere Billiglöhner beschäftigt werden.

Eine Zeit lang habe ich viele Klamotten selbst genäht, aber auch das ist zwischenzeitlich keine Alternative mehr, denn auch die Stoffe, Fäden, Knöpfe usw. kommen aus Asien, Indien, Bangladesch und ich weiß nicht genau woher noch.

Vermutlich gibt es zur Zeit keinen Weg, an Kleidung zu kommen, die ohne Ausbeutung und umweltverträglich produziert ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.06.2014
Ich ehrlich gesagt auch nicht. Aber mittlerweile halte ich das wie mit Fleisch - nicht so oft, dafür etwas gutes. Wie schon gesagt, ich kann die Wege nicht mehr verfolgen, aber ich kann H&M, Primemark und Konsorten meiden. Wie Billigfriseure etc. etc. Das ist mein ganz bescheidener Beitrag zu einem menschenwürdigerem Leben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.06.2014
Es interessiert die Leute einfach nicht.
Inzwischen hat jeder mitbekommen unter welchen Umständen die Hersteller fertigen lassen.
Wen ich das mal anspreche wird abgewiegelt das teurere Klamotten in der selben Fabrik hergestellt werden.
Was ja höchstwahrscheinlich sogar stimmt.

Und politisch korrekte Kleidung kann & will sich nicht jeder leisten.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.06.2014
Und die produzierenden Länder sind auch bekannt dafür, dass die Arbeiter bestens ausgebildet sind und nicht nur perfekt lesen und schreiben können, sondern auch mehrere Fremdsprachen beherrschen. Ich glaube an eine Fälschung. Abgesehen davon werden auch die teuren Markenklamotten in den gleichen Fabriken genäht. Vielleicht ist da das Material besser, die Näherin verdient aber sicher daran keinen Cent mehr...
das ja nich bloß ein problem von primark, billige klamotten gehen überall nur mit billigen löhnen, sonst würd ja kein korrekter profit mehr rausspringen. und wer sich den guten shit nicht leisten kann, darf entweder nackt rumlaufen oder halt das spielchen mitspielen. egal ob jetz primark, c&a, h&m, kik, takko, whatever. und die teuren achten garantiert auch drauf ihre produktionskosten niedrig zu halten. kapitalismus at its best :D
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.06.2014
Ich lebe in Berlin und täglich sehe ich die jungen Leute mit mindestens zwei großen Tüten Primark. Die freuen sich immer wie verrückt, wie viele Klamotten sie für wenig Geld ergattern konnten. Ich schüttel immer nur mit dem Kopf und wunder mich, dass die beim Kaufen nicht nachdenken, wie so ein niedriger Preis zustanden kommen kann. Demnächst macht eine zweite Filiale auf und auch sie wird vermutlich von den Leuten überrannt werden.

Schade... vermutlich müssten die Menschen einfach nur aufgeklärt werden.

Wenn ich lese, dass die Kundin, die den eingenähten Hilferuf gefunden hat, sagt, dass sie nie darüber nachgedacht hätte, wie die Kleider hergestellt werden, denke ich mir nur "Herr, lass Hirn regnen"!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.06.2014
Was erwartet ihr eigentlich wenn ihr billigen Modemüll kauft? Einwandfreie Ware aus ökologischem Anbau und genäht durch Deutsche vollbezahlte Facharbeiter?!