Sollte der Zugang zu Trinkwasser nicht ein ein Grundrecht sein ?
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Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.09.2016
Also ich nehme mir das Recht heraus eine Firma zu kritisieren die mit korrupten Politikern auf Kosten der armen Bevölkerung dreckige Geschäfte macht. Es gibt etische Grundsätze die allgemeingültig sind.

Und nicht alles was legal ist ist auch legitim.
@ Heinrich_D
Was meinst du wohl woher die Fa. Nestlé die Förderlizenzen hat? Die bauen ihre Fabriken ja nicht illegal dort, oder?

Das Problem ist, dass wir Firmen vorhalten wollen keine moralischen Entscheidungen zu treffen und die Menschen, nämlich die Politiker des Landes, welche eigentlich die Moral und den Anstand schützen sollten haben am wenigsten davon übrig. Bevor man über die Firma Nestlé schimpft sind in der Kette eine Menge andere Leute über die man sich den Kopf zerbrechen sollte...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.09.2016
@Traveler, San Pellegrino ist eine Marke der FA. Nestlé. Das Wasser wird aus verschiedensten Quellen zusammen gemischt. Die Fa. Nestlé kauft international Wasser zusammen in allen möglichen Ländern und verkauft dieses Wasser wiederum teuer unter verschiedenen Markennamen. Ob da jetzt die Sahelzone dabei ist kann ich nicht sagen aber es sind durchaus auch Dürregebiete dabei. Die gute Fa. Nestlé geht dabei auch gerne mal über Leichen um ihre Interessen zu waren. Dabei wird übrigens keinerlei Rücksicht darauf genommen ob ansässige Bauern noch Wasser haben um ihre Felder zu bewässern. Die Handlungsweisen dieser Fa. sind allgemein bekannt und berüchtigt.

Nein, ich habe nichts geraucht, da ich seit über 10 Jahren Nichtraucher bin.
Wenn Teile der Bevölkerung keinen Zugang zu Trinkwasser haben liegt das am allgemein niedrigen Lebensstandard da. Teilweise gibt es natürlich Interessenkonflikte hauptsächlich mit der Landwirtschaft oder der Industrie. Da wird auch mit Abstand das meiste Wasser verbraucht, das man teils als Trinkwasser aufbereiten könnte - Milliarden Liter! Irgendwelche Wassercontainer oder Wassertransporter privater Konzerne haben damit wenig zu tun. Eher Misswirtschaft, schlechte öffentliche Versorgung und klar auch lokale und internationale Unternehmen, die nur auf ihren Profit aus sind.
@ Heinrich_D
Das ist kein Problem des Kapitalismus, denn hier gibt es eine Trinkwasserverordnung.
Da wird auch gehörig etwas durcheinander gewürfelt, weil es in diesen Ländern zum Großteil überhaupt keine funktionierenden Leitungsnetze gibt. Also ist die Argumentation wohl etwas wackelig. Wenn ich dann als Staat quasi noch für ein Monopol sorge, dann braucht man sich nicht wundern. Das ist aber eher das Problem, des Raubtier "Lobbyismus", weil sich da Politker schmieren lassen bzw. einfach für die eigene Tasche und gegen das Volk entscheiden.
Das eine Firma vornehmlich wirtschaftliche Interessen vertritt liegt in der Natur der Sache. Wenn aber Politiker ihr Land verkaufen, dann ist das kein Problem des Kapitalismus sondern nochmal der Regierung. Hier sollte man Politik und Wirtschaft auseinander halten können...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.09.2016
Cop, es geht hier nicht darum kostenlosen Zugang zu Wasser zu fordern, sondern BEZAHLBAREN. In den meisten europäischen Ländern, kann man für ein paar Cent Wasser in trinkbarer Qualität aus der Leitung Zapfen. Außer in den Ländern in denen die Wasserversorgung kürzlich zum allgemeinen Wohl privatisiert wurde (siehe Portugal). Dank TTIP und CETA (beide zwar totgesagt, aber Totgesagte Leben ja bekanntlich meist länger) könnten wir alle noch in den Genuss dieser Segnungen kommen, da internationale Konzerne die Zwangsprivatisierungen per Schiedsgericht durchsetzen könnten. Dann könnte es uns allen so gehen, dass wir die Wassertransporter der großen Konzerne beobachten können, während wir das Wasser aus unseren immer maroder werdenden Leitungen abkochen müssen, das wir dann aber wenigstens teuer bezahlen müssen.

Zwei verschiedene Teilaspekte des vom kuscheligen Raubtier angesprochenen Themenbereichs.
@ Heinrich_D
Dir ist hoffentlich klar, dass auch wir Westeuropäer keinen "wirklichen" Zugang zu kostenlosem Wasser haben? Brunnen sind auch in Deutschland meldepflichtig. Trinkwasser kommt bei uns aus der Leitung und eben nicht aus der Erde, aber auch wir müssen dafür bezahlen. Das Flaschenwasser noch einmal wesentlich teurer ist als Leitungswasser ist auch bei uns so. Hier hat das Leitungswasser nur den Stand, dass wir es als Trinkwasser nutzen können im Regelfall.

Wenn man den Menschen dort die Wassergrundlage in Form von Brunnen entzieht, dann müsste man denen eben auch einen Ersatz liefern. Hier ist "Flaschenwasser" eben das Teuerste, was es gibt. :(
Hier wären aber die von dir genannten "lokalen" Politiker gefragt, die einfach ihre Bevölkerung verraten haben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.09.2016
Das Problem bei Trinkwasser sind überwiegend die großen Konzerne, die überall auf der Welt fröhlich von lokalen, praktischerweise überaus korrupten Lokalpolitikern Wasserrechte kaufen. Das Wasser wird dann industriell abgepumpt und containerweise abtransportiert. Wer in der Nähe solcher Entnahmestellen noch einen privaten Brunnen betreibt, wird entweder eingeschüchtert oder sitzt sowieso auf dem Trockenen, da der Grundwasserspiegel sinkt. Die Arme Landbevölkerung soll dann einfach das teure Wasser der Konzerne kaufen, wenn sie kein Wasser mehr aus der Leitung bekommt.
Was hat das alles mit uns zu tun?
Wenn wir ahnungslos bei unserem Lieblingsitaliener ein Glas San Pellegrino zu unserer Pizza trinken, unterstützen wir diese Großkonzerne, da wir wahrscheinlich gerade Wasser aus der Sahelzone zu uns nehmen und kein gesundes Tröpfchen aus den italienischen Alpen ...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.09.2016
Wasser ist wie Sonne und Luft eigentlich ein Recht, dass alle haben sollten. Menschen zu verbieten Regenwasser in Tonnen zu sammeln ist schlichtweg menschenverachtend. Dass aufgearbeitet, gereinigtes Wasser kostet, erklärt sich von selbst, jemand reinigt es und sollte es auch dementsprechend bezahlt bekommen. Aber die Wasserrechte sollten bei den Städten, Kommunen, Ländern bleiben und nicht bei Nestle und Co.
@ Kuscheltiger62
Dieses Grundrecht müsste aber dann jeder Staat auf seinem Boden umsetzen und auch die Kosten für die Erzeugung dieses Trinkwassers tragen. Da dies nicht möglich ist gerade in den Staaten, wo es an diesem Trinkwasser mangelt gibt es dafür auch keine Lösung.
Es ist weder zielführend hier als Westeuropäer den Wasser-Sheriff zu spielen noch in die Souveränität anderer Staaten einzugreifen. Wenn du mit diesen Ländern mal über ihre Prioritäten reden willst, dann schreib denen doch einen Brief?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.09.2016
@hanna
gemeineigentum an boden gab es schon u funktionierte auch. ein wandel kam durch die feudalherrschaft.
waere in der tat aber eine logische fortsetzung u konsequenz
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.09.2016
@Thymian
Na dass es ein Grundrecht aus Trinkwasser gibt !
Irgendwie logisch oder?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.09.2016
Inhaltlich: ja, praktisch wahrscheinlich sehr schwierig, weil Nahrung und Nahrungsproduktion ja so etwas ähnliches ist wie Trinkwasser und würde man da eine Präzidenzregelung schaffen, müßte man wahrscheinlich bald "Ackerland muß allen gemeinsam gehören" diskutieren, was praktisch in der Bewirtschaftung nicht funktioniert. Aber ich vermute die Diskussion wäre in deinem Sinne. ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.09.2016
Natürlich ist Wasser ein elementares Grundrecht; dieses Grundrecht wird aber schon seit langer Zeit durch Großkonzerne wie Nestle und deren Lobbyisten und Politiker regelmäßig unterlaufen und ausgehöhlt. Kein Wunder, dass jetzt auch das Großkapital seine Chancen wittert.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.09.2016
Aufgrund der Tatsache, dass täglich 10800 Kinder sterben weil sie entweder kein oder verunreinigtes Wasser bekommen -
und 1,2 Millionen Menschen auf der Flucht sind weil sie keinen Zugang zu sauberen Wasser haben,
während der Handel mit Wasser dagegen an der Börse floriert,
sollte es doch wohl möglich sein, für ein weltweites Grundrecht auf Trinkwasser zu sorgen.

Allerdings stellen sich gewisse Herren dagegen weil Profite ihnen wichtiger sind.

" (...)Sauberes Wasser ist existenziell für menschliches Leben. Um welche "Entwicklungsziele" es bei der Konferenz wirklich geht, sagt offen Güntner M., "Nachhaltigkeitsexperte" eines Investmentfonds: "Da der Rohstoff Wasser eine nachweislich hohe Bedeutung hat und es als sehr sicher gilt, dass diese Bedeutung von Jahr zu Jahr wächst, stellen Wasserinvestments für Anleger eine interessante Alternative dar." Offenbar ein Experte für nachhaltige Profite, aber nicht für nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser!(...)https://www.rf-news.de/2016/kw35/weltwasserwoche-in-stockholm-wohlklingende-worte-2013-und-nackte-wirklichkeit