Solidarische Demografie-Rücklage
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Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.02.2012
Ich finde es nicht fair, diejenigen, die Kinder haben wie Schmarotzer hinzustellen. Warum läßt man sich durch die Politiker zu solch einer Hetzkampagne hinreißen? Es macht doch auch einen Unterschied, ob ich nur für mich selber sorgen muss oder Kinder habe, die selbst noch kein Geld verdienen. Wenn es so toll ist, warum hat Deutschland denn so wenig Kinder und damit auch bald zuwenig Steuer-und Kasseneinzahler?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.02.2012
Sinnlichkleit:Du sprichst mir voll aus dem Herzen.

Ich hatte vor Jahren einen Bekannten mit Frau und 3 Kindern, der immer jammerte, daß er aufgrund der Kinder es sich noch nicht einmal leisten könnte, ein Bier trinken zu gehen. Irgendwann rechnete ich ihm vor, wieviel Geld er monatlich aufgrund seiner Kinder mehr bekommt, als ein Single ohne Kinder. Ich fragte ihn, ob er so viel Geld für die Kinder benötigt. Er war völlig entsetzt und meinte: "Nein niemals!" Zumindest bei mir hat er niemals wieder gejammert.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.02.2012
die haben echt nicht mehr alle Tassen im Schrank! Wenn man Kinder hat, bekommt man eh diverse Zuschüsse vorn und hinten reingeschoben und wer finanziert das?? Die Deppen, die Vollzeit arbeiten...
Sorry, aber das geht gar nicht!
Ich muss auch jeden schei.. selber bezahlen!
Klar dass jetzt alle wieder rumtönen, dass die Kinder wieder meine Rente finanzieren.. dass ich nicht lache, welche Rente denn?? In 30 Jahren ist es dann soweit da kann sich dann keiner mehr erinnern, dass ich damals den depperten Kinderzuschlag bezahlt hab!
Hauptsache die Krankenkassen haben Milliarden-Überschüsse...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.02.2012
Was ist an dieser Idee jetzt so grundlegend anders als an den 0,25% die ich mehr Pflegeversicherung zahle?

Okay, solidarische Demografie-Rücklage klingt viel toller als Erhöhung des Beitragszuschlages für Kinderlose.
ich denke, das Hauptproblem liegt doch an dem Aufbau unseres Sozialsystems, es ist zu einer Zeit entstanden wo ein Herr Adenauer noch feststellte, Kinder bekommen die Leute von alleine...
also wurde dieses Modell Alterspyramide mit breiter junger Basis und wenigen Alten entwickelt..leider hat sich die Bevölkerungsentwicklung völlig verändert, deshalb sind kreative Lösungen gefragt und nicht das Ausspielen von verschiedenen Bevölkerungsgruppen gegeneinander...da wird nur herumgebastelt aber keine grundlegende Reform angegangen...
solche populistischen Vorschläge sind einfach nur "armselig"
So aus der Welt finde ich den Post von Sehr_kurvenreich gar nicht. Mal rein auf Kosten bezogen, um etwas anderes geht es ja hier nicht.

Schließlich kosten Kinder auch erst einmal. Kinder- und Elterngeld, Kindergarten/Schule/Studium, Gesundheit etc. Und ggf. ALGII und andere Sozialleistungen, wenn die Mutter deswegen nicht arbeiten kann.... Das ist nicht wenig, daran zahle ich als kinderloser Single mit. Längst nicht jedes Kind findet später auch einen Job, daß es Steuern etc. zahlen könnte zur Versorgung der Anderen, viele kassieren dann weiter vom Staat, freiwillig oder unfreiwillig. Und kein Kind beinhaltet die Garantie, sich später um die Eltern zu kümmern und Pflegekosten zu minimieren.

Ich würde nie auf den Gedanken kommen, mich darüber zu beklagen, das ist eben so in einem Sozialstaat, und das ist gut. Aber es IST nun einmal so. Dann sollen die mir mit solchen Ideen bitte wegbleiben.

Wenn wirklich alle Kinderlosen auf einmal Kinder hätten und ihre Ansprüche geltend machen, dann wäre der Staat wirklich in Not.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.02.2012
...und natürlich jeder Übergewichtige;))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.02.2012
Ehe man sich darüber beschwert, dass Kinder in der gesetzl. KK nur kosten erzeugen und von der Gemeinschaft getragen werden, sollte lieber jeder Raucher einen Risikozuschlag von 50% zahlen... ;-)
@Sehr kurvenreich: Ich hoffe, du hast diesen Post ironisch gemeint. Erstens wird die Familie schon im GG als schützenswert erachtet (was ja auch wichtig ist, ohne nächste Generation eben keine Menschen mehr), außerdem leben wir in einem (aktivierenden) Sozialstaat, und vergleiche mal die Kosten eines privat krankenversicherten Familienvaters mit 2 Kindern mit denen eines entsprechend verdienenden gesetzlich Versicherten, sowie die entsprechenden Leistungen...dann verstehst du vielleicht, dass der gesetzlich Versicherte mit Familienversicherung nicht unbedingt besser dasteht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.02.2012
Familien mit Kindern werden doch sowieso schon bevorzugt behandelt. Auch wenn nur einer der Familie verdient und in die gesetzliche Krankenversicherung einbezahlt wird die gesamte Familie auf Kosten der Gemeinschaft kostenlos mitbehandelt. Außerdem verursachen Kinder doch sehr viele Kosten im Gesundheitswesen, von der sehr aufwändigen Frühchenpflege, über Kinderkrankheiten, Unfälle etc.....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.02.2012
... man sollte junge Familien fördern und nicht die bestrafen, die sich dagegen entscheiden.

Wenn ich die Begründung lese "soll den Kostenanstieg in der Kranken- und Pflegeversicherung stoppen" dann würde ich erstmal vorschlagen, dass die Krankenkassen die 16 Milliarden Überschuss, die sie durch Erhöhung der Beitrage erwirtschaftet haben, wieder an die Beitragszahler zuürkerstatten - so wie es versprochen wurde... das ist momentan nämlich die wesentlich größere Schweinerei.

Gesetzl. KK können, sollten sie mit ihrem Geld nicht auskommen, eine Nachzahlung fordern. Erzielen sie jedoch einen Überschuss, so wird dieser einbehalten. Klingt nach modernem Betrug.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.02.2012
Irgendwie verstehe ich die CDU nicht mehr.

- Keine Atomkraft mehr.
- Sozialdemokratisches Gedankengut.
- Ausrichtung pro Famile und Beruf.

Wenn die so weiter machen, muss man die noch wählen. ;o)
...ich habe das heute morgen schon im Radio gehört, mich kurz aufgeregt und dann aber wieder beruhigt, weil das (meiner Meinung nach) sowieso nicht durchzudrücken ist.
Wie auch? Und wie soll man die, die keine Kinder bekommen wollen, von denen unterscheiden die aus irgendwelchen Gründen nicht können? Ein Attest verlangen? Und was ist wenn von einem Paar nur einer nicht "kann" muss dann der andere trotzdem zahlen, weil er/sie könnte ja trotzdem Kinder haben, nur eben nicht mit dem Partner!..und was ist mit denjenigen die einen guten Job haben, und sowieso schon gutes Geld in die Sozialkassen bringen, und deswegen bewußt auf Kinder verzichtet haben oder mit denjenigen die zwar keine leiblichen Kinder haben, aber sich um die Kinder des Partners kümmern?
Ich mag da jetzt keine neutrale Sicht haben, aber ich finde mich (rein subjektiv) als kinderloser Mensch sowieso schon finanziell ziemlich geschröpft was Steuern usw. angeht, und es ist ja auch nicht so, dass ein Leben als Single denn nicht weit mehr als doppelt so teuer wäre, wie als Paar, das ja die klassische Vorstufe (nach Sicht der Parteien mit "C" im Namen zumindest) zur Familie ist! Also ich sage ganz klar nein, nicht noch mehr Nachteile für Kinderlose!
Ich halte diese Absicht für unbegründet. Kinderlose Personen mit Vollzeitjob sorgen doch mit ihren hohen Krankenkassen-Beiträgen für die Aufrechterhaltung der Infrastruktur, die dann wiederum von allen genutzt wird. Ich fände einen Beitrag i.H. von 0,5 % jedweden Gesamteinkommens (nicht zu versteuerndes Einkommen), abgesehen von nichtselbständiger Tätigkeit, sinnvoll. Dann würden auch diejenigen beteiligt, die sich privat abgesichert haben.

Alles andere ist wirklich Abzocke bei denen, die sich nicht wehren können, weil die Beiträge direkt vom Brutto abgezogen werden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.02.2012
Egal wo man hinschaut, die Bürokratie ist künstlich aufgebauscht, kompliziert, umständlich, langwierig und damit teuer....in meinen Augen Sparansatz Nummer 1. Dann kann man immer noch schauen, wo die Sparzange abzwacken kann.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.02.2012
Ich erinnere mich, dass es diese Diskussion schon einmal vor einigen Jahren gab.

Aus meiner Sicht ist es ein zweischneidiges Schwert. In einem anderen Thread ging es um "Frauen als Verlierer". Viele alleinerziehende Frauen beziehen Sozialleistungen weil sie aufgrund ihrer Kinder nicht arbeiten Können/dürfen (weil es natürlich schwerer ist nen Job zu finden) oder sie arbeiten Teilzeit. Sie müssen und sollen auch vom Staat unterstützt werden. Sie zahlen dadurch natürlich weniger oder gar nicht in die Sozialkassen. Dementsprechend wird ihre Rente später nicht ausreichen und sie werden und sollen auch dann Sozialleitungen bekommen. Ob die Kinder später ihrem ANteil an der Gesellschaft tragen werden ist noch nicht vorherzusagen.

Ich bin Single ohne Kinder. Ich arbeite seit 23 Jahren Vollzeit und zahle in voller Höhe meine Sozialabgaben. Ein Kind habe ich nicht, weil ich den dazugehörigen Partner - mit dem ich ein Kind hätte großziehen wollen, nicht getroffen habe. Und ein Kind in die Welt zu setzen, nur um ein Kind zu haben, kam für mich nie in Frage.

Ich möchte jetzt beides nicht gegeneinander aufwiegen! Die alleinerziehende Mutter leistet ihren Anteil durch die Erziehung ihrer Kinder. Ich leiste meinen ANteil durch die Zahlung der Sozialleistungen und Steuern.

Und zur Frage der Pflege der pflegebedürftigen Eltern: Meine Mutter und ich haben ganz klar darüber gesprochen falls der Fall eintreten sollte. Sollte ich ihre Pflege übernehmen, müsste ich ggf. meinen Job aufgeben oder in Teilzeit arbeiten je nachdem wie intensiv die Pflege benötigt wird. Ich müsste dann von Sozialleistungen leben, was wiederum zur Folge hätte, das meine eigenen Rentenzahlungen dementsprechend niedriger wären. Hinzu kommt, das es Menschen gibt, die bestimmte Dinge einfach nicht können - ich gehöre dazu (ich konnte nichtmal meinen Nichten als Kleinkindern den Hintern abwischen ohne das ich über dem Klo gehangen habe - das ist nunmal so)

Letztendlich würde ich persönlich es als sehr ungerecht betrachten, wenn ich zur Kasse gebeten werde, nur weil ich keine Kinder in die Welt gesetzt habe! Ich leiste meinen Anteil am funktionieren der Gesellschaft! Und meiner Meinung nach müsste an anderen Stellen hingesehen werden, an denen Steuergelder, Versichertengelder der Krankenkassen etc verschwendet werden! Und wenn diese Mängel beseitigt wurden, dann könnten unsere Politiker nochmal nachfragen!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.02.2012
Geil die CDU/CSU hat wieder ne Idee für eine Wurf- und Zeugungsprämie.

Mal im ernst:

Ich zahl schon als Single ohne Kind mehr zu der Pflegeversicherung. Die konservativen Hansel sollen mir bitte nicht ihre Vorstellung des Lebens aufhalsen und mich schon gar nicht dafür bestrafen das ich einfach nicht die richtige für ein Kind gefunden habe.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.02.2012
... stimmt, das habe ich heute ebenfalls mit großer Verwunderung in der Zeitung gelesen.

Eigentlich greift der Staat damit doch massiv in die Familienplanung des Einzelnen ein, oder?
Personen, die keine oder nur 1 Kind haben, werden ja de facto bestraft ... und solche, die aus irgendwelchen medizinischen Gründen keine bekommen können und vielleicht gerne hätten, sogar doppelt.
Und seien wir mal ehrlich, pflegen denn heutzutage die Kinder immer ihre Eltern? ... Nein, denn das geht oftmals gar nicht aufgund z. B. zu großer Entfernung. Das würde aber als logische Konsequenz bedeuten, dass diese Kinder nachträglich zur Kasse gebeten werden müssten, oder?


Ich meine die einzige plausible Berechtigung für diese Sonderabgabe liegt da vor, wenn die Eltern ins Pflegeheim müssen und die Pflegekosten das Vermögen der Eltern derart übersteigen, dass der Staat zur Finanzierung mit einspringen muss.
Nach heutiger Sachlage werden in solchen Fällen die Kinder an den Pflegekosten in Abhängigkeit ihres Einkommens und Vermögens vom Staat zur Kasse gebeten. Und genau das funktioniert bei kinderlosen Senioren eben nicht ....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.02.2012
Gestern Abend habe ich in den Nachrichten mitbekommen das die "Junge Gruppe" der CDU/CSU eine Vorschlag für eine sogenannte Demografie-Rücklage gemacht hat.
Diese Rücklage soll den Kostenanstieg in der Kranken- und Pflegeversicherung stoppen und jene treffen die über 25 sind und keine bzw. nur ein Kind haben. Sie wird gestaffelt berechnet, momentan sind ein Prozent vom Einkommen als Vorschlag gegeben.
Wer kein Kind hat zahlt die volle Abgabe, wer ein Kind hat zahlt die Hälfte. Ab zwei Kindern muss diese Abgabe nicht mehr geleistet werden.
Zur Begründung sagte die "Junge Gruppe":

„Insbesondere in der Kranken- und Pflegeversicherung profitieren Menschen mit keinem oder einem Kind derzeit erheblich davon, dass andere ihrer Generation zwei oder mehr Kinder bekommen haben, weil sie im Alter dieselbe solidarische Leistung mit deutlich geringerem Einsatz bekommen.“
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13864258/Junge-Abgeordnete-wollen-Kinderlose-zur-Kasse-bitten.html

Angela Merkel soll mit Wohlwollen gegenüber dieser Idee reagiert haben.

Da hier kinderlose sowie Eltern anwesend sind frage ich beide Seiten:
Wie seht ihr das? Gute Idee? Oder macht es den Anschein als ob der Staat den Menschen das Geld aus der Tasche ziehen will? Gibt es vielleicht auch andere, bessere Möglichkeiten um den Kostenanstieg zu mindern?

Und wie immer: Freundlich bleiben, sachlich argumentieren.