Sie reden und reden und reden und reden....

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 118 Antworten

Also ich finde das ziemlich verwirrend...einerseits ging es angeblich nur um den Campingkocher, andererseits wurden zwei Personen festgenommen und werden noch verhört...andere sind noch flüchtig, nach ihnen wird gefahndet...zu den angeblich gesichteten Polizeiuniformen werden keine Angaben gemacht...

Ja was nun bitte??? Wenn ich nur mit dem Campingkocher hantiert habe, brauche ich dafür nicht mehrere Gasflaschen in einem Hotelzimmer und muss schon gleich gar nicht flüchten...werde deshalb weder festgenommen, noch wird nach mir gefahndet...

Werde das mit Spannung beobachten...

Heute haben sie endgültig dem Syrien-Einsatz der Bundeswehr-Tornados zugestimmt. Obwohl nur ein Teil der Tornados einsatzfähig ist und sich alle einig sind, dass dieser Einsatz brandgefährlich ist.

Der Ministeriumssprecher Tophoven gibt zu, dass der Einsatz schnell und gewissermaßen planlos ist und meint: "Ob sich die Terrorgefahr jetzt erhöht, müssen wir erst abwarten", wiegelt Tophoven ab. Freie Gesellschaften müssten damit aber leben.

Hoffentlich geht das gut!!!

„Baesweiler“ (Pseudonym)

Hallo zusammen,
ich bin über den Bundeswehreinsatz in Syrien auch sehr hin- und her gerissen. Die Gegenargumente der Grünen und der Linken fand ich plausibel, auf der anderen Seite frage ich mich, wie der Terror in Syrien sonst beendet werden soll, wenn nicht mit Waffen? Für gute Worte sind die doch nicht erreichbar. Und der Krieg muss dort beendet werden, auch damit dieser Flüchtlingsstrom ein Ende nimmt, ist doch furchtbar für die Menschen. Was denkt ihr über den Einsatz der Bundeswehr in Syrien? LG Cosima

Ich glaube nicht, dass der Flüchtlingsstrom davon ein Ende nimmt. Ganz im Gegenteil, wenn jetzt dort von allen Seiten und an allen Fronten gekämpft wird, wird jeder, der laufen kann von dort verschwinden. Wo sie alle hinlaufen müssen wir nicht fragen.

Nein, für Worte sind sie sicherlich nicht erreichbar. Mit wem sollte man auch verhandeln? Mit vermumten Gestalten sicher nicht.

Wo, wie oder was der richtige Weg ist, weiß ich auch nicht. Bin aber dagegen, unsere unschuldigen jungen Soldatinnen und Soldaten in Gefahr zu bringen.

„Riesa“ (Pseudonym)

Muahahaha^^
"unsere unschuldigen jungen Soldatinnen und Soldaten in Gefahr zu bringen."

Hallo?
Die, unter anderem einer meiner Neffen als Offizier der Luftwaffe, wissen das Ihr Job gefährlich sein kann und sie ggF. töten müssen.
Die Unschuldsengel sind beruflich mit dem Schutz von nicht weniger als unserem Land und der Freiheit im allgemeinem unter einsatz Ihres Lebens bereit.
Sie sind nicht Schuld am Terror, aber sollten per se bereit sein in zu bekämpfen.

„Baesweiler“ (Pseudonym)

Ich bin immer gegen einen Waffeneinsatz, aber ich frage mich, was die Alternative sein könnte. Mir fällt nichts ein und das ist sehr erschreckend.

Geht mir auch so @Cosima, mir fällt auch keine Alternative ein....und ich habe den Eindruck, dass unsere Regierung auch keine Idee und keinen Plan hat...das ist schlimm...

@Paul - chilled - Neumann...du glaubst aber nicht wirklich, dass es Sinn macht, im Kampf gegen den IS zu sterben???

„Baesweiler“ (Pseudonym)

Ja Seaangel, das ist schlimm. Bisher hatte ich überhaupt keine Angst vor Terroranschlägen und habe mich in meiner Stadt sicher gefühlt. Aber jetzt empfinde ich schon eine gewisse Bedrohung, weil wir durch den Einsatz der Bundeswehr vielleicht auch auf die Liste von Terrorzielen kommen. Es ist schlimm, wenn man diesem Gefühl der potentiellen Gefahr hilflos ausgeliefert ist. Wie schlimm muss das erst für die Menschen in Syrien sein, wo es eine tatsächliche Gefahr ist. Eine heillose Welt und in drei Wochen singen wir "Frieden auf Erden".

Mit dem maroden material überhaupt in den -krieg- zu gehen, ist schon fast grobe fahrlässigkeit,
davon abgesehen wird man damit außer zerstörung und leid an der zivilen bevölkerung, nicht viel ausrichten.
russland und die türkei haben gezeigt, wie schnell es passieren kann, das untereinander stress aufkommt. genau das will der sogenannte IS bewirken, das sich die grossmächte selbst in die flicken bekommen, durch -irrrtümliche- abschüsse.

Ein irrsinn, was da kopflos angezettelt wird. der nahe osten war schon immer ein brandherd, jeder weiss es, trotzdem stösst man dort unten solangsam den 3. weltkrieg an.

warum jetzt auch wir noch benzin auf die glut schütten, ich verstehe das nicht mehr. 3/4 Millionen Flüchtlinge aufnehmen, und genau in den moment mit waffengewalt da unten mit einsteigen.

so kopflos muss man ersmal sein :-/

„Baesweiler“ (Pseudonym)

Ja, das sehe ich auch so. Allerdings sind die Politiker, die solche Entscheidungen treffen, demokratisch vom deutschen Volk gewählt worden, Frau Merkel hatte 50% der Stimmen erhalten, also worüber sich beklagen...

Naja das mit der Demokratie über so einen langen Zeitraum und den Wahlprogrammen kennen wir ja. Wenn man eine Partei wählt, die sich eine Woche nach der Wahl aber nicht mehr an ihre Versprechen hält, dann hat das mit Demokratie nicht viel zu tun.
Das solche großen Parteien immer wieder gewählt werden liegt an der fehlenden Alternative.
Die einzigen, die sich durchbeißen sind die radikalen, rechts wie links und der Rest in der Mitte hat einfach keine groß genügende Lobby um auf Bundesebene Politik zu machen.
Es gibt schon vereinzelte Bürgermeister oder Landräte, die nicht mehr den großen Parteien angehören und sehr vernünftig sind. Bleibt abzuwarten und zu hoffen, dass von dieser Basis auch mal was nach oben durchsickert und nicht alle mit in die gleiche Spur geraten, wenn es die Karriereleiter weiter hinauf geht. Im Zeitalter der manipulierenden Presse ist das jedoch schwierig. Ich sage hier absichtlich nicht Lügenpresse, weil ich das für falsch halte, aber man kann auch mit wahren Aussagen und einem bestimmten Fokus darauf die Massen manipulieren...

„Baesweiler“ (Pseudonym)

Ja, Y-Shadow (was ist das für ein Name, wie bist du darauf gekommen?) mit der Manipulation durch die Presse hast du vollkommen recht. Man muss sich schon ein bißchen Mühe geben, um sich eine eigene Meinung zu bilden und den Machern nicht auf den Leim zu gehen. Wahrscheinlich merkt man gar nicht, wenn man manipuliert wird. Trotzdem, wir haben schon die Wahlfreiheit und auch eine gewisse Auswahl an Parteien. Abstriche muss man immer machen, aber Alternativen gibt es schon.

mein problem seit einiger zeit, ich habe den eindruck, das unsere regierung wie gelähmt umher werkelt. ich vermisse die linie, das entschlossene, vorallem auch das weitsinnige handeln.
es wird im wahrsten sinne des wortes, nurnoch reagiert. ausruhend auf die lorbeeren der vergangenen jahre.
mehr nicht.
das flüchtlingsproblem immer noch nicht wirklich im griff, es frieren noch tausende draußen vor den ämtern, auf rasen und in kalten zelten.
in den grossen talkshows, reden reden reden reden.......
dafür schicken sie soldaten, flieger, und anderes kriegsmaterial ruckzuck in den nahen osten.

wenn man sich erinnert, die -verteidigungsministerin- wollte glaube ich auch kindergärten in den kasernen platzieren.......sozusagen familienfreundliche soldatenfamilie.

auch die maroden waffensysteme, die mehr defekt sind, als sie einsatzfähig wären. milliarden werden für statistiken, und studien ausgegeben.

aber, nunja, wir sind ja solidarisch zu allen. hoffe die anderen erinnern sich daran, wenn die wahl kommt, wo die erste knalltüte runter fällt.

„Emden“ (Pseudonym)

@Y_ShadowCop2002

Die Theorie, dass die Mitte in Deutschland keine große Lobby hat, halte ich für ziemlich gewagt.

Die meisten Entscheidungsträger der Republik, von Politik, über Presse, Wirtschaft, bis hin zu Gewerkschaften und Sozialverbänden, kommen aus der bürgerlichen Mitte, was meiner Meinung nach ein großes Problem darstellt, weil damit ein nicht unerheblicher Teil der Gesellschaft - namentlich die Unterschicht - von den Entscheidungsfindungen der Gesellschaft abgekoppelt wurde.

Man muss wohl leider fast schon froh sein, dass sich diese Menschen weitgehend nicht (mehr) für Politik interessieren und einen erheblichen Teil der Nichtwähler darstellen und somit nur im geringen Maße am Erstarken radikaler Gruppierungen beteiligt sind. Sollte sich dies ändern, dürfte sich die Parteienlandschaft in Deutschland stark verändern.

Sieht man davon ab, dass die radikale Linke derzeit nur eine geringe Rolle spielt (ich sehe abgesehen von ritualisierter Gewalt zum 1.Mai da gerade wenig, das mit NSU, Brandanschläge und Gewalttaten gleichzusetzen ist), muss man feststellen, dass die radikalen Kräfte zumeist weitgehend aus der bürgerlichen Mitte kommen. Das ist spätestens seit dem "Tod" der klassischen linken Arbeiterbewegung so. Sowohl die Köpfe der 68er-Bewegung als auch die meisten RAF-Terroristen waren Kinder aus bürgerlichem Hause, die mal ein bisschen Revolution spielen wollten, bevor sie selbst bürgerlich wurden.
Das gilt auch für die neue rechte Bewegung, mit dem Unterschied, dass deren Köpfe aus dem Bürgertum kommen, über gute Berufe finanziell unabhängig sind und zudem über Netzwerke verfügen, die weit in bürgerliche Mitte hineinreichen. Sicherlich ein Grund für den rasanten und gefährlichen Erfolg dieser Bewegung.
Mal eine kleine Liste der bisherigen Protagonisten und Steigbügelhalter: Sarrazin (SPD), Broder (Journalist), Stürzenberger (ehm. Pressesprecher der CSU), Petry (Chemikerin und Unternehmerin), Pirinçci (erfolgreicher Buchautor), Oertel (wollte gern zum Bürgertum gehören und tat so, als wäre sie Wirtschaftsberaterin), Henkel (neoliberaler Präsident des BDI), Däbritz (ehemals FDP), Tallacker (ehem. CDU), Meuthen (Wirtschaftswissenschaftler), Gauland (ehm. CDU), Jebsen (ehm. Moderator und Aluhutträger), Fest (ehm. Journalist bei der BILD) usw. usf.
Der bürgerliche Ursprung der Bewegung drückt sich entsprechend in einer libertären Grundhaltung aus. Ein Grund, warum das stillschweigende Bündnis mit der traditionellen Rechten (NPD & Co.) ziemlich wacklig ist und in der Vergangenheit auch zu Flügelkämpfen führte.

Es dürfte kein Zufall sein, dass das Erstarken der neuen Rechten, samt Zukunftsangst und Fremdenfeindlichkeit, mit der ursprünglich politisch und wirtschaftlich gewollten Entsolidarisierung der Gesellschaft (Hartz IV & Co.) einhergeht.
Diese wurde weitgehend von der Mitte getragen, gewollt und in weiten Teilen auch von der ganz normalen Bevölkerung befürwortet. Was jedoch die Wenigsten vorausgesehen haben war der Umstand, dass sich der daraus resultierende Niedriglohnsektor und eine höhere Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt (weniger sichere Jobs) auch auf die Mittelschicht ausdehnen würde.

Anstatt daraus sinnvolle Rückschlüsse zu ziehen, haben sich Verteilungskampf und Besitzstandswahrung verschärft. In diesem Klima der quasi selbst verschuldeten Angst um den eigenen sozialen Status ist die neue Rechte rund um AfD und Pegida entstanden.
Die libertäre Revolution frisst quasi ihre eigenen Kinder - wäre es nicht so traurig und gefährlich, müsste man ob der Absurdität eigentlich lachen. Denn das war irgendwie absehbar - der Terror, mit dem in der Form nicht gerechnet wurde, begünstigt, bzw. verschärft diese Situation noch.
Ähnliches kann man auch in anderen Ländern beobachten. Parallelen bei Entwicklung, bis hin zur Rhetorik finden sich bei den amerikanischen Rednecks und der Teaparty (die gern Leuten wie Trump zujubeln), in Holland, wo der Ursprung der europäischen "Islamkritiker" liegt, in Dänemark und auch in Frankreich, wo die beiden Terroranschläge die politische Situation nun zugunsten der Front National zum Kippen bringen. Die hat übrigens durch das Entmachten von Vater Le Pen (glühender Antisemit) durch seine Tochter (pro israelische Hardliner, weil potentielle Verbündete in ihrem Kampf gegen den Islam) versucht, einen Schritt aus der brauen Schmuddelecke zu setzen, um für die bürgerliche Mitte wählbar(er) zu werden.

Entsprechend braucht die bürgerliche Mitte keine Lobby, weil dies die derzeitige Entwicklung nur befördern würde. Es braucht einen gesellschaftlichen Konsens, auch oder sogar vor allem auf der sozialen Ebene. Denn Angst um die eigene Existenz, in Verbindung mit einer Stigmatisierung von Arbeitslosen und Geringverdienern, fördert Radikalisierung und Fremdenhass.

Naja da die Mitglieder hier so schnell sterben, wie unsere Politik muss ich hier noch einmal betonen, dass ich die POLITISCHE Mitte meinte. Aber schon die Tatsache, dass dies nicht begriffen wurde, bestätigt mich. Das Wahlrecht ist jedem Bürger gleich, egal wie reich oder arm er ist. Aber was geistige Armut angeht, da kann einem keiner helfen, auch kein Hartz4 mehr...

Heute schon wieder ein Gipfel in Brüssel - wieder mal geht es um die gerechte Verteilung der Flüchtlinge auf die Europäischen Mitgliedsstaaten - bin mal gespannt wie oft darüber noch gesprochen werden muss.

Österreicht droht damit, seine Zahlungen an die EU zu kürzen, wenn nicht alle Länder für Abhilfe sorgen - Recht aben sie...

Edit wegen Tippfehler...