SCHLACHTFELD TAKSIM PLATZ
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Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.06.2013
Die Revolutionen im nordafrikanischen Raum und nahen Osten sind nicht plötzlich durch das Aufbegehren des Volkes entstanden, sondern waren penibel geplant und inszeniert. Eine serbische Organisation namens Otpor! steht bei Revolutionen mit Erfahrung und Schulung, also mit Rat und Tat aktiv zur Seite. Auch beim "arabischen Frühling"!

Otpor!, auf deutsch Widerstand (ОТПОР!), ist eine serbische Organisation, zwischendurch auch politische Partei gewesen, die in den 90er Jahren von Srđa Popović gegründet wurde und die "sanfte Revolution" gegen das Regime Slobodan Milošević initiierten und dadurch die Regierung im Oktober 2000 zum Rücktritt zwangen.


Heute steht das Logo Otpors!, die geballte Faust, für erfolgreiche Revolutionen, die anscheinend vom Volk ausgingen, aber doch penibel geplant wurden. Erfolgreiche Revolutionen mit Hilfe von Otpor! wurden in der Ukraine, Georgien und Weissrussland durchgeführt. Dadurch wuchs der Bekanntheitsgrad und auch die "Revolutionstätigkeit" der Serben. In Tunesien, Ägypten, Libyen, Bahrein und Syrien fanden sie Engagements und konnten bisher bereits zwei erfolgreich abschliessen.

Die Arbeit und Schulung von Otpor! bei Revolutionen und Umstürzen sind auf einen relativ genauen Plan, nach dem alles abläuft aufgebaut:

Zuerst kommt es zur Gründung von Widerstandsorganisationen, die medial spektakuläre Aktionen durchführen, von denen hauptsächlich ausländische Medien berichten.

Gleichzeiting kommt es zur Schaffung von Symbolen mit hohem Wiedererkennungswert. Teilweise wird das abgewandelte Otpro!-Logo verwendet, in Georgien kam die Rose und in der Ukraine die Farbe Orange als Merkmal und Symbol der Aufstände. Von den Aktivisten werden Schulungen über die "Dramaturgie der Strasse" besucht.

Weiters wird die Infragestellung eines fairen Wahlkampfes oder die scheibare nichtexistenz der Opposition unterstellt und in westlichen Medien aufgearbeitet. Diese Forderung ist danach die Grundlage eines "sanften Volksaufstandes".

Erst danach beginnen die Proteste auf der Strasse, wobei grosses Augenmerk auf friedlich organisierten Demonstrationen gelegt wird. Nach Möglichkeit versucht man bereits im Vorfeld sich Sympathien von Polizei und Militär zu sichern, deren Parteinahme ein wichtiger Faktor für jeden Volksaufstand ist.

Die Taktik besteht darin, dass die Menschen sich hinter einer politischen Idee versammeln, nicht hinter einem Führer. Die Aktivisten müssen von einem friedlichen Machtwechsel überzeugt sein. Die Bewegung muss von Studenten getragen werden, weil diese über Facebook, Twitter und andere Foren bestens vernetzt sind.

Im günstigsten Fall führt eine Otpor!-Revolution zum Sturz des Diktators oder der Regierung, im ungünstigsten Fall zu einem Bürgerkrieg oder einem Krieg zwischen Regierung und Opposition.

Das Regime lächerlich machen, kreativ sein und Ausdauer beweisen: Die serbische Demokratie-Aktivistengruppe Otpor schult weltweit Oppositionelle - auch in Ägypten, Tunesien und Iran.

Soweit, so gut, für den Geschmack der Europäer und Amerikaner mit ihrem illusionenhaften Demokratieverständnis eine gute Sache, wenn Diktatoren und autoritäre Regierungen gestürzt werden. Doch eben dies wirft Fragen auf:

Wer finanziert Otpor!? Otpor! selbst beantwortet diese Frage diese frage zunächst mit: "Wir werden von einem reichen Serben unterstützt!" Das kann durchaus sein, doch in erster Linie stehen amerikanische und europäische Finanziers hinter Otpor!. Offiziell sind das NED (National Endowment for Democracy), das NDI (National Democratic Institute), das IRI (Republican Institute), das Freedom House, Soros Open Society Institute International Renaissance Foundation, das CPD (Committee on the Present Danger) und natürlich auch die CIA (Central Intelligence Agency). Wobei Soros Open Society das meiste Geld zur Verfügung stellt. Vermutet wird auch, dass von europäischen Staaten Geld zur Finanzierung fliesst.

Denn eben jene Länder, in denen Otpor! aktiv ist, liegen im Interesse des Westens. So wurde Russland mit Revolutionen in Nachbarstaaten geradezu eingekreist. Auch in Nordafrika und im Nahen Osten sind besondere Interessen der Amerikaner wie auch der Europäer nicht von der Hand zu weisen!

Doch was kommt nach einer Revolution?

Wie man jetzt anhand von Tunesien und Ägypten sehen kann, wurden durch die Revolution nicht nur die Regierung samt Diktator zum Rücktritt gezwungen, es wurden auch bestehende Strukturen und Wirtschaftszweige geschädigt bzw. lahmgelegt. Eine politisch funktionierende Opposition gab es kaum, entsprechend auch danach keine funktionierende politische Infrastruktur. Es muss alles mehr oder weniger neu aufgebaut werden. Ebenfalls ein Manko sind auch die fehlenden internationalen, diplomatischen verbindungen. Sicher, jene Staaten die schon im Vorfeld die Revolution unterstützt haben, biedern sich als "Freunde" an, vergeben grosszügig Kredite und haben dadurch das Land im Griff. Problematisch sind auch die extremistischen kräfte, die durch eine Revolution nach oben kommen können, seien es das Militär oder fundamentalistische Organisationen. Der einzige Vorteil ist die Illusion einer vorübergehenden Demokratie, einer womöglich falsch verstanden Freiheit ... jene Freiheit, die von den "Freunden" mit Sicherheit ausgenutzt wird. Eine Praxis, wie man sie von dem "Freund" USA kennt. Es wäre nicht die erste Revolution, die von ihnen angezettelt oder unterstützt wurde, danach das Land mit Krediten gefesselt wurde. Freiheit ist spätestens dann wirklich Illusion!



Die Umsturz GmbH - Das Regime lächerlich machen, kreativ sein und Ausdauer beweisen: Die serbische Demokratie-Aktivistengruppe Otpor schult weltweit Oppositionelle - auch in Ägypten, Tunesien und Iran. (suedeutsche.de)

Otpor - oder wie wird man Revolutionär? In Serbien geschah es im Jahr 2000, in Georgien 2003, in der Ukraine ein Jahr später: Die Abläufe zum Sturz der Diktatoren waren ähnlich, augenscheinlich spontan, in Wirklichkeit aber gut geplant und vorbereitet. Mitgeholfen hat Otpor, die einstige serbische Studentenbewegung, die jetzt Beratung zur gewaltfreien Revolution exportiert. Auch Oppositionelle in Weißrussland, wo am Sonntag Diktator Alexander Lukaschenko zur Wiederwahl antritt, wollen von Otpor lernen. (tagesschau.de)

Die Revolutions-Profis: Wie das Know-How für politischen Umsturz in alle Welt exportiert wird - Volkszorn im Nahen Osten, der Massen unzufriedener Menschen gegen ihr Regime auf die Straße treibt, ist nicht spontan entstanden. Der Regimewandel wurde bereits Jahre zuvor geprobt. Die arabischen Revolutionäre erhielten eine Gebrauchsanweisung, die bereits bei der "Orangen Revolution" in der Ukraine und in anderen osteuropäischen Staaten zum Einsatz kam. Die Revolutionen waren geplant wie eine gut geführte Werbekampagne. (tvthek.orf.at)

http://schnittpunkt2012.blogspot.com/2011/05/otpor-geplante-revolutionen.html
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.06.2013
ewig Gestrig?

Könnte Ihr auch mal rechnen. Noch so ein marodes Land in die EU?
Dann bitte aber nicht mehr darüber beschweren, dass Deutschland als größter Nettozahler immer mehr Geld nach Brüssel abdrücken muss.

Ein Teil der Türkei ist ein aufstrebendes Land. Aber man sollte nicht vergessen, dass ein größerer Teil dieses Landes immer noch im 19ten Jahrhundert lebt.

Komisch
Egal welche Umfrage man sich anguckt. Immer sind über 90% der Deutschen gegen eine Vollmitgliedschaft.
In Deutschland scheint es eben doch nur "ewig Gestrige" zu geben.
Nur bei RF sind die ganz schlauen..
Stimmt ja.. Hier schreiben ja (außer mir) nur hoch dekorierte Wirtschaftswissenschaftler :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.06.2013
Und ewig Gestrige wird es auch immer geben!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.06.2013
Revidieren oder Überdenken bedingt leider bestimmte geistige Fähigkeiten...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.06.2013
Mein Zitat war NICHT aus der Blöd-Zeitung sondern aus der Tageszeitung dem "Mannheimer Morgen".
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.06.2013
@ molligefee

Ich revidiere doch meine Meinung nicht
Ich spreche mich nur gegen die Polizeigewalt aus!!! Die Gewalt, die einem zeigt, dass es sich um ein Land handelt, welches mit Demokratie nichts zu tun hat.

ICH hoffe nicht, dass ich es erleben muss, dass die Türkei Vollmitglied in der EU wird. Daran wird sich nie was ändern
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.06.2013
Brauchen wir die Türkei als Mitglied in der EU??

- Wollen wir ein Land in die EU aufnehmen, welches die Frau als Mensch zweiter Klasse ansieht?


werden die das mehr als in Deutschland?
Auf eine andere Art wohl aber sonst?

- Brauchen wir ein Land, für welches Pressefreiheit ein Fremdwort ist?

LOL der Witz ist gut .
Deutschland das Land der Freien Presse?
Woher hast Du denn den Schmarrn?
Unsere Pressefreiheit ist auch nicht mehr so weit her.
Absprachen der großen Medien mit den Politikern, der Wirtschaft usw . Nachrichten werden nur noch "verschönert" über den Äther gesendet usw.

- Brauchen wir ein Land, welches Studenten einfach wegsperrt, nur weil sie ihre Meinung sagen? *gähn muss man da echt was zu sagen?
- Brauchen wir ein Land, in dem 10 Jahre U-Haft möglich sind?

- Brauchen wir ein Land, welches von einem Menschen regiert wird, der im Jahr 2013 noch nicht angekommen ist?

Aber Merkel ist schon da, oder schon im Jahr 2035???
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.06.2013
Ich finde es immer wieder lustig, dass anscheinend keiner die Bild liest.. Ist genau so wie mit Mc Doof. Keiner geht hin, aber der Laden ist immer voll.

Die erste Info holt man sich morgens um 6 auf N24
Die letzte dann Abends bei den Tagesthemen.
Es schadet aber nichts auch mal was anderes zu lesen. Und BILD ist nun mal das mächtigste Presseorgan in Deutschland..

Also Bitte... Tut doch nicht immer so abgehoben und Besserwisserich.
Was in der Türkei an Polizeigewalt abgeht ist eine SAUEREI. Da gibt es nichts dran zu deuteln.

Und ob die nun für den Erhalt des Parks oder gegen Erdogan aufstehen ist doch völlig egal.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.06.2013
Hallo,
ich finde es immer wieder lustig wie manche Menschen sich von Bild und Co mitreißem lassen.

Fakt ist :
Die Demonstranten wollten zuerst einen Park retten.
Sehr nett und sehr löblich.
Das war aber ein ganz andere Gruppe und die wurden auch nicht von Erdogan belässtigt.
Er hat ihnen ein Ultimatum gestellt und Zeit genug gegeben nach Hause zu gehen.
Dann kamen (wurde von mehreren Augenzeugen berichtet) ganz andere Demonstranten dazu die eher auch einen Anschein von millitantenTürken/ Ausländern hatten und die jetztigen Krawalle auslösten.
Da wurde Herr Erdogan sauer.
Nun ist die Frage:
Was wollen die Demonstanten erreichen?
Sind sie wirklich besser als das alte System?
Wie stark sind die Nachbarländer darin beteiligt?
Syrien und Co sind nicht allzu weit entfernt.
Ach ja und die paar Mächte wie Russland , China und die USA
wollen dort im Gebiet etwas herum... mh sagen wir mal etwas spielen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.06.2013
Es geht weiter, das habe ich gerade gelesen: "Nach fast drei Wochen heftiger Zusammenstöße setzen türkische Demonstranten nun auf stillen Protest. Ein türkischer Choreograph, der als „Stehender Mann“ stundenlang auf dem Taksim-Platz verharrte, fand gestern viele Nachahmer. Unterdessen setzte die Regierung trotz einer leichten Entspannung bei den Protesten weiter auf Repression. Anti-Terror-Einheiten nahmen mindestens 85 Gesuchte fest, wie türkische Medien berichteten."
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.06.2013
Ich wollte eigentlich was schreiben über Demokratiebewegungen die Freiheit erst erkämpfen müssen und die unterstützt gehören, über ein nettes und fleissiges Volk, das ganz andere Zuwachsraten als wir hinbekommt, sicher auch über die Dümmlichkeit des islamischen Demokratieverständnisses, sicher auch über alles was in der Türkei sonst so schief läuft, aber zur Zeit... nee ich erspars mir !
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.06.2013
Deine Menschenrechte sind solange gewahrt, wie du mit den Wölfen mitheulst.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.06.2013
Ich wünschte mir, die deutschen "Volksgenossen" stürben endlich aus.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.06.2013
Brauchen WIR die EU? Brauchen WIR Rumänien & Bulgarien? Brauchen WIR den €uro? NEIN...und du kommst mit den Osmanen ;-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.06.2013
...hab auch nie gesagt das in d alles rosig ist..da bin ich sogar ganz weit von entfernt. nur im vergleich zu vielen anderen eu ländern hab ich persönlich das gefühl das meine menschenrechte hier besser gewahrt bleiben. aber wie gesagt,alles subjektiv
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.06.2013
.......es ging ja um den Vergleich, dass wir in der EU sind und Menschenrechte in einem anderen Land anprangern, obwohl wir sie als EU-Land selbst verletzen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.06.2013
..doch, darf man und muss man auch..deswegen der vorschlag einen thread aufzumachen wenn man bedarf sieht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.06.2013
... und wenn es Einem gefällt, darf man nicht auf Missstände hinweisen? Ich frag mich, ob es dann überhaupt zu Demonstrationen in der Türkei gekommen wäre.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.06.2013
..ich vergleiche ständig...deswegen gefällts mir persönlich ja so gut. aber ist vielleicht auch subjektiv
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.06.2013
oder vergleichen, dass in Deutschland nicht Alles sooo demokratisch zugeht, bevor man mit Fingern auf andere Länder zeigt
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.06.2013
..vielleicht besser einen eigenen thread aufmachen mit den vor und nachteilen wenn man in D lebt?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.06.2013
Bleiben wir doch vor der eigenen Haustür: Wie wird hier mit Menschenrechten umgegangen, weil sie Verbrechen aufdecken wollen-siehe der Fall Mollath.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.06.2013
Nachtrag zu Hauptstadtfraus vortrefflichem Beitrag:

und ein Land, dass gerichtlich genehmigte Demonstrationen unter fadenscheinigen Argumenten stoppt und wahllos gegen die Demonstranten mit Pfefferspray vorgeht - so geschehen in Frankfurt - brauchen wir auch nicht in der EU!