
Die Rente ist sicher
https://www.youtube.com/watch?v=6YCBS4w-P6s
Seit diesem Satz ist viel Zeit vergangenm aber ist sie wirklich sicher? Oder ist die Rente zwar sicher, nicht jedoch, ob man davon auch Leben kann? Oder sollte man bis 75 arbeiten, dann 1 bis 3 noch soziale Jahre dran hängen, um dann in einer vorgeschobenen Verteidigungsline "unsere" Demokratie verteidigen?
Kann man sich auf den Staat und die sozialen Sicherungen verlassen oder verlässt einen das alles wenn man nicht mehr arbeitet?

Solange sich Bürger, die viel Vermögen haben, aus der Solidargemeinschaft eines Landes ausklinken und nicht ihren gerechten Anteil Steuern zahlen, oder Pensionen nicht über die Rentenversicherung laufen.... wird das nix. Und bestimmt nicht mit den Konservativen oder vllt sogar mit der AfD. Da werden nur die Reichen geschützt..
Das die Boomer in Rente gehen, ist ja nun sehr sehr lange bekannt. Wie lange ist der Spruch her " Die Rente ist sicher"????
Die Boomer haben oft schon früh mit einer Lehre angefangen und kommen oft auf 50 Jahre Erwerbstätig. Sie haben viel in die Rentenkasse eingezahlt.
Aus der Renten ( und auch Kranken) Kassen wurde Geld für anderes rausbekommen... Und jetzt gibt es Lücken.
Am Arbeitsmarkt fehlen sie.
Und ohne Migration wird die Lücke nicht zu schließen sein.
Wir brauchen ein vernünftiges Einwanderungsgesetz für den Arbeitsmarkt.
Und eine Rentenreform steht schon lange aus.
Vor allem: Es gibt ja in Europa andere und gute Rentenfinazierungsmodell. Da kann man sich doch nun wirklich überall was rauspicken und eine passende Reform für Deutschland draus entwickeln.
Was jetzt gemacht wird, ist Raubbau an der Boomer Generation.
Länger Arbeiten, weniger gute Medizinische Versorgung oder Pflege und hoffen, daß sie früher sterben und keine Renten mehr verbrauchen...

Und ohne Migration wird die Lücke nicht zu schließen sein.
Wir brauchen ein vernünftiges Einwanderungsgesetz für den Arbeitsmarkt.
Genau das.
Was aber Stand der Dinge ist: Deutschland ist für Fachkräfte total unattraktiv. Stattdessen wandern unkontrolliert Menschen hier ein, die on top als Nehmer in unsere Sozialsysteme einfließen.
Aber irgendwie kann ich nicht erkennen, dass die Regierung da wirklich etwas regeln möchte/kann.
Nein, die Rente ist nicht sicher.
Und die Grundsicherung soll sich schon mal anschnallen, da kommt einiges auf sie zu.
Ich sehe es an meinen Kindern und deren Freundeskreis. Dort ist die gesetzliche Rente im Grunde gar kein Thema mehr. Sobald das erste (Ausbildungs)Gehalt auf dem Konto ist, fließt ein Großteil in die private Altersvorsorge.
Der Generationenvertrag ist tot.

@Teja
Nun viele dieser die Du vermutlich als "Reiche" bezeichnest, zahlen bereits überdurchschnittlich Steuern und halten das kaputte System halbwegs am Laufen. Anderseits bieten gerade diese "reichen" oft Arbeitsplätze, die natürlich wiederum Steuereinnahmen nach sich ziehen.
Warum sollten Unternehmer mit ihrem Unternehmen also in Deutschland bleiben, wenn Du sie immer stärker abkassieren willst? Warum sollte man finanzielle Risiken eingehen, Investieren, wenn dann mögliche Gewinne durch mehrabgaben vernichtet werden?
Du hättest im Übrigen auch ein Unternehmen gründen, expandieren und "Reich" werden können oder eben auch insolvent - warum hast Das nicht gemacht?
@Apfel
Ja da stimme ich dir zu, Deutschland wird immer unattraktiver für Fachkräfte. Neben einem Maximum an direkten und indirekten Steuern und Abgaben, extremen Mieten, Lebenskosten, biete der Staat einem ein Maximum an Bürokratie, kaputte Schulen, kaputte Straßen und eine miserable Infrastruktur, sowie ein vielerorts lahmes Internet.
Andere Länden selektieren wer einwandern darf, wahre Fachkräfte eben. In Deutschland darf jeder einreisen oder wird eingeflogen auch dann wenn er nichts beizutragen hat. Für die Migrationsindustrie ist das natürlich von Vorteil - für uns Bürger ehr nicht.
Zu meiner Verwandtschaft gehörte letzte der Bürgermeister unserer Stadt. Wir haben Unterkünfte für Migranten. Natürlich haben wir dort ultraschnelles Internet. Secuity-Firmen sichern das friedliche Zusammenleben untereinander ab. Catering Firmen sorgen für Landestypische Speisen und mehrere Reinigungsfirmen sind fortlaufend damit beschäftigt drinnen und draußen für Ordnung zu sorgen. Im Winter wird selbst bei offenen Fenstern geheizt. Wenn Migranten sich ein Taxi bestellen, dann übernimmt die Stadt die Kosten und wenn sie schwarz mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren übernimmt auch die Stadt die Kosten. Zwischenzeitlich hat man ein regionales Busunternehmen mit einem Shuttleservice beauftragt.
Versuche diverse Fachkräfte zu Sodexo ins Facility Management zu vermitteln scheitern an kulturellen Hindernissen. Wenn nach Jahren aufwändiger Integrationsmaßnahmen (Lesen und Schreiben lernen, Sprache lernen, eine staatlich geförderte und finanzierte Ausbildung) dann jemand einen Ausbildungsabschluss vorweisen kann, wird das natürlich als Vorzeigebeispiel gehypt. - Schaut man sich dann aber mal die Inhalte der Prüfungen an, stellt man sich die Frage ob das jetzt wirklich so ein großer Erfolg war. Vor allem nach oft mehr als 3 Jahren Ausbildung – ist das dann wirklich eine einsetzbare Fachkraft?
https://www.youtube.com/watch?v=v_DrCaWywHo
Mir scheint als setzen wir völlig falsche Anreize, zudem verlassen immer mehr Firmen das Land. Wo wollen wir denn diese Menge an unqualifizierten Menschen beschäftigen? Selbst die aktuellen Arbeitslosen-Zahlen sind geschönt. Viel interessanter wäre es zu wissen viele Menschen ihren Lebensunterhalt durch ihre Arbeit bestreiten.

Das Dilemma der Rente ist komplex. Aber ein paar Stichworte dazu: Schaun wir einfach mal in die Niederlande, nach Schweden, Norwegen oder in die Schweiz. Dort erfahren wir, wie man solch ein System so designen kann, dass es auch unter den gegebenen demographischen Faktoren funktioniert, die sind dort nämlich vergleichbar. Niederländer werden demnächst ungefähr so viel Rente bekommen, wie sie zuletzt verdient haben. In der Schweiz zahlen alle ein und alle bekommen eine auskömmliche Rente, der Spitzeneinzahler prozentual etwas weniger, eine abgeflachte Kurve. Österreicher erhalten etwa 40% höhere Monatsbeträge - und zwar 14 mal im Jahr. Apropos auskömmlich: Durchschnittsrente bei uns bei 1.400€ Brutto macht etwa 1.200€ Netto. Ist das auskömmlich bei uns? Ich finde es armselig. Im Grunde ist es so: Demographie ist eine Wissenschaft, die uns verlässliche Prognosen liefert. Jeder 10. Klässler sollte das ausrechnen können. Seit Jahrzehnten sind die Fakten bekannt. Und die, die das Systemdesign als einzige steuern können, ja müssten, sind Politiker. Ihnen verdanken wir hier völlige Dysfunktionalität: Für die Einzahler wird es unbezahlbar und für die Rentner reicht es nicht für einen ruhigen und sicheren Lebensabend. Es ist genau das gleiche Spiel wie bei der Bahn, den Brücken, den Schulen, der medizinischen Versorgung, der Krankenversicherung und der Pflegeversicherung, den Herausforderungen der Digitalisierung, der Verteidigungsfähigkeit usw. Zum Erbarmen erbärmlich. Damit es nicht falsch verstanden wird: Ich verachte die Programmatik der AFD - nichts liegt mir ferner. Aber es ist diese gesamte Dysfunktionalität, die die Menschen Wahnsinnig macht und in die politischen Extreme treibt.

Gut in Worte gefasst @Justme1955 👍

Also bei mir im Haus und im Ort wohnen viele Migranten. Aus allen mgl Ländern, alle Hautfarben, Sprachen, Religionen....
Die sind alle in Lohn und Brot und zahlen Steuern.
Vom Paketdienst,Post, Bäcker, Taxi, Eisdiele, Einzelhandel, Ärzte mit Personal, im Hotelgewerbe, Friseure, Werkstätten, Handwerksbetriebe usw usw....ohne würde hier gar nichts mehr gehen.
Die Kinder machen hier ne Lehre, Studieren und Jobben.....
@Justme1955
Andere Länder haben bessere Rentensysteme. Da muß man hier dasRad nicht neu erfinden.
@ instron
Ich habe 35 Jahre in der Pflege gearbeitet und noch einige Jobs nebenbei gemacht.
Davon kann keiner reich werden.
Und die 'richtig" Reichen meine ich. Die Anzahl der Millionäre in Deutschland ist rasant gestiegen.

Nein, Länder wie Norwegen sind nicht vergleichbar, Justme. Norwegen hat einen Reichtum im Rücken, der nicht vergleichbar ist und Skandinavien generell eine völlig andere Mentalität, die wichtiger und tragender Bestandteil dieser anderen Systeme sind.
Natürlich kann und soll man sich Anregungen holen, aber wirklich vergleichbar ist das nicht.
Und Dänemark mit seinem Einwanderer und Migrationsgesetzen nimmt man sich besser auch nicht zum Vorbild. 🤐

@Teja
Nun von der Arbeit in der pflege kann man sicherlich nicht reich werden, aber Du hättest selbst ein Unternehmen gründen können und ordentlich ranklotzen um es wachsen zu lassen. Wenn man natürlich kein Risko einzugehen bereit ist, dann darf man sich auch nicht beschweren, wenns mit dem Reichtum nicht klappt.
Aber "reich" ist relativ - was ist denn für Dich reich?

Instron - es gibt dieses gern vorgebrachte Argument, dass all diese Leute, die ihr Leben in mässig bezahlten Jobs gearbeitet haben, ja auch etwas lukrativeres hätten wählen können. Ergo sind sie selbst schuld, nicht wahr? Allerdings blendet diese Argumentation komplett aus, dass ja irgend jemand in Kindergärten die Kinder betreuen muss, die Straßenbahn Fahrer braucht, der Müll beseitigt werden muss, man in Krankenhäusern und Pflegeheimen irgend wie Versorgung erwartet. Dass es Reinigungskräfte, Kassierer, Polizisten und überhaupt all diese Menschen braucht, die diese Jobs erledigen.
Und deshalb ist diese Argumentation, wie auch Du sie hier anführst, in meinen Augen schäbig. Diese Menschen klagen in der Regel auch nicht, weil sie Reichtum einfordern. Es geht um Respekt für ihre Leistung, für ihren Beitrag zu einer funktionierenden Gesellschaft. Und um Würde.

Justme1955 - nein ich finde es keinesfalls schäbig. Schäbig wäre es wenn man diese Jobs , bzw. die Menschen die diese ausüben nicht würdevoll respektiert. Jeder Job hat eine Berechtigung und viele Menschen arbeiten hart in ihren Jobs und erledigen diesen mit Leidenschaft.
Aber, es steht einem natürlich schon frei auch einen anderen Weg zu gehen und dich Sicherheit eine Angestelltenverhältnis zu verlassen. Als Angestellter bekomme ich relativ sehr sicher mein Gehalt am Monatsende, bin krankenversichert und bekomme auch eine Lohnfortzahlung wenn ich krank bin. Ich bin abgesichert auf vielfältige Weise, aber ich bin auch in einer Abhängigkeit.
Wage ich den Schritt in ein eigenes Unternehmen, fallen diese Sicherheiten weg. ich muss ein großes Risiko eingehen um damit erfolgreich zu werden. Ich geh fortwährend mehr Risiken ein, denn Kunden müssen akquiriert werden, ich muss mit den Mitarbeitern Umsatz generieren um das Unternehmen am Laufen zu halten.
Ich habe großen Respekt vor beiden Arten der Leistung und Leistungsbereitschaft. ABER wenn jemand bereit ist große Risiken, die mitunter seine Existenz bedrohen einzugehen um erfolgreich und letztendlich "reich" zu werden, dann gönne ich ihm diesen Reichtum auch und bin der festen Überzeugung, dass es ihm genauso zusteht. Ich kenne viele Unternehmer, die deutlich mehr Arbeiten als jemand im Angestelltenverhältnis, mit festen Arbeitszeiten - das ist oft die Schattenseite des "Reichtums"

@ Justme1955
Danke
@instron
Ich rede nicht von "Reichen" bei kleinen Unternehmern.
Mit einem eigenen Pflegedienst wäre ich auch nicht "reich" geworden. Das ist Quatsch.
Es gibt sehr viele, die erben, und zwar reichlich.
Die Anzahl der Millionäre in Deutschland ist um 15% gestiegen.
Letzten erst bekam der Staat 4 Milliarden Erbschaftssteuer, weil jemand gepennt hatte, nicht rechtzeitig alles anzustellen, um sich vor der Steuer zu drücken......
Alleine mit nur dieser Erbschaftssteuer kann das komplette Bürgergeld für alle über Jahre gezahlt werden. (Theoretisch)
Und genau darum geht es.
"Reiche" ziehen sich aus der Verantwortung der Solidargemeinschaft raus und raffen und raffen immer mehr Geld ( letztlich Macht) Aber sie nutzen ansonsten auch alle Annehmlichkeiten des sicheren Staates. Und häufig sind sie auch nur "reich" , weil die kleine Arbeitnehmer gerne ausbeuten und über den Mindestlohn Jammern.
Ich habe eine Freundin, die bei einer großen renommierten Unternehmensberatung arbeitet. Nur als "kleine" Grafik Designerin.
Wenn ich mir der ihre Boni, Gehälter und alleine nur die Weihnachtsfeier anschaue, dann kann ich nur den Kopf schütteln.
Da kommt kein Arzt mit oder andere Berufsgruppen, die immerhin Leben retten und sich wirklich um Menschen kümmern.

@Teja
ein Millionär ist man heute schnell, sobald man ein paar Immobilien hat ist man im Grunde schon ein Millionär - nur Abbeissen kann man davon nicht.
Aber um diese Immobilen beispielweise zu Bauen und zu erhalten wurde vieles erwirtschaftete "Geld" schon mehrfach versteuert. Also ist es doch logisch, daß man versucht den Zugriff des Staates einzugrenzen.
Der Mindestlohn hingengen beflügelt nur die Inflation und bringt den Arbeitenden nichts. Je größer ein Unternehemn ist umso größer und komplexer auch die Strukturen und zermürbender (anstrengender) der Job. Da werden Leute regelrecht verheizt, auch wenn sie ausgenscheinlich nach aussen wenig tun.
Ich verstehe Deine Ansätze durchaus, aber ich verstehe eben auch die andere Seite.
Würde man Erntehelfer mit einem höheren Mindestlohn belohnen, steigen auch die Abgaben die vom höheren Lohn fianziert werden und damit schlussendlich wieder die Lebensmittelpreise. Wenn Du dann 3€ mehr Lohn in der Stunde hast, aber ein Brötchen dann 0,98€ kostet, dann hast Du auch nichts gewonnen.

du findest immer Gründe dafür den kleinen Mann arm zu halten und die Reichen reicher werden zu lassen,oder?

Sarahlina - nein, aber man muss es eben mit Bedacht tun. Mindestlohn ist jedenfalls meiner Ansicht nach der falsche Weg.
Anderseits bringt es auch nichts wenn die großen Arbeitgeber aus dem Land getrieben werden.
Aber wie stellst Du Dir konkret eine Lösung vor?

Mindestlohn ist für Geringverdiener das Mindeste an Anstand finde ich. wer treibt denn die großen Arbeitgeber aus dem Land? Nur weil sie mehr Steuernzahlen müssen? Und nicht genug kriegen können? Soll ich mal erzählen was von meinem Singlegehalt vom brutto nach allen Abzügen übrig bleibt? das ist ein witz kann ich nur sagen . Und ganz viel davon für die Rente,die ich evtl später nicht mehr kriege oder die dann auch noch versteuert wird, ich könnt also auch nur noch jammern.

Sarahlina - also sind die Abzüge das eigentliche Problem? Wären die geringer, würde auch mehr "übrig" bleiben?

du beantwortest dir deine Frage grade selber.
ich habe da leider keinen Einfluss drauf, während andere rumtricksen können, steuermässig meine ich. aber es geht ja eigentlich ums große Ganze nicht um mich persönlich. Es kam mir nur grad in den Sinn,das manche auf sehr hohem Niveau jammern, während eben der kleine Mann/Frau sich das gar nicht erst raussuchen kann.

"Instron: Ich kenne viele Unternehmer, die deutlich mehr Arbeiten als jemand im Angestelltenverhältnis,"
Ich kenne auch viele Unternehmer, die deutlich weniger arbeiten als Angestellte. Gibt solche und solche. Als Unternehmer kann man auch viel, was für Angestellte Freizeit ist als Arbeit tarnen: "Freunde treffen" = Networking, "Sport machen" = Gesundheitsmanagement, "Stundenlang irgendwas lesen/Sich Wohnungen anschauen" = Recherche. 10h angestellte Arbeit bzw. 12h mit Fahrtzeit pro Tag das machen zu müssen, was einem gesagt wird mit nur kurzen Pausenzeiten - gerade in Jobs ohne viel Gestaltungsspielraum, die auch noch sehr körperlich sind - ist auch alles andere als leicht. Diese Angestelltenjobs würde so manch Unternehmer selbst nicht schaffen z.B. als Schweißer auf dem Bau oder Müllmann. Wer auch immer sich engagiert und etwas Sinnvolles tut, sollte für seine Arbeit respektiert, entlohnt und abgesichert werden. Egal was für eine Arbeit es ist.
"Teja: Da kommt kein Arzt mit oder andere Berufsgruppen, die immerhin Leben retten und sich wirklich um Menschen kümmern." im Kontext von eine Grafikdesignerin bei einer Unternehmensberatung verdient mehr.
Das glaube ich z.B. nicht, dass sie mehr verdient. Ärzte sind auch so eine Berufsgruppe, die gut jammern kann, dass sie unterbezahlt ist und ja, die Assistenzzeit im Krankenhaus ist hart, aber Hausärzte mit eigener Praxis haben in der Regel ein bequemes 5-stelliges Netto-Einkommen monatlich. Die arbeiten viel, aber sie verdienen auch ziemlich gut. Zahnarzt zu sein lohnt sich aber noch deutlich mehr.
Ein Problem in Deutschland sind die sehr, sehr hohen Kosten fürs Wohnen, die gerade Geringverdienern/Gering-Rentenbeziehern zu schaffen machen. Sehr sehr viele Immobilien sind in den Händen von großen Immoblienfonds und nicht in den Händen ihrer Bewohner. Das sollte man ändern z.B. die erste eigene Wohnung zu kaufen stärker fördern. Gerade in der Rente macht es einen riesigen Unterschied, ob man noch Miete zahlen muss.

@selfcare
Ärzte könnten viel verdienen, wenn sie nicht dafür bestraft werden würden, wenn sie zuviele Std/ Pat/ Verordnungen pro Quartal hatten. Budgetierung.
Mir haben 3 Fachärzte gerade erzählt, daß sie bei der Kassenärztlichen Vereinigung zu Prüfung müssen und ihnen 30.000 und mehr Euro Strafe drohnen, weil sie zuviele Patienten behandelt haben. ( Was ja schon paradox ist, beim Praxen/ Ärztemangel)
Meine Hausärztin hat vorgestern noch geschimpft, daß ihre Putzfrau mit 25 Euro Stundenlohn mehr verdient als sie.... Und sie hat noch die 200.000 Euro an der Backe vom Umzug in eine neue Praxis ( mußte sein) und daß sie keine Nachfolger findet und nicht in Rente kann... Die jungen Ärzte wollen lieber ins Angestellten Verhältnis, als eine eigene Praxis......
Alles nicht so easy....pauschal

Ja, dafür verdienen Fachärzte mit eigener Praxis an Reingewinn auch ca. 300.000€ jährlich statt nur 100.000€ brutto wie angestellte Ärzte. Sind halt auch Unternehmer.
Deine Hausärztin mag darüber geschimpft haben, aber sie wird dich belogen haben. Oder sie führt ihre Praxis ziemlich mies. Und dann sich bei ner ehemaligen Pflegekraft in der Erwerbsunfähigkeit beschweren, dass es ihr sooooo schlecht geht. Die 200.000€ zahlt sie auch nicht von ihrem Reingewinn nach Steuern, sondern vom Umsatz ab (ohne Steuern), der mindestens bei 500.000€ (oder in einer Hausarztpraxis vielleicht bei 400.000€) liegen dürfte.
Gerade junge Ärztinnen bleiben meist angestellt, so lange sie Kinder bekommen, denn Mutterschutz/Elterngeld etc. gibt es alles in der Selbständigkeit nicht.

Ärzte haben mit Menschen hautnah zu tun - da ist ein höher Gewinn berechtigt.
Selfcare - mit Deinem Beitrag lenkst Du aber die Diskussion schon (absichtlich oder nicht) in die falsche Richtung, denn der Reingewinn ist bekanntlich immer vor Steuern und Abgaben.
Nach Steuern und Abgaben bleiben dann rund 10.000€ netto im Monat übrig. Doch auch damit ist man noch nicht ganz am Ende. Denn damit müssen dann oft noch andere Kostestellen wie Kredite bestritten werden. Darüber hinaus muss man auch nich die magere Zeit bedenken in der der Mediziner erh wenig verdient hat bis er eine eigene Praxis eröffnet hatte.
Ärtze werden immer mehr durch MVZs ersetzt, da die Kosten für den Betrieb einer Praxis explodieren und immer mehr eben nicht funktioniert.
Ein bisserl Interna an der Stelle. Die Abrechnung mit der KVB läuft verschlüsselt über Konnectoren. Die Beispielsweise von der Firma SLIS bereitgestellt werden, diese stellen natürlich auch die Firewalls damit Patientendaten sicher sind. In den letzten Jahren hat sich SLIS mehrfach durch die eigene Firewall ausgesperrt und viele Arztpraxen konnten über Monate hinweg keine Abrechnung machen. Das wieder in Griff zu bekommen kostet oft wahnsinnig viel Zeit - natürlich immer ausserhalb der Praxiszeiten. (also dann wenn andere in ihrer Freizeit im Cafe oder Biergarten sitzen)

Ja, aber wenn in der Konstellation einer über seine finanzielle Situation jammern dürfte, dann aufgrund der Zahlen, die jeden Monat das eigene Konto erreichen, vermutlich am ehesten Teja selbst.
Aber: Wir bilden zu wenige Mediziner aus. Der Staat sollte mehr Ärzten das Studium finanzieren. Das ist aber super teuer, deshalb wird die Anzahl der verfügbaren Mediziner künstlich knapp gehalten, was allen Ärzten quasi eine lebenslange Verdienstgarantie beschert.
In den USA hat ein Arzt dadurch, dass er das Studium selbst finanzieren muss und ob der hohen, aber in etwa gleichen Verdienstmöglichkeiten wie selbständig in Deutschland in den ersten Jahren nach der Assistenzzeit, schon ob des Studiums 500.000€ Schulden. Und noch keine eigene Praxis gekauft....

SelfCare schrieb. "Aber: Wir bilden zu wenige Mediziner aus. Der Staat sollte mehr Ärzten das Studium finanzieren."
Es wäre schon geholfen, mehr Studienplätze einzurichten. Dann müßte man auch nicht abenteuerliche NC-Werte schaffen.
Und wieder sehe ich ein Beispiel für administrative Dysfunktionalität ... es ist einfach zum Weinen ...

@Justme Das mit den Studienplätzen meinte ich auch.
Das ist aber mit ziemlicher Sicherheit mit Absicht so. Sonst würde es für Ärzte irgendwann so laufen wie jetzt für die Apotheker, die ihre Preise nach unten korrigieren müssen und bessere Bedingungen bieten müssen, weil zuviel Konkurrenz da ist - in dem Fall durch Onlineapotheken.
Ich hab Freunde, die machen ihre Check-up bei ihren Asienurlauben: 8h lang Tests von diversen Fachärzten, ca. 2 Tage vorher online anmelden, Privatzahler 350€. So Check-up zur Vorsorge gibts in Deutschland nur für Manager in dem Umfang, weil Konzerne das für hohe Führungskräfte regelmäßig zahlen.
Aber ja, der Staat sollte mehr Geld in medizinische Prävention (zur Senkung der Arztkosten) und mehr Studienplätze für Mediziner investieren, damit die meisten Oberärzte in Lokalkrankenhäusern auch die Landessprache sprechen.