Politik-Sammeltread - 3.1
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Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.05.2020
.....Schön, dass ich Dir eine Freute machen konnte ;).....

Hast Du. Bleib gesunt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.05.2020
@Nebelkraehe
Das war auf den Punkt. 😅
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.05.2020
@Nebelkraehe: Ich bin beeindruckt, wie detailliert und mit wieviel Gedult Du Deine Beiträge schreibst.

Nun ja, die Psychologie erklärt das so: Stand ein Mensch früher einem Feind oder einem gefährlichen Tier gegenüber, machte er sich groß und schrie. Je größer und lauter er war, umso bedrohlich wirkte er auf sein Gegenüber.
Insofern kann man das mit dem Posten langer Beiträge vergleichen. Sagt aber nicht viel über den Inhalt oder eventuelle Fehler. Wobei manchmal sich auch in einer Zeile Fehler verbergen können.
Mit etwas Gedult findet man die dann.


Aber ich versuchs mal mit einer Antwort:

@Woody G. Im Vergleich zu anderen Nationen hatte das Deutsche Reich recht wenige Kolonien...


Schön, das Du das wenigstens einräumst, insofern ist damit die Verantwortungsübernahme der heutigen Bundesrepublik für die Folgen kolonialer Macht in der 3. Welt als wenig bis begrenzt anzusehen. Es wäre schön, wenn das auch in den Schulbüchern mal benannt würde, paßt aber natürlich nicht zum linksgepflegten Schuldkomplex. Der ist nämlich grenzenlos unbegrenzt wie die
Forderung nach grenzenlos unbegrenzter Flüchtlingsaufnahme.
Das Kolonialismus verwerflich ist, daran gibt es ja keinen Zweifel.


@Woody G.: Ich finde es durchaus positiv, dass sich AfD-Anhänger wie du offen zum Willen zum Geschichtsrevisionismus bekennen....<vp

Das hättest Du wohl gern um Dein Feindbild zu zementieren und mich eine rechte Ecke zu stellen.
Meine Sicht ist,das die AfD in vielen politischen Fragen durchaus die richtigen Fragen und Diskussionen anschiebt, um die sich diese Gesellschaft seit Jahrzehnten mit intellektueller Correctness drückt und windet.
Nicht mit der AfD einer Meinung bin ich aber z. B. mit der Coronaposition oder der Diskussion um AKWs.. Insgesamt gönne ich mir eine eigene Meinung zu haben.


@Woody G. :Es gab in der jungen Bundesrepublik tatsächlich eine Phase, in der Entwicklungshilfe den Zweck einer Hilfsleistung zur Entwicklung ärmerer Länder verfolgte. Dies wurde jedoch durch die Ansicht ersetzt, dass Entwicklungshilfe der deutschen Wirtschaft dienen könne. ......

Ja, warum auch nicht. Die Ansicht hätte schon längst früher einsetzen müssen. Jetzt macht es China, wie man in Afrika leider sehen kann.


Woody G.: Tja, und damit bringst du dich in einen vielfachen Widerspruch, denn das von dir angeführte Shareholder-Value-Prinzip basiert auf dem Neoliberalismus, der staatliche Einflussnahme in allen Bereichen zurückdrängt und Sozialstaatlichkeit ablehnt und abbaut.

Das ist die alttypische linke Antikapitalismuspropaganda, die seit Rudi Dutschke in diesem Land nahezu erzieherisch verbreitet wurde. Mit Shareholder Value wird lediglich der Wert eines Unternehmens am Kurswert seiner Aktien gemessen.


@Woody G.: An dieser Stelle sei nochmals gesagt, dass Teile der AfD noch weitergehen würden und neoliberale Ideen beklatschen, die Arbeitslosen und anderen Transferleistungsempfängern das Wahlrecht entziehen wollen

Wenn es dazu einen Parteibeschluß oder eine sonstige Vereinbarung gibt, verlinke sie doch bitte.
Diese Behauptung ist nichts anderes als FakeNews, ähnlich wie den Attentäter von Hanau in die Nähe der AfD zu rücken.


@Woody G. Aber wenn du es schon im Kontext der Koloninalzeit ansprichst, solltest du nicht verschweigen, dass Stammenskonflikte vielfach durch willkürlich von Kolonialmächten gezogenen Grenzen basieren und Korruption durch Diktatoren etabliert wurde, die von ehemaligen Kolonialmächten ins Amt geputscht und gehalten wurden, da diese den wirtschafts- und geopolitischen Interessen der ehemaligen Kolonialherren entsprachen........


Wenn ich jetzt mal Südafrika, Simbabwe oder Nicaragua sehe, da sind die heutigen Politiker die Widerstandskämpfer von einst gewesen, die GEGEN die Kolonialmächte agierten. Als sie dann die Macht erlangten, gerieten diese Länder in den Strudel von Korruption und Vetternwirtschaft, auf die ich hingewiesen habe. Peter Scholl Latour hat einmal gesagt, das beste für solche Staaten sei ein moderater General.


@Woody G.: Hierzu könnte man nur ein völlig eigenes Thema aufmachen, aber da du ja mit dem Shareholder-Value-Prinzip argumentierst, ist dies wiederum schon im Ansatz falsch, denn wie ich oben dargelegt hatte, geht es dabei nicht um Konkurrenzfähigkeit, sondern um hohe Dividenden für Aktionäre, die mit dem Abbau von Arbeitsplätzen die eigene Produktionskraft mindern und mit dem Ausgliedern von Forschung die eigene Innovationskraft (und somit Durchsetzungsfähigkeit auf dem Weltmarkt) senken.


.......die mit dem Abbau von Arbeitsplätzen die eigene Produktionskraft mindern .....
Kann ich nicht nachvollziehen. Mit der Produktionskraft bei entsprechender Nachfrage steigt doch auch der Gewinn und damit die Dividende für die Anleger. Da wird doch niemand Arbeitsplätze abbauen. Bemerke den Widerspruch.
Überigens halte ich die Aktie in einem gesunden Kursgewinnverhältnis langfristig für eine gute Anlage.


@Woody G. :Die EU scheißt z.B. gerade den afrikanischen Markt derart mit billigem Geflügel zu, dass die Produzenten vor Ort verdrängt werden. Dies geschieht auch in anderen Branchen.

Das ist in der Tat ein Problem.



@Woody G. : Das ist grundlegend nicht falsch, ändert aber nichts an zahlreichen Wirtschaftshilfen die den Wiederaufbau des zerstörten Nachkriegsdeutschlands bis in nahezu alle Bereiche des zivilen Lebens ermöglichte. Das Wirtschaftswunder, für das sich Deutschland bis heute gern selbst auf die Schulter klopft, wäre ohne diese Hilfen niemals möglich gewesen.


Von Geld allein baut sich gar nichts auf. Der Erfolg der Bundesrepublik in den Aufbaujahren war die individuelle Freiheit der Persönlichkeit, garantiert durch das Grundgesetz, eine ordnende gut funktionierende Verwaltung, politischer Sachverstand durch die damalige CDU unter Konrad Adenauer und Ludwig Erhard, der Sozialstaat sowie ein breiter Mittelstand bedingt durch ein weltweit einmalig gutes Schul- und Ausbildungssystem. Zudem der Konsens innerhalb der Bevölkerung, sich etwas aufbauen zu wollen. Und nicht zu vergessen: In der DM eine grundsolide Währung, die über viele Jahrzehnte Sicherheit und Wohlstand in dieses Land garantierte.


Woody G. : Sieht man mal davon ab, dass du in rassistischer Weise verallgemeinerst und heutige Flüchtlingsunterkünfte als Luxus darstellst, die sie nachweislich nicht sind,......

Doch sind sie! In Deutschland herrscht eine Rundumvollversorgung für Wirtschaftsmigranten vom Wohnungsanspruch bis zur Sozialsalimentierung. Nicht umsonst wollen alle nach Deutschland und nicht nach Italien, obwohl da kein Krieg ist.Zumal wird kaum jemand abgeschoben, wenn erst einmal die Grenze überschritten wurde. Das macht die Mühe hierherzukommen umso attraktiver. Zumal meist junge Männer auf den Weg geschickt werden, um hier Quartier zu machen und den Nachzug zu organisieren.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.05.2020
@Woody G.
deine Beiträge zu lesen ist informativ und Vergnügen. Danke!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.05.2020
"Grenzen auf für die, die uns GELD MITBRINGEN wollen.
Grenzen zu für die, die uns AUSRAUBEN wollen."


Mal abgesehen davon, dass zwischen beidem Welten dazwischen liegen und diese Zwischenräume sehr viel mehr in der Realität stattfinden als die beiden genannten Extreme, muss der Rest der Welt natürlich auch so mitmachen wollen. Reger Import und Export, die Creme de la Creme ins Land lassen und ansonsten die Schotten dicht machen, das kann man schon wollen, aber ob das der Rest der Welt so mitmachen möchte, ganz zu Schweigen vom Rest des Staatenbundes, das ist dann schon eine andere Frage.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.05.2020
@marceau

"Die Unternehmen hingegen sind gezwungen, unter dem Druck der Weltmarktpreise günstig produzieren zu müssen, wollen sie konkurrenzfähig bleiben."

Hierzu könnte man nur ein völlig eigenes Thema aufmachen, aber da du ja mit dem Shareholder-Value-Prinzip argumentierst, ist dies wiederum schon im Ansatz falsch, denn wie ich oben dargelegt hatte, geht es dabei nicht um Konkurrenzfähigkeit, sondern um hohe Dividenden für Aktionäre, die mit dem Abbau von Arbeitsplätzen die eigene Produktionskraft mindern und mit dem Ausgliedern von Forschung die eigene Innovationskraft (und somit Durchsetzungsfähigkeit auf dem Weltmarkt) senken.

"Darüber hinaus muß man sich fragen was wäre, wenn die Näherin bei Kick in Indien die 60 Euro im Monat nicht mehr hätte."

Wenn westliche Unternehmen höhere Preise zahlen und diese an Forderungen nach höheren Löhnen in diesen Ländern verknüpfen, hätte die Näherin mehr und nicht weniger. Die höheren Preise, die sich dann für Arme hier in Deutschland ergeben würden, ließen sich durch höhere Mindestlöhne und bessere Sozialstaatlichkeit erreichen. Es geht also um eine gerechtere Verteilung von Wohlstand, sowohl national als auch international.

"Wir drücken nicht die Preise für Lebensmittel, sondern stellen sie günstig her. Aber wenn Du lieber einen immerhin preisgünstigen Rinderbraten aus den Mais-Hormon-Antibiotikamästereien in Texas essen möchtest, können wir hier ja gern dichtmachen. Trumps Farmer würde es freuen."

Die EU scheißt z.B. gerade den afrikanischen Markt derart mit billigem Geflügel zu, dass die Produzenten vor Ort verdrängt werden. Dies geschieht auch in anderen Branchen. Hierzu muss man wissen, dass es Freihandelsabkommen mit verschiedenen ärmeren Ländern gibt, von denen Deutschland und die EU massiv profitieren - auch das ist in letzter Konsequenz eine Spätfolge und in gewisser Weise auch eine Fortführung des Kolonialismus.


"Wir haben keine Entwicklungshilfe erhalten, sondern die Alliierten beschlich anhand der wachsenden Bedrohung durch Sowjet-Rußland die Angst, das wirtschaftlich destabilisierte westdeutsche Besatzungszonen zu keiner Gegenwehr mehr fähig wären. Was sie aber nicht daran hinderte, das Gebiet Deutschlands strategisch im kalten Krieg zum Schauplatz eines möglichen atomaren Krieges zu machen."

Das ist grundlegend nicht falsch, ändert aber nichts an zahlreichen Wirtschaftshilfen die den Wiederaufbau des zerstörten Nachkriegsdeutschlands bis in nahezu alle Bereiche des zivilen Lebens ermöglichte. Das Wirtschaftswunder, für das sich Deutschland bis heute gern selbst auf die Schulter klopft, wäre ohne diese Hilfen niemals möglich gewesen.


"Na ja, 99 % wohl eher in Westdeutschland. Und die haben auch nicht in komfortablen Unterkünften gelebt, sondern mußten in kalten Dachkammern und Viehställen schlafen. Auf Stroh. Und bei den Bauern oder im Haushalt arbeiten. Ohne zu randalieren oder die Matrazen anzuzünden. Und die Kinder haben zusammen gespielt und später sogar geheiratet. Deutsche Mädchen durften das. 😉"

Sieht man mal davon ab, dass du in rassistischer Weise verallgemeinerst und heutige Flüchtlingsunterkünfte als Luxus darstellst, die sie nachweislich nicht sind, transportierst du hier einen Mythos, denn natürlich gab es nach 1945 zahlreiche Konflikte mit den sogenannten "Reichsdeutschen".
Interessante Parallele: Denen schlugen die Vorurteile der hier Ansässigen entgegen. Sie galten als faul, ihnen wurde vorgeworfen, auf Kosten der Alteingesessenen zu leben und ihnen gab man Namen wie "Polacken" und "Rucksackdeutsche".

Zitat aus dem Spiegel: "Der Landrat von Flensburg tönte 1946, der Niederdeutsche sei "gegen die Mulattenzucht, die der Ostpreuße nun einmal im Völkergemisch betrieben hat". Das klingt in der Tat sehr stark so, als wenn die Flüchtlinge auch nach 1945 Opfer von Versatzstücken der Naziideologie wurden."

Ich finde wiederum, das AfD-Sprech klingt (nicht nur) in Bezug auf Flüchtlinge ähnlich wie diese damaligen Versatzstücke der Naziideologie. Darüber darf man gern mal nachdenken.
https://www.spiegel.de/spiegelgeschichte/deutsche-fluechtlinge-nach-1945-ignoranz-und-fremdenfeindlichkeit-a-1190780.html
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.05.2020
@marceau

"Das waren nicht wir, wir hatten außer ein bißchen was in Afrika und Samoa ja kaum Kolonien."

Im Vergleich zu anderen Nationen hatte das Deutsche Reich recht wenige Kolonien, hat dort aber mit deutscher Gründlichkeit gewütet, wie beim Völkermord an den Herero und Nama. Ebenfalls haben das Deutsche Reich und die staatlichen Nachfolger im Kolonialwarenhandel mitgemischt, der auf der Unterdrückung und Ausbeutung kolonialisierter Länder basierte. Beides hat dazu beigetragen, dass u.a. in Afrika künstliche Grenzen gezogen und so regionale Konflikte geschaffen wurde. An den Abzug der Kolonialmächte wurden u.a. an Knebelverträge gekoppelt, die Rohstoffe weiterhin in Händen der vorherigen Kolonialherren beließen. Demokratisch gewählte Politiker, die diese Rohstoffe zum Nutzen der eigenen Bevölkerung zurückführen wollten, wurden unter dem Einfluss ehemaliger Kolonialherren aus dem Amt gedrängt, bzw. geputscht und nicht selten durch willfährige Diktatoren ersetzt.
Von dieser Ausbeutungsstruktur profitiert die westliche Wohlstandswelt bis heute und ebenso leiden ehemalige Kolonien unter den Spätfolgen.

"Da müssen die ideologisch belasteten Schulbücher noch mal dringend durchforstet werden.
Man sieht ja, was dabei heraus kommt."

Ich finde es durchaus positiv, dass sich AfD-Anhänger wie du offen zum Willen zum Geschichtsrevisionismus bekennen, denn das verdeutlicht, wie gefährlich die Neue Rechte ist.

"Und nach dem zweiten Weltkrieg hat Deutschland nach der USA und Japan die größte Leistung an Entwicklungshilfe in der Welt geleistet."

Es gab in der jungen Bundesrepublik tatsächlich eine Phase, in der Entwicklungshilfe den Zweck einer Hilfsleistung zur Entwicklung ärmerer Länder verfolgte. Dies wurde jedoch durch die Ansicht ersetzt, dass Entwicklungshilfe der deutschen Wirtschaft dienen könne. Entsprechend wurden und werden an Entwicklungshilfe oftmals Bedingungen gekmüpft - u.a. dass die Umsetzung der Projekte von deutschen Unternehmen übernommen wird. Das Geld fließt also über diese Unternehmen zurück nach Deutschland. Dies ist mitunter geradezu pervertiert. Da wurde - in Brasilien, wenn ich mich recht erinnere - völlig sinnfrei ein Atomkraftwerk in dne Regenwald gebaut, das nie in Betrieb ging oder in technologisch schlecht entwickelte Länder Afrikas wurden High-Tech-Traktoren geliefert, die anders als einfache Modelle, bei Ausfall nicht mal so eben in diesen Ländern repariert werden können.

"Kinderarbeit ist selbstverständlich verwerflich, hat aber nichts mit gesellschaftlicher Verantwortung Deutschlands zu tun. Das Ziel eines Unternehmens ist es, mit möglichst geringem Aufwand den größtmöglichsten Gewinn zu erzielen. Ein Unternehmer, der dem nicht folgt, hat seinen Beruf verfehlt. "

Dieser Absatz ist interessant, denn du sagst ja, für Kinderarbeit ist Deutschland nicht verantwortlich und die Unternehmer eigentlich auch nicht, weil deren Ziel ist es ja, mit geringem Aufwand den größtmöglichen Gewinn zu erzielen. Du legitimierst so Kinderarbeit!

Zudem offenbarst du mit dieser Aussage den neoliberalen Shareholder-Value-Ansatz, der neuen Rechten. Der hat sich vielfach als Schuss ins eigene Knie erwiesen, da seine Folge innerhalb kapitalistischer Logik ja nicht ist, dass wirtschaftlicher Wachstum oder Innovation entstehen und somit auch Zukunftsfähigkeit, sondern die Wertsteigerung von Aktien. Die wird mit geringerem Aufwand am effektivsten mit folgenden Mitteln erzielt: Lohnsenkung (Nachteil: sinkende Kaufkraft); Abbau von Arbeitsplätzen (Nachteil: Erhöhung von Staatsausgaben) und Spartenausgliederungen kostenintensiverer und risikoreicherer Unternehmenteile, wie die Forschung (Nachteil: Innovationskraft geht verloren).

Weitaus interessanter ist jedoch, dass dieser Shareholder-Value-Ansatz von einer in nicht kleinen Teilen rechtsradikaler Partei wie der AfD vertreten wird. Denn das wiederlegt eine Grundthese des Neoliberalismus.
Deren geistige Väter waren die sogenannten Chicago Boys rund um die Ökonomen Hayek und Friedman, auf deren Theorien auch der Shareholder-Value-Ansatz entstand. Sowohl Hayek als auch Friedman wuchsen in einer Zeit auf, in der sowohl Faschismus als auch Kommunismus die Welt geprägt hatten - beides Regierungsformen, in denen der Staat bis in jeden Winkel hinein Macht ausgeübt. Die Chicago Boy schlussfolgerten daraus, dass der Staat eben nicht stark sein darf, sondern dessen Einflussnahme massiv abgebaut werden müsse - wobei sie als Ökonomen dabei vor allem die Wirtschaft im Blick hatten. Absurderweise wurde Chile mit seinem damaligen faschistischen Diktator (der mit Hilfe der USA an die Macht geputscht wurde) zur Blaupause dieser damals neuen neoliberalen Ideologie, die dann mit Reagan und Thatcher weltweit Verbreitung fand.
Der Umstand, dass weltweit nahezu alle neu-rechten Politiker auf der wirtschaftlichen Ebene dieser neoliberalen Ideologie anhängen, verdeutlicht sehr gut, dass die Begünder des Neoliberalismus irrten: Der Neoliberalismus ist kein Mittel gegen staatlichen Autoritarismus, er ist der Türöffner.


"Die soziale Komponente ist die des Staates, die regulierende Maßnahmen ergreifen muß."

Tja, und damit bringst du dich in einen vielfachen Widerspruch, denn das von dir angeführte Shareholder-Value-Prinzip basiert auf dem Neoliberalismus, der staatliche Einflussnahme in allen Bereichen zurückdrängt und Sozialstaatlichkeit ablehnt und abbaut. Weiterer Widerspruch: Die von dir bevorzugte AfD gehört zu den neoliberalen Parteien, die das fordern und fördern. An dieser Stelle sei nochmals gesagt, dass Teile der AfD noch weitergehen würden und neoliberale Ideen beklatschen, die Arbeitslosen und anderen Transferleistungsempfängern das Wahlrecht entziehen wollen


"Das Problem ist, das in diesen Staaten Korruption und Stammeszugehörigkeiten oft wichtiger sind als soziale Verantwortung."

Dies ist eine Pauschalisierung, die sich längst nicht auf alle armen Länder und Regionen anwenden lässt. Aber wenn du es schon im Kontext der Koloninalzeit ansprichst, solltest du nicht verschweigen, dass Stammenskonflikte vielfach durch willkürlich von Kolonialmächten gezogenen Grenzen basieren und Korruption durch Diktatoren etabliert wurde, die von ehemaligen Kolonialmächten ins Amt geputscht und gehalten wurden, da diese den wirtschafts- und geopolitischen Interessen der ehemaligen Kolonialherren entsprachen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.05.2020
Mach ich! Aber nicht von Christopher Clark und Guido Knopp. 😉
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.05.2020
Und Du lies ein Buch - aber von echten Historikern. 😉
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.05.2020
Na, dann trink mal erst einen Tee- aber fair gehandelt!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.05.2020

Habe eher das Gefühl , Dir sind die Argumente zur Verteidigung Deiner Position ausgegangen und dann zeigt man lieber mit dem Finger auf das Gegenüber und gibt dem dann die Schuld.


Nee, marceau - es ist mir einfach zu dumm - und das will was heißen. Ich weiche eher selten Diskussionen aus, wenn sie aber wirklich sinnlos sind schon.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.05.2020
@Miss Jenny: Ich frage mich schon immer, warum der Kunde überhaupt die Verantwortung aufgedrückt bekommt sich um ethisch hergestellte Produkte bemühen zu müssen.
Handel mit solchen Produkten gehört einfach verboten. Punkt.........

Du meinst jetzt wahrscheinlich, das nicht ethisch hergestellte Produkte verboten gehören, sondern unethische. Das Problem ist nur, wir leben in einer globalisierten Produktions- und Handelsgesellschaft, in dem der Preis - und viele Menschen auch in Deutschland müssen nun mal aufgrund eines wertgeminderten schwachen Euro, der zudem Importe verteuert, auf den Preis schauen.
Sie gehen nun mal zum Discounter oder zu Kick und kaufen billig und nicht fair trade.😉 Das ist eine soziale Frage! Ebenso ist es mit den Wirtschaftsmigranten. Sie stromen nicht in die Villenviertel verantwortlicher Großunternehmer, auch (noch) nicht überauffällig in gutsituierte Mittelstandswohngegenden, sondern in die ehemals klassischen Arbeiterwohnviertel der Großstädte. Und letztere sind die, die dann mit den Zuwanderen um ökonomische und soziale Reccourcen von der Wohnung bis zum Arbeitsplatz und dem Termin beim Facharzt konkurrieren müssen. Und die Menschen dort haben mit der Ausbeutung der 3. Welt, die Du anprangerst, gar nichts zu tun. Im Gegenteil, die rotgrüne Politik der Schröderjahre hat ihnen erhebliche Verluste bei Renten, Löhnen (Billiglohn, Leiharbeit) und Wohlstandsverluste in allen sozialen Feldern eingebracht.


@Miss Jenny: Mit den Flüchtlingen meine ich Juden, Künstler, Homosexuelle sprich: Verfolgte im dritten Reich

So weit her war es dann auch wieder nicht: https://www.spiegel.de/geschichte/konferenz-von-evian-1938-kein-asyl-fuer-juedische-fluechtlinge-a-1216376.html


@Miss Jenny: Auf so einem alles verleugnendem Kindergartenniveau mag ich gar nicht weiterdiskutieren.
Das ist Realitätsverweigerung und da bist Du bei der AfD in der Tat gut aufgehoben.


Habe eher das Gefühl , Dir sind die Argumente zur Verteidigung Deiner Position ausgegangen und dann zeigt man lieber mit dem Finger auf das Gegenüber und gibt dem dann die Schuld. Vielleicht bist Du auch einfach nur gestreßt und überfordert. Ruh Dich einfach mal aus und trinke einen Tee.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.05.2020
hat aber nichts mit gesellschaftlicher Verantwortung Deutschlands zu tun

... ich wüsste nicht mit was es mehr zu tun hätte.


Lösen kann Deutschland sie nicht.

Nee, ist klar - was kann Deutschland schon dafür, wie etwas hergestellt wurde?
Sehr viel! Nein: Alles!
Ich frage mich schon immer, warum der Kunde überhaupt die Verantwortung aufgedrückt bekommt sich um ethisch hergestellte Produkte bemühen zu müssen.
Handel mit solchen Produkten gehört einfach verboten. Punkt.

Mit den Flüchtlingen meine ich Juden, Künstler, Homosexuelle sprich: Verfolgte im dritten Reich, marceau. 🙄
Das waren alles Deutsche.

Auf so einem alles verleugnendem Kindergartenniveau mag ich gar nicht weiterdiskutieren.
Das ist Realitätsverweigerung und da bist Du bei der AfD in der Tat gut aufgehoben. 🙄
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.05.2020
Miss Jenny: ......So, so ... wir kaufen also keine Kleidung die mit Kinderarbeit in anderern Ländern unter übelsten Bedingungen hergestellt wurden, damit ein T-Shirt für uns inklusive verschwendeter Resourcen, Rohstoffen, Material, Herstellung, Arbeitslohn, Transport UND Gewinn dennoch unter 10 Euro kostet?..........

Kinderarbeit ist selbstverständlich verwerflich, hat aber nichts mit gesellschaftlicher Verantwortung Deutschlands zu tun. Das Ziel eines Unternehmens ist es, mit möglichst geringem Aufwand den größtmöglichsten Gewinn zu erzielen. Ein Unternehmer, der dem nicht folgt, hat seinen Beruf verfehlt.
Die soziale Komponente ist die des Staates, die regulierende Maßnahmen ergreifen muß. Das Problem ist, das in diesen Staaten Korruption und Stammeszugehörigkeiten oft wichtiger sind als soziale Verantwortung. Die Unternehmen hingegen sind gezwungen, unter dem Druck der Weltmarktpreise günstig produzieren zu müssen, wollen sie konkurrenzfähig bleiben.
Darüber hinaus muß man sich fragen was wäre, wenn die Näherin bei Kick in Indien die 60 Euro im Monat nicht mehr hätte.
Aber keine Frage, Deutschland sollte in der Entwicklungshilfe diese Probleme mit im Blick haben. Lösen kann Deutschland sie nicht.


Miss Jenny: Wir beuten andere Länder mit dem Drücken von Lebensmittelpreisen nicht aus?...

Wir drücken nicht die Preise für Lebensmittel, sondern stellen sie günstig her. Aber wenn Du lieber einen immerhin preisgünstigen Rinderbraten aus den Mais-Hormon-Antibiotikamästereien in Texas essen möchtest, können wir hier ja gern dichtmachen. Trumps Farmer würde es freuen.


@Miss Jenny: Nach dem zweiten Weltkrieg hat Deutschland übrigens selbst "Entwicklungshilfe" erhalten und vor und während des zweiten Weltkrieges haben deutsche Flüchtlinge eine neue Heimat in anderen Ländern gefunden.

Wir haben keine Entwicklungshilfe erhalten, sondern die Alliierten beschlich anhand der wachsenden Bedrohung durch Sowjet-Rußland die Angst, das wirtschaftlich destabilisierte westdeutsche Besatzungszonen zu keiner Gegenwehr mehr fähig wären. Was sie aber nicht daran hinderte, das Gebiet Deutschlands strategisch im kalten Krieg zum Schauplatz eines möglichen atomaren Krieges zu machen.


@Miss Jenny: und während des zweiten Weltkrieges haben deutsche Flüchtlinge eine neue Heimat in anderen Ländern gefunden.

Na ja, 99 % wohl eher in Westdeutschland. Und die haben auch nicht in komfortablen Unterkünften gelebt, sondern mußten in kalten Dachkammern und Viehställen schlafen. Auf Stroh. Und bei den Bauern oder im Haushalt arbeiten. Ohne zu randalieren oder die Matrazen anzuzünden. Und die Kinder haben zusammen gespielt und später sogar geheiratet. Deutsche Mädchen durften das. 😉
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.05.2020
So, so ... wir kaufen also keine Kleidung die mit Kinderarbeit in anderern Ländern unter übelsten Bedingungen hergestellt wurden, damit ein T-Shirt für uns inklusive verschwendeter Resourcen, Rohstoffen, Material, Herstellung, Arbeitslohn, Transport UND Gewinn dennoch unter 10 Euro kostet?

Wir beuten andere Länder mit dem Drücken von Lebensmittelpreisen nicht aus?
WIr leben nicht seit Jahrzehnten so rücksichtslos, dass das Weltklima langsam schlapp macht und auch DESHALB Menschen hierher flüchten?

Wir leben also völlig ohne Fehl und Tadel auf einer isolierten Insel des Gutseins, der Grosszügigkeit und des Gebens - und auf der werden wir jetzt überfallen und ausgeraubt?

Intressante Theorie, die mit der Wirklichkeit nur so gar nichts zu tun hat, marceau.

Nach dem zweiten Weltkrieg hat Deutschland übrigens selbst "Entwicklungshilfe" erhalten und vor und während des zweiten Weltkrieges haben deutsche Flüchtlinge eine neue Heimat in anderen Ländern gefunden.

Sollte man auch nicht vergessen, mein Lieber.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.05.2020
Miss Jenny: Und nachdem wir von der ganzen Welt genommen und genommen haben......

Das waren nicht wir, wir hatten außer ein bißchen was in Afrika und Samoa ja kaum Kolonien.
Da müssen die ideologisch belasteten Schulbücher noch mal dringend durchforstet werden.
Man sieht ja, was dabei heraus kommt.

Und nach dem zweiten Weltkrieg hat Deutschland nach der USA und Japan die größte Leistung an Entwicklungshilfe in der Welt geleistet. Wo Hunger und Not herrscht, muß selbstverständlich geholfen werden. Vor Ort!
Wirtschaftsmigration im jetzigen Umfang muß ebenso selbstverständlich Einhalt geboten werden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.05.2020
Eigentlich selbstverständlich, aber heutzutage scheint es immer erforderlicher zu werden, vor allem der jüngeren Generation den Unterschied zwischen mein und dein, zwischen gut und böse zu erläutern.

Das was Du beschreibst ist ja wohl eher der Unterschied zwischen geben und nehmen. 😉
Und nachdem wir von der ganzen Welt genommen und genommen haben, ist es tatsächlich wichtig wieder zu lernen auch abzugeben (nicht nur und nicht vor allem für die jüngere Generation).
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.05.2020
Eliza Day: Grenzen auf, Grenzen zu, können die sich bitte mal entscheiden?


Zur Erläuterung:

Grenzen auf für die, die uns GELD MITBRINGEN wollen.
Grenzen zu für die, die uns AUSRAUBEN wollen.

Eigentlich selbstverständlich, aber heutzutage scheint es immer erforderlicher zu werden, vor allem der jüngeren Generation den Unterschied zwischen mein und dein, zwischen gut und böse zu erläutern.
Vermittelt wird das ja leider kaum noch.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.05.2020
"Woody G.
Gestern, 23:15
Bin ich gemeint, weil meine Links nicht gegen, sondern von Linksgrünversifften kommen?

Dann bitte meine Links/Kommentare ausblenden und ich bin raus."


Du musst nicht raus sein, nur eben Links HIER verlinken und Diskussionen darüber in den Politik-Sammelthread 3.1. verlegen. Der EP spricht zwar genau dich NICHT an - ABER: gleiches Recht für alle.


💐
Diskussion:
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.04.2020
Ja, er war Werkzeugmacher. Für mich eine Bestätigung, dass mehr Arbeiter, bzw. Menschen aus klassischen Arbeiterfamilien in die Politik und den Bundestag sollten.

Der Klassismus, der nicht nur unter Politikern verbreitet ist, zeigte sich auch bei Martin Schulz, der dafür angegriffen wurde, dass er nicht studiert hat - das aber auch erst, als er als kommender Kanzlerkandidat gehandelt wurde. Vorher galt er gemeinhin als verdienter EU-Politiker.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.04.2020
Blüm hatte halt noch einen Beruf gelernt. Unter derzeitigen Politikern eher verpönt.