Politik-Sammeltread - 3.1
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Politik und Weltgeschehen

@Rudi: ich hatte immer gehofft, dass eben nicht alle rechtsextrem sind.
Dennoch bin ich durchaus der Meinung, dass jeder Verantwortung trägt, eine - lass es mich mal "Untergrenze" nennen - einzuziehen, vor seiner Wahlentscheidung.

Was außer unserer Grundrechte könnte bei all unserer Unterschiedlichkeit in Prioritäten denn überhaupt der kleinste gemeinsame Nenner sein, den wir für ein Zusammenleben benötigen, sonst sein?

Wer nicht zu hundertprozent zu diesen Grundrechten steht und diese grundsätzlich, immer und klar verteidigt, gefährdet Demokratie.
Nichtstun, still schweigen ist Akzeptanz und damit auch Zustimmung.
Das ist wie fahrlässige Körperverletzung/ Tötung : du hast es vielleicht nicht gewollt, aber du warst beteiligt und wirst daher strafrechtlich trotzdem zur Rechenschaft gezogen.

Die Generation unserer Großeltern hat sich meiner Ansicht nach zumindest in diesem Punkt gesammelt schuldig gemacht: sie haben die Demokratie abschaffen und Menschenwürde verletzen lassen.
Alle die AFD gewählt haben, sind rechtsextremistisch? So klingt das hier raus.
Damit wäre quasi halb Ostdeutschland rechtsextremistisch, angesiedelt an Nazis.

Macht man sich ganz schön leicht, ich habe viele Kontakte in Ostdeutschland, aber nirgends hab ich den Eindruck gehabt, alle sind rechts, alles rechtsextremistisch.

Im Gegenteil, ich kann nicht verstehen wie das hier so dargestellt wird.

Natürlich gibt es Brennpunkte, Bautzen, Görlitz, Cottbus. Aber die gibt es hier auch, als Frau würd ich auch nicht alleine Nachts am Kölner oder Berliner Bahnhof rumschleichen. In jeder Grosstadt gibt es solch Ecken.
Hat überhaupt nichts mit "rechts oder links" zu tun.

Die, wo ich im Gespräch war, sind unzufrieden, Angst etwas abgeben zu müssen, was sie jahrelang aufgebaut haben. Gerade mit Sicht auf die ehm DDR, sind Verlußtängst mehr vorhanden, als im Westen.
Redet offensichtlich niemand gerne drüber.
Aber deswegen sind das alles weder Radikale, noch Nazis, noch rechtsextremistisch.

Würde die Politik sich mal wieder um seine Bürger kümmern, anstatt mit vollen Händen Geld aus den Fenster werfen, für andere Länder noch mehr Schulden aufnehmen, alles auf der Welt mitfinanzieren. Das ist der Punkt.

Aber genau da sticht die AFD rein, die Verlustängste der Bürger zum Wahlkampf machen.

Und es klappt.
"warum die AFD rechtsextremistisch."

Vielleicht obgleich von Äußerungen, die nicht mit unseren Grundrechten einhergehen?
Und ja, dann heisst es, dass sind ja immer nur '"Einzelne", nie die Mehrheit dieser Partei... Aber wenn die angebliche Mehrheit sich nicht davon distanziert und die Verfassungsfeinde rauswirft, dann muss ich davon ausgehen, dass es sich um Akzeptanz handelt.

Wer mit in die Güllegrube springt, kann doch nicht sagen, ne ich stinke nicht nach Scheiße, nur weil er keinen Köpper gemacht hat..

Aber sag Du doch mal, was Dich an dieser Partei anspricht. Ich würde es wirklich gerne verstehen..
An Minty

Ich lebe in einer Kleinstadt in Sachsen und habe hier tatsächlich oft Angst, allein auf die Straße zu gehen. Ich habe schon in Hamburg und in Leipzig gelebt. Dort bin ich nachts völlig angstfrei durch sämtliche Viertel gelatscht. Hier mache ich das nicht. Weil es gefährlich ist. Weil ich Angst vor dem rechten Gesocks habe, das hier rumläuft. Ich habe da schon einiges erleben müssen.

Dann nenn mal drei Beispiele?

Die AfD in Sachsen ist als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Das ist deren Wählerinnen und Wählern offensichtlich egal oder sie begrüßen es sogar. Es ist unerträglich und beschämend, dass diese Partei z.B. im Wahlkreis Görlitz mit 40,1% der Stimmen gewählt wurde. Dass bei dieser Thematik überhaupt Grinse-Smileys verwendet werden, ist irritierend...

Klar. Der sächsige Verfassungsschutzes ist durch den NSU Skandal auch so vertrauen würdig und haben Sie bis jetz überhaupt Begründung abgegeben warum die AFD rechtsextremistisch.
Ich danke dir für deine Erklärung, Hmm.. und nun?

"Aber dieses Wahlergebnis und jetzt deine Schilderung Minty lassen mich wirklich daran zweifeln, ob diese Wähler überhaupt noch irgendwelche Werte haben ...."

Ja, mich auch.

"Die Verrohung der Sprache, Euphemismen, hinterlistige Verdrehungen etc. - das hatten wir in Deutschland schon mal. 🙄"

Absolut. Mir ist es unbegreiflich, dass und wie viele Menschen das sehenden Auges in Kauf nehmen und unterstützen, indem sie rechtsextreme Parteien wählen.
@Minty, ich denke, dass @Hmm... und nun? auf die Verrohung der Sprache anspielt, die schon Einzug in den Bundestag gefunden hat und nicht die Empörung darüber in der Gesellschaft hervorruft, die zu deren Ablehnung notwendig wäre.
Die Verrohung der Sprache, Euphemismen, hinterlistige Verdrehungen etc. - das hatten wir in Deutschland schon mal. 🙄
"Wie meinst du das? Wen scheint das immer weniger zu besorgen?"

Ich meinte, dass scheinbar die Gewalt (verbal & mittlerweile auch physisch) immer weniger Menschen zu besorgen scheint....
Bisher hatte ich noch Hoffnung, dass wenn es sozusagen "hart auf hart" kommt, noch genug Menschen zumindest doch "kompromissbereit" wählen werden, denn populistische Positionen sind eine Sache, aber gewaltsame Umsetzung der Meinung doch etwas völlig anderes.

Aber dieses Wahlergebnis und jetzt deine Schilderung Minty lassen mich wirklich daran zweifeln, ob diese Wähler überhaupt noch irgendwelche Werte haben ....
"... und dieses Phänomen- die Gewalt, die meines Gefühls nach durch die verwendete Sprache anfing, scheint auch immer weniger zu besorgen.."

Wie meinst du das? Wen scheint das immer weniger zu besorgen?


Ich lebe in einer Kleinstadt in Sachsen und habe hier tatsächlich oft Angst, allein auf die Straße zu gehen. Ich habe schon in Hamburg und in Leipzig gelebt. Dort bin ich nachts völlig angstfrei durch sämtliche Viertel gelatscht. Hier mache ich das nicht. Weil es gefährlich ist. Weil ich Angst vor dem rechten Gesocks habe, das hier rumläuft. Ich habe da schon einiges erleben müssen.

Die AfD in Sachsen ist als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Das ist deren Wählerinnen und Wählern offensichtlich egal oder sie begrüßen es sogar. Es ist unerträglich und beschämend, dass diese Partei z.B. im Wahlkreis Görlitz mit 40,1% der Stimmen gewählt wurde. Dass bei dieser Thematik überhaupt Grinse-Smileys verwendet werden, ist irritierend...
"Und ist zudem und sogar in erster Linie sehr gefährlich"

... und dieses Phänomen- die Gewalt, die meines Gefühls nach durch die verwendete Sprache anfing, scheint auch immer weniger zu besorgen..
"Gerade ostdeutsche Frauen, die doch immer emanzipatorisch weiter als ihr westdeutsches Gegenstück waren, müssten doch im Strahl kotzen, wenn die AFD von den "Eigenschaften der deutschen Frau" spricht."

Ich als ostdeutsche Frau kann sagen, dass das hier auch viele tun. Wenn sie Zeit dafür finden, denn die braun-blaue Sch.... zu bekämpfen/sich dieser entgegenzustellen, erfordert enorm viel Kraft. Und ist zudem und sogar in erster Linie sehr gefährlich.
Wenn man mal das Gefühl, dass es zuviel Migranten gibt, obwohl kaum einer dadurch bisher selbst echte Einschnitte erlebt, einfach weglässt: warum wählt man AFD?
Gerade ostdeutsche Frauen, die doch immer emanzipatorisch weiter als ihr westdeutsches Gegenstück waren, müssten doch im Strahl kotzen, wenn die AFD von den "Eigenschaften der deutschen Frau" spricht.
Self-Care hat es geschrieben: die schreiben "Wirtschaftspogramme", die ausschließlich die oberen Zehntausend bedienen...
Ich verstehe es wirklich nicht, was jemanden mit dieser Partei verbinden kann?

Und wie kann es passieren, dass soviele junge Leute da einsteigen?
Deren Geschichtsunterricht müsste nicht solange her sein und die haben die größten Freiheiten durch die europäische Union.. 🤔
Was solche Leute meinen und aber nicht sagen, bzw. schreiben, hat Frauke Petry
erfrischend ehrlich auf den Punkt gebracht: Die Grenzpolizei sollte im Zweifelsfalle
schießen, und auf Nachfrage: auch auf Frauen und Kinder wenn es nicht anders geht!

Ich glaube nicht daß ihre frühere Partei in dem Punkt demokratischer geworden ist,
im Gegenteil.

Man muß allerdings dazusagen daß wir am Anfang großer Migrationswellen sind,
denen wir nichts entgegenzusetzen haben, wenn nicht einmal Meere sie aufhalten
können!

Bis Europa das allerdings einsieht ist Europa wieder mal kaputtgemacht worden von
Nationalisten und Rassisten.

Trotz alledem: Venceremos 🏴‍☠️
"Migrationsprobleme müssten wir mal grundsätzlich lösen. Seit 2015/16 haben wir unzählige Menschen ins Land gelassen, die keine Ausweispapiere haben. Die führen uns an der Nase rum und wir können nicht einmal feststellen, woher sie kommen. Sowas dürfte es überhaupt nicht geben. Wer keinen Pass hat darf nicht einreisen...fertig."

Okay, aber wie genau wird dass denn umgesetzt?
Zurück ins Schlauchboot stecken? Schießen wir an Landesgrenzen auf sie, um sie zurück zu drängen?
Das mit dem "Wir müssen Mugration beschränken" ist so leicht gesagt... mir fehlt oft der praktisch - operative Ansatz, also: da stehen sie konkret vor einem... und dann?
PeppermintPatty...ja, da hast du schon Recht...nach 6 Monaten kann niemand die deutsche Sprache, das dauert natürlich länger. Aber ein paar Grundbegriffe sollten dann schon da sein...und das sollten wir regelmäßig prüfen. Wer hier leben will, muss die Sprache lernen, so gut es eben geht, da darf es keine Ausreden geben. Wenn ich z. B. in einem arabischen Land leben möchte, müsste ich mich auch mit deren Schriftzeichen und was auch immer auseinandersetzen. Wenn ich das nicht will oder nicht kann, dann kann ich dort nicht leben...und genau das muss auch andersrum gelten...

Und insbesondere müssen sie unsere Werte und unsere Lebensweise akzeptieren...es darf nicht sein, dass immer die Religion an erster Stelle steht...wer das will, der muss in einem anderen Land leben, Deutschland ist dafür nicht geeignet...
@Seaangel - innerhalb von sechs Monaten Deutsch lernen? Wovon träumst du denn? Die deutsche Sprache ist eine der schwierigsten Sprachen in Europa, und wenn du das von Menschen verlangst, die mit einem komplett anderen Sprachkonzept aufgewachsen sind, ja manche Laute überhaupt nicht hören können, ist das schon eine steile These...

Wir lernen seit Jahren andere Sprachen, auch teilweise im Studium wie Französisch oder Hebräisch, wir lernen Italienisch (eine der einfachen Übungen) und für Spass Gälisch... aber viele dieser Sprachen kommen halt aus dem europäischen Sprachraum. Glaube mir, trotzdem haben wir immer noch nach Jahren Probleme mit ganz vielen Eigenheiten dieser Sprachen.

Wenn du aus dem arabischen Sprachraum kommst, kämpfst du erstmal mit den Schriftzeichen, dann mit der Aussprache und unserer teuflischen Grammatik.

Ein halbes Jahr... 😂😂😂
"dass man ihm das dort sehr wohl übel nehmen wird" Glaube ich null, er ist doch das beste Beispiel dafür, dass die Flucht nach Deutschland eine Flucht in die Enttäuschung ist. Und da er noch Ungläubige mit getötet hat, könnte seine Geschichte sehr wohl zu populistischen Zwecken von radikalen Muslimen missbraucht werden.

"Sowas dürfte es überhaupt nicht geben" Leider wird sowas sogar systematisch Menschen beigebracht, die Asyl suchen, weil es dann z.T. sehr lange dauert, das Herkunftsland oder Alter zu ermitteln z.T. werden die Pässe (die ja noch zum Boarding gebraucht werden) sogar an Bord von Flugzeugen entsorgt. Wenn du solche Pflichten einführst z.B. "Innerhalb von 6 Monaten Deutsch lernen", hast du immer Fälle in denen es dadurch zu extremen Härten kommt: Was machst du z.B. mit Menschen, die lerntechnische oder geistige Einschränkungen haben? Was machst du mit Menschen, die gar nicht (in ihrer Muttersprache) Lesen und Schreiben können? Was machst du, wenn ihnen eigentlich kein Deutschunterricht angeboten wird? (Gibt ja zu wenig Lehrende für Deutsch.)
Herbstlicht...woher hast du eigentlich die Information, dass der Mörder in Afghanistan gefeiert wird? Ich glaube das nämlich nicht...er hat sein Heimatland verlassen, um in unserer westlichen Welt frei zu leben. Und ich denke, dass man ihm das dort sehr übel nehmen wird.

Grundsätzlich finde ich es schon in Ordnung, solche Leute auszuweisen...und zwar möglichst schnell. Wenn er hier seine 15 Jahre Höchststrafe absitzt, kostet er uns noch 15 Jahre lang viel Geld. Falls er dann in Sicherungsverwahrung kommen sollte, kostet uns das nochmal viel Geld. Das wäre an anderer Stelle sinnvoller aufgehoben.

Die Migrationsprobleme müssten wir mal grundsätzlich lösen. Seit 2015/16 haben wir unzählige Menschen ins Land gelassen, die keine Ausweispapiere haben. Die führen uns an der Nase rum und wir können nicht einmal feststellen, woher sie kommen. Sowas dürfte es überhaupt nicht geben. Wer keinen Pass hat darf nicht einreisen...fertig. Denen, die einreisen dürfen, müssten wir auch Verpflichtungen auferlegen. Z. B. innerhalb von 6 Monaten die Deutsche Sprache erlernen...das muss dann auch geprüft werden. Außerdem sollten wir alle Menschen verpflichten, unser Grundgesetz anzuerkennen und dafür auch zu unterschreiben. Sie müssten dafür unterschreiben, dass unser Grundgesetz über der Religion steht...Religion darf im täglichen Zusammenleben keine Rolle spielen. Bei der ersten Zuwiderhandlung ist die Ausreise fällig...ich glaube, solche Maßnahmen würden uns sehr helfen...
Wenn diese Täter hier verurteilt und die Strafe hier absitzen würden, würde man sich viele Bedenken (Politik), Zeit und Kosten (Aufnahme von den entsprechenden Staaten) ersparen. Der Fall sollte schnell abgeschlossen sein.