Politik und Gesellschaft
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Politik und Weltgeschehen

Mich empört, das wir nichts lernen. Was passiert, wenn Polizeigewalt in falsche Bahnen gelenkt wird, erleben wir in den USA. Das wir hier ähnliche Verhältnisse bekommen, ist seit Jahren keine Neuigkeit. Das es nicht gelingen will, unsere Exekutive besser vorzubereiten, zu schulen und entsprechend auszurüsten ist einfach ätzend. Aber der Gewalt mit noch härterer Gewalt beikommen zu wollen funktionierte noch nie. Außer vielleicht in der Wildwestnostalgie der Amerikaner.
Die von mir sehr geliebte Nachbarstochter absolviert gerade eine Ausbildung bei der Polizei. Der Gedanke, dass sie mal in so eine Situation kommt, empfinde ich als beängstigend. Da denke ich schon, lieber der Aggressor als sie....trotzdem gilt mein Mitgefühl auch diesem jungen Mann, der vermutlich hoch traumatisiert sich und andere in Gefahr gebracht hat. Einfach eine Hilflose Aktion auf beiden Seiten. Es ist nicht alles so schwarz weiß, wie die braune Fraktion es gerne hätte.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.08.2022
Es kommt ja selten genug vor, dass ich Marss -zumindest in Teilaspekten- zustimme, doch hier empfinde ich seine nachdenklich abwägende Haltung mal als guten Ausgleich zu der fragwürdigen Haltung Anderer hier. Danke dafür.

Es sieht momentan (unter Vorbehalt) danach aus als sei Mouhamed D. erst seit 7 Tagen in Dortmund gewesen (vorher seit Apri in Deutschland, RLP) und hier in einer Einrichtung für minderjährige Flüchtlinge (ohne Begleitung) untergebracht gewesen. Die Betreuer des Jungen haben die Polizei gerufen, weil sie ihn mit einem Messer gesehen haben und suizidale Absichten vermuteten.
Man kann wohl davon ausgehen, dass er durch die Flucht übers Mittelmeer traumatisiert war, bei der sein Bruder ertrank.
Er hat wohl um Aufnahme in die Kinder-und Jugendpsychiatrie gebeten...wurde dort aber wohl nach einer Nacht entlassen.

Warum ich diese (momentan noch nicht vollständig gesicherten) Annahmen schreibe?
Weil ich mich wundere mit welcher Selbstverständlichkeit zT die Handlungsweise der Beamten vertreten wird.
Auch ich habe durchaus Verständnis für den sehr engen Handlungs- bzw Entscheidungsspielraum den der rel. junge Beamte in der Situation sah.
Aber ich möchte echt nicht in seiner Haut stecken..nicht wegen der Kritik die nun aufbraust, sondern der belastenden Ungewissheit ob der Tod eines Jugendlichen wirklich nötig war..
Und auch nicht in der Haut der Betreuer, die ihren Bewohner lediglich schützen wollten ..

Teja
beschreibt ja hochdramatisch welche Kräfte Menschen in psychischen Ausnahmesituationen entwickeln können..
Ich frage mich nur, wie solche Teams in der Psychiatrie das dann doch ohne MP Beschuss/ Tötung geregelt kriegen...?
In dem von mir verlinkten Artikel kritisiert ein Polizei FACHmann:

Polizeiwissenschaftler Behr sieht den Fall kritisch. „Bei fast 50 Messerangriffen in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr frage ich mich, warum die Beamten nicht anders auf dieses Einsatzgeschehen vorbereitet werden - und warum man ihnen nicht andere Einsatzmittel an die Hand gibt.“

Er nennt Distanzstangen oder Kettenhemden, die bei Sondereinsatzkommandos (SEKs) zur Ausrüstung gehören.


Und JA, natürlich muss man die Untersuchung nun abwarten und hoffen, dass diese in aller Transparenz und Korrektheit geführt wird...
Aber es lebt sich auch ziemlich bequem solange solche Vorkommnisse nicht vor der eigenen Tür stattfinden...
Ganz sicher verliert- für viele Bewohner dieses Stadtteils - die Polizei weiter an Vertrauenswürdigkeit und je nachdem zu welcher Gruppierung man sich zählt wird man mind 3x überlegen ob man die Polizei einbezieht.

Das Quartier steht unter Schock ..und der braune Block geifert nach mehr Bewaffnung und Härte.
Eine weitere üble Entwicklung/Dynamik in dieser an Konflikten eh schon überreichen Gegend 😞

Und falls es nicht deutlich geworden ist:
Ich lebe keine 200m vom Ort des Beschuss entfernt..😔
@Marrs
Danke für den Beitrag.
In Bedohungs- und Notsituationen entstehen oft Dynamiken, die sind hinterher nicht immer logisch umgehend nachvollziehbar.
Und wenn sie den Angreifer mit dem Gewehrkolben ausgenockt hätten, würde auch wieder jemand über unverhältnismäßige Polizeigewalt reden.


Ich weiß aus meinem Job in der Psychiatrie, daß Menschen sich so massiv erregen und ausrasten können, daß sie völlig unberechenbar werden und auch z.B kleine zierliche Mädchen dann massive Kräfte und Bedrohungen entwickeln können, die man nicht für möglich hält.

Zumal. Wenn jemand in einen wahnhaften Erregungzustand gerät, sieht und erlebt er für sich eine massive Bedrohungen,die oft nicht real ist. Ggf "sehen" diese Menschen sich in ihrem paranoiden Erleben von "Feinden"bedroht,gegen die sie sich dann wehren, als ginge es um ihr Leib und Leben.
Da hilft oft auch kein deeskalierendes Reden mehr. Dafür muß man zu dem Angreifer auch erstmal verbal durchdringen.


Es scheint generell die Hemmschwelle für Aggressionen und Angriffe auf Polizisten, Rettungsdienst, Pflegepersonal usw zu sinken. Da scheint es in bestimmten "Kreisen" immer weniger Respekt zu geben.
Mhm, Außenstehende unterschätzen oft die geringen Spielräume der Einsatzteams in klassischen Notwehrsituationen (bewaffneter Angreifer, 7m-Zone, nach Warnruf). Wer innerhalb dieser Entfernung erst mit Zielübungen auf Arme/Beine beginnt, wird - abgesehen von geringen Trefferaussichten bei häufig unübersichtlichem Gerangel - schwerlich suizidale oder (oft) btm-zugedröhnte oder sonstwie abgedrehte, adrenalinsprudelnde, d.h. rasende Messerstecher wirksam stoppen können.

Daher werden aus Eigensicherungsgründen und um weitere, unmittelbare Gefährdung des Umfeldes auszuschließen, in der Beamtenausbildung für derlei Situationen ausschließlich sog. Deutschüsse auf's vitale Dreieck trainiert. Und auch dabei muss nach erster/zweiter Schussabgabe noch nicht mannstoppende Wirkung erzielt werden, so wie jetzt offenbar ebensowenig.

Zugegeben, mich irritierte in Dortmund, neben der MPi, v.a. die ungewöhnliche Schuss-Streuung (Bauch, Kiefer, Unterarm, 2x Schulter). - Da schiene es beinahe sinnvoller, der Schütze hätte die MPi einfach umgedreht und mit herzhaftem Kolbenditscher für einstweilige Ruhe gesorgt, aber ok, war vermutlich keine Szene für'n nächsten Jason-Statham-Blockbuster. Und wir reden auch bei zehn Beamten von massiver Gefahr im Verzug, erinnere mich diesbezüglich an ein vor drei/vier Jahren im Netz kursierendes IS-Video, auf welchem detailliert Übungen und Tötungstechniken für potenzielle Anhänger in Westeuropa beschrieben wurden - etwa wie westengeschützte Sicherheitskräfte in kürzester Zeit mit wenigen Arterien-Stichen/Schnitten außer Gefecht zu setzen sind usw.

Jedenfalls scheint hier in jedem Falle detaillierte, transparente Aufklärung nötig, um künftig derlei maximale Eskalationen, die sich momentan gefühlt zu häufen scheinen, mindestens zu verringern.
Wenn man auf die Beine schießt, kann auch eine große Arterie getroffen werden - da hat der Getroffene meist schlechte Karten. Die Polizisten werden sich nur sehr vorsichtig einem nicht wirklich zurechnungsfähigen Delinquenten nähern. Das kann dauern.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2022
Schüsse aufs vitale Dreieck haben lebenssgefährliche Verletzungen zur Folge. Trotzdem wird genau das gelehrt weil nur so der Angreifer mit hoher Wahrscheinlichkeit angriffs und fluchtunfähig macht. Das ist dann immernoch kein gezielt tödlicher Schuss aber tödliche Verletzungen sind da absolut im Bereich des möglichen. Warum da die Bewaffnung eine MP war wird untersucht werden. Aber diese Waffe gehört auch zur Bewaffnung der Polizei. Ein Messer wird als absolut gefährliche Waffe eingestuft. Ein Messerangriff auf einen Polizisten wird , wenn nicht abgewendet durch Spray , Warnung …. Ziemlich sicher zum Schuss führen. So verstehe ich das. Ich finde das auch entsetzlich…. Mein erster Gedanke war auch…. Verdammt schieß doch auf die Beine , wieso MP…. Aber es gibt aus gutem Grund Regeln an die sich Polizisten halten in Ausnahmesituationen. Warten wir einfach mal ab was die Untersuchung ergibt
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2022
Ja, @Herbstlicht, es steht ja auch im verlinkten Artikel ...

„Messer gelten als besonders gefährlich und rechtfertigen in der Regel auch eine Notwehrmaßnahme, wenn der Täter oder die Täterin den Beamten zu nahe kommt“, sagt Rafael Behr im Gespräch mit FOCUS online."

und

"Auf andere Personen dürfen Polizisten ihre Waffe nur richten, um sie „angriffs- oder fluchtunfähig zu machen“. Schüsse, die wahrscheinlich tödlich enden, sind nur im absoluten Notfall erlaubt. Also zum Beispiel, wenn das eigene Leben in Gefahr ist oder eine „schwerwiegende Verletzung der körperlichen Unversehrtheit“ droht."

Die Standard-Dienstwaffe der Polizei in NRW ist entweder eine SIG Sauer P6 oder eine Walther P99. Wenn ein Schusswaffeneinsatz überhaupt notwendig war, reicht diese Waffe dann nicht ? Reicht nicht EIN Schuss ? Warum holt die Polizei ihre HK MP5 aus dem Streifenwagen und schießt damit eine Salve auf einen verwirrten Jugendlichen ab ? Fünf Kugeln haben ihn laut dem verlinkten Artikel getroffen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2022
Und vielleicht wäre es grundsätzlich gut sich die Ernsthaftigkeit wirklich vor Augen zu führen einen Polizisten wie auch immer geartet anzugreifen. Täuschen wir uns nicht- auch unsere Polizisten schießen wenn sie angegriffen werden. Die Waffen sind keine Accessoires
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2022
Ich glaube das wir grundsätzlich nicht beurteilen können ob hier angemessen reagiert wurde oder nicht. Das können wenn überhaupt Menschen die beruflich an Waffen ausgebildet sind . Ich habe gelernt kürzlich das bei einem Angriff in Abstand von Ich glaube es waren 7 Meter ( bitte korrigieren) nach einer ignorierten Warnung geschossen werden darf / sollte. Und zwar auf das vitale Dreieck. Die Arme/ Beine sind keine Option da sie verfehlt werden können und nicht ausgeschlossen ist das der Angreifer seinen Angriff fortgesetzt . Mit diesem Wissen kann ich anders auf solche Vorfälle schauen. Dieser Vorfall in Dortmund wird untersucht werden.. Spekulationen in die eine oder andere Richtung bringen nichts.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2022
@Aus dem von Moaning Myrtle zitierten Focus-Artikel:
.....................Ein Twitter-Nutzer , der eigenen Angaben zufolge als Bereitschaftspolizist arbeitet, betonte, dass es „unsäglich schwer“ sei, auf eine Lage wie die in Dortmund zu reagieren. „Wenn ein Messer im Spiel ist, dann bedeutet es immer höchste Achtsamkeit und unmittelbare Lebensgefahr“, schrieb er. Als Polizist werde man darauf trainiert, in solchen Situationen die Waffe zu ziehen...................

Es ist versucht vergeblich versucht worden, den Täter vorher mit Reizgas und Elektroschocker außer Gefecht zu setzen und dieser kam den Beamten immer näher.
Denke mal, das in der Situation das Ziehen der Waffe die letzte gegebene Möglichkeit war. Die, die daraus eine deutsche George Floyd Story machen wollen, sollen mal ganz still sein.
Selbst in den Kleinstädten ist heute die kaputtgesparte und überarbeitete Polizei nicht mehr in der Lage, die Sicherheit herzustellen. Aus eigener Quelle weiß ich, das Überfallenen den Rat gegeben wird, Straßen und Plätze zukünftig lieber zu meiden.
Aber das schlimmste ist, das große Teile der etablierten Politik nicht mehr konsequent hinter der Polizei steht. Lieber nicht schießen und den eigenen Kopf hinhalten. Theoretischer Unsinn!
@marceau ich glaube nicht das die öffentliche Ordnung mit Hilfe einer Maschinenpistole wieder hergestellt werden kann und sollte. Ich denke die Beamten hätten der Sache auch weniger Medienwirksam beikommen können und sollen.
Genauso wenig glaube ich, dass dein Vergleich passend oder gar angemessen ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2022
..in einem Land, in dem mittlerweile an manchen Orten die öffentliche Sicherheit mit Hilfe einer Maschinenpistole wieder hergestellt werden muß ..

@marceau

Falls Du den Fall in Dortmund meinst:
Es waren ZEHN Beamte gegen einen 16jährigen, psychisch auffälligen Flüchtling aus dem Senegal...
Du findest FÜNF Schüsse aus einem MASCHINENGEWEHR angemessen..???
Dieser Einsatz ist auch unter Fachleuten strittig.

https://www.focus.de/panorama/welt/maschinenpistole-gegen-16-jaehrigen-eingesetzt-das-ist-mir-schleierhaft_id_133085042.html
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2022
Tshiggi, in einem Land, in dem mittlerweile an manchen Orten die öffentliche Sicherheit mit Hilfe einer Maschinenpistole wieder hergestellt werden muß ist so ein kleiner Disput doch eher marginal.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2022
marceau,stülp doch nicht deine angelegenheiten anderen über,nicht wahr?du stehst doch auf den blaubraunen verein. und wer nicht drauf steht muss dann grün sein...aja. das ist immer die logik der afdler. hab sch noch nie kapiert. die welt ist bunt,mein freund ,auch wenn es dir nicht gefällt,s gibt mehr als braun und grün.juchuuu
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2022
Mozartine, die braungrüne Uniform würde großartig zu Dir passen!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2022
ach,marceaulein....ich brauche keinen putin um zu wissen,wer rechtsradikal ist und wer nicht, ich kann nämlich selber denken.

herrn höcke darf man offiziell schon als faschist bezeichnen und was da noch so kreucht und fleucht bei der afd meist auch. und bloß weil Frau weidel es einmal schafft nicht mit mimimi den platz zu verlassen, braucht sie deswegen noch lange keinen orden dafür.
sie hat was entlarvt? boah ey. die soll sich selber mal entlarven mit ihrer schein heiligen Doppelmoral.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2022
.......es will nun mal keiner mit Nazis diskutieren. wozu auch?..........


Oh, da hat wohl jemand Putins Propaganda abgekupfert.


............ abgesehen davon,dass Frau weidel ja auch keine Kritik verträgt und davon rennt....


Keineswegs! Sie hat das Verhör mit Anklagefaktor bewundernswert gelassen ertragen und den Systemsender ZDF als Staatsfunk entlarvt.
Ruhig nochmal schauen: https://www.youtube.com/watch?v=VpQobk_ybwc
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2022
es will nun mal keiner mit Nazis diskutieren. wozu auch? abgesehen davon,dass Frau weidel ja auch keine Kritik verträgt und davon rennt wie ein kleines mädchen,wenn ihr was nicht passt ,also bitte,den ball mal flach halten.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.08.2022
Und Warburg-Scholz, Kahrs und Patrizia Schlesinger sind die Repräsentanten der Demokratie und Medien.
Mit denen kann man natürlich diskutieren!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.08.2022
Quatsch…. Auch früher wurde Standpunkten mittels Handlungen Nachdruck verliehen…besonders wenn es um Personen des öffentlichen Lebens geht mit denen man sich nicht an den Tisch setzen kann um zu diskutieren.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.08.2022
@Herbstlicht:.........Für mich ein Grund den Sender zu wechseln wenn ein Song von Ihnen läuft..............

Früher hat man den Standpunkt des Anderen respektiert, seinen eigenen Standpunkt klargestellt und darüber diskutiert. Aber nicht das Leben oder die Arbeit des anderen boykottiert!
Aber unabhängiger Journalismus und Achtung vor der freien Meinungsäußerung sind in diesem Land leider längst vor einer ultralinken Gesinnungsdiktatur verloren gegangen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.08.2022
who the fuck is alice?