Pariser lektionen
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.01.2015
Heute kam eine sehr interessante Reportage, wie der IS entstanden ist - Hintergründe, Entwicklung, usw. Es ist erschütternd, um was es im Grunde geht, weshalb die Stämme siich bekämpfen und mit welcher Brutalität sie vorgehen. Und das alles im Grunde aufgrund des Rückzuges der Amerikaner und eines nicht eingelösten politischen Versprechens (Integration in die iranische Politik). Wie macht- und mordgeil diese Menschen im Namen Allah sind ist unglaublich. Es tut mir leid, wenn ich es sagen muss, aber wir können es uns nicht leisten, Anhänger dieser Radikalisten zu ignorieren - das sind lebende Bomben, deren einziges Interesse ist, einen Rückschritt ins 7. Jahrhundert zu absolvieren und dabei alles und jeden zu vernichten, der sich nur ansatzweise in den Weg stellt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.01.2015
Lektion 1 : Stadtplan immer in der Ablage haben
Lektion 2: Peugeot fahren
Lektion 3: visage amical
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.01.2015
Das kann bei dir auch andere Gründe gehabt haben.
Die "No-Go Zonen" gab es schon vor Jahren in Paris, natürlich Außenbezirke, ich hab mich da
mal vor Jahren mit einem Mercedes verfahren, ich selbst habe es gar nicht gleich gemerkt, da ich mich auf die Straßenführung konzentriert habe, aber meine Mitfahrer riefen nur ganz schnell,
mach Türen von innen zu und halte bitte möglichst nicht an.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2015
:-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.01.2015
Philantrop
"wahrscheinlich wird mir jemand sagen, dass unsere Grundwerte und die Tatsache, dass die Würde des Menschen unantastbar ist an der Außengrenze von Deutschland, spätestens an der von Europa, endet."

Na ja, für manche an der Haustür oder wirklich spätestens am Dorfrand. Und das betrachte ich leider nicht erst als Folge des 9/11.
@Forum:

Bezugnehmen auf die Überschrift sind wohl 17 Europäer mehr wert als "wahrscheinlich" (laut Wiki) ca. 200 getötete Menschen in Nordafrika. Es zeigt uns, das selbst in größter Not die Wahrnehmung ein rein imperialistische ist. Ausgrenzung leben, anstatt von dieses Ereignis zur Kenntnis zu nehmen, ziehen es die Franzosen und Deutschen vor gegen die Minderheit der Pegida Anhänger zu wettern.

Sind 200 getötete Afrikaner weniger wert als demonstrierende Menschen in der sächsischen Landeshauptstadt? Falls ja, "armes Deutschland, armes Frankreich, armes Europa"! Wir verschließen uns davor und die Boko Haram ist auch ein Grund für die vielen Flüchtlinge in Europa. Aber die Deutschen verfolgen eine eigentümliche Logik: "Wir brauchen keine Atomkraftwerke, denn Strom kommt aus der Steckdose".

Warum wird darüber so wenig berichtet? Ist das Verschweigen von Tatsachen nicht auch eine Art von Zensur? Ich habe überall gelesen "ich bin Charlie" aber nirgendwo "ich bin ein Nordnigerianer" - aber es gehört wohl zu unserem Wertekanon vor dem Leid der Welt die Augen zu verschließen und wahrscheinlich wird mir jemand sagen, dass unsere Grundwerte und die Tatsache, dass die Würde des Menschen unantastbar ist an der Außengrenze von Deutschland, spätestens an der von Europa, endet. Ich dachte immer, das sei der Grund, weshalb wir das beliebteste Einwanderungsland auf der Welt sind und uns diese Werte zum Vorbild machen.

So habe ich mich getäuscht, scheinbar ist zwischen Grundgesetz und öffentlicher Meinung ein großer Disput und niemand hat gemerkt, dass die Deutschen selbst eine Subkultur innerhalb ihres eigenen Landes geschaffen haben und wahrscheinlich sind das die wahren Auswirkungen des 11. Septembers.

Und so wie wir die Augen vor den Problemen der Welt verschließen, so grenzt unsere Kultur Minderheiten aus, was die Banlieues in Frankreich, sind Stadtteil wie Neuköln in Berlin oder Gorbitz in Dresden. Unsere Gesellschaft lässt die Gewinner hochleben und die Verlierer bleiben in Ihren genormten Mietskasernen. Denn das eint die Verlierer alle, sie haben keine Perspektive, sie haben keine Zukunft. Das in diesem Milieu die Grundwerte wenig beachtet werden ist klar, denn die, die von unseren Grundwerte profitieren, achten nicht auf die, die auf unsere Grundwerte angewiesen sind. Ich erinnere nur an die abwertenden Haltungen gegenüber Hartz IV Empfängern - denkt dran, es kann jeden treffen.

Am Ende die Antwort, auf die Frage nach Pariser Lektion. Die Lektion ist, dass unsere Gesellschaft krankt und wir wesentliche Grundwerte zugunsten eines konsumorientierten Lebensstils eingetauscht haben. In diesem Kontext sind die Attentate in Paris zu sehen, den wir haben auf die brennenden Fragen innerhalb unserer Gesellschaft keine Antwort, egal ob in Frankreich oder Deutschland.

Beste Grüße.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.01.2015
Vergesst eure Aluhüte net Jungs.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.01.2015
@venusdelta Ich glaube Terroristen sind für bestimmte Kreise wichtiger als du und dein Gurt. Und diese Solidaritätsbekundungen der ganzen Welt auf einmal sind für mich auch fragwürdig.Ich denke da nur an GLADIO oder Aldo Moro. Was absolut neues ist doch nicht geschehen, obwohl ich mich natürlich mit Fanatiker nicht anfreunden kann, denn sie benutzen "nur" das Kollektiv für ihre Zwecke, denn der Ursprung ist ja schon immer vermittelt an das individuell Allgemeine der Vernunft und braucht nicht katastrophisch hergestellt zu werden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.01.2015
Die beiden Attentäter waren in Frankreich geboren und hatten die französische Staatsbürgerschaft. Wohin bitte hätte man sie ausweisen sollen?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.01.2015
Na ja ... Die Terroristen standen sozusagen auf dem amerikanischen Index - hatten Einreiseverbot. Das hat sicher Gründe und ich frage mich wirklich, warum Europa derartig gefährliche Terrorzellen, deren Mitglieder namentlich bekannt sind, nicht einfach ausweisen darf - mir ist verboten, ohne Gurt Auto zu fahren - aber potentielle Terroristen ist der Aufenthalt erlaubt?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.01.2015
das hat mit "gefallen" nix zu tun ...
das Rauskopieren irgendwelcher Artikel aus dem Netz hat mit einem "Forumsbeitrag" einfach nicht viel zu tun ... (vom Urheberrecht mal ganz zu schweigen) .....

"Gefühlt" kommt der Beitrag politisch genauso einseitgig rüber wie die "angeklagte Seite" ...
*gähn*
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.01.2015
Schreib das nächste Mal am besten drüber dass du nur irgendwas kommentarlos kopierst. Dann spart man sich das lesen.
Nach der tragischen Schießerei letzte Woche in Paris in der Redaktion einer provokanten Zeitschrift wies ich darauf hin, dass wir ausgehend von den außenpolitischen Positionen Frankreichs den Bumerangeffekt als Faktor in Betracht ziehen müssen. Diejenigen, die keine Ahnung von Bumerangeffekt haben, stellten die lächerliche Behauptung auf, dass ich die Attacke entschuldige oder sogar den Opfern die Schuld gebe. Damit liegen sie völlig daneben, da ich die Anwendung von Gewalt verabscheue. Die Polizei gibt auch nicht den Opfern die Schuld, wenn sie nach den Motiven eines Verbrechers sucht.

Die Massenmedien beschlossen sofort, dass die Schießerei ein Angriff auf die Redefreiheit ist. Viele in den Vereinigten Staaten von Amerika bevorzugten diese Version von „sie hassen uns, weil wir frei sind,“ die Behauptung, die Präsident Bush nach 9/11 aufstellte. Sie brachten Solidarität mit den Franzosen zum Ausdruck und schworen, für die freie Meinungsäußerung zu kämpfen.

Aber haben diese Leute nicht bemerkt, dass die Erste Zusatzbestimmung (= Meinungsfreiheit) routinemäßig von der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika missachtet wird? Präsident Obama hat das Spionagegesetz (aus dem Ersten Weltkrieg, d.Ü.) mehr benutzt als alle vorhergehenden Administrationen zusammengenommen, um Whistleblowers zum Schweigen und ins Gefängnis zu bringen. Wo bleiben die Proteste? Wo sind die Demonstranten, die die Entlassung von John Kiriakou fordern, der die Information über den Einsatz von Waterboarding und anderen Foltern durch die CIA weitergab? Der Whistleblower wurde eingesperrt, während die Folterer nicht verfolgt werden. Keine Proteste.

Wenn islamischer Extremismus im Steigen begriffen ist, ist den Regierungen der Vereinigten Staaten von Amerika und Frankreichs zumindest zum Teil die Schuld zu geben. Die zwei Schützen von Paris hatten laut Berichten den Sommer in Syrien verbracht, wo sie mit den Rebellen kämpften, die versuchen, Syriens Präsident Assad zu stürzen. Es heißt auch, dass sie junge französische Moslems rekrutierten, damit diese nach Syrien gehen und gegen Assad kämpfen. Aber Frankreich und die Vereinigten Staaten von Amerika sind schon fast vier Jahre lang dabei, ausländische Kämpfer auszubilden und auszustatten, um nach Syrien einzudringen und gegen Assad zu kämpfen! Anders gesagt, was Syrien betrifft, waren die beiden Mörder von Paris auf „unserer“ Seite. Sie könnten sogar Waffen aus Frankreich oder den Vereinigten Staaten von Amerika benutzt haben, als sie in Syrien kämpften.

Beginnend mit Afghanistan in den 1980ern haben die Vereinigten Staaten von Amerika und ihre Alliierten vorsätzlich muslimische Kämpfer radikalisiert in der Hoffnung, diese würden nur gegen diejenigen kämpfen, die man ihnen vorgab. Am 9/11 lernten wir, dass sie gelegentlich zurück kommen, um gegen uns zu kämpfen. Die Franzosen lernten dasselbe in der letzten Woche. Werden sie bessere Entscheidungen treffen, nachdem sie den Bumerangeffekt einer riskanten Außenpolitik kennen? Das ist unwahrscheinlich, weil sie sich weigern, den Bumerangeffekt mit in Betracht zu ziehen. Sie glauben lieber an die Phantastie, dass sie uns angreifen, weil sie unsere Freiheiten hassen oder weil sie unsere Redefreiheit nicht aushalten können.

Vielleicht besteht eine Möglichkeit, uns alle sicherer zu machen, darin, dass die Vereinigten Staaten von Amerika und ihre Alliierten aufhören, diese Extremisten zu unterstützen.

Eine weitere Lektion aus der Attacke ist, dass der Überwachungsstaat, der sich seit 9/11 erhoben hat, sehr gut beim Verfolgen, Abhören und Schikanieren des Restes von uns ist, aber nicht besonders gut beim Stoppen von Terroristen. Wir haben gehört, dass die beiden verdächtigten Angreifer lange unter Beobachtung der Geheimdienste der Vereinigten Staaten von Amerika und Frankreichs gestanden sind. Laut Berichten waren sie auch auf der Flugverbotsliste der Vereinigten Staaten von Amerika, und zumindest einer von ihnen wurde tatsächlich 2008 für den Versuch verurteilt, in den Irak zu fahren, um gegen die Besetzung durch die Vereinigten Staaten von Amerika zu kämpfen. Laut CNN reisten die beiden Verdächtigen 2011 in den Jemen, um eine Ausbildung bei al.Qaeda zu machen. Sie waren also zwei Individuen, von denen man wusste, dass sie direkte Verbindungen zum Terrorismus hatten. Wie viele Hinweise braucht es eigentlich, ehe Schritte unternommen werden? Wie lange wussten die Geheimdienste der Vereinigten Staaten von Amerika und Frankreichs von ihnen und machten nichts, und warum?

Außenpolitische Schritte haben Konsequenzen. Die aggressive Außenpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika und ihrer Alliierten im Mittleren Osten hat Tausende radikalisiert und hat unsere Sicherheit vermindert. Der Bumerangeffekt ist real, egal ob einige das so sehen wollen oder nicht. Es gibt keine Sicherheitsgarantieen, aber nur eine Politik der Nichtintervention kann das Risiko weiterer Attacken reduzieren.


erschienen am 13. Januar 2015 auf > Ron Paul Institute for Peace and Prosperity