Wenn du exemplarisch zwei Posten rausgreifst, nimm mal Lohnniveau und Miethoehenniveau, und dich auf das Gebiet der alten West-BRD beschraenkst, wirst Du feststellen, dass bei diesen beiden Kennzahlen erhebliche Unterschiede vorherrschen. Hochtaunuskreis und Hochsauerland sind aehnlich weit auseinander wie die alten und neuen Bundeslaender im Schnitt. Niemand wuerde erwarten, dass das Sauerland ploetzlich im Reichtum erblueht, auch nicht innerhalb einer solchen Zeitspanne. Es gibt einfach Gegenden, die raeumlich und von sonstigen Gegebenheiten her nicht die Voraussetzungen haben zur Boomregion zu werden. Im Osten gibt es jetzt noch diverse andere Faktoren, die das beeinflussen, aber die "Fluchtregionen" im Westen, beispielsweise in den ehemaligen Montanregionen, kaempfen mit exakt den gleichen Problemen.

Insofern macht die Aufteilung in Ost und West eigentlich keinen Sinn mehr. Besser und zielfuehrender waere es vermutlich, bundesweit Boomregionen und strukturschwache Ecken zu differenzieren und mit unterschiedlichen Maßnahmen und -staeben zu behandeln.

Ich würde mich freuen, wenn mit das jemand mal erklären könnte:

1989 fiel die Mauer. Jubelnde Menschenmassen am Brandenburger Tor. Das ist, was ich immer noch vor Augen habe.

Dann kam dieses Ossi und Wessi Gequatsche. Es nervte beide Seiten. Denn eigentlich hatten wir zwei verschiedene Geschichtsverläufe, aber man war ja verwandt, bekannt, hatte immer eine Oma im Westen, die Kaffee schickte oder irgendwie Kontakt. Eine Mauer in den Köpfen. Oder hatten die "Trenner" vielleicht gewonnen?

Es ist 2011. Eine lange Zeit ist vergangen. Der Osten wurde vielerorts "renoviert" und unterliegt eigentlich den gleichen Rechten und Pflichten wie der Westen. Leipzig hat zB. einen der modernsten und schönsten Bahnhöfe Deutschlands. Es sollte ja zusammenwachsen, was zusammen gehört.

Trotzdem wundert es mich, dass immer noch nach so langer Zeit so scharf getrennt wird. Leistungen werden unterschiedlich berechnet, Löhne haben ein Ost-West Gefälle, nichts wird angepasst. Und das alles nach 23 Jahren! Sind wir wirklich ein Volk?

Ich stelle mir das immer so vor:
Gesetz den Fall, wir haben den Neuanfang, bzw. Aufbau von 1945 angefangen (war ja auch so), wären wir somit 23 Jahre später (ca. 1968) noch nicht auf dem eigentlichen Niveau.

Waren unsere Mütter und Väter schlauer, als die Politik heute? Wann werden auch Leistungen wie Renten, ALG Sätze, usw, Kosten und Löhne ein Staatsniveau bekommen, statt immer noch in OST und WEST zu trennen?

Es kann doch nicht daran liegen, dass im Osten alles noch immer Bruch ist. Manche Städte im Westen sind doch kaputter als der schöne Neuaufbau Ost, sponsert bei Soli. ;o)

Woran liegt es, dass ein viertel Jahrhundert ein Niveau eines Staates nicht möglich ist, gleichberechtigt errechnet zu werden?

Was meint ihr?