Ost und West
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Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.11.2011
@LaLuna

Da wurde so einiges geschlossen, was früher für die westdeutschen Kaufhaus Konzerne produziert hat.

Viele Fernsehgeräte, Kühlschränke, Staubsauger von Meckermann, Qualle ect. z.B. kamen vonDDR Betrieben wie Robotron in Stassfurth, Junkalor in Dessau usw, Textilien von Frottena, teilweise kamen auch die Billigbrötchen und das Billigbrot in den deutschen Supermärkten aus DDR Großbäckereien.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.11.2011
@antje

Sorry, aber mit deinen Posting bedienst du teilweise auch die Stammtisch Klischees. ( Das ist jetzt eine Feststellung, keine Beleidigung )

Nach dem Mauerfall wurde keine Industrie wie du schreibst vernichtet.

Es gab zwar kriminelle Machenschaften in Verbindung mit der Treuhand, aber da waren Ossis und Wessis beteiligt. Die Glücksritter wurden eigentlich sehr schnell entlarvt und es wurde danach ja auch gegen gesteuert. Die Treuhandanstalt wurde noch von der alten PDS Regierung der DDR unter Modrow gegründet, erst nach der Währungsunion wurden Wirtschaftsfachleute wie Dr. Karsten Rohwedder eingesetzt.

Es gab auch einige Betriebe, die den Sprung in die Marktwirtschaft geschafft haben, wie z.B Multicar.

Die Problematik war doch, das die Zahlen der DDR Wirtschaft wie sich im Nachhinein herausgestellt hat, absolut nicht den aktuellen Stand entsprachen und absolut geschönt waren.

Die Industrie wurde hauptsächlich auf Verschleiß gefahren und war zum größten Teil absolut marode. Da moderne Produktions- technologien nicht immer vorhanden waren, wurde halt die menschliche Arbeitskraft über Maßen eingesetzt mit entsprechenden Produktivitäts Nachteilen.

Auch der Umweltschutz war kein Thema, Abgasfilter gab es nicht, Chemieabfälle wurden in Tagebau Restlöchern entsorgt, wie z.B. der Silbersee in Bitterfeld

Zudem sind durch den Zusammenbruch der ehemaligen Sowjetunion und Umstellung der DDR Wirtschaft auf die DM ganze Märkte weggebrochen, die von der DDR Industrie bedient worden sind.

Betriebe, die schon immer für den Export in das NSW ( nicht sozialistisches Wirtschaftsgebiet ) geliefert haben, wurden von der DDR Regierung regelrecht vorgeführt und die Erzeugnisse verramscht.

Mir ist ein Fall bekannt, ein DDR Textilkombinat hat für ein großes Versandhaus produziert. für ein Produkt wurde dem Betrieb ein Preis zum Beispiel von 10 Mark DDR + Valutaanteil von 5 DM gezahlt, damit die Technik im Westen gekauft werden konnte.

Mit dem Preis von 15 DM hätte der Betrieb nach der Wende weiterhin existieren können, das Produkt wurde aber von dem
DDR Wirtschaftministerium für 10 DM an den Kunden verkauft. der natürlich auch nach der Wende nicht mehr bezahlen wollte
und sich somit in andere Billiglohnländer orientiert hat. Auch diese Vorgehensweise der DDR Regierung ist für den massiven Arbeitsplatzverlust im Osten verantwortlich.


Zudem haben auch die Bürger ihre eigenen Produkte nicht mehr gekauft, weil ein jahrelanger Nachholbedarf befriedigt werden musste, viele Betriebe gerade im Lebensmittelbereich haben ganze Produktionen mangels Absatz entsorgen müssen.

Nach der Wende wurden ja auch viele Industriebetriebe im Osten gebaut, in Leipzig produzieren Porsche und BMW, Volkswagen an verschiedenen Standorten, Opel in Eisenach,
Mercedes in Ludwigsfelde, Henkel in Genthin, Bayer in Bitterfeld,
teilweise an alten Standorten aus früherer Zeit, das Problem ist halt, das in diesen Betrieben durch die moderne Technik halt nicht mehr die Masse an Arbeitskräften benötigt wird.

Was deine Erfahrungen an der Ostsee betrifft, die kann ich nicht teilen.Ich war früher regelmäßig auf Rügen und Usedom, habe von 1990 bis Ende 2000 in Leipzig gelebt und bin auch heute regelmäßig in Hotels im " Osten ", bisher wurde ich immer höflich und zuvorkommend behandelt.

Servicewüsten findest du in Ost und West, da habe ich meine Erfahrungen auch im Westen schon gemacht, dieses nur auf den Osten zu beschränken, halte ich für ein absolutes Vorurteil

Es kommt es ja darauf an, wie man selbst als Kunde auftritt, wenn ich den coolen Wessi raushängen lasse, dann werde halt entsprechend bedient.

Ausserdem bin ich Westen auch schon dumm angequatscht worden, als ich noch einen PKW mit Leipziger Kennzeichen gefahren habe.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.11.2011
wieder einmal lese ich hier kopfschüttelnd mit.......
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.11.2011
Antje:

- Dem Westen wurde ein Teil des Landes von den Ost Alliierten weg genommen. Warum sollte man diesen Geld für Güter in den Hals werfen. Es war ein Belagerungszustand und keine freundliche Aufteilung der Länder. Wieso haben es die Amys, Briten und Franzosen geschafft, ihre Landesteile einig zu lassen und die Russen mussten den Ostteil abtrennen? Würdest du eine Industrie unterstützen, die unter solchen Umständen zustande kommt? Ich nicht.

- Der Soli ist eine Steuer. Wie wir schon geklärt haben, ist dies keine zweckgebundene Leistung. Wir haben somit nicht nur den Aufbau Ost mitfinanziert, sondern auch eine Menge, von dem wir alle nichts wissen. Das manche Leute das nicht verstehen und denken, all das Geld ginge in den Osten, ist immer so. Sie suchen sich halt einen Schuldigen, der ihre sauer verdiente Kohle einhamstert. Hier sollte man nicht unbedingt eine Wut auf den Osten sehen, denn es ist eher eine Info-Lücke an die Bevölkerung. Wie so oft in unserem Land. Die Ostdeutschen sind da nur das Bauernopfer.

- Du kannst natürlich die Trümmerfrauen nicht mit der Bevölkerung des Ostens vergleichen. Aber ohne Neid muss man heute zugeben, dass sie sich sehr gut um ihre Belange gekümmert haben. Der Osten ist gebietsweise im Gegensatz zu manchen Regionen im Westen saniert. Also auch mal wieder ein Vorurteil, das unhaltbar ist.

- Bevölkerung geht immer dahin, wo es Jobs gibt, investiert wird und ein Leben möglich ist. Hier ist eher gefordert, dass die Industrie sich ausdehnt und auch diesen Regionen im Osten eine Basis gibt. Du würdest auch nicht gern in einer Gegend wohnen und deine Kinder aufziehen, wo du vom Amt leben müsstest, weil es keine Jobs gibt. Somit egal ob Ost oder West, es hat mit den Menschen allgemein zu tun.

- Warst du schon mal in Duisburg einkaufen? Meine Mutter legt sich hier regelmäßig mit Geschäftsführern an, weil sie sich gegen die Servicewüste Deutschland stämmt. Es ist auch ein wenig eine Erwartungshaltung. Zudem schmunzel ich immer, wenn ich daran denke, dass sie vor knapp 25 Jahren nicht mal was in den Regalen hatten. Mach die Verkäufer lieber darauf freundlich aufmerksam. Schlecht bedient werden ist ein Phänomen von West und Ost. ;o)

Mentalität kann schon stimmen. Man hat dort mehr zusammen gehalten. Aber man hatte selbst in der Familie Leute, die einen bespitzelt haben. Alles so eine Sache mit den Vorurteilen, wenn man nicht Teil einer solchen Gesellschaft war. Und das es genug gab, die dort "gesessen" haben für ihre Gedanken, Gefühle, Ansichten und Freiheitsliebe, erkenne ich hoch an. Frauen, denen man Kinder nahm. Familien, die zerstört wurden. Foltermethoden, die es auf westlicher Seite nicht gab. Man macht sich keine Begriffe. Und Wessis fand ich dagegen immer sehr arrogant und hochnäsig, weil, wenn wir es zugeben, der Osten ja auch mehr oder weniger ungefragt nach der Befreiung eingeheimst wurde, ohne die Leute zu fragen: Wollt ihr zu uns gehören oder lieber einen eigenen Staat versuchen? ;o)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.11.2011
@ venusherz: Wenn ich einerseits mein Geschichtswissen und andererseits meine Erinnerungen vergleiche stelle ich folgendes fest:
- Nach dem Krieg ging es in der Bundesrepublik einfach erst einmal um den Aufbau eines lebenswerten Daseins. Nach dem Mauerfall wurde von Seiten der Bundesrepublik erst einmal die bestehende Industrie der DDR vernichtet. Die Waren wurden nicht mehr gekauft und die Firmen verramscht. Einige Menschen haben sich eine Goldene Nase verdient. Wenn Du einen "Wessi" fragst, ob er den Soli bezahlöt hat, um den "Ossis" ein besseres Leben zu ermöglichen wird Dir mit Sicherheit jeden den Kopf schütteln. Ganz ehrlich, ich bezahle ihn auch nur, weil ich muß. Lieber würde ich das Geld einem hungernden Mädchen in Indien zukommen lassen.

- Die Frauen nach dem Krieg nahmen die Situation in die Hand und handelten. Ich weiß, ich mache mich unbeliebt, doch nahm ich viele Menschen nach der "Ostübernahme" so wahr, daß sie erwartete, daß die Gesellschaft eher für sie etwas tut.

- Sehr sehr viele gebildete Menschen zogen nach dem Zusammenschluß in den Westen und umgekehrt wollte kaum jemand in den Osten. Das zieht natürlich Wirtschaftkraft aus der Region.

- Als ich vor 5 oder 6 Jahren in den östlichen Bundesländern Urlaub machte, waren dort die Menschen in den Geschäften mir gegenüber sehr unfreundlich. Leider bestätigten mir viele "Wessis" diese Erfahrungen. Dieses ist für den Tourismus nun nicht gerade förderlich. Ich fahre mit Sicherheit nicht noch mal nach Rügen. Und "daß der Kunde König ist", damit sind wir im Westen nun einmal aufgewachsen.

So gehe ich nicht davon aus, daß die Politik versagt hat. Es ist meiner Meinung nach ein gemisch aus den Taten der Wirtschaft und der Mentalität des versorgt werden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.11.2011
Immerhin bringst du es hier als Vorurteil ein, Carnifex. Ich dagegen denke, es ist reine Erziehungssache und hat mit Ost/West Null zu tun. Auf allen Seiten gibt es selbstständige und weniger selbstständige Jugendliche.

Könnten wir vielleich zur Ausgangsfrage zurück kommen? Vielleicht gibt es da ja noch Antworten?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.11.2011
Hab doch nie behauptet das an GE liegt. Man merkt halt einfach nur Unterschiede was Selbstständigkeit etc. anbelangt. In meinem Freundeskreis kann ich sagen, gibt es keine Menschen die sich von Mutti noch die BaföG Anträge ausfüllen lassen. Ob das jetzt auch unbedingt mit Ost und West zu tun hat kann ich ja nicht hundertprozentig wissen, sondern nur vermuten.
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18.11.2011
@Carnifex: Und das lag an ihrer Herkunft aus GE.... Janee ist klar
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18.11.2011
@mandarinchen: Volle Zustimmung. Ich habe hier 2 Mädels aus Gelsenkirchen getroffen. Und in einigen Sachen gab es schon Knackpunkte vor allem was Erziehung anging.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.11.2011
doch, venusherz....kann man, teilweise...
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18.11.2011
Wäre auch lustig, wenn man nach 23 Jahren bei Ost und West Azubis noch einen Unterschied feststellen könnte. Gibt ja keinen realexistierenden Sozialismus mehr seit zwei Generationen.

;-)
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17.11.2011
@Antje

Das sehe ich nicht so, wir sind mit dem Unternehmen flächendeckend in Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg vertreten, da ist gerade bei den Azubis
( 42 vom 1-3 Jahr ) kein Unterschied festzustellen, kommt natürlich auch immer auf den Hintergrund des Elternhauses an, den ich bei 99% nicht kenne.

Man hat natürlich immer mal die eine oder andere Pappnase dabei, aber das gibt es in West und Ost, dann wird schon mal ein klärendes Gespräch geführt und dann klappt es auch.
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17.11.2011
Grins, ich meinte natürlich allgemein die jungen Menschen die ich so erlebe.
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17.11.2011
Es geht hier ja auch nicht wirklich um Vorurteile Ost/West, sondern um eine konkrete Fragestellung.
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17.11.2011
Blödsinn ......
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17.11.2011
@Niedersaxe: Aber dafür sind sie nun mit "Konsumideologischen Balast" beladen. Ich erlebe sie auch nicht flexibel im denken.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2011
Ich habe ja nun von 1990 bis 2001 in Sachsen und Sachsen Anhalt gelebt und gearbeitet unc habe auch heute noch regelmäßig im Osten zu tun.

Der Unterschied liegt hauptsächlich in den Lebensabläufen der Menschen, die in Ost und West total unterschiedlich sind. Teilweise fühlen sich viele als Verlierer der Einheit, weil Ihre vorhandene Lebensleistung nicht entsprechend honoriert und anerkannt werden, andere die voll hinter dem System standen, haben den Zusammenbruch der DDR nicht verkraftet.

Finanziell haben sich verschiedene Regionen dem Westen schon genähert, wenn nicht sogar schon überholt.

Diese Mauer im Kopf wird wahrscheinlich mit der nächsten Generation überwunden sein, weil seit der Grenzöffnung die jun gen Leute nicht mehr mit teilweise anerzogenen ideologischen
Ballast beladen sind
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2011
Würde ich dir ja reichen, aber ich trinke den nur ohne Umdrehungen. Du brauchst den mit! XD
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17.11.2011
ja...

jetzt bin ich total verwirrt *-* und verstehe gerade gar nichts X-) ... ich brauch nen Kaffee.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2011
Du hattest doch vorher Filius zugestimmt, Smart. Da ging es darum, dass man nicht mehr Ost und West unterscheiden könne, sondern eher Region von Region.

Es wird aber tatsächlich noch wie vor 23 Ost von West in allem unterschieden. Auch im Westen gibt es Regionen, die sich durch ihre Okonomie nicht sehr von ostlichen Regionen unterscheiden.

Ergo ist die Trennungslinie Ost/West veraltet und müsste eigentlich an einen regionalen Bedarf angepasst werden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2011
Welche Frage willst du denn da klären?

Warum es in der landschaftlich wunderschönen Brandenburger Seenplatte keine Hightech-Industrie oder Großkonzerne gibt?

Wenn Mieten und Lebensunterhaltskosten einer Region sehr niedrig sind, so ermöglicht der niedrigere Lohn einen gleiche Lebensqualität wie das Leben in einer 800€, 25qm Wohnung in München und einem Gehalt von 3500€ als Bankkauffrau.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2011
Dann bleibt aber die Frage, warum nach fast 25 Jahren da so derbe unterschieden wird. Bisher sehen das alle, die ich gefragt habe auch so und konnten mir nicht sagen:

Tja Mädel, das ist so weil...

Vielleicht sollte ich unserer allwissenden Angela mal einen Brief schreiben und fragen. ;o)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2011
Filius, du hast meine vollste Zustimmung.

Das Lohnniveau in München oder Köln ist auch ein anderes als in Braunschweig oder sonst wo. Dies hat schlicht wirtschaftliche Gründe und kaum etwas mit Ost-West-Denke zu tun.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2011
Ich kam darauf, weil sie vorhin im Fernsehen eine Frage von einem Rentnerpaar hatten. Die beiden kamen aus dem Osten in den Westen und haben hier ihren Rentenanspruch. Die Rentenerhöhung ist ja im Westen ein wenig höher nächstes Jahr als im Osten und sie wollten wissen, ob sie im Falle eines Umzugs in den Osten (sie würden gerne in ihre Heimatstadt zurück) dann östlich angeglichen werden, was natürlich der Fall sein wird.
Es ist schon sehr haarig, was hier so alles läust und ich stimme dir voll zu, Filius. Nach so vielen Jahren und Jahrzehnten kann man diese Trennung kaum noch nachvollziehen.