Mindestlöhne oder wie sollten Gerechte Einkommen aussehen?
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Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.02.2012
Nun sind die Lebenshaltungskosten in Portugal erheblich andere als bei uns.
Und wenn KiK 4,50€ bezahlt, dann wäre den Frauen hier schon etwas geholfen, wenn wir den Mindestlohn vön Österreich hätten.
Na ja, in vielen Ländern hat er doch eher Alibifunktion, oder nicht ? 5,99 € in Österreich ist ja nicht gerade der Renner, genauso wie 2,92 € in Portugal beispielsweise.
Klar kann man auch bei uns einen flächendeckend gleichen Mindestlohn einführen, das macht es aber nicht gerechter und ist es auch noch meiner Meinung in Frankreich nicht. Würde man es so machen, wäre einem nicht unerheblichen Teil der Schlechtverdienenden wenig geholfen...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.02.2012
In Frankreich bekommt bestimmt der Mensch in Paris den gleichen Mindestlohn wie der in der Provance. Warum soll das bei uns nicht gehen?
Wie sind in der EU eine Ausnahme, weil wir keinen Mindestlohn haben. Frankreich hat ihn z.B. schon seit 1950.
Was ich damit ausdrücken will, die Mindestlohndebatte an einem Bruttolohn in anderen Ländern festzumachen halte ich für Quatsch, auch wenn manche Gruppen das aus plakativen Gründen gerne machen. Letztendlich kommts darauf an, kommt man mit dem Lohn aus oder nicht, insofern halte ich auch einen bundeseinheitlichen Mindestlohn für Quatsch, wer in der Mecklenburger Prärie wohnt, kommt relativ gut davon, wer in der Münchner City wohnt hat die A.-Karte gezogen.
Letztendlich wird es eh der Markt zeigen, ob es überhaupt Sinn macht, wenn dann eben gewisse Dienstleistungen zu den dann benötigten Ladenpreisen zu wenig Abnehmer findet, gibts eben teilweise eine Abwanderung in die Schwarzarbeit. Ich könnte mir das z.B. bei Friseuren u.ä. gut vorstellen. Dann wars wieder ein ganz toller Wurf, weil aus regulärer Arbeit abgabenneutrale Schwarzarbeit wird.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.02.2012
Die Lebenshaltungskosten sind ca. 30 höher. Dafür liegen die Steuern bei ca. 16%. ... Schau mal im focus
http://www.focus.de/finanzen/karriere/management/tid-6483/arbeiten-in-der-schweiz_aid_62162.html

Der Urlaub ist dort je nach Qualifikation gestaffelt. Je höher die Qualifikation desto mehr Urlaub gibt es. Von daher stimmt die Aussage nicht generell, daß er weniger Urlaub gibt.


Aber wir können auch ein anderes europäisches Land nehmen und den Mindeslohn in Frankreich nehmen. Er leigt laut wiki gerade bei 9,-€. http://de.wikipedia.org/wiki/Mindestlohn
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.02.2012
tenner mindestlohn für alles !!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.02.2012
Ich weiß, ich wollte nur keine Webseiten mit genauen Aufstellungen suchen. mein Bruderherz hat die letzten 2 Jahre in der Schweiz gelebt und hatte mir am Wochenende das gleiche gesagt. Ich weiß, auch das ist nicht konkret.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.02.2012
"waren" und "ca" sind jetzt nicht so konkret... 14€ wären aber nicht ohne hierzulande.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.02.2012
Oh nein, ich habe doch mal an der Grenze zur Schweiz gewohnt. Die Lebenshaltungskosten waren ca. 1,5 mal so hoch. So entsprechen die 18,-€ keinen 8,-€.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.02.2012
Es ist darüber hinaus auch sehr kurzsichtig gedacht. Als ich von München in die Berlin/Brandenburger Ecke zog, war ich vorübergehend arbeitslos. Ich bekam Arbeitslosengeld in einer Höhe, die das Einkommen vieler hier bei weitem überstieg, obwohl mein Lebensstandard (wg. Mieten und Kosten) trotz meines dort höheren Gehalts in München absolut gesehen bei weitem nicht so hoch war wie hier.

Wenn wir zulassen, daß weiterhin arbeitende Menschen mit weniger als dem Existenzminimum abgespeist werden, zahlen sie entsprechend auch nicht in unsere Rentenkassen ein (von den anderen Solidargemeinschaften will ich gar nicht reden). Sprich: alle diese Dinge müssen diejenigen, die mehr verdienen und sich auf der "sicheren Seite" wähnen, ja mitfinanzieren. Früher oder später muß dieses Mißverhältnis doch kippen, es wird ja jetzt schon allenthalben lamentiert, Rentenalter werden heraufgesetzt, die ersten Krankenkassen haben Insolvenz angemeldet usw.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.02.2012
Nun ja, dann frag meinen Schweizer, was er für 18€ bekommt... Selbst ein Mauererassistent ohne Umschulung bekommt als Halbtagskraft 3000€.

Ich würde mal behaupten, dass 18€ den 8€ hierzulande entsprechen.

Dennoch - und da gebe ich dir Recht - einen Mindestlohn von 8 € sollte es schon geben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.02.2012
Ein Staat, dem es wirtschaftlich sehr gut geht ist bekanntermaßen die Schweiz. Im November war im Focus zu lesen, daß die Schweizer ihren Mindestlohn erhöhen wollen. Sie fordern 22 Franken - also 18,-€ - pro Stunde.
Unsere Gewerkschaften wollten nur 8,50 €. Das erschien zu viel. Nun wird um 7,50€ gestritten.

Wenn uns etwas weg genommen werden soll, sollen wir immer auf unsere europäischen Nachbarn schauen. Doch bei solch existentiellen Fragen werden die Nachbarn totgeschwiegen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.02.2012
"Ein Mindestlohn ist problematisch, denn er wird einem Auftraggeber aufgezwungen. Es müßte dann auch Mindestpreise geben, die jedem, der etwas verkauft, ob nun Ware oder Arbeitsleistung, ein entsprechendes Einkommen garantiert."

(Zitat Gentleman1960, Seite 1)

Ganz so sehe ich das nicht. Wir sind selbständig, wir können uns keine großen Gehälter leisten, dennoch bekommen alle Angestellten bei uns deutlich mehr als jegliche Diskussion über Mindestlöhne vorschlägt. Als eines der kleinsten Unternehmen in unserer Branche möchte man annehmen, daß wir auch nicht konkurrenzfähig wären - wir liegen preislich etwas über den großen Konkurrenten. Es ist trotzdem leistbar, auch wenn wir dabei nicht "reich" werden. Mangelnde Konkurrenzfähigkeit halte ich bei solchen Debatten nicht für zutreffend, zumal es zumindest im Land (perspektivisch auch europaweit) ja alle Unternehmen gleichermaßen beträfe.

Es ist mir unverständlich, warum um dieses Thema seit Jahren gestritten wird. Das, was man Menschen für ihre Arbeit zum Teil bezahlt, ist skandalös wenig, und ich frage mich, warum wir alle solche Ausbeutermethoden mitfinanzieren (ergänzende Sozialleistungen, wenn jemand durch sein Erwerbseinkommen unter den Mindestsätzen liegt), nur damit sich Arbeitgeber auf diese Weise gesundstoßen. Das ist doch pervers!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.02.2012
Viktoria, der Staat ist ja nun kein annonymer Topf. Wir bezahlen alle Steuern in den Topf. Du möchtest dann ja, daß wieder unsere Steuergelder dafür genommen werden, die Menschen denen der Arbeitgeber kaum Geld bezahlen möchte, das Geld zu geben.
Ich finde, die Arbeitgeber sollten gerecht bezahlen. Nicht wir sollten bezahlen, damit der Arbeitgeber selbst mehr in der Tasche hat.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.01.2012
ich bin für gestaffelte mindestlöhne in abhängigkeit der berufserfahrung in dem jeweiligen bereich.
außerdem sollte die abgabenbelastung in den unteren einkommensklassen abgesenkt werden und eine negative einkommenssteuer eingeführt werden. d.h. untere einkommenschichten sollten zusätzlich geld vom staat bekommen.
schließlich soll das wohngeld ausgebaut werden und die tatsächlichen mieten berücksichtigt werden und nicht die völlig unrealistischen niedrige sätze.
firmen, die keinen urlaub bezahlen sollen zu hohen bußgeldern verurteilt werden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.01.2012
Mißt, ich hatte es ert nicht geschafft und dann völlig vergessen zu forschen.
Wer weiß, was bei der Bundestagsdebatte am Freitag zum Thema Mindestlöhne herausgekommen ist?
Ich nehme das nicht persönlich, es gibt überall mehr als genügend Vollpfosten. Vor allem schaffen sich die Ausnutzerfirmen einen ungeheuren Wettbewerbsvorteil zu den anständigen Firmen, die dann kostenmäßig hintenanstellen. Deshalb bin ich auch hier für mehr Kontrolle. Aber es gibt einen Trost: Wer seine Leute ordentlich führt, behält auch die guten. Jede Fluktuation kostet Leistung und damit Geld.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.01.2012
Gentlemen Entschuldigung wenn mein Post bei Dir falsch ankam aber ich meinte wirklich große Unternehmen die ihr ganzes Geschäftsmodell darauf aufbauen das sie Hungerlöhne zahlen die ja von der Allgemeinheit aufgestockt werden.

Sollte der untere Mittelstand wieder mehr in der Lohntüte haben profitieren auch Kleinunternehmer und der Mittelstand davon.
Und wie gesagt ich arbeite in einem Land wo es Mindestlöhne gibt und alle gut dabei fahren

Sven
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.01.2012
@ bernd: über mich und meine Wortneuschöpfung, weil ich schnell schreiben wollte.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.01.2012
@ antje

worüber lachst Du?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.01.2012
Du meinst: Rueckstellungen, nicht Ruecklagen. Das verdreht den Sinn ziemlich krass, daher vermutlich die langen Zaehne des Gentleman ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.01.2012
Vor der Errechnung des Gewinns.
Unternehmerentgeld und Rücklagen werden abgezogen? Von was denn, in welchem Land? Als Einzelunternehmen versteuerst Du sogar jede Betriebsinvestition zur Arbeitserleichterung Deiner Beschäftigten, weil sie ja Vermögenszuwachs ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.01.2012
Lach, ich meinte natürlich das Unternehmergehalt! Ich mußte in meinem Leben sooo oft lernen Bilanzen zu lesen und wie die Buchführung funktioniert. Und eben: Erst nimmt sich der Unternehmer sein Einkommen und dann .... und dann kommen wir erst auf den Gewinn.