Medienberichterstattung in Deutschland
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Politik und Weltgeschehen

Zur Information, wenn es um glaubwürdige Berichterstattung in Großbritannien geht:

Die Daily Mail als Quelle anzuführen, ist im Grunde genommen so, als ob man hier Artikel aus Bild und Abendzeitung anführt und dann über seriösen Journalismus diskutieren will.

Die Daily Mail und die Sun gehören zu den Boulevardzeitungen, die vor allem ihre nackten Tatsachen auf Seite drei enthüllen wollen. Und ein kleiner Seitenhieb auf Deutschland ist immer gut - gerade in Zeiten eines möglichen Brexit.

Wenn man seriöse Zeitungen aus Großbritannien nennen will, dann sollte man wohl eher mit dem Guardian, dem Independent oder dem Daily Telegraph arbeiten - je nachdem, welches politische Lager einen interessiert. Wobei auch in diesen Zeitungen der Anteil an soft news höher ist als bei den großen deutschen Zeitungen.

So viel zur Frage, wie im Ausland, hier eben UK, Berichterstattung läuft.
@ Thymian: ich hoffe, dass ich aus Österreich hier auch was posten darf?

Persönlich fühle ich mich aktuell in Österreich vom ORF ganz und gar nicht ausreichend und vor allem zeitnah sowie wahrheitsgemäss informiert.

Das Ganze ist mir aber schon vor fast 20 Jahren erstmalig aufgefallen. Damals lebte ich in Vorarlberg und schaute am Abend immer die Nachrichtensendung 10 vor 10 auf dem schweizer Sender.
Eines Abends schaute ich ziemlich blöd, als dort recht interessante Beiträge zum Thema UNO gebracht wurden, die man hier in Österreich zumindest übers Fernsehen (ORF) mit keinem Wort vermittelt bekommen hat.
Spannend deswegen, weil die Schweiz damals noch gar kein UNO-Mitglied war, Österreich aber schon und diese Änderungen, über die berichtet wurde, sehr wohl Auswirkungen auf Österreich hatten.

Und aktuell ein ganz interessanter Link zu einer Meldung im Zusammenhang mit der Flüchtlingen, die wohl sehr zu hinterfragen ist....
Die Begründung mit den Opferschutzgründen finde ich in so einem Fall leider nachrangig, wenn es darum geht, ev. andere Übergriffe zu verhindern...

http://wien.orf.at/news/stories/2756134/

In diesem Sinne denke ich schon, dass da ganz Andere das Sagen haben....

Zusatz zu den österr. Printmedien: Die Kronenzeitung wäre der Bildzeitung gleichzusetzen, ähnlich auch "heute" und "Österreich". Wenn man es seriöser haben möchte, dann in der mittleren Liga der "Kurier", "Kleine Zeitung" sowie OÖ-Nachrichten, Vorarlberger Nachrichten, Salzburger Nachrichten und dann wohl noch die mit dem höchsten Niveau in meinen Augen, "Die Presse" und den "Standard" und das "Wirtschaftsblatt".
Die medien in deutschland sind natürlich absolut unabhängig!berichten absolut neutral.betreiben keine amerikanische plus nato kriegshetze,von gleichschaltung kann keine rede sein.alle die was anderes sagen sind verschwörungstheoretiker und tragen goldene aluhüte:-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.02.2016
Ich lese täglich Zeitung, sehe Nachrichten und bin trotzdem der Meinung nicht ausreichend informiert zu sein, da die Medien manchmal sehr manipulativ sind.
Manches was groß aufgemacht ist auf der Titelseite relativiert sich später wieder.
Am liebsten hätte ich Information aus 1. Hand, aber wie soll das gehen?
Ich denke, die Mehrheit der Deutschen vertraut den Medien nicht mehr. Ich auch nicht ...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.02.2016
... "lässt sich der Mensch auch nicht kaufen, dann ruiniert man seinen Ruf völlig in der Gesellschaft ...." (Zitat bernd) und ....
so sieht's aus.
Allerdings - ich verweise nochmal auf mein Sprichwort - vertraue ich darauf, dass wir berichtet und erfahren bekommen, vielleicht sogar das eine oder andere ganz persönlich und selbst, und damit quod erat demonstrandum.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.02.2016
Im Spiegel wurde zu dem unten genannten Artikel folgender Kommentar abgegeben:

Wenn man sich die unseriöseste Seite herauspickt, dann lässt es sich über diejenigen, die man am politischen Rande zu verorten meint, gut lästern. Dann kann man auch nicht glauben, dass allzu viele auf den argen Schwachsinn, den der KOPP Verlag produziert, hereinfallen. Allerdings ist der KOPP Verlag nur ein Anbieter und dazu noch - wie schon gesagt - ein unseriöser. Mit wahrer Konkurrenz wie beispielsweise den Nachdenkseiten.de legt man sich beim Spiegel lieber gar nicht erst an, denn man weiß, dass man in diesem Fall, die Auseinandersetzung mit den fundiert gebildeten Machern nicht mithalten kann. Dann müssten die Spezis von Spiegel/SPON und Co. die Hosen herunterlassen und zugeben, dass sie eben nichts weiter sind als einer der mainstreamigen Hofberichterstatterblätter, zu denen unsere Presse immer weiter verkommt. Löbliche Ausnahmen wie der FREITAG bilden hier die Ausnahme. Schweren Mutes aber musste ich selbst von der TAZ und der Süddeutschen bereits Abstand nehmen. Wenn es um Meinungs- und Pressefreiheit geht, wird hier ob dieser Freiheiten immer ein riesiges Fass von Seiten unserer Freunde der "Freiheit" aufgemacht und böse Richtung Russland gewedelt, aber wenn man dann eine konkrete Gretchenfrage stellt, dann sieht die Gewähr anders aus. Sicher, ein jeder mag seine Meinung äußern, aber dafür scheut sich im Westen niemand den Überbringer schlechter Neuigkeiten sozial auszugrenzen und dafür zu sorgen, dass seine Meinung sofort ungeprüft als Verschwörungstheorie oder sonstig in Verruf gebracht wird. Reicht das immer noch nicht und lässt sich der Mensch auch nicht kaufen, dann ruiniert man seinen Ruf völlig in der Gesellschaft. Soll ja niemand der Heilslehre des heiligen Goldenen Kalbes widersprechen! Frevler werden sofort exkommuniziert und unter Kirchenbann gestellt. Wir landen mental wieder im Mittelalter. Der Finanzfeudalismus war nur der erste Rückschritt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.02.2016
@rk: Das ist wie mit dem Huhn und dem Ei. Nur: Wenn man selbst in der Medien/Print-Branche ist, hat man doch ganz andere Einblicke und Informationen. Bist du auch aus dieser Branche?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.02.2016
Ich gehöre zeitweise der schreibenden Zunft an (ghostwriting) und kann sagen, es gibt ein Sprichwort, das IRGENDWANN immer greift: "Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen"
Journalisten haben es hierzulande schwer, so manche Wahrheit über deutsch-sensible Themen zu schreiben (damit meine ich eben nicht die Enthüllungs-Journalisten a là Wallraff, Assange etc., diese sind bei uns sehr wohl gesellschaftsfähig). Sie kriegen im worst case keine Anstellung/Aufträge mehr, können im Prinzip den Beruf (zur Not auch die Identität) wechseln, was existenzbedrohend ist.
Manch einer schreibt, wenn er sich noch ein anderes finanzielles Standbein irgendwie geschaffen hat:

http://www.kopp-verlag.de/Gekaufte-Journalisten.htm?websale8=kopp-verlag&pi=939100&ci=000408&ref=KON-Textanzeige&subref=Gekaufte_Journalisten
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.02.2016
Ach und bevor hier Einige wieder aufheulen, noch der Bericht eines weniger "linken" Mediums dazu...
http://www.heise.de/tp/artikel/47/47305/1.html

Da ich -wie wohl die allermeisten User hier- nur wenig Ahnung von der europaweiten Presselandschaft habe, ist es doch interessant zu sehen, wie unterschiedlich die angeblich "gleichgeschalteten" allein Deutschland reagieren.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.02.2016
Die "TAZ" bewertet die Aussagen des Herrn Herles logischerweise etwas anders.
http://www.taz.de/!5270967/
Ich würde gern eine Diskussion über die Medienberichterstattung in Deutschland (öffentlich-rechtliche und private Sender, Printmedien, Internet) anregen. Als Anstoß möchte ich einmal diesen Artikel der Daily Mail (leider nur auf englisch) nehmen:

http://www.dailymail.co.uk/news/article-3429621/German-journalist-claims-government-tells-media-t-report-following-outcry-Cologne-sex-attack-news-blackout.html

Daraus eine verlinkte Aussage besagten Journalisten, nämlich Wolfgang Herles, ehemaliger leitender Redakteur im ZDF (auf deutsch):

http://www.dailymail.co.uk/news/article-3429621/German-journalist-claims-government-tells-media-t-report-following-outcry-Cologne-sex-attack-news-blackout.html#v-180686202214565269


Seid ihr mit der Medienberichterstattung zufrieden? Wenn ja, warum, wenn nein, warum nicht? Wie seht ihr die deutsche Berichterstattung im Vergleich zu z.B. Frankreich, Großbritannien, Russland, den USA?