Lügenpresse ??
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Politik und Weltgeschehen

13.08.2017
Ich sehe es inzwischen auch als Lückenpresse. Allerdings meint man damit oft, aber nicht ausschließlich, die Öffentlich Rechtliche Berichterstattung.
Über die Vorkommnisse in der Silvesternacht 2015/2016 nicht nur in Köln wurde erst Tage später berichtet - als die Identität des festgenommen Verdächtigen in der Mordsache Maria L. bekannt wurde, wollte man erst in der Tagesschau nicht darüber berichten, da ein "regionales" Ereignis.

Auch lässt sich in anderen Qualitätsmedien oft feststellen, dass Ross und Reiter nicht benannt werden.
Lügenpresse stimmt nicht, aber den Vorwurf der Lückenpresse muss man sich gefallen lassen.

Ach ja, der in diesem Zusammenhang oft erwähnte Pressekodex (Richtlinie 12.1, Berichterstattung über Straftaten) wurde erst am 22.03.2017 gültig.
Meiner Ansicht nach beinhaltet die Verunglimpfung jeder unliebsamen Berichterstattung als "Lügenpresse" die unausgesprochene Sehnsucht nach dem "völkischen Beobachter" als einzig legitimes "Volksorgan".
Nochmal @ Sebastian24: Thema hier ist "Lügenpresse" und nicht "Politiker versuchen, Informationen zu unterdrücken".
Also bist Du anscheinend der Meinung, daß der Fokus lügt. Entweder bei den Zahlen oder bei der Aussage, der IM wolle Informationen zurückhalten.
Das ist in der Tat kein guter Journalismus.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.08.2017
@Heinrich
Stimme Dir voll und ganz zu...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.08.2017
@sebastian24 was willst Du uns eigentlich mit Deinem Post sagen?

Dass Politiker lügen oder Dinge verschweigen?

(Buh, diese gemeinen Politiker! Menno)

Dass die Presse solche finsteren Machenschaften aufdeckt?

(Jippie, Helmut Markwort Du Held!)

Ich sehe an dem Bericht folgendes:

Ein Politiker versucht eine Information zu unterdrücken und gibt Anweisung das nicht zu veröffentlichen. Das passiert wohl täglich, und es ist immer gut Politikern auf die Finger zu schauen.
Die Presse tut genau das und veröffentlicht, was der Politiker verschweigen will.

So soll es in einem Land mit freier Presse sein.

Wo ist das Problem?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.08.2017
Die Medien, bzw. manche Medien, haben eine andere Art der Berichterstattung wie sich derjenige wünscht, der sie konsumiert.

Die Taz ist eher links, die Bild ist eher reißerisch.

Das ist aber allein nicht dem Thema Flüchtlinge zuzuordnen sondern schon immer ein wesentlicher Bestandteil gewesen. Das wird sehr oft auch nicht richtig vom Leser verstanden.

Ich bin Beamter. Regelmäßig titelt die Bild, dass ich eine rente von bis zu 7.000 € bekomme. Das ist völliger mumpitz, nur unterscheidet der Leser nicht, es interessiert den Leser auch nicht. Das Feindbild existiert und das passt Prima ins Bild.

Soll ich jetzt Laut lügenpresse rufen? Nein, weil es keine Lüge ist. Die Bild nimmt gern extreme zahlen oder den sog. WorstCase um Aufmerksamkeit zu erhaschen und durchaus ein gewisses Bild zu transportieren. Das ist aber in dem Sinne keine Luge, dennoch entspricht manches nur halbwahrheiten.

Das machen wir Menschen aber genauso, jeden Tag.

Man muss nicht alles 1:1 übernehmen was in manchen medien transportiert wird, man muss selbst aber auch nichts hinzudichten. Denn im Ausdenken irgendwelcher Ausreden, ist keiner besser als Otto Normal. ;-)

Wir sollten manchmal mehr selbstkritik üben, als immer allen anderen die Schuld zuzuweisen.
Zitat von Domradio.de, ähnliche Berichte zu der Studie sind auch in anderen Medien zu finden. Ich fühle mich in meinem Eindruck bestärkt, dass ein Großteil der Medien nicht nur berichten sondern versuchen Meinung zu machen, meißt eher links der bürgerlichen Mitte. Es faellt auch auf, dass z.B. der eher linke "Spiegel" die Kommentarfunktion bei Flüchtlingsthemen deaktiviert hat und bei der noch weiter links angesiedelten "Zeit" bei solchen Themen kräftig wegmoderiert wird und ein Großteil der Kommentare bei solchen Themen wenig positiv im Bezug auf Flüchtlinge sind.


"Berichterstattung über Flüchtlinge zeigt laut Studie Mängel "Frontenbildung" verschärft

Zu einseitig: Eine Untersuchung der Otto Brenner Stiftung bescheinigt Journalisten in der Berichterstattung über Flüchtlinge schlechtes Handwerk. Allerdings nicht allen. Mit der Silvesternacht soll die "Wende" gekommen sein.

Die Vorwürfe gipfeln in dem Wort "Lügenpresse". Etablierte Printmedien und der öffentlich-rechtliche Rundfunk gäben nur das wieder, was ihnen die Bundesregierung einflüstere, oder berichteten schlichtweg falsch, heißt es immer wieder von Kritikern der journalistischen Berichterstattung. Prompt wurde der bereits von den Nationalsozialisten genutzte Begriff "Lügenpresse" Unwort des Jahres 2014, weil laut Jury damit Medien pauschal diffamiert werden.

Mängel ausgemacht

Auch wer nicht gleich von "Lügenpresse" sprach, hatte mitunter ein ungutes Gefühl, was die Berichterstattung über den Flüchtlingszuzug 2015 und seine Folgen anging. Manch einer fragte sich, ob einige Medien nicht zu sehr nach der "Willkommenskultur" riefen und nicht zu unkritisch seien - dazu gab es in der Folge bereits Selbstkritisches zu lesen und zu hören. Andere Menschen wiederum fanden Berichte zu Flüchtlingen und Migration genau richtig.

Jetzt hat eine Studie der Otto Brenner Stiftung, die am Freitag auf der Internetseite freigeschaltet werden soll, bei "großen Teilen der Journalisten" Mängel in der Flüchtlings-Berichterstattung ausgemacht.

"Sinn- und Strukturkrise der Mainstreammedien"

Studienleiter Michael Haller: "Statt als neutrale Beobachter die Politik und deren Vollzugsorgane kritisch zu begleiten und nachzufragen, übernahm der Informationsjournalismus die Sicht, auch die Losungen der politischen Elite." Stichwort "Willkommenskultur".

Die Wissenschaftsstiftung der IG Metall betont aber auch, dass nicht alle Arbeiten über einen Kamm geschoren werden dürften. "Viele Journalisten haben herausragende Berichte geschrieben, viele Medien haben sich um präzise, aktuelle Berichterstattung gekümmert", sagen Haller und Stiftungs-Geschäftsführer Jupp Legrand.

Nach Hallers Ansicht weisen die Ergebnisse der Erhebung "auf eine Sinn- und Strukturkrise der sogenannten Mainstreammedien" hin. "Die von den Journalisten beschriebene Wirklichkeit ist sehr weit entfernt von der Lebenswelt eines großen Teils ihres Publikums."

Als sich die Ereignisse überschlugen

Untersucht wurden den Angaben zufolge mehr als 30.000 Medienberichte - "und insbesondere für einen gut zwanzigwöchigen Zeitraum, in dem sich im Jahr 2015 die Ereignisse überschlugen, rund 1.700 Texte". Im Mittelpunkt standen "Printleitmedien" wie "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ), "Süddeutsche Zeitung" (SZ) und "Welt", mehr als 80 Lokal- und Regionalzeitungen sowie die Internetportale focus.de, tagesschau.de und Spiegel Online.

Die Studie gelangt über die Analyse von zehn "Großereignissen" - etwa der Grenzöffnung für Flüchtlinge oder Kanzlerin Merkels Satz "Wir schaffen das" - zu ihren Ergebnissen. Insgesamt dominiert laut Studie bei den drei großen Zeitungen FAZ, SZ und "Welt" die Textform Bericht mit 48,6 Prozent, gefolgt von Kommentar und Glosse (17,5).

Das Interview komme mit 4,4 Prozent selten vor, Reportagen und Porträts lägen bei 6,4. "Zugespitzt formuliert: Das Flüchtlingsthema fand in der medialen Öffentlichkeit der Leitmedien (weitgehend) ohne Flüchtlinge statt", heißt es dazu. Auch kämen oft Journalisten in den Texten zu Wort, deutlich häufiger als etwa "Vertreter des aktiv handelnden Religions- und Kirchenpersonals". Die politische Debatte sei von den Regierungsparteien beherrscht worden.

Wende der Berichterstattung mit der Silvesternacht in Köln

Auswahl der Gesprächspartner, Ton der Berichterstattung, Einfluss auf die Stimmung in Deutschland: Ein Befund der Studie ist, dass der Informationsjournalismus dazu beigetragen habe, eine "Frontenbildung" zu verschärfen. In rund der Hälfte der Berichterstattungen werde nicht neutral und sachlich berichtet.

Erst auf die Ereignisse der Silvesternacht 2015/16 hin sei "ein veränderter - man könnte sagen: differenzierterer - Umgang mit dem Megathema 'Flüchtlinge in Deutschland'" erfolgt. So hätten Medien zunehmend Ängste und Sorgen der Bevölkerung thematisiert.

Trotz aller Analysen - am Ende hält die Untersuchung fest: "Unsere Studie beschäftigte sich nicht mit der Frage, welche Einstellung zur Flüchtlingsthematik die moralisch bessere oder schlechtere sei.""
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.08.2017
Ich habe allgemein das Gefühl, dass viele Menschen in unserem Lande es verlernt haben richtig zu differenzieren, darin zu unterscheiden was richtig und was falsch ist. Sie verlassen sich weniger auf Fakten und die eigene logische Intuition , als darauf was denn in das eigene Bild passt, welches sich im Verlauf durch äußere Einflüsse gezeichnet hat.

Menschen neigen auch dazu sich vermehrt von emotionen leiten zu lassen, als durch Objektivität und Fakten - sei es bspw. bei den Thematiken Toleranz und Empathie.

Ich glaube, dass solche Thematiken auch jeder anders handhabt und vieles auch in die persönliche Lebenseinstellung fließt - da fängt es bei der Erziehung an, geht über die Bildung, das soziale Umfeld und natürlich hat auch immer die aktuelle Lebensituation nicht unerheblichen Einfluss. Jemand der nicht nur unzufrieden mit seiner eigenen Situation ist, wird sich auch vermehrt an anderen Dingen stören, auch hinsichtlich der Thematiken welche nicht direkten Einfluss auf einen hat.

Wir kennen das doch alle auch selbst. Es gibt Situationen da ist man genervt, gereizt und nicht gerade mit guter Laune gesegnet und man stört sich plötzlich an Dingen, welche einen ansonsten vollkommen kalt lassen. Für manche ist das ein Prozess der sich über einen längeren Zeitraum erstreckt, für andere ist das nur eine Momentaufnahme welche Situationsabhängig ist.

Viele Leute haben sich auf die Thematik um das Thema Flüchtlinge derart versteift und begegnen allen Menschen die damit zu tun haben (Bundesregierung, USA, Flüchtlinge etc.) mit so viel Abneigung, dass meiner Meinung nach, kein sachliches Denken mehr möglich ist. Es wird nicht mehr unterschieden was stimmt oder nicht stimmt, was richtig oder falsch ist - weil man nur noch negative Zusammenhänge zulässt. Menschen stecken vielmehr Energie in eine Thematik um nur einen entsprechenden Schluss zuzulassen, als daran interessiert zu sein was denn nun die Wahrheit ist.

Dieses Phänomen ist ja nichts neues, dass haben schon die Astronomen im Mittelalter zu spüren bekommen. Das ganze hat sich seit dem 9/11 aber immer mehr gesteigert. Dinge die ich erklären kann, werden zwar zur kenntnis genommen, glauben wird mir aber dennoch nicht geschenkt. Dinge die ich nicht erklären kann, ganz einfach weil mir Fach- und Hintergrundwissen fehlt, an denen kann etwas nicht stimmen. Sobald ein gewisses Bild geschaffen ist, lässt sich heute kaum mehr einer davon abbringen. Die Diskussionskultur ist am Ende.

Ich persönlich brauch keine Berichte und Statistiken vom Innenminister über kriminelle Aktivitäten anderer "ethnischen" Gruppen, genauso muss er mir nicht ständig sagen das wir hier erhöhte Terrorgefahr haben oder das in Deutschland in den letzten Jahren mehr Menschen von der politischen Mitte nach Rechts getrifftet sind. Dafür muss ich wirklich nur die Augen aufhalten, Nachrichten schauen und versuchen meine Gedanken hierzu zu sortieren.

Die öffentliche Wahrnehmung - auch durch diverse Ereignisse und kultureller Unterschiede - auf Flüchtlinge ist in weiten Teilen nicht gut gestimmt. Das lag bisher aber nicht an irgendwelchen Statistiken und Berichten ;-) Die Bundesregierung hat durchaus ein Interesse daran, dass die Stimmung innerhalb der Gesellschaft besser wird, als das wir uns alle noch weiter voneinander entfernen. Allein in den sozialen Netzwerken herrscht ja gerade zu Krieg untereinander.

Die Medien lassen manchmal Dinge weg, manchmal bewusst und manchmal unbewusst, einige mehr und andere weniger. Es gibt aber einen sehr großen Pool an Medien, Plattformen und Aktivisten, und heute wird weder etwas verschwiegen, noch verschwiegen werden können. Dafür ist die Macht, der Einfluss und Präsenz viel zu groß. Es ist ein Zusammenspiel von allem und ich glaube, dass der wesentliche Faktor dessen was ich glaube, meine eigene Person ist und ob ich daran interessiert bin Dinge zu wissen und erfahren zu wollen oder eben nicht.
@sebastian24: Wer lügt denn da? Der Focus? Der Innenminister? Die Zahlen habe ich schon vor einigen Tagen in der Tagespresse gelesen. Angeblich wollte der IM den Bericht unter Verschluss halten. Angeblich......
Oder glaubst Du, daß es eine Unterstellung war, daß der IM den Bericht geheimhalten wollte?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.08.2017
Das Behörden auch bei Rechtsradikalen Straftaten oder bei ungerechtfertigter Polizeigewalt etc nicht hart genug durchgreifen sehe ich ganz genauso @Herzensucher.
Und natürlich ist bei solch einem Vorfall die Nationalität für die Opfer uninteressant.
Mir fällt nur immer mal wieder auf, das anscheinend bei gewissen Vorfällen unterschiedlich Recherche
betrieben wird.
Das ist kein Vergessen, sondern gehört zum Pressekodex, mit dem man genau dem Facebook-Sensationalismus bekämpfen will, der gerne von AfD-Mitgliedern hervor geholt wird, ehe überhaupt etwas zu den Ermittlungen bekannt geworden ist.

Liest man hier:

Niemand darf wegen seines Geschlechts, einer Behinderung oder seiner Zugehörigkeit zu einer ethnischen, religiösen, sozialen oder nationalen Gruppe diskriminiert werden.

Richtlinie 12.1 – Berichterstattung über Straftaten (gültig seit 22.03.2017)
In der Berichterstattung über Straftaten ist darauf zu achten, dass die Erwähnung der Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu ethnischen, religiösen oder anderen Minderheiten nicht zu einer diskriminierenden Verallgemeinerung individuellen Fehlverhaltens führt. Die Zugehörigkeit soll in der Regel nicht erwähnt werden, es sei denn, es besteht ein begründetes öffentliches Interesse. Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte. 

http://www.presserat.de/pressekodex/pressekodex/

Und da steht auch, warum man nicht alles sofort berichtet und lieber seriösen Journalismus betreibt.
@Nafets30: Die meisten Zeitungen und Sendern sind an vielen Käufern/Konsumenten interessiert. Sie treiben lieber eine neue (interessante) Sau durchs Dorf als eine alte.
Macht es für die verletzten oder getöteten Menschen und deren Angehörigen einen Unterschied, woher die Familie des Mördtes kommt? Ist ein Arschloch nicht einfach ein Arschloch, unabhängig von der Herkunft?
Viele Straftaten von Rechtsradikalen werden von den Behörden nicht als rassistisch bewertet, obwohl sie es sind. Mach Dich schlau..
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.08.2017
Es ist allerdings schon sehr erheiternd, wenn große Nachrichtenagenturen
z.B. zur heutigen Zeit gerne mal Nationalitäten "vergessen".
Bestes jüngstes Beispiel ist der Herr, welcher in Konstanz
in einer Diskothek durchdrehte.

Oder die "Schlacht" von Hamburg zum G20 Gipfel.
Liest oder hört man noch viel? Nein.
Aber wenn irgendwo, irgendwelche Rechten einen neuen Mitbürger
verhauen, dann gibt es wieder ein halbes Jahr lang Interventionen
im TV etc.

Ohne mich auf irgendeiner Seite festlegen zu wollen, denn meiner Meinung nach
ist das bilden einer eigenen Meinung das beste, wird durch gezieltes "vergessen"
mancher Medien eine gewisse Meinungsmache betrieben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.08.2017
Wer sind denn "die Journalisten" ?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.08.2017
Was mich mehr stört ist, das die Journalisten für sich das alleinige "wir wissen was richtig und falsch ist" Recht in Anspruch nehmen....

Fake news gab es schon vorher und wird es immer geben..egal von wem

Und "Lügenpresse" deswegen weil es immer nur einen "linken" und keinen "rechten" Journalismus gibt bzw zugelassen wird...da es beides gibt sollte auch beides öffentlich dargestellt werden...denn sonst sucht man sich seine Infos anders wo...und genau das ist es eigentlich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.08.2017
Ich denke auch, das Lügenpresse oder Elite- Verschwörungs-Meinungsdiktatur als Begriffe nicht so ganz der Wahrheit entsprechen.

Habe das an anderer Stelle schon mal erwähnt, in den Großstädten, nenne mal Berlin, hat sich ein gutsituiertes urbanes, sich modern und fortschrittlich gebendes Milieu entwickelt, zu dem auch Politiker und Journalisten zählen. Man nimmt für sich in Anspruch, menschlich und aufgeklärt zu denken und zu handeln, diskutiert auf hohem theoretischen Niveau - und dabei entwickelt sich dann eine Denke, die sich sowohl im politischen Handeln als auch in der Medienmeinung wiederfindet.

Froh bin ich darüber, das die sozialen Netzwerke ein gewisses Korrektiv dazu sind, so das Meinungen vom Rest der Bevölkerung und deren Problemen nicht ganz untergehen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.08.2017
Auch "Lückenpresse" halte ich für eine ungerechtfertigte diffamierung einer ganzen Presselandschaft.

Ja, jeder Redakteur ist seinen Lesern und seinen Anzeigekunden gegenüber verantwortlich. Daher halte ich es für falsch, sich nur aus einer Quelle zu informieren. Ich schaue z.B. so gut wie immer die Nachrichten aus ARD und ZDF. Zusätzlich lese ich eine Tageszeitung und verschiedene Seiten im Internet. Dabei variiere ich ein wenig, je nach allgemeiner Weltlage.

Ich finde dabei immer wieder Berichte, die in einem Medium vorkommen, in anderen nicht. Manche werden in einem Medium kontrovers dargestellt, in einem anderen Medium eher nicht. Das nenne ich Vielfalt.

@Markus das ist auch die Antwort an Dich! Meiner Meinung nach gibt es verschiedene Medien und nicht "Die Presse"

Ich schaue z.B. auch gerne "Die Anstalt" oder andere Sendungen dieser Art. Und bin froh, dass wir in einem Land leben, in dem solche Sendungen ausgestrahlt werden.
Ich denke nicht, dass wir eine Lügenpresse haben. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass wir eine Lückenpresse haben, was auch nicht besser ist. Wichtige Dinge nicht zu berichten, dient der Wahrheit nämlich auch nicht.

Es gab doch vor kurzem hier einen Thread, wo es um das Thema "welche Lügen würdet ihr verzeihen?" ging. Viele waren dort der Meinung, dass das Verschweigen von wichtigen Informationen einer Lüge gleichkommt.

Von daher ist es vielleicht müßig darüber zu diskutieren, ob Lücken auch Lügen sein können.
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/unwort-des-jahres-eine-kleine-geschichte-der-luegenpresse-13367848.html?GEPC

Ein keiner Abriss der Entstehung des Begriffs. Man beachte bitte die ubiquitäre Verwendung des Begriffs im dritten Reich zur Diffamierung der freien Presse und die nach 1945 bis 2014 folgende Pause der Nutzung, bis der Begriff von einer bestimmten politischen Richtung wieder aufgegriffen wurde. Ein also durchaus aufgeladener Begriff. Vielleicht sollte man auch dessen auch bewusst sein, wenn man ihn nutzt.

Nichtsdestotrotz sehe ich es mit Grauen, wieviele Menschen eher dem vertrauen, was auf Facebook etc gepostet wird, als kritischem, unabhängigen Journalismus.
@ Waltraud Wellengleiter
Das liegt aber auch daran, dass man sich im Falle von Falschaussagen nicht klar von diesen distanziert bzw. hier auch Ross und Reiter nennt. Ich denke der Eindruck oder eben dieser pauschale Vertrauensverlust kommt auch einfach durch die Wahrnehmung zustande, dass jeder in höheren Positionen Dreck am Stecken hat. Bestes Beispiel ist der immer noch andauernde und nicht im Ansatz wirklich aufgeklärte Automobilskandal.
Das ist jetzt ja nur eine Lobby die das betrifft und hierzu haben sich die Pressehäuser bei passenden Gelegenheiten das auch früher schon selbst gerne um die Ohren gehauen. Da die Verlage nur immer größer werden gibt es eben nicht mehr so viele Richtungen, aus denen noch Kritik kommen könnte, oder?
Ich denke so etwas ist z.B. auch sehr schädlich für einen freien Journalismus.