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Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
Vielen Dank Normverweigerer!!!
Ich wollte gestern noch eingehend auf Rudis Post antworten und darlegen, dass das keine "Rechtfertigung" der Süddeutschen war aus Angst davor ins rechte Lager gerückt zu werden.
Das hat etwas mit seriöser, journalistischer Arbeit und Transparenz zu tun.

Diese rechten Verschwörungstheorien gegen die Presse gehen mir wirklich total auf die Nerven; leider bedarf es immer so einer differenzierten und langen Darstellung wie in deinem Post, um sie zu widerlegen. Manche Leute lesen aber nicht differenziert und glauben lieber verkürzten, einfachen Verschwörungstheorien und verbreiten sie auch noch.

Wenn man diesen Leuten dann sagt, dass sie an dem Rechtsruck und an der Spaltung in der Gesellschaft Mitschuld tragen, fragen sie meist empört "Was, ich??".

Wie kann man nur ernsthaft so einen Unsinn verbreiten??? @Rudi
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
@Rudi

Wie wäre es denn damit, dass du dich ab und an bemühst, etwas zumindest im Ansatz zu überprüfen, bevor du es ins Forum schreibst und dich dann wieder völlig missverstanden fühlst, weil Leute wie ich dann Dinge wie diese schreiben: Mumpitz!

Allein schon der in der Erklärung zu findende Link gibt Aufschluss darüber, warum diese Erklärung unter dem Text steht, zumindest wenn man weiß, was der Pressekodex ist, was sich wiederum schnell über Wikipedia herausfinden ließe.

Der erste Satz bei Wikipedia: "Der Pressekodex (eigentlich: Publizistische Grundsätze) ist eine Sammlung journalistisch-ethischer Grundregeln, die der Deutsche Presserat 1973 vorgelegt hat."
Es schadet zudem nicht zu wissen, dass der Pressekodex zwar für alle Medien dahingehend bindend ist, dass ein Verstoß je nach Schwere zu unterschiedlichen Formen der Ermahnung führen kann. Diese schweren Rügen durch den Presserat sollen Medien aus einer Selbstverpflichtung heraus im eigenen Blatt veröffentlichen. Einklagbar ist das jedoch nicht, weshalb z.B. BILD Rügen regelmäßig unter den Tisch fallen lässt oder so gut im Heft versteckt, dass sie kaum jemand entdeckt.

Ursprünglich stand in dem Kodex sinngemäß, dass (u.a.) Religion und Herkunft in Berichten über Straftaten nur genannt werden sollten, wenn diese im direkten Zusammenhang zu der Tat stehen. Wenn also ein Islamist meint, im Namen des Islam Menschen einer anderen Religion angreifen zu müssen oder ein christlicher Fanatiker aus religiös motiviertem Hass in einem Schwulenclub um sich ballert. Ähnlich verhält es sich mit der Herkunft.
Das hatte durchaus berechtigte Gründe, denn wie man z.B. aus den USA weiß, gibt es eine unheilvolle Spirale, deren Ergebnis definitiv Rassismus fördert. Medien berichten über Straftaten durch Minderheiten, Leser und Zuschauer meinen, die Kriminalitätsrate ist bei dieser Minderheit besonders hoch, es entsteht erhöhte Aufmerksamkeit, somit ein erhöhtes Interesse der Leser/Zuschauer und die Medien bedienen dieses Interesse wiederum vermehrt und das obwohl die Kriminalitätsrate bei dieser Gruppe sinkt.

Diese Klausel des Pressekodex wurde schon länger auch unter Journalisten kontrovers diskutiert, was sich auch in diversen Artikel zu diesem Thema ausdrückt, die man mit etwas gutem Willen im Netz finden kann. Denn es gibt natürlich auch Gegenargumente. So könnte man eine tatsächlich erhöhte Kriminalitätsrate bei einer Minderheit durchaus auch seriös (also anders als das durch AfD & Co. getan wird) hinterfragen: Ob es z.B. bei bestimmten Straftaten einen soziokulturellen Zusammenhang zwischen erhöhter Straffälligkeit und religiösem Hintergrund oder Herkunft gibt. Und somit dann auch ein tatsächliches öffentliches Interesse an diesen Hintergründen.

Entsprechend wurde der Pressekodex 2017 an diesem Punkt (vermutlich ganz in deinem Sinne) geändert.
Wesentlicher Kern der Änderung: "Die Zugehörigkeit soll in der Regel nicht erwähnt werden, es sei denn, es besteht ein begründetes öffentliches Interesse"
Heißt: Seit 2017 steht das öffentliche Interesse also deutlicher über dem Schutz der Minderheit.

Wenn man also der SÜDDEUTSCHEN unbedingt böswillig unterstellen will, dass diese sich mit der Erklärung vor etwas schützen will, dann davor, dass Leser des Artikels Beschwerde beim Presserat einreichen. Und das vielleicht sogar, weil sie diese neue Richtlinie und die Hintergründe noch gar nicht kennen.
Da es alles andere als ausgeschlossen ist, dass Medien in der derzeit nicht ganz einfachen und unsicheren Situation (es gibt z.B. noch keine verlässlichen Daten zur Flüchtlingskriminalität) einfach nur transparent und ethisch möglichst nah am neu formulierten Pressekodex zu bleiben versuchen, könnte man die Erklärung auch als Form der Transparenz und somit als etwas Positives betrachten, anstatt hier einfach mal eben aus dem Handgelenk irgendwas zu posten, das sich hart an der Grenze zu rechter Verschwörungskacke bewegt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.10.2018
https://www.youtube.com/watch?v=1r3FkR5rziY

Ein Beitrag darüber, warum Donald Trump trotz seiner sexistischen Bemerkungen so gut durchs Leben und die Wahl kam. Unterhalsam und kurzweilig gemacht.
Darin wird Bezug auf Frauenfeindlichkeit in der Pop-Kultur, in Sitcoms und Co. genommen, wo sexisitisches Verhalten oft eigentlich satirisch auf die Schippe genommen, im Grunde aber auch in unserer Wahrnehmung normalisiert und verharmlost wird.
Gute Beispiele aus diversen Serien (30 Rock, TBBT, How I met your mother) und Aussagen von Donald Trump, die mit einem Dosenlachen unterlegt plötzlich zur Sitcom werden. 😱

Überhaupt ein interessanter und sehr unterhaltsamer Kanal, der moderne Medienthemen unter die Lupe nimmt.


Pop Culture Detective
https://www.youtube.com/channel/UCHiwtz2tCEfS17N9A-WoSSw

=> Empfehlenswert!