Langfristige Flüchtlingsthematik
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.09.2015
Siehst du, und ich möchte nicht mein Leben oder das meines Mannes, Vaters, ... riskieren müssen als Soldat in Afrika oder Nahost. Zumal man mit deinem Vorschlag die Schlepper ausknocken würde (super und wichtig, das zu tun!), aber die Leute trotzdem noch unterbringen müsste.

Ich halte einen Kriegseinsatz in Syrien, Libyen usw. im Übrigen für ähnlich erfolgversprechend wie in Vietnam. Es gibt zu viele Fronten und zu viele Gegner, Rebellen, Clans, Heckenschützen, ...

Man würde wieder nur Milliarden in Waffen und Armeen stecken (Uschis Truppe mit Gewehren, die in der Wüste nicht geradeaus schießen, mit Flugzeugen die vom Himmel fallen wenn sie überhaupt hoch kommen, mit Drohnen die nicht abheben dürfen weil keiner eine Lizenz zum Fliegen hat), wieder die Waffenindustrie und Großkonzerne füttern, und hinterher kriegt man - nach dem Sturz des Diktators- das Vakuum doch nicht gefüllt, siehe Afghanistan und Irak.

Oder welche Kriegstaktik hast Du? Wie würdest Du ein zweites Vietnam, ein zweites Afghanistan verhindern?
@Hauptstadtfrau: Wie bereits weiter oben gesagt, bin ich nicht besonders intelligent und kann deshalb solche schönen Fabeln nicht immer verstehen. :-)

Was man mir in den USA sagen wird, weiß ich. Und über die arabischen Brüder weiß ich auch Bescheid... Ich halte von den beiden Ansagen nichts.

Bomber gegen IS helfen nicht, ob als Drone (was übrigens für ein schöner Job: Papa geht früh morgens zur Abreit, spielt einige Stunden mit dem Joystick, kommt abends zufrieden und müde nach Hause und liest dem Sohn eine Gute-Nacht-Geschichte) oder bemanntes Flugzeug.

Man sollte schon mit echten Männern intervenieren (in Syrien, Lybien...), die Küsten bis auf 50 km ins Landesinnere sichern, dort Flüchtlingslager aber auch Anlaufstellen für Flüchtlinge einrichten, dort Asylanträge bearbeiten, Menschen mit Dokumenten und gültigen Schengen-Visa austatten und dann diejenigen, die es "verdient" haben, in die EU hereinlassen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.09.2015
Das erinnert an die Situation, wenn ein Dachdecker im Auftrag des Eigentümers das Dach abgedeckt und nicht auf den Wetterbericht (Starkregen) geachtet hat, und meine Wohnung geflutet wurde. Die Haftpflichtversicherung vom Dachdecker sagt, wende dich an die Gebäudeversicherung des Eigentümers, die Gebäudeversicherung sagt, wende dich an die Hausratversicherung, die Hausratversicherung sagt, ist kein Leitungswasser, mir steht das Wasser bis zum Hals und ich bin obdachlos. Alle sind zuständig und keiner, das einzige was ich garantiert weiß ist, ich kann als einzige Beteiligte nichts dafür. Und jeder zeigt auf den anderen...

Übrigens sind in den VAE ca. zwei Millionen Syrer (allerdings mit Arbeitsvisum) untergekommen, und in den USA wird man dir sagen, dass die USA bereits 4 Milliarden an Hilfen überwiesen haben und damit mehr Geld als jedes andere Land. Frankreich und Putin wollen dann jetzt auch Bomber gegen IS einsetzen, und sowohl die USA als auch aus der NATO wirst du häufiger Kritik hören, dass Hippiedeutschland sich viel zu sehr zurückhält mit Kriegseinsätzen, also "vor -Ort-Hilfe".
Wenn wir schon in diesem Forum über die Gründe des Exodus sprechen, könnte man das Flüchtlingsproblem in Europa teilweise auch dadurch lösen, dass man Flüchtlinge aus dem Nahen Osten z.B. nach Florida "abschiebt". So nach dem Motto: "Welcome to Miami..." :-)

Ich meine, warum soll Eropa alleine das Bier schlucken, dass die Amerikaner im Nahen Osten gebraut und verzapft haben? Schließlich ist die jetzige Lage in der Region das Resultat der amerikanischen Nahost-Politik.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.09.2015
Da muss schon jeder für sich vor Ort schauen, welche Partei kommunal und auf Landesebene die entsprechenden Schwerpunkte bietet. Das dürfte auch überall verschieden sein. Es ist außerdem nicht immer ganz einfach, den Schuldigen zu erkennen.

Mein Anliegen ist hier auch nicht, irgendwem irgendwas vorzuschreiben. Ich finde es allerdings absolut verabscheuungswürdig, wenn Leute einerseits immer was zu meckern haben, alles shice finden, Sündenböcke suchen (in dem Fall Refugees), und andererseits den Hintern nicht hoch kriegen, nicht wissen was Parteien, Abgeordnete usw. aktuell für Programme vertreten, nicht wählen gehen und nichts für diese Gesellschaft tun, von der sie umgekehrt alles fordern und verlangen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.09.2015
Ist doch kein Wunder, dass -speziell in Berlin- die Verwaltung in den Augen der Bürger nicht gut wegkommt. Wie es auch anders geht, demonstriert Dortmund. Dortmund hat am Wochenende mitten in der Nacht eine Info bekommen, dass überfüllte Flüchtlingszüge anrollen, und alle, vom Oberbürgermeister über Sozialdezernentin usw. standen binnen weniger als zwei Stunden parat mit hunderten Helfern und haben alles organisiert.

In Berlin:

- war der Senat im Urlaub und ließ sich über Monate auch nicht behelligen
- brauchen die Bürgerämter bis zu sechs Monate für einen Termin zur Passverlängerung oder zur Autoanmeldung; wer einen Termin hat, kann ihn für viel Geld im Netz versteigern
- wird ein Bürgeramt auch mal ohne weitere Infos über Monate geschlossen, weil kein Personal da ist
- werden sechsspurige Hauptverkehrsstraßen auf 10 km/h runtergesetzt, weil das -vorhandene- Geld für die Straßensanierung aus Personalmangel im Amt nicht abgerufen und der Auftrag nicht ausgeschrieben werden kann
- bleiben durch Verkehrsunfälle umgeknickte Laternen über Jahre unrepariert, weil das Amt kein Personal hat, um Schadensersatz von der Haftpflichtversicherung des Verursachers abzufordern und den Reparaturauftrag auszulösen
- gibt es sämtliche wichtigen Formulare für ankommende Flüchtlinge zur Registrierung und dem weiteren Procedere nur in Deutsch (die von ehrenamtlichen Helfern angefertigten Übersetzungen dürfen nur von ehrenamtlichen Helfern inoffiziell draußen verteilt, aber nicht im Amtszimmer genutzt werden)
- hatten die Ämter kein Problem, über Wochen angekommene Flüchtlinge bei 40 Grad ohne sanitäre Anlagen, Essen oder Trinken draußen im Staub warten zu lassen, war aber das Veterinäramt binnen 24 Stunden auf dem Plan, um die von freiwilligen Helfern organisierte Essensausgabe zu verbieten, weil keine Kühltheke vorhanden war
- hast du binnen fünf Minuten ein Knöllchen, wenn du dein Auto auf einem acht Meter breiten Bürgersteig zwischen zwei Baumscheiben abstellst, so dass noch sechs Meter für Fußgänger bleiben, die da eh nicht hergehen, weil es eine nur auf der anderen Seite bebaute Stichstraße ist.

Quizfrage:
Wie löst man nun das Problem? a) man schmeißt Brandbomben auf Flüchtlinge oder b) man demonstriert vor dem Senat, startet ein Bürgerbegehren und wählt eine Partei, die die Verwaltung nicht kaputtspart, und man sorgt dafür, dass genug Mittel zur Verfügung stehen, indem man auf Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung verzichtet.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.09.2015
Wo steht "schlecht"? Superrobby
@Mannheimerin, lachhaft ist eher, dass Du nicht gelesen hast, sondern interpretierst.

Mit keinem Wort habe ich vom Plündern der Kolonialisten gesprochen, sondern von der aktuellen Plünderei der Industrienationen. Auf Nachfrage (und spätestens da hättest Du genau lesen sollen!!) nannte ich zwei Beispiele aus Afrika.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.09.2015
Briciu, dass Flüchtlinge ihren Landsleuten helfen wäre ein für viele naheliegender Gedanke und so vernünftig.
Leider scheitert das an gründlich-deutscher Bürokratie.
Ich verweise auf den Thread Wohnungsnot......dies ist kein Einzelfall und wer in letzter Zeit eine Whg gesucht hat, der weiß wie schwierig es ist,gerade in Ballungsräumen.....was soll sich hier ergeben mit den vielen vielen Menschen , die momentan noch in Zeltstädten etc leben und auf lange Frist jedoch Wohnraum benötigen....Kinderbetreuung, Schulklassen ( Räume!!!) und und und.....wie soll sich das alles bewerkstelligen lassen!?? Mir wird, ehrlich gesagt, hier wirklich Angst und Bange......
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.09.2015
@Zahai: Zum Thema deutsche Kolonien ... die letzten wurden 1919 nach dem 1. Weltkrieg gemäß Versailler Vertrag aufgegeben. Diese Mandatsgebiete wurden aufgeteilt hauptsächlich unter
- Großbritannien: Deutsch-Ostafrika, Teile Kameruns und Westtogo
- Frankreich: Kamerun und Osttogo
- Belgien: Ruanda und Burundi (ehemals Teil Deutsch-Ostafrikas)
- Portugal: Kionga-Dreieck (ehemals Teil Deutsch-Ostafrikas)
- Australien: Großteil Deutsch-Neuguineas
Das ist nun fast 100 Jahre her und du beschuldigst Deutschland immer noch. Das ist lachhaft.

Doch zurück zum Thema ... Wenn die zu Unrecht Eingereisten konsequent abgeschoben würden, bliebe genügend Platz, Geld und Arbeit für die wirklich Bedürftigen. Ich mache da keinen Unterschied zwischen einem syrischen Arzt und einem afghanischen Ziegenhirten.

Diese Menschen sollten schnellstens integriert werden: Zuweisung einer anständigen Wohnung, Deutschkurse und Weiterbildung. Ganz wichtig fände ich auch, ein paar Lektionen über den Staat und die Verwaltung Deutschlands. Ideal wäre es, wenn jeder Familie ein deutschsprechender "Pate" zur Seite gestellt wäre, der bei Behördengängen etc. unterstützt.
Sascha Lobo schlug dem CSU Minister Hermann vor, die Flüchtlinge einfach zu "Vertriebenen" zu
transformieren...somit würde es dem Gros der CDU/CSU Komparsen leichter fallen, diese Menschen anzuerkennen:-)))))
@herrenlose_Katze:

Ich bin nicht intelligent. Das seid alles ihr. :-) Das ist zum ersten Punkt.

Aber ich bin nicht komplett blind. Und ich bin alt. Ja, es gibt Licht und Schatten.

Aber geringfügig? Ich weiß es nicht, bin mir nicht sicher. Ich kann nur von dem erzählen, was ich aus Köln kenne.

Ich weiß es nicht, deshalb hast Du wahrscheinlich recht, weil Du es weißt...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.09.2015
@Bricriu:
Der Staat sorgt doch aber reichlich für "seine" Bürger, siehe SGB I bis XII. Hierneben sind mir "die Bürger" (jedenfalls die, die sich nicht umsorgt fühlen) zu passiv und ungebildet.

Jeder hier hat das Recht auf Bildung. Wenn einige von ihrem Recht keinen Gebrauch machen, ist nicht der Staat schuld. Es zwingt niemand die Leute, in Discos durchzufeiern oder vor Ballerspielen statt zu lernen. In anderen Ländern ließ sich ein Mädchen (Malala) in den Kopf schießen, weil sie darum gebeten hat, zur Schule gehen zu dürfen.

Jeder hier hat das Recht auf Teilhabe usw., den vollen Katalog aus SGB I bis XII. Wenn man manchen Menschen heute schon den Popo hinterhertragen muss, weil sie nichts mehr selbst auf die Kette kriegen, dann ist das ein Problem. Das Problem wird aber weder gelöst, indem der Staat noch restriktiver auf die Leute zugeht, noch, indem keine Zuwanderer/ Refugees mehr ins Land gelassen werden.

Was soll man denn mit (deutschen) Eltern machen, die AlGII beziehen nach dem SGB II, deren Kinder seit Säuglingsalter vor dem eigenen Flatscreen geparkt wurden, und die nicht eingeschult werden können, weil sie keine ganzen Sätze sprechen, und die auch nach drei Jahren Beschulung noch keinen fehlerfreien Satz schreiben können? Soll man denen die Kinder wegnehmen, zwangskastrieren und wegsperren oder sowas? Wohl kaum.

Ich weiß wovon ich rede, ich arbeite seit Jahren ehrenamtlich mit sogenannten lernbehinderten Kindern aus prekären Verhältnissen (deutsch).

Ich bin diejenige, die beim Bezirksamt die (vorhandenen!) Mittel für diese deutschen Kinder beantragt (weil es ihren Eltern egal ist), so bekommen diese Kinder zwei Stunden jede Woche Einzelförderung bei einer Psychologin/ Therapeutin GRATIS vom Staat. Ich bin diejenige, die für diese deutschen Kinder Anträge stellt, dass sie Lernmaterialien erhalten und in Sportvereine, an Musikschulen usw. GRATIS vom Staat geschenkt gehen können. Ich kaufe diesen deutschen Kindern Musikinstrumente von meinem Geld und unterrichte sie ehrenamtlich. Lerne mit ihnen Deutsch und Englisch, singe mit ihnen Lieder aus der Hitparade damit sie wenigstens wissen was Umbrella (oh-oh-eh-eh) auf Deutsch heißt. Das kriegen die alles gratis, bloß ohne ehrenamtliches Engagement von Leuten wie mir würden diese Kinder das nicht erhalten, weil ihre Eltern zu doof oder zu gleichgültig sind, weil sie das was ihnen zusteht an Geschenken und Leistungen und Rechten nicht in Anspruch nehmen. Gaaaah!

Aber daran änderst du gar nichts, wenn du Refugees da draußen an der Grenze verrecken lässt. Im Gegenteil, ich habe die Hoffnung, dass viele Syrer hier zu ganz wunderbaren Mitgliedern unserer Gesellschaft werden. Ohne frischen Wind von außen würde ich hier nämlich bald verzweifeln vor lauter Dummheit und Faulheit und gleichgültigkeit vieler Deutscher.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.09.2015
@Bricriu
Du bist doch sicher intelligent genug zu wissen, dass immer auch Schatten ist wo Licht ist. Dass ein geringfügiger Prozentsatz unbelehrbar bleiben wird und die eben vom Sozialstaat mitgetragen werden.
Meinst Du, ich zahle gerne für die Verwahrung rechter Brandstifter und Schlägertrupps? Das gehört halt leider dazu.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.09.2015
Nein ich wollte nur dir die Info geben.
Habe meine Kenntnisse um den Algerischen Krieg und ich weiß die Rückheimkehrer wurden im Mutterland Frankreich auch nicht mit Blumen empfangen.
Also diese Flüchtlingsthematik bleibt eine traurige Sache.
Helfen sollte jeder wie er kann.
@Tanzbaerin:

"Warum werden da nicht arbeitslose Menschen eingestellt, die da administrativ unterstützen können."

Vielleicht sollte man die bereits angekommenen Flüchtlinge da einstellen. Wegen der Sprachkenntnisse und so...;-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.09.2015
@Peter10, aber was willst du mir damit sagen? Ich habe nie behauptet, dass ausschließlich auf deutschem Boden Ausländer nicht gern gelitten wären. Momentan scheint Deutschland sogar führend bei der Hilfsbereitschaft zu sein. Aber was nutzt es, darauf hinzuweisen, dass es in England ungelittene Bevölkerungsgruppen gibt?

England und Frankreich als Kolonialmächten würde ich per se bescheinigen, dass sie sich viele ihrer vermeintlichen (England: Indien, Hong Kong) oder tatsächlichen (Frankreich: Algerien) Probleme hausgemacht haben, und teilweise nicht sonderlich elegant damit umgehen. Das enthebt mich doch aber nicht der Notwendigkeit, mich selbst in meinem Land zu positionieren und zu helfen?
@Hauptstadtfrau: In Deutschland ist es schwierig. Jede Gemeinde muss wahrscheinlich zwangsläufig Strom aus anderen Regionen beziehen. :-)

Leider hat man mit diesem Staat mehr Pflichten als Vorteile. So scheint es mir.

Aber der Staat soll doch an seine eigenen Bürger denken, nicht nur an die Immigranten. An wen soll der Staat mehr denken: an die eigenen Bürger oder an die nicht eigenen? Haben die Deutschen überhaupt noch einen Staat oder ist nur ein Sozialstaat, den sie haben?

Das oben war etwas polemisch... Besser vielleicht so: Ist es nicht die Aufgabe des Staates, für das Wohl der in ihm lebenden Menschen zu sorgen? Auf Wünsche und Ängste seiner Bevölkerung einzugehen? :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.09.2015
@Hauptstadtfrau

Die Traveller oder auch Pavees werden nicht von der Bevölkerung in Großbritannien akzeptiert. Sie sind Flüchtlinge im Land selber.