Langfristige Flüchtlingsthematik
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.09.2015
@SONNEnstar, @modernwiddow - merci ;)
@Paul: Deine Zahle ist nicht ganz richtig bzw. auch zu undifferenziert.

Billstedt hat laut Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein mit dem Bericht "Hamburger Stadtteil-Profile 2014" einen Ausländeranteil von 23,2% (Durchschnitt im Bezirk Mitte 25,9%) und Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund von 52,7%.
Migrationshintergrund heißt aber nach statistischer Definition nicht automatisch auch nicht deutscher Staatsbürger.

Alles zu einzusehen unter https://www.statistik-nord.de/fileadmin/Dokumente/NORD.regional/NR16_Statistik-Profile_HH_2014_web.pdf ab Seite 40.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.09.2015
HSF
Danke für diese klaren Worte um 13:03
@Hauptstadtfrau: Ich kenne die Drogen- und Rotlichszene nicht so gut wie Du. Mir stehen nur Statistiken zur Verfügung. Und die sind auch noch aus einem anderen Land, weil solche Statistiken in Deutschland, sagen wir mal so, schwer zu kriegen sind.

Es gab in Deutschland einen SPD-Mitglied mit so einem komischen Namen aus der Zeit der Kreuzzüge, ja, Sarazener, (ich hoffe, es geht ihm gut), der ein Buch über diese Thematik geschrieben hat und dafür öffentlich "verbrannt" wurde...
@Hauptstadtfrau: Sozialleistunge sollen nicht abgeschafft werden, darum geht's mir auch. Ich würde aber gerne die Deutschen, die die Sozialhilfeleistungen missbrauchen, aus dem Land ausschaffen, nur dummerweise sind sie Bürger dieses Landes. :-) Jedenfalls würde ich ihnen keine solchen Leistungen mehr zahlen.

Du kannst nicht alle Menschen auf der Welt retten: Es gibt viel zu viele, denen es schlecht geht. Milliarden von Menschen geht's schlecht. Deutschland war eine Oase, Du willst sie zerstören. Dann wird Deutschland ärmer und es geht weiteren 80 Millionen Menschen schlecht.

Wenn es den Darvinismus gibt, dann kommt er am stärksten auf der sozialen Ebene zum Tragen. Es wird immer Menschen geben, denen es sehr schlecht geht. Weil sie kein Glück haben, behindert, blöd, zu klug, Verbrecher, naiv sind, im falschen Land geboren wurden etc. Und was jetzt? Fühlst Du Dich für alle zuständig? Sollen sie alle kommen? Aus allen armen Ländern und Kriesengebieten? Zu Dir? Oder auch zu den Anderen in Deinem Land?!

Die Flüchtlinge sind illegal in der EU, weil sie kein EU-Visum und manchmal gar keine Papiere haben.

Es gibt Gesetze und Abkommen in der EU, die verbindlich sind. Warum werden sie immer gebrochen? Darf jeder jetzt Gesetze brechen? Wohl kaum...

Das Volk, das in diesem Land lebt, die Bürger dieses Landes, -- die gehen eindeutig vor, sonst hat der Staat keinen Sinn. Sie sollten über die Geschicke dieses Landes mit entscheiden können, nicht nur die bezahlten Politiker. Und wenn ich "das Volk" sage, dann geht es für mich nicht nach der Ethnie, sondern nach der Staatsangehörigkeit.

Ich hab nie davon gesprochen, dass man Bedürftigen nicht helfen soll. Aber man muss eigene Gesetze einhalten, pragmatisch sein und sein eigenes Volk natürlich bevorzugen. Aber nicht so, wie Eure Großväter das gemacht haben! Daran knabbert Ihr heute noch, an der Kollektivschuld (die keine Solidarschuld ist!) und könnt Euch nicht von dieser Schuld lösen, weil Ihr sie nie richtig verstanden habt. Insofern seid Ihr warhrscheinlich doch schuldig und dem Unergang geweiht.
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10.09.2015
Als ob alle Deutschen kulturell auf einer Wellenlänge wären. Vor 25 Jahren haben wir anteilig ein Drittel unserer Bevölkerungszahl (damals 60 Mio) zusätzlich aufgenommen aus einem Kulturkreis von Bespitzelung, Diktatur, Unchristlichkeit, Heimlichkeit, ohne marktwirtschaftliche Erfahrungen, wo man mit kleinen Betrügereien, Heimlichkeit und Doppelzüngigkeit besser überleben konnte als mit Offenheit, Ehrlichkeit und Rückgrad, bei denen eine Aufarbeitung der Nazizeit nie stattgefunden hatte. Menschen, die nur dann akademische Karriere machen durften, wenn sie "systemtreu" waren, Menschen, denen Bildung versagt wurde, wenn sie eine abweichende eigene Ansicht hatten oder zumindest nicht bereit waren, vorhandene abweichende Ansichten zu verleugnen. Wo man also nüchtern feststellen muss: Wer entsprechende gesellschaftliche Positionen bekleidete, musste zwingend entweder ein Lügner sein oder -wenn er aufrichtig war- systemtreu sein, in keinem Fall aber ein lupenreiner Demokrat, wie es unsere Verfassung vorsieht. Wir haben diese 20 Millionen Menschen in unser Sozialsystem aufgenommen, obschon sie selbst niemals einen Cent dazu beigetragen hatten. Isch gonn ooch nisch soogn, dös mo sprooochlisch uf ööno Liinsche liischn.

Diese Menschen kamen zunnächst zu tausenden in überfüllten Zügen aus Ungarn und Prag illegal hierher. Dabei waren sie ziemlich rüpelig, sie prügelten sich mit ungarischen Polizisten und Soldaten, rissen Zäune nieder, verletzten illegal Grenzen, trampelten über Absperrungen, richteten Chaos an und vermüllten das Gelände. Die haben sogar in die Büsche gepinkelt und gekackt! Und dann sogar noch Mauern umgerissen, mit voller Absicht. Und zur Belohnung hier direkt noch (Willkommenswahnsinn) Geld, Spenden und jede Menge Applaus erhalten. Das muss man sich mal vorstellen!

Was wir uns da ins Land geholt haben. Da waren Terroristen dabei, die die Freiheit ausgenutzt und über viele Jahre Mordanschläge verübt haben. Unfassbar!

Als ob (organisierte Banden)Kriminalität genetisch bedingt wäre. Diverse Drogenumschlagsplätze, Rotlichtbezirke und Schutzgeldbereiche sind doch wohl in Händen urdeutscher Prolos, genannt Hells Angels, Bandidos, Satudarah und wie sie sich bezeichnen. Jeder Straftäter ist ohne Ansehen seiner Hautfarbe zu bestrafen, fertig.

Ich persönlich komme mit einem gebildeten, fleißigen, anständigen, höflichen, aufgeschlossenen Menschen besser klar als mit einem dummen, faulen, unhöflichen, vernagelten, ungebildeten Tunichgut. Unabhängig von der Nationalität oder dem Ort, wo man geboren wurde.
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10.09.2015
Mannheimerin
Du hast mich auch nicht verstanden. Überall! , wo Menschen auf engen Raum zusammen kommen, ob freiwillig und noch mehr natürlich wenn unfreiwillig, führt es zu einem höheren Konfliktrisiko.
Das gilt natürlich auch oder besonders für teilweise traumatisierte Flüchtlinge verschiedenster Herkunft. Meine Frage war also, wie genau soll jetzt das Problem gelöst werden, zumal Grundrecht und so, diese Menschen für einen Zeitraum X untergebracht werden MÜSSEN. Ja selbst, wenn es zu Abschiebung kommt, gibt es eine Vorlaufzeit und die Pflicht sie unterzubringen.
Wo genau ist das Konzept dabei, wenn Unterkünfte eben mal aufgelöst werden?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.09.2015
"Die Flüchtlinge der "neuen Flüchtlingswelle" kommen illegal in die EU rein."

Illegal, weil?

"Dass der Anteil der deutschen Bevölkerung, der gegen die Flüchtlinge oder zumindest kritisch in der Angelegenheit angesichts der Anzahl der Neuankömmlinge ist, klein erscheint, liegt nur daran, das die meisten von diesen Deutschen den Mund halten. Überall hört man nur den Willkommens-Schwachsinn!"

Viel zu viele Aufmärsche gegen Flüchtlingsunterkünfte, Brandstiftung, Anpissen, Beschimpfen usw. gibt es; das würde ich nicht als "Mund halten" bezeichnen. Und ich hoffe ernsthaft, dass nicht "die meisten Deutschen" "gegen Flüchtlinge" sind, denn dann wären die meisten Deutschen Verfassungsfeinde.

"Willkommens-Schwachsinn"? Menschen vor Verdursten, Verhungern zu retten, an Krankheiten/ Verletzungen nicht verrecken zu lassen und ein Mindestmaß an Menschenwürde durch u.a. das Spenden abgelegter Kleidung, Wasserflaschen, Obst und gebrauchter Kuscheltiere zu gewähren, ist also Schwachsinn. Oder ist das Schwachsinn, weil es Nichtdeutschen gewährt wird? Nur zum besseren Verständnis? Sollen deiner Meinung nach auch Sozialleistungen für Deutsche abgeschafft werden?
Ich halte es bei diesem Thema recht einfach: wenn Deutschland dutzende Milliarden übrig hat, um turbokapitalistische Schweinebanken zu retten, die nichts weiter tun als sich auf fremder Leute kosten zu bereichern, dann sollte es auch verdammt nochmal möglich sein, 20 oder 30 Milliarden p.a. locker zu machen, um Menschen in bitterster Not würdig zu helfen.
Der Sozialneid des Hartzers und des neudeutschen Besitzadels östlich der alten BRD geht mir gehörig auf den Zwirn. Totschlagargumente wie "die Obdachlosen, die Rentner, die Aufstocker" denen es so schlecht geht, hängen mir zum Halse raus. Hier wird ein Elend gegen das andere aufgewogen, nur eben unter der Prämisse des Deutsch-Undeutsch seins. DAS ist Rassismus. Widerlicher, menschenverachtender, rechtspopulistischer Rassismus von Deppen, die sich Gott weiss was auf ihr Deutschtum einbilden.

Für rational denkende Durchschnittsdeutsche sollte Deutschsein eigentlich bedeuten, dass man das große Glück hatte, im Hier und Jetzt geboren worden zu sein. Denn wir Durchschnittsmenschen sind keine Goethes und Schillers, wir haben Varus nicht besiegt und wie Bismarck das Reich geeint. Wir gehen arbeiten wie jeder Mensch auf der Welt um uns am Leben zuhalten, nur eben glücklicherweise unter viel besseren Bedingungen. Aber den Zeigefinger erheben und auf Asylbewerber zeigen, die Wirtschaftsflüchtlinge und sie in gut und böse zu kategorisieren, darin ist Max Mustermann schon immer gut gewesen.

Wir sollten lieber etwas Demut vor dem Leben zeigen und Deutschland wahrhaft Gutes tun lassen. Als moralisches und sozial/außenpolitisches Vorbild voran gehen lassen.
@Maiglöckchen1980: Denen, die schon sowieso (auch illegal) im Land sind und Hilfe brauchen, muss man helfen. Aber es soll nicht heißen, dass hier alle wilkommen sind. Toleranz ist nicht gleich Akzeptanz, sondern Duldung.

Die Flüchtlinge der "neuen Flüchtlingswelle" kommen illegal in die EU rein. Und per Definition sind sie zunächst mal Fremde. Auch (und das ist das Wichtigste überhaupt!) kulturell fremd. Deshalb sind Ängste in der Bevölkerung voprogrammiert und verständlich.

Dass der Anteil der deutschen Bevölkerung, der gegen die Flüchtlinge oder zumindest kritisch in der Angelegenheit angesichts der Anzahl der Neuankömmlinge ist, klein erscheint, liegt nur daran, das die meisten von diesen Deutschen den Mund halten. Überall hört man nur den Willkommens-Schwachsinn!

Lasst die Deutschen in einer Volksabstimmung über die Flüchtlingspolitik entscheiden (wie vor einiger Zeit die Schweizer in der Schweiz es getan haben): Ihr würdet Euch wundern, wie die Ergebnisse ausfielen. :-)

Aber vielleicht auch nicht, ich kann es nur vermuten. Dann wäre das Volk aber in den Prozess mit eingebunden, keiner könnte später sagen: "Die da oben haben es so entschieden..." Sch'guet, gell?

Vox populi vox Dei.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.09.2015
sensitive_b._g.: Ungarn ist für seinen "groben" Umgang mit Flüchtlingen bekannt, ebenfalls dafür, dass Flüchtlinge nicht christlichen Ursprungs nicht willkommen sind, da nicht "passend" für das eigene Land....diese "Fachexpertise" untermauert diese Haltung nur und ist gespickt von Vorurteilen....dass dies sich auch bei Flüchtlingen herumspricht und diese , nach all dem Kampf und Leid, nicht in einem solchen Land verweilen möchten, leuchtet mir ein( zumal wenn man die Natur von Gerüchten beachtet und sich dort vieles verselbstständigt)...und Ungarn steht mit einer solchen Haltung nicht alleine da in Europa....und Pöbelmenschen, die gibt es einfach überall in jeder Gesellschaft...in Großstädten abends wechsel ich häufig aus Angst die Straßenseite...und im meistens sind nicht Bürger ausländischer Herkunft der Grund....

Es ist eben zu einfach, die eigenen Ängste in Vorurteile zu verpacken...zum Glück gibt es auch andere Menschen....

Es besteht aktuell Not am Menschen...es geht hier um Menschenleben....diese Menschen brauchen Hilfe...um mehr geht es erstmal nicht....und klar muss sich über das danach Gedanken gemacht werden...und ich bin mir sicher, hätten die meisten Menschen die Wahl, wieder zurück zu gehen, sie würden es...das Problem ist alleine der Krieg....und nicht diese Menschen selber....und darum ist es wichtig Menschlichkeit zu zeigen....und zu helfen....und viele unschöne Situationen sind "selbstproduziert"....jeder Mensch hat eine nervliche Belastbarkeitsgrenze...und kann irgendwann nicht mehr...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.09.2015
@herrenlose_katze und Hauptstadtfrau:
Es ist sehr bedauerlich, dass nur wenige die Fakten sehen und "Äpfel mit Birnen vergleichen".
Ich kann es mir aussuchen, ob ich stundenweise ein Volksfest, ein Wirtshaus etc. besuchen WILL und kann jederzeit gehen. Ein Flüchtling bekommt seinen Platz ZUGEWIESEN und kann sich nicht so einfach der Situation entziehen. Er ist GEZWUNGEN, wochen- oder monatelang auf engstem Raum mit Fremden zusammenzuleben. Hauptstadtfrau hat das verstanden, was ich in meinem Beitrag sagen wollte. DANKE.
An dieser Stelle bin ich auch raus hier
@ Mannheimerin
Es ist logisch, dass Leute, die bereits in Ungarn gewalttätig waren, die dort angebotene Nahrung und Hilfsgüter zertrampelt haben und Polizisten angegriffen und verletzt haben, dasselbe auch in Mannheim tun.

"Das sind keine Flüchtlinge, das ist eine Invasion", lautet die Expertise des ungarischen Bischofs Laszlo Kiss-Rigo, nachdem er sich persönlich ein Bild von der Lage machte. "Sie kommen hierher, rufen 'Allahu akbar' und wollen die Kontrolle übernehmen." Die Menschen würden nach Aussagen des Bischofs keine Hilfe annehmen, angebotenes Essen ablehnen und viel Müll hinterlassen. "Die meisten von ihnen verhalten sich sehr arrogant und zynisch", sagte Bischof Kiss-Rigo gegenüber der Washington-Post.
@ NeuerVersuch:
Ich fand Deinen Beitrag wohltuend sachlich und argumentativ schlüssig, der Realität sehr nahe und überzeugend. Bis dato wurde meines Erachtens nichts davon widerlegt. Im Wesentlichen teile ich Deine Sichtweise zur aktuellen Lage.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.09.2015
Meine Meinung dazu:
Ich wohne in Hamburg - Billstedt, 79% Ausländeranteil und die wenigen Deutschen sind die Dosenbiertrinker am Bahnhof. (ich liebe Klischees)
Arbeitende und Steuerzahlende sind hier zum größten Teil die "Schwarzköppe", und ich natürlich.

Die Neudeutschen bleiben unter sich, Ihre Kinder sprechen, obwohl in 3ter Generation hier gebohren, zuhause die Muttersprache der Urgroßeltern. Sie heiraten innerhalb Ihrer Großeltern Nationalität, trotz Ihrer deutschen "Personal" Ausweise (Hat doch etwas von Mitarbeiter ID oder?)

Türken, Polen, Russen, deutsche, Schwarzafrikaner, sie mischen sich nicht, bleiben unter sich.
Leben friedlich nebeneinander her, bis auf die kleinen Kinder, die spielen natürlich Querbeet miteinander.
Integration & Inclusion sind nette Ideen, aber wenn es funktioniert wie hier in meinem Stadtteil, ist schon viel erreicht denke ich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.09.2015
Mein Eindruck dazu:
Das Flüchtlingsthema gehört zu den Dingen, auch im Thread zu sehen, die man im bestehenden Klima schwer bis kaum sachlich besprechen kann. Man kann schon kaum noch besprechen, dass man dies nicht besprechen kann, da eben auch Nazis und Rassisten über Rede- und Denkverbote reden.

Bei diesem Thema stecken viele Köpfe im Sand -> auf allen Seiten. Die einen verstehen nicht, dass Einwanderung dauerhaft nötig ist und dass humanitäre Hilfe bei Flucht schlicht eine Aufgabe ist, der man sich stellen muss, auf der anderen Seite werden viele Probleme, die sich aus der Herkunft der Einwanderer ergeben, schlicht geleugnet.

Es wird kaum sachlich u. vom Grundsatz her besprochen, was Einwanderung bedeutet. Die Erfahrungen anderer mit der Einwanderung von ethnischen Gruppen ignoriert. Die Bildung ethnischer Mafien, Banden u. Parallelgesellschaften sind z.B. integraler Bestandteil der US-Geschichte. Und wenn auf Anti-Israel-Demos von Muslimen "Juden ins Gas" gerufen wird, begleitet von Fähnchen der Linkspartei, gibt es peinliche, folgenlose Sonntagsreden, da man duckmäuserisch den Beifall von der falschen Seite fürchtet. Von denkbaren religiösen Konflikten mit etwaigen Ex-IS-Leuten unter den Ankömmlingen oder künftigen 'normalen' Salafisten, die sich evt. unter den geschätzt 20% Flüchtlings-Analphabeten befinden, ganz zu schweigen. Ebenso von der gewiss bedeutsamen Trittbrettfahrerquote - schon aktuell am regen Handel mit syrischen Pässen zu besichtigen.

Andersrum werden den vergreisenden Deutschen, denen v.a. in Süddeutschland bereits jetzt Arbeitskräftemangel droht, nicht die positiven Effekte v. Einwanderung verdeutlicht, sondern getan, als würden mit a bisserl bürokratischem Milliarden- Hin- u. Hergeschiebe schon etliche 100.000e Asylbewerber problemlos integriert u. alles irgendwie bleiben wie es ist, gemäß dem Motto: dem deutschen Sozialingenieur ist nix zu schwör.

Ich verstehe auch warum es - im Angesicht der Rassisten und Nazis - schwierig ist Probleme und Folgen von Einwanderung zu besprechen. Nur, wenn man dem Mann, der jeden Tag am Park vorbei geht, wo Spritzen im Sandkasten liegen, erzählt, die Dealer, die sich da tummeln, bildet er sich ein oder die seien gar keine Schwarzafrikaner, dann wählt der nächstes Mal auch rechtsextrem und schreit 'Lügenpresse!'

Im anderen Forum meinte jemand, in einer Flüchtlingsunterkunft hätten die Flüchtlinge die Heizkörper abmontiert und auf dem Schrottplatz verhökert -> Es dauerte keine Minute, bis 10 Rassisten applaudierten, aber auch 10 Leute ihn umgehend Lügner nannten, ohne sich zu fragen, ob das denn wirklich so absurd ist. Wenn man den lange genug Nazi nennt - vorausgesetzt er sagt die Wahrheit - dann nimmt der doch die Erkenntnis mit, dass die Wahrheit unterdrückt wird.

Dieses konzeptlose Deutschland, ständig zwischen den absurden Extremen "Wir nehmen alle Syrer auf" u. "Alle Asylanten abschieben" schwankend, löst aktuell eher Unbehagen aus. Denn wie immer ist auch hier 'gut gemeint' das Gegenteil von 'gut' -> Dass deutsche Politiker z.B. nicht kapieren, dass es ein Unterschied ist, ob man in Einzelfällen nobel u. humanitär handelt u. zu Recht einige tausend Flüchtlinge wie am Wochenende durchwinkt u. stillschweigend das Dubliner Abkommen aussetzt, ODER letzteres unbedingt lauttrötend verkünden muss, damit auch der letzte Schlepper jubilierend seine Reisepaket-Angebote in jordanischen/türkischen Flüchtingscamps aktualisieren kann, muss daran liegen, dass die vernetzte Smartphone-Welt für Merkel & Co weiterhin Neuland bedeutet.

Abschließend: die Chancen der aktuellen Völkerwanderung überwiegen _dann_ die Risiken, wenn nicht Fehler der Vergangenheit wiederholt werden, d.h. in Europa die egoistischen Nationalismen überwunden werden u. hierzulande den Neubürgern dauerhaft mehr geboten, jedoch auch mehr eingefordert wird, v.a. sich dabei ergebene Probleme thematisiert u. etwaige Sorgen der Alteingesessenen ernst genommen werden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.09.2015
Ja definitiv muss da schleunigst was reformiert werden. Vor dem Lageso war ein syrischer Arzt, der die Leute nach Kräften versorgt hat (er war selbst Flüchtling und wartete), aber er durfte nicht. Wenn er Medikamentenspenden vereilt hätte, hätte er sich strafbar gemacht. Er konnte nur mit bloßen Händen die Leute anschauen, Diagnosen stellen, dolmetschen und den Ehrenamtlichen signalisieren, wer jetzt dringend warum wohin in welche Abteilung einer Klinik musste. Da Berlin es aber nicht hingekriegt hat, den Leuten - die teilweise Wochen obdachlos auf ihre Registrierung warten mussten- irgendwelche schnellen Hilfen zukommen zu lassen, hatten die Menschen zuviel Angst, sich wegbringen zu lassen. So stand dann auch ein schwer verwundeter mehrfach angeschossener Mann viele Tage unversorgt in der Schlage für die Registrierung an.

In Dortmund bekommen alle Neuankömmlinge umgehend nachdem sie aus dem Zug gestiegen sind: 1) Essen/Trinken/medizinische Erstversorgung, was maximal zwei Stunden dauern soll 2) dann erhalten sie, auch wenn es mitten in der Nacht wäre, Kleidung, Spielzeug, Hygieneartikel, halt alles was gespendet wurde, und 3) dann kommen sie umgehend in eine zwar immer noch vorübergehende, aber immerhin etwas professionellere Unterkunft. Dort werden sie geröngt, ärztlich untersucht und behandelt, und der Papierkram wird auch dort erledigt. Dezentral in den Sammel-Lagern. Und da müssen die Flüchtlinge auch nicht jeder einzeln hinfinden, sondern da werden sie hingefahren.

Wie es danach weitergeht, weiß man aber leider auch dort noch nicht. Da muss was geschehen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.09.2015
Da bin ich bei dir, HSF, was den Lagerkoller betrifft ...

doch mich nervt dieses sich Aufhängen an irgendwelchen Ereignissen, um den Beweis zu führen, dass es unmöglich ist, diese Menschen bei uns aufzunehmen. Um nichts anderes geht es doch.
Es gibt aus meiner Sicht im Moment kaum vernünftige Ansätze seitens der Politik und ein paar mehr seitens der engagierten Bevölkerung.
Einige wurden schon genannt, wie das Einbinden der Flüchtlinge selbst in die Betreuung, das Dolmetschen, den Unterricht, die ärztliche/gesundheitliche Versorgung etc. All das scheitert an Arbeitserlaubnis, Anerkennung von Ausbildungen und anderen bürokratischen Hürden.
Privatpersonen, die Flüchtlinge bei sich aufnehmen wollen, haben endlosen Stress mit den Behörden (Zahai hat es ja in einem anderen Thread eindrucksvoll geschildert).

Dabei wären hier mögliche Ansätze, die Lage zu entspannen und die Menschen nicht in Lagern interniert zur Untätigkeit zu verdammen, im Gegenteil, von diesen uns zufliessenden Human Resources zu profitieren!

Denn, was hier manche wohl einfach nicht sehen wollen: Das Recht auf Asyl besteht. Punkt. Es wird daher immer für jeden Flüchtling, der hier ankommt ein Procedere geben - das mehr oder weniger lange dauert - sein Bleiberecht zu prüfen.
Die Gedanken sollten zum jetztigen Zeitpunkt also in die Richtung gehen, wie wir dieses Procedere gestalten, wie wir diese Zeit sinnvoll für beide "Parteien" nutzen, was lang- und mittelfristig mit den Menschen passieren soll. Denn wenigstens die Syrer sind ja anerkannte Kriegsflüchtlinge, eine Rückkehr ist mittelfristig einfach nicht drin.

Die Ansätze die ich von den Skeptikern höre und lese sind doch nicht im Ansatz bis zu Ende gedacht ...
Flüchtlingsunterkunft auflösen? Wie soll das bitte machbar sein und was passiert danach?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.09.2015
Ich würde den Beitrag (von Mannheimerin) jetzt noch nichtmal negativ auffassen. Es ist nur natürlich, dass wenn man 800 traumatisierte Menschen aus verschiedensten Kulturkreisen auf engstem Raum zusammenpfercht ->

http://www.radiobremen.de/politik/dossiers/fluechtlinge/fluechtlinge-zelt100.html

http://www.noz.de/lokales/bramsche/artikel/543826/lab-hesepe-privatsphare-hinter-einem-bettlaken#gallery&0&0&543826

http://www.sueddeutsche.de/bayern/asylunterkuenfte-in-bayern-fluechtlinge-muessen-draussen-bleiben-1.2108256

http://www.rundschau-online.de/eifelland/besuch-in-der-fluechtlingsunterkunft-auf-der-bastei-gemuend-die-bewohner-muessen-zusammenruecken,16064602,31347740.html

Reibereien entstehen. Allzumal wenn die Leute große Teile ihrer Familie vermissen (sei es weil diese verschollen, auf der Flucht verlorengegangen oder von den Behörden in verschiedene Lager aufgeteilt worden sind), sie ja weder arbeiten dürfen, noch sich großartig vom Gelände entfernen dürfen (tatsächlich dürfen in vielen Gemeinden nicht einmal Flüchtlinge von engagierten Ehrenamtlichen bei sich daheim beherbergt werden, weil sie dann wieder irgendwelche Vorschriften dadurch verletzen), da wundere ich mich, dass nicht viel öfter viel mehr Flüchtlinge durchdrehen.

Ich kriege schon den Lagerkoller, wenn mir das Reisebüro verschwiegen hat, dass mein "Hotel in Bestlage am Südstrand" ein Betonbunker ist mit zehn Etagen Müttergenesungswerk, dabei hab ich mein Zimmer dann für mich und sogar noch nen separates Wohnzimmer mit Balkon, und ich komme nicht aus einem Krieg sondern mache zwei Wochen Urlaub. In der Natur des Menschen liegt doch wohl, dass wir geringfügiges Aggressionspotential entwickeln, wenn man uns einpfercht und mit hunderten fremden Leuten irgendwo auf engstem Raum und ohne Privatsphäre zum Nichtstun verdammt. Oder nicht?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.09.2015
Doch Berneck ... und natürlich Schulen, Diskotheken, Freizeitparks .... gab es schon mal Widerstand gegen die Staatsgewalt und ne Schlägerei in einer Klinik? Dann müssen die auch weg ... und JVAs ....Unis ...
@Hauptstadtfrau: Wieso eigentlich Shakespeare? Wegen der Zeilen in meinem Profil?:-)

Das ist nicht von Shakespeare; nur die ersten sieben Worte aus Twelfth Night sind von ihm... Der Rest ist von Henry Heveningham, der das Gedicht für Henry Purcell geschrieben hat.

Es ist eine wunderbare Arie für Soprano (Z. 379)! Sehr empfehlenswert...