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@ herrenlose_Katze
Das ist richtig. Nur etwa 2/3 der Asylanträge werden wirklich genehmigt. Die Gesetze, die Balkanstaaten zu sicheren Herkunftsländern erklären werden sehr wahrscheinlich erst ab 2016 greifen. Daher würde ich für dieses Jahr weiterhin mit dieser Quote rechnen. Bei geschätzten 1.000.000 Anträgen bedeutet dies dann ca. 600.000 Asylberechtigte Personen.
Wobei eigentlich schon fast davon auszugehen ist, dass die Zahl gar nicht mehr erreicht wird. Laut aktuellen Statistiken sind von Jan-Aug gerade mal etwas mehr als 256.000 Anträge gestellt wurden. Selbst mit einer Dunkelziffer wird es schwer an der 1.000.000 Marke zu kratzen.
Daher halte ich das auch nicht mehr für das eigentliche Problem. Sicher wird die Unterbringung über den Winter noch einmal eine Herausforderung, aber ich denke nicht, dass bei aktuellen Zahlen das wirklich ein Problem wäre, wenn die Lage sich nun etwas entspannt.
@Maiglöckchen1980
Das mit der Selbstliebe ist schon richtig, aber in meinen Augen geht es eben darüber hinaus. Zu viel Selbstliebe kann dann nämlich auch schädlich sein. Auch jemand, der auf sich selbst fixiert ist braucht aber ein Ziel und einen Sinn. Sich einfach nur bedingungslos zu lieben ohne Grund ist für viele schwierig geworden und macht in meinen Augen auch keinen Sinn. Das wäre der beginn von Arroganz. Klar wäre es schön, wenn wir alle in Eintracht am Lagerfeuer sitzen würden, aber so ist der heutige Mensch eben nicht mehr gestrickt. Ich denke schon, dass viele Menschen auf Grund der "guten" Verhältnisse hier in Deutschland auf der Bedürfnispyramide da sind, wo auch Selbstverwirklichung steht. Wir müssen uns nicht wirklich um Sicherheit oder Nahrung sorgen.
Trotzdem werden die Bedürfnisse der Menschen nicht erfüllt. Daher denke ich gerade solche großen Ziele wären eine Möglichkeit den Menschen dieses Streben nach Verwirklichung zu geben. Niemand studiert oder macht einen Doktortitel um sich dann in grenzenloser Eintracht unter einen Baum zu setzen. Das Streben der Menschen muss eben auch einen Sinn haben.
Edit:
Ich würde gerne noch hinzufügen, dass dieser Sinn eben auch nicht immer nur Geld oder materielle Dinge sein sollten. Klar kann man ehrenamtlich arbeiten und sich für das Sozialsystem engagieren. Aber man will einfach nicht wie ein Hamster im Käfig laufen sondern eben auch Dinge verändern oder Verhaltensweisen weiter entwickeln. Ich sehe das vielleicht nicht, aber ich habe die Bedenken, dass dies kaum passiert oder zumindest in eine Richtung, die für alle beteiligten nicht gut ist. Wenn die Menschen am meisten Geld und Macht besitzen, die Regeln am geschicktesten missachten oder andere Menschen am cleversten ausnutzen, dann müssen wir uns fragen, ob diese Zusammenhänge wirklich noch Sinn machen. Ob es nicht an der Zeit wäre unsere Kreativität und unsere Schaffenskraft wieder für Dinge zu verwenden, die uns allen nutzen und das Zusammenleben attraktiver gestalten und die Umwelt z.B. schonen und schützen?
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„Castrop-Rauxel“ (Pseudonym)
Im Jahr 2014 lag die bereinigte Zahl, also Anzahl der positiven Bescheide gemessen an der Zahl der tatsächlich in Deutschland bearbeiteten und entschiedenen Anträge bei ca. 55%.
(Quelle: BAMF)
Rechnet man die 257.000 Anträge bis August hoch, würde ich eher von einer halben Million Anträgen ausgehen. Davon die Hälfte wird evtl. positiv beschieden. So kommen wir dann in einen realistischen Bereich.
Und auf der Grundlage muss man das Thema anschauen.
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Naja die 2/3 sind die Zahlen für die Monate Jan-Aug 2015. Daher denke ich schon auf Grund des höheren Anteils der Kriegsflüchtlinge ist auch mit mehr positiven Bescheiden zu rechnen. Wobei die 66% immer noch kein Beinbruch wären, da gebe ich dir Recht.
Was jedoch die Stimmung angeht sollte man wirklich auf der Hut sein. Wenn man den Berichten glauben will sollte man mal dies hier lesen:
http://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend-405.html
Das Problem ist eben wirklich, dass Gefühle nicht auf Fakten basieren sondern eher subjektiv sind. Die Art und Weise der Aufklärung und auch der persönliche Einfluss auf die Lage spielt bei diesen Gefühlen eine ganz entscheidende Rolle.
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„Castrop-Rauxel“ (Pseudonym)
Das BAMF spricht von 38,7%, also noch unter dem Jahreswert von 2014.
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„Celle“ (Pseudonym)
Wie komme ich auf einen Flüchtlingszustrom von einer Million im Jahr 2015 ?
Es läuft nicht so ab, dass ein Flüchtling an der Grenze steht, registriert wird und dann die Verteilung statt findet.. Es gibt Flüchtlinge, die einfach nicht die Grenze finden, sondern die BRD an anderen Stellen überqueren. Wie sollte hier eine ordnungsgemäße Registrierung statt finden können ? Die S-Züge rollen wegen Überforderung ohne Kontrollen von Salzburg in die Zielgebiete und erst dort findet dann die Registrierung statt. Im Easy wurden 163000 im September 2015 registriert, also in der Erstverteilung der Asylbegehrenden. Es wird von mindestens 210000 Asylbewerbern ausgegangen.
Januar-August: 257000 Asylanträge (enthalten sind Erst- und Folgeanträge)
Wenn wir in den nächsten drei Monaten genauso viele Antragsteller wie im September 2015 haben, also etwa 210000, sind wir bei einer Million-oder ?
Die Kinder und Jugendlichen (U18), die unbegleitet hierher kamen, machten knapp 29 % aus. 80 % der Asylbewerber sind U35 im ersten Halbjahr 2015 gewesen.
Quellverweis:
http://www.sueddeutsche.de/news/politik/migration-163-000-fluechtlinge-allein-im-september-registriert-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-151001-99-07199
http://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/rekordzahlen-im-september-taeglich-kommen-bis-zu-10-000-fluechtlinge-13829653.html
Quellverweis zum Familienasyl:
http://www.gesetze-im-internet.de/asylvfg_1992/26.html
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„Ilmenau“ (Pseudonym)
Ich dann auch noch mit wilden Spekulationen: Stand August: 256.000, September: 163.000 registrierte Flüchtlinge, dazu die aktuelle BAMF-Schätzung: 290.000 unregistrierte Flüchtlinge = Istzustand: 709.000 Flüchtlinge. Oktober dürfte noch deutlich sechsstellig ausfallen, danach sinken die Zahlen witterungsbedingt. Gesamt-Score 2015 dürfte insofern knapp unter 900.000 liegen, plus erwartbarem Familiennachzug. Was die 2/3 betrifft: da wir weiterhin vom Grundrecht auf Asyl reden, bestehen weiterhin Rechtsmittel im Ablehnungsfall, Abschiebungen dürften folglich weit langsamer laufen, als Politiker suggerieren, kurzfristige Entlastung ist somit nicht zu erwarten.
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„Castrop-Rauxel“ (Pseudonym)
Querty
Eingereister Flüchtling ist ungleich anerkannter Asylberechtigter, soweit sind wir uns hoffentlich einig?
Victor
Familiennachzug im Falle von Anerkennung und Vorliegen der genannten Voraussetzungen. Trifft ganz sicher nicht auf jeden zu. Zumal es soviele junge Menschen und Jugendliche sind.
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„Celle“ (Pseudonym)
Herrenlose Katze, ich hab neulich was über zwei Schwarzfahrer gelesen, von denen nur einer ein erhöhtes Beförderungsentgelt bezahlen musste. Weißte warum ? Flüchtlinge bekommen Wertmarken und reisen somit kostenlos mit der Bahn. Und wenn jemand die Marke nicht hat, drückt die Bahn gerne ihre Augen zu. Tja, der andere war halt kein Flüchtling... :-)
Das passt irgendwie zum heutigen Welttag des Lächelns.
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„Castrop-Rauxel“ (Pseudonym)
Querty
Und ich habe nicht nur von Leuten gelesen sondern sie im realen Leben getroffen, die eine simple Frage (mit ja oder nein) beantworten können. Man könnte es Respekt gegenüber dem Anderen nennen.
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„Gütersloh“ (Pseudonym)
nächstenliebe: helfen - gut und schön aber anstatt dankbarkeit zeigen, forderungen zu stellen (taschengeld 2000,-euro monatlich) finde ich dann schon unverschämt! :-(
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Zu dieser Aussage bitte eine Quellenangabe MrsX.
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Das ist eine ENTE. Wäre ja auch zu schön gewesen, gelle? :P
http://www.mimikama.at/allgemein/traten-20-asylwerber-in-den-hungerstreik-und-haben-sie-2-000-eur-taschengeld-gefordert/
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so ist es.....darum auch die Quelle in Zeichen gesetzt...aber gut, dass du es auch besser weißt ...
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„Kleve“ (Pseudonym)
Die Pressemitteilung der Polizei Kärnten ist eine Ente?
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Bernd dann lese doch noch einmal bis ans Ende von mondernwidows geposteten Link. ;o)
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@Widdow: hast du das Thema hier aufgebracht oder was ist dein Problem? Das ging an MrsX.
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„Celle“ (Pseudonym)
Laut Polizeisprecher Rainer Dionisio hat es in der Unterkunft Diskussionen um Geld gegeben, dies habe aber mit dem lange dauernden Asylverfahren in Zusammenhang gestanden: "Die Asylwerber forderten nicht einfach einen fiktiven Betrag von 2000 Euro, sondern errechneten diesen Betrag aus den in Österreich geltenden Sätzen, der ihnen und ihren Familien nach positiven Abschluss des Verfahrens, beziehungsweise nach weiteren vier Monaten in der Grundversorgung zustehen würde." Nach Gesprächen mit dem Quartiergeber haben die Asylwerber laut Polizei aber von ihrem Vorhaben abgelassen, es habe keinen Hungerstreik gegeben. Auch eine polizeiliche Intervention habe nicht stattgefunden.
Der Pressesprecher Herr R. Dionisio der Landespolizei ist hier erreichbar:
http://www.polizei.gv.at/ktn/presse/personen/ansprechpartner.aspx
Landesparteiobmann Christian Ragger sagt: "Uns liegen sämtliche Unterlagen und Fakten im Hinblick auf den Hungerstreik der Flüchtlinge in St. Kanzian vor." Man werde auch im Falle einer gerichtlichen Auseinandersetzung diese in einem Beweisverfahren darstellen.
Die Flüchtlinge wurden aus dem Irak etc. beschimpft und aufgefordert, ihre "Demo" unverzüglich einzustellen, da hier das Bild entsteht, als ob man nur wegen des Geldes geflüchtet sei. Ob nun eine Demo oder ein Hungerstreik statt fand, ist unrelevant-oder ?
Es gibt auch Vermieter, welche die Situation zu ihrem Vorteil nutzen wollen.
Quellverweis:
http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Flog-Frau-fuer-Asylbewerber-aus-ihrer-Wohnung-id33239812.html
http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Lokal-soll-Fluechtlingen-weichen-Der-Fall-ist-brenzlig-id35656732.html
Bei uns gab es eine Flüchtlingsfamilie, die wegen einer Wohnung mit 65 m² demonstrierten. Sie mussten dort sage und schreibe "zu Dritt" leben. Und so stellt sich die Familie bei vielen ins Abseits, da das "Anspruchsdenken" irreal ist.
Quellverweis zum Anspruchsdenken:
http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Die-Hilfsorganisation-Tafel-ist-selber-in-Not-id35582482.html
Es gibt Mundprogaganda. Denn die Schleuser wollen ja Kohle machen. Und so wird den Flüchtlingen ein Deutschland angepriesen, das aus purem Gold besteht oder dass wir allesamt Millionäre wären. Die Ernüchterung folgt, weil man eben mit völlig überzogenen Erwartungen in dieses Land kam. Und aus dem Grunde muss man immer wieder erwähnen, dass die Leute bei uns nur das bekommen, was sie unbedingt brauchen.
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Und es gibt auch Quertys die eine Frage von gestern 8:21 immer noch nicht beantwortet haben und deren Antwort mich auch interessieren würde.
Aber anscheinend wird hier teilweise mehr Respekt eingefordert als diese selbst bereit sind zu geben.
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Wenn man die Berichterstattung in den Medien jetzt verfolgt, so sind mittlerweile fast alle Politiker in der Realität angekommen und stellen fest, das dieser Ansturm so nicht mehr zu bewältigen ist.
Es wird ja sogar schon eine Grundgesetzänderung ins Gespräch gebracht.
Ob jetzt auch die Sozialromantiker und Träumer auch schon in dieser Realität angekommen sind???
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„Celle“ (Pseudonym)
Unser GG ist gut. Entfällt der Asylgrund, ist mit den Heimreisen zu beginnen. Es gibt viele Heimreisepflichtige, deren Asylverfahren negativ ausgingen und die sich immer noch in der BRD aufhalten. Hier ist Platz für Schutzbedürftige zu machen. Die Einhaltung von Recht und Gesetz ist unabdingbar.
Ich spreche vom Flüchtlingszustrom. Es gibt eine Dunkelziffer, die auf 1/3 geschätzt wird. Und relevant sind die Aufwendungen fürs Jahr 2015. Dass die jeweiligen Flüchtlinge unterschiedliche Kosten verursachen, ist normal, weswegen ich die Kinder- und Jugendquote (z. B. zusätzliche Jugendhilfe) der Unbegleiteten mit angab.
Die Antwort auf die Frage von Herrenlose Katze ergibt sich bereits aus dem Gesetz heraus.Sie gab an, daß sie mit Flüchtlingen in Kontakt steht, so daß sie die üblichen Abläufe kennt bzw. durch eine Begleitung mitbekommt.
Der Asylsuchende wendet sich an die Erstaufnahmeeinrichtung und dann an die Außenstelle des Bundesamtes und erscheint persönlich zum benannten Termin, wo er seinen Asylantrag stellen kann.
Du betrittst am 01.01.2015 die BRD als Schutzsuchender und kannst deinen Asylantrag in der Regel nicht schriftlich, sondern erst beim Termin stellen. Es ist also planbar, wie viele Asylanträge in etwa eingehen werden. Man könnte sagen, dass im Jahr 16 keine Termine mehr vergeben werden, damit sich die Zahl der Asylanträge deutlich reduziert. Das wäre nur eine Beschönigung im Zahlenwerk. Es gibt einen erheblichen Rückstau in der Bearbeitung. Und da sind noch andere Behörden betroffen. Die Bürger beschweren sich darüber, dass sie monatelang auf ihr Geld z. B. Kindergeld warten müssen oder dass die Anträge nicht mehr zeitnah bearbeitet werden. Das geht alle an, die also nicht unbedingt "schikaniert" werden. Die Sachbearbeiter kommen mit ihrem Tagesgeschäft nicht mehr hinterher. Und wenn das Geld nicht eingeht, daß jemand zum Leben braucht, erfolgt durch die Not ein Gerichtsverfahren. Das ist die Kehrseite der Medaille, wenn lauter Flüchtlinge zuströmen und man in den letzten Jahren "überflüssiges" Personal aus Kostengründen abbaute.
Quellverweis:
http://www.bamf.de/DE/Migration/AsylFluechtlinge/Asylverfahren/Antragstellung/antragstellung-node.html
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„Castrop-Rauxel“ (Pseudonym)
Die Frage, Querty, war, ob DU den Unterschied zwischen Antragsteller und anerkannt Asylberechtigten kennst? Und ob wir dann mal die wilden Zahlen richtig zuordnen?
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„Celle“ (Pseudonym)
Herrenlose Katze, ich selbst kenne den Unterschied. Deine Rechnung kann nicht erst bei einem anerkannten Asylberechtigten beginnen, da du hierbei mehrere Milliarden Euro an Kosten und Aufwendungen untergräbst, die bis zu diesem Status tatsächlich angefallen sind. Und Anerkennung heißt leider nicht immer, dass ein tatsächlicher Schutzgrund vorliegt. Denn mit Mogelitis haben es die Behörden öfters zu tun. Und nicht jeder Betrug wird erkannt...
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„Castrop-Rauxel“ (Pseudonym)
Querty
Es wird immer von einer Million "Zuwachs" gesprochen, die Zahl ist maximal die der Eingereisten und noch Einreisenden, und selbst diese ist eine Schätzung/Hochrechnung. Sie ist einfach nicht die Zahl derer, die sich hier niederlassen werden (können).
Daher ist es wichtig, nicht immer so davon zu sprechen, als wäre sie bereits Fakt.
Von Geld habe ich in diesem Zusammenhang nicht gesprochen. Doch das kannst du mir sicher im Zweifelsfall belegen, wann das der Fall gewesen sein soll.
Die "2/3 aller Anträge werden angenommen" sind für mich auch noch nicht belegt. Eine sachliche Diskussion sollte schon von einer realistischen Faktenlage ausgehen.
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„Celle“ (Pseudonym)
Ich gebe die Zahl der Flüchtlinge, die Asylberechtigt sind, mit 0,2 % an. Das ist Stand vom 31.08.2015 des BAMF.
Quellverweis:
http://www.sozialministerium.bayern.de/imperia/md/content/stmas/stmas_internet/asyl/faktenblatt_asyl_anerkennungsquoten.pdf