Kindermörder Gäfgen erhält Entschädigung für Folterdrohung
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11.10.2012
Zumindest bei solchen Themen....ob beim Threadeingang ein Schild angebracht ist wo steht "Hirn bitte hier abgeben!"?
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11.10.2012
@Erdbeer
Manchmal?
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11.10.2012
Manchmal könnte man meinen man ist hier auf der Kommentarfunktion von bild.de unterwegs....
@Grüne Wolke: Alle die für de Todesstrafe sind können ja nach Hessen ziehen. Nun muß nur noch das Grundgesetz was der hessischen Verfassung vorgesetzt ist entsprechend geändert werden und schon könne alle dort beim alltäglichen Spektakulum den Hinrichtungen fröhnen. ^^ ...*Sarkasmusmode off*
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11.10.2012
...wobei ich gegen letzteres bei Mord gar nichts einzuwenden hätte, insofern die Tat zweifelsfrei nachgewiesen und ein Justizirrtum ausgeschlossen werden kann.

Da dies aber so gut wie nie möglich ist, bleibt es ohnehin nur Theorie.
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11.10.2012
@Samoa
Aussagen wie diese sind sowas von populistisch...

Würde man nach solchen Verbrechen eine Volksabstimmung zur Todesstrafe durchführen, würde sie in Deutschland wieder ruckzuck gelten.
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11.10.2012
Also für mich sollten gewisse Mörder auch jegliches Recht verlieren und der Polizist hat meine "insgeheime Sympathi ..
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11.10.2012
@Cowgirl76

Genau hier liegt ja die Problematik. Als Privatperson solch eine Androhung ist Eines, aber als Polizist ein Anderes... beide dürfen es nicht aber Polizisten sind darauf geschult, sachlich zu bleiben.

Und... der Ermittlungsleiter war mit der Familie des Opfers eng befreundet. Und das sollte vermieden werden um persönliche Interessenskonflikte zu vermeiden.
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11.10.2012
Entschuldigung?!
Mutig gesprochen, weil man seine Bereitschaft verkündet, zu foltern?
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11.10.2012
@morgentau
Siehste, davon gehe ich erst gar nicht aus, weil die Studienfachwahl eben nichts über kriminelle Energie eines Menschen aussagt.

Jeder Kriminelle weiß, dass er etwas Verbotenes tut und alle denken, sie haben DEN Superplan und werden nicht erwischt.
Jeder weiß, dass Mord einen wohl ins Kittchen bringen wird, oder?!
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11.10.2012
@Morgentau:

"dass Menschen die sich in der Juristerei bewegen "gute" Menschen sind"

...Recht und Gerechtigkeit sind nicht immer gleichbedeutend. Ich denke gerade in diesem Segment tummeln sich die meisten schwarzen Schafe - denn diese wissen ganz genau, wie weit das Recht zu beugen ist.

Zum Topic: Obwohl es mir innerlich widerstrebt, dass ein Mörder eine Entschädigung kassiert, so ist es in diesem Fall rechtens und somit ein Beweis dafür, dass unser Rechtssystem objektiv zu urteilen vermag (...wie Grüne Wolke schon sagte)
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11.10.2012
@Morgentau86

Im juristischen Umfeld findest Du alle Sorten von Menschen aber sicherlicht keine "guten" Menschen.
Denn wenn Du Mitleid oder ein reines Gewissen behalten willst im Sinne des eigenen Rechtsverständnisses, dann wirst Du ganz schnell den Job an den Nagel hängen müssen.
Denn in der Juristerei geht es nicht um Recht und Unrecht sondern es geht nur darum, wer die besseren Argumente und Paragraphen zusammenführt um die Rechtssprechung zu beeinflussen. Recht bekommt noch lange nicht der, der Recht hat!

Aber worüber man sich doch wundern darf ist, daß der Kerl ja eigentlich als Jugendbetreuer in der katholischen Kirche engagiert war. Und was man hier dann auch nochmal gleich mit bedenken darf, wieviel er mittlerweile schon rumprozessiert hat und das er auch eine Stiftung gründen wollte... Mir erscheint es eher so, daß der Kerl ein sehr starkes Ego hat, was in meinen Augen mal psychologisch durchleuchtet gehört.
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11.10.2012
@ grüne Wolke

Ich finde es umso schlimmer, weil man doch eigentlich davon ausgeht, dass Menschen die sich in der Juristerei bewegen "gute" Menschen sind. Bzw. Menschen sind, denen mehr bewusst ist, welche Strafe einem erwartet.

Ich finde es einfach irgendwie total seltsam, dass ein Jurastudent generell straffällig wird, und dann auch noch mordet. Dies würde natürlich auch auf Staatsanwälte, Polizisten etc. zutreffen.
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11.10.2012
@Grüne Wolke

Naja... unser Rechtssystem bedarf schonmal einer Überarbeitung. Das Strafmaß ist idR bei Gewaltdelikten weitaus geringer als bei Diebstahl und Betrug.

Aber Du hast vollkommen Recht im Gefken Fall. Er hat die höchstmögliche Strafe erhalten und das ist auch gut so.
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11.10.2012
Super Wolke *sing* ich bin Fan von Dir ;o)
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11.10.2012
Ich muss wirklich immer lachen wenn irgendjemand ernsthaft schreibt, wir hätten ein beschisseneres Rechtssystem.

Gerade dieser Fall ist ein Beispiel, dass wir ein hervorragendes Rechtssystem besitzen:
Gäfgen wurde wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Es wurde ausserdem die besondere Schwere der Schuld festgestellt.
Trotzdem ist und bleibt in Deutschland die Androhung von Folter verboten. Und dafür bekommt eine Entschädigung!

Ich finde das alles ganz hervorragend.
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11.10.2012
@can 'tstop... wie Du siehst... gut erkannt:

Bei diesem Thema bin und bleibe ich unbelehrbar!
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11.10.2012
Na endlich, amazing, ich dachte schon, Dich gäb´s nicht mehr ;o))))

Immer noch nix dazugelernt? Schaaaaaade
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11.10.2012
Mein absolutes "Aus-der-Haut-fahr-Thema" überhaupt... ^^

Zum Thread-Titel kann ich nur eines schreiben:

Wir haben ein beschissenes Rechtssystem, ein Menschenleben ist in Deutschland nichts wert!
Und nein, ich werde hier jetzt nicht diverse Gerichtsurteile posten, solche umstrittenen Urteile sind mit Sicherheit jedem hier bekannt... mehr oder weniger... ^^

Ein Mensch der einen anderen Menschen aus niederen Beweggründen tötet und dessen Schuld einwandfrei festgestellt wurde, hat, meiner Meinung nach, jegliche Rechtsansprüche verloren!

Entschädigung für Gäfgen??? Für mich unfassbar!

Und wieder ein Schlag ins Gesicht für die Eltern des Opfers...


Edit: Ergänzung.
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11.10.2012
Gentleman zum Zeitpunkt der Folter gab es kein Geständnis. Abgesehen davon dass man durch Folter einen Haufen unbrauchbarer "Geständnisse" bekommt, soll ja gerade auch verhindert werden dass Menschen in Polizeigewahrsam Gewalt und Folter ausgesetzt sind. Der die Folter anordnende Chef war ein enger Freund der reichen bankiersfamilie. Für den Sohn von dir oder mir hätte er das nicht getan...
Gentleman1960 schrieb:
"...er hätte mit der Bekanntgabe des Aufenthaltortes nach derzeitigem Wissensstand gerettet werden können. Hier sind auch Täter- und Opferschutzinteressen gegeneinander abzuwägen und dann auch anzuwenden. Diese Rechtsproblematik ist wohl von den Gerichten nicht hinreichend erörtert worden."

Vom Gesetz her ein Recht universal halten zu wollen, ist durchaus ein Weg um dessen Erosion zu vermeiden.

Der vorletzte Satz finde ich, sollte einen eigenen Rechtstatbestand darstellen. Eine daraus erwachsende Verpflichtung für jeden Fall eines Kapitalverbrechens und dann ist auch danach zu handeln.
Damit ist billige Folter vom Tisch und bei sorgfältiger Abwägung kann dann Gewaltandrohung oder angemessene Gewalt die höhere Gewalt gegenüber dem Opfer abwehren.

Wenn wie im vorliegenden Fall eine Entschädigung erzwungen werden kann, dann wird nicht nur aus Sicht des Opfers das Recht im Nachhinein verkehrt, den dem bleibt die Entschädigung vorenthalten, sondern auch die perfide Strategie des Täters wird als Erfolg postuliert.
Eine sehr zweifelhafte Entscheidung.