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„Cottbus“ (Pseudonym)
Nein, nicht weil andere es sind - weil ein ganz bestimmter Mensch massiv gegen die Menschenrechte verstoßen hat und diese nun für sich in Anspruch nimmt - das ist grotesk. Es beweist für mich, dass es Menschen gibt, die nicht in einem sozialen Umfeld leben können - sich gar nicht einfügen wollen - aus höchst niedrigen gründen sogar die Tötung eines anderen in Kauf nehmen. Und das ist es, was unsere Gesellschaft abstumpfen lässt - was viele mit der Schulter zucken lässt - was viele an der Gerechtigkeit zweifeln lässt.
Aug um Aug - etwas das den Menschen immer klar machte, das alles Konsequenzen hat. Worte tun so einem Menschen nicht weh und ich mir sehr sicher, dass er wusste, das ihm in einer deutschen Dienststelle nichts passieren wird. Wir sprechen hier über ein intelligentes, skrupelloses Monster - und ich wünsche keiner Familie - egal ob reich oder Arm - das sie durch die Einwirkung eines Dritten einen Menschen verlieren müssen.
Was passiert den in Deutschland, wenn man auf der Straße unvermittelt zusammengeschlagen wird - lies die Urteile und vergleiche mit Jemanden, der steuern hinterzogen hat?!
Monika Gruber meinte sehr provokativ, dass scheiden sich nicht lohnt, da Mann jahrelang für die ex zahlen muss. Um die Ecke bringen ist billiger, kostet grad mal fünf Jahre Knast und danach sorgt auch der Staat für ihn ...
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„Georgsmarienhütte“ (Pseudonym)
Wie ich schon schrieb: Argumente nützen da nix.
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Diese Video habe ich heute im Stern entdeckt.
http://www.stern.de/tv/sterntv/der-entfuehrungsfall-dennis-mook-wenn-polizeigewalt-ein-kind-rettet-1907722.html#utm_source=sternde&utm_medium=zhp&utm_campaign=panorama&utm_content=snippet-links
Was ist richtig, was ist falsch? Mit welchen Mitteln darf man um ein Menschenleben kämpfen?
Eigentlich stimme ich zu - Gewalt ist keine Lösung. Und unser Rechtsystem ist gut und richtig so. Wenn es nicht dieses kleines Wörtchen "aber" wäre... Würde wirklich jemand können, diesen entführten Menschen sterben zu lassen? Ohne alles versucht zu haben?
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„Verden“ (Pseudonym)
Das Video war für mich da schon zuende wo er meinte "Ich war enttäuscht schuldig auf der Bank zu sitzen weil ich das Leben eines Kindes retten wollte." Ganz eindeutig Beruf verfehlt...und das die ganzen Vollidioten im Studio dann noch klatschen....
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Was soll ich sagen... Ich wünsche dir, dass du niemals vor so einer Entscheidung stehen muss.
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„Leinfelden-Echterdingen“ (Pseudonym)
Diese Polizisten gehören dienstaufsichtsrechtlich bestraft. Wo kommen wir denn bitte hin wenn der Staat seine Prinzipien aufgibt und bei einer (aus seiner sicht) bestialischen Tat fahren lässt?
Das stinkt gewaltig nach Moralismus
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„Unterschleißheim“ (Pseudonym)
Menschlich kann ich den Polizisten verstehen, juristisch hat er nun mal falsch gehandelt und sollte dazu auch stehen.
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„Georgsmarienhütte“ (Pseudonym)
So isses.
Und schade, dass diese beiden Aspekte einfach nicht auseinander gehalten werden.
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Bevor man mich falsch versteht - der Vorgang ist juristisch korrekt, ich sehe es auch so. So sind die Gesetze - und diese müssen eingehalten werden.
Aber - ich möchte selbst nicht in so einer Situation sein. Und bin mir auch nicht sicher, wie ich persönlich in dieser Situation reagieren würde.
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„Südwestpfalz“ (Pseudonym)
Das nennt man Professionalität...
In meiner aktiven Pflegezeit habe ich schwierige, dumme, aggressive, freche, unverschämte und auch eklige Patienten gepflegt. Dazu kamen Kriminelle wie Schläger, Vergewaltiger, Mörder und nicht nur einmal einen offensiven Nazi.
Bei allen habe ich meinen Job getan. Fachlich aber auch menschlich.
Nur weil mir jemand nicht passt oder er gegen das Gesetz verstossen hat, kann ich doch nicht mein Arbeitsethos ablegen.
Man hat seine Rolle. Beruflich und Privat. Und ich muss im Beruf manchmal Dinge tun, die ich im Privatleben wohl anders handhaben würde. Und ich muss lernen damit umgehen zu können.
Das erwarte ich von jedem Berufstätigen...
Allerdings könnten manche Berufsgruppen schon etwas mehr Unterstützung oder Supervision gebrauchen um mit schwierigen Situationen besser zurecht zu kommen...
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„Georgsmarienhütte“ (Pseudonym)
@Schoggi
/sign
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„Enger“ (Pseudonym)
Weise Worte, gelassen ausgesprochen.
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„Bernkastel-Wittlich“ (Pseudonym)
@ Hauptstadtfrau:
"Wer will hier - mit allen dreckigen Konsequenzen - der Polizei erlauben, nach eigenem Gutdünken Verdächtigte zu foltern?"
Sofern Du das "eigene" Gutdünken auf die Polizei beziehtst, ist die Maxime wohl nicht richtig herausgearbeitet. Auf den ersten Blick scheint es so, aber eigentlich will niemand der Polizei freie Hand geben.
Die "Todesstrafe für Kinderschänder" und ähnliches schreien, bringen ihre Forderung immer nach dem gleichen Muster vor. Rechtsstaat ja, aber für ... (x-beliebige Ausnahme) nicht. Heute ist es der Kindermörder, morgen der Vergewaltiger, übermorgen dann irgendwer anders. Es gibt bestimmt auch irgendwo jemanden, der Todesstrafe für Abtreibung oder Prügelstrafe für Tierquälerei fordert. Man kann hier alles einsetzen.
Ein sachliches Argument kommt nie. Man kann sicher nicht von jedem erwarten, dass er sich mit den Strafzwecktheorien auseinandergesetzt hat. Aber irgendwelche halbwegs vernünftigen Überlegungen dazu, nach welchen Kriterien jemand restlos entrechtet werden soll und welche weiteren Konsequenzen das für das Rechtssystem hätte, darf man wohl verlangen. Diese Gerechtigkeitsfraktion hat sich das aber nie überlegt. Das einzige Argument ist: "ich finde". Die eigentliche Argumentation wird gar nicht erst zugelassen. Es heißt einfach, "find ich halt" oder "in meinen Augen ist das so".
Davon abstrahiere ich folgende Maxime:
Die Polizei soll nicht nach deren Willkür foltern dürfen, sondern nach meiner.
Auf abstrakte Rechtssätze oder Logik wird nicht abgestellt. Die Forderung lautet: Todesstrafe und Folter immer dann, wenn ich das will. Ich allein will das entscheiden, ohne es begründen zu müssen.
Die Forderung, irgendwen völlig zu entrechten oder zu töten, nur weil ich das gerade richtig finde, heißt nichts anderes, als dass ich gerne absolutistischer Herrscher wäre. Diese Leute wollen den Daumen hoch oder runter machen, wie der Kaiser im Circus. Nach eigenem Gutdünken über Tod und Leben entscheiden, ein wenig Gott spielen.
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„Enger“ (Pseudonym)
Wow.
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„Fürstenfeldbruck“ (Pseudonym)
Stierfrau sieht über den Tellerrand hinaus. Und so trifft sie den Nagel auf den Kopf. Niemand weiß in Extremsituationen, wie er tatsächlich bei einem bestimmten Ereignis reagieren würde, so dass es Regelabweichungen bei jedem geben kann.
Der Mensch hat nämlich auf manches keinen Einfluß. Und so bin ich wie EFH nicht für die Todesstrafe, da ich sie selbst niemals umsetzen könnte. Aber wenn ich mir vorstelle, dass neben mir ein Kindermörder von Einst einziehen würde, wäre mir das nicht geheuer. Vor allem kann so etwas ja wieder passieren, weil das niemand ausschließen könnte. Und wenn dann ein Kind aus dem Familienkreis ablebt, würde ich mir immer Vorwürfe machen.
Und wenn ich das selbst nicht wollen würde, dann kann ich das auch nicht von meinen Mitmenschen erwarten. Also müsste ein Kindermörder fernab der Zivilisation leben.
Im übrigen halte ich es für ratsam, das BVerfG und den EuGH in den Fall mit einzubeziehen. Denn ich habe Rechtsbedenken, ob ein geldwerter Vorteil bei einem nachgewiesenen Kindermord an einen Mörder zuerkannt werden kann und darf.
Welchen Gesundheitsschaden hat Herr G. erlitten, als er erfuhr, dass man sein Schweigen durch einen Profi brechen könnte... ?
Ich seh hier ausschließlich eine Dienstverfehlung. Im Altenheim wird nach 20 Mal Läuten um Mitternacht auch mitgeteilt, dass dies so nicht weiter geht...Pflegefachkräfte wachsen gerade in der Nacht nicht auf den Bäumen. Ich verweise auf Herrn Fusek, der die Gesamtproblematik als Pflegeexperte kennt. Im übrigen lümmeln sich hier auch einige Pflegefachkräfte herum, die diese Nachtproblematik aus ihrem Alltag heraus kennen ! Ich denk da an eine sehr anspruchsvolle Tätigkeit mit vielen Überstunden, die man oft aus Gewissenskonflikten heraus umsonst anbietet.
Und ich kenne so manche Erwerbsunfähige. Das kommt halt bei dem ganzen Stress etc. vor. Nicht jeder wiegt maximal 80 Kilo, da sich manche auch noch schwerer wie die 120 Kilo machen...
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„Enger“ (Pseudonym)
Nicht der EuGH, der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte ist zuständig und hat schon entschieden:
Gäfgen ./. Bundesrepublik Deutschland, Urteil vom 01.06.2010, EuGRZ 2010, 440.
Guckst Du außerdem hier:
URN: urn:nbn:de:kobv:517-opus-48645
URL: http://opus.kobv.de/ubp/volltexte/2010/4864/
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„Sachsen“ (Pseudonym)
Vom rechtlichen Standpunkt gesehen wardie Folterandrohung falsch, als ermittelnder Beamter hätte ich bei der mir bekannten Sachlage auch die Daumenschrauben und glühenden Zangen auf den Tisch gelegt.
vielleicht bekommt Gäfgen in der Haft seine Quittung durch die Mithäftlinge, aber wahrscheinlich wird es in unseren Kuschelgefängnissen wieder einen besonderen Schutz geben, um weiteren Klagen bei eventuellen Übergriffen aus dem Weg zu gehen.
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„Unterschleißheim“ (Pseudonym)
Kuschelgefängnis? Wer kann das beurteilen. Und warum will trotzdem keiner hin?
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„Cottbus“ (Pseudonym)
Ich war aufgrund einer baustellenbesichtigung in einem Gefängnis - mit fitnessraum, Fernsehzimmer - mehrere, Tischtennis, private Räume für erotische Stunden usw usw. - eigentlich hat nur ne Schönheitsfarm gefehlt.
Warum keiner hin will? Weil die Herrschaften dort nicht den üblichen Hobbys nachgehen können - betrug, Diebstahl, Raub, todschlag, Drogenhandel, Mord usw. Ist doch langweilig, wenn man keine Mitmenschen quälen kann - und das sie eine Lobby haben, sieht man hier - ich warte nur noch auf das Argument, dass der arme Mann als Kind zu wenig liebe erhalten hat und deswegen zum Mörder wurde. Armes Deutschland!
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„Georgsmarienhütte“ (Pseudonym)
@Venusdelta
Dieses kranke Arschloch (Herr G.) hat bei mir keine Lobby. Das einzige, was bei mir in diesem Zusammenhang eine Lobby hat, ist unser Rechtstaat und dessen Gerichtsbarkeit.
Das andere lass ich mir nur sehr ungern unterschieben.
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„Bruchköbel“ (Pseudonym)
@zampano Gutes Statement und ja, irgendwie ist es schon so.... :/
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„Meißen“ (Pseudonym)
Auch hier geht es, wie in der Presse, fast ausschließlich um die Rechte eines Mörders. Das finde ich angesichts der Tatsache, dass einem Kind sein Leben genommen wurde, Eltern ihren Sohn auf schmerzliche Art und Weise verloren haben, Großeltern das Enkelkind genommen wurde etc. einfach nur schlimm! Und es ist durchaus richtig, dass es Vorschriften und Gesetze gibt, die einzuhalten sind. Dennoch sollte nicht vergessen werden, dass der Polizist, der Folter ANGEDROHT hat, ein Menschenleben retten wollte!!!
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„Main-Tauber-Kreis“ (Pseudonym)
am 11.10.2012 um 09:11
Rechtsstaat hin oder her.
In meinen Augen hat ein Kindermörder keine rechte.
Was würdet ihr dazu sagen, wenn es euer Kind wäre ???
bei dieser frage erstaunt es mich sehr das die meisten antworten zugunsten des täters ausfallen.
die frage war nicht , ob das urteil juristisch gesehen in ordnung ist .
ja,ich weiß gleich werden die stammtischkisten wieder bereit gestellt
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„Enger“ (Pseudonym)
Keiner ist hier für den Täter. Zum Glück sind aber viele hier für den Rechtsstaat und gegen Willkür und Tyrannei.
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@rotefanta: Noch haben zum Glück Polizisten keine Recht sprechende Funktion. Das Prizip der Gewaltenteilung ist in Deutschland aus genügend guten Gründen entstanden.
Das der Opferschutz zu gering in Deutschland ausgeprägt ist, ändert nichts daran daß jeder Mensch Rechte hat.
@Venusdelta: Man mag über diese ganze Räumlichkeiten ja denken was man will, aber auch in einem Gefängnis in dem noch so schwere Straftäter einsitzen muß es es Möglichkeiten geben daß diese sich resozialisieren.
Immerhin werden die wenigsten zu Sicherheitsverwahrung bestraft und diese sollen irgendwann in unsere Gesellschaft entlassen werden.