Kindermörder erhält Schmerzensgeld
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Politik und Weltgeschehen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2011
@can'tstop, ich lasse mir von niemandem hier vorschreiben, welche Gedankengänge ich unterstütze und welche nicht, bzw. was ich wann zu posten habe oder nicht!

Das Wort "krank" lasse ich jetzt mal bewußt außen vor!

Ich nehme mir MEIN GRUNDRECHT heraus:

Das der freien Meinungsäußerung!

Mir dreht sich der Magen um, wenn ich daran denke, daß dieser Abschaum für ca. 15 Jahre freie Kost und Logi auf Staatskosten nutzt, fleissig am studieren ist und die UNMENSCHLICHE DREISTIGKEIT besitzt, Klage einzureichen!

Und an dieser Stelle wiederhole ich mich:

Mir machen Menschen Angst, die in diesem besonders verabscheuungswürdigen Fall, in der Lage sind unser Rechtssystem sachlich zu differenzieren und mit moralistisch erhobenem Finger auf die zeigen, die es einfach nicht fassen können, daß ein Mörder einen gesetzmäßig höheren Stellenwert als das Opfer hat und das Gericht nicht einfach in der Lage war, solch' eine dreiste Klage einfach abzuweisen!

Die Strafgerichtsbarkeit hätte dazu durchaus die Möglichkeit gehabt!

Durch solch' ein Urteil, erhalten mal wieder die einen Schlag ins Gesicht, die Lebenslang unter der Tat leiden müßen:

Die Angehörigen!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2011
Ähm, Amazing, Kuschelbär hat Leute anderer Meinung als "Mittäter" bezeichnet, bitte unterstütze solche kranken Gedankengänge nicht noch!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2011
@Amora, kuschelbaer_muc und Niedersaxe, ich stimme euren letzten Beiträgen in jedem Punkt zu!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2011
Es ist gut das Gäfgen Geld zugesprochen bekommen hat, auch wenn er davon nichts in den Händen halten wird. Warum es gut ist? Deutschland ist ein Rechtsstaat, und Recht soll für alle gelten, das heißt auch für Kindermörder. Ich verabscheue ihn und sein Verbrechen, aber das heißt nicht das die Polizei hier meint mal schnell die Folterdrohung rausholen muss oder androht ihn mit Afrikanern in die Zelle zu stecken die ihn dann vergewaltigen werden. Allein die Drohung ist ein Dammbruchargument. Wenn es funktioniert hätte, hätte Daschner damit weiter gemacht, nicht nur bei mutmaßlichen Mördern, vielleicht auch bei weniger "schlimmen" Straftaten. Irgendwann hätte es nicht mehr gereicht und dann schlägt er einen Verdächtigen mal um zu erfahren was er wissen will.
Vielleicht gibt auch dann irgendwann mal einer unter Angst durch Gewalt oder die bloße Androhung Dinge zu die er nicht getan hat, nur um nicht in den "Genuß" ungesetzlicher polizeilicher Ermittelungsarbeit zu kommen.
Ich will in keinem Staat leben müssen wo die Polizei den Freifahrtschein für alles hat nur um an Ergebnisse zu kommen.

Und solche Aussagen wie "Ich bin gegen Polizeiwillkür und überzogene Maßnahmen, aber in diesem Fall ist es ok" inkonsequent und einfach dämlich. Entweder man gesteht ALLEN die gleichen Rechte zu oder alle werden vonder Polizei gleich mies behandelt. Anders funktioniert das nicht und ich bloß peinliches Stammtisch- und Bildzeitungsgesülze.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2011
@ Kuschelbaer_Muc

Du verwechselst gerade mal die privatrechtlichen Aspekte mit den strafrechtlichen Aspekten. Die Folterandrohung war bislang nur strafrechtlich aufgearbeitet worden, aber nicht privatrechtlich hinsichtlich eines "Schadensersatzes". Das sind zwei völlig verschiedene "paar Schuhe".

Aber kein Problem...du nimmst es ja sonst auch nicht so genau...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2011
Ich bin auch gegen Polizei Willkür und überzogene Maßnahmen um eine eventuelle Straftat aufzuklären

Nur im vorliegenden Fall Gäffgen war der Täter mit dem Lösegeld auf dem Weg zum Airport, also auf der Flucht.

Aus diesem Grund kann ich die Androhungen der Folter um den Aufhenthaltsort des Opfers zu erfahren. akzeptieren.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2011
Was die emotionale Seite betrifft, macht es mich vor allem
wütend, dass die Eltern des ermordeten Jakob von Metzeler
unnötiger Weise durch diesen dekadenten Urteilsspruch ein
zweites Mal traumatisiert wurden.
Und dies vor dem realjuristischen Hintergrund, dass dem
Folterverbot bereits lange vorher durch die Verurteilung des
Polizeivizepräsidenten Daschner und seiner Mitarbeiter
juristisch Genüge getan wurde.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2011
@ Kuschelbaer_Muc

Sorry, aber du musst ja wirklich Probleme haben, wenn gerade du anderen einen Fetischismus und emotionale Defizite bescheinigst...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2011
@Kater&Amora Ich kann Euch hier auch gerne zustimmen.
Was mich auch sehr überrascht und erschreckt hat, ist, mit
welcher Kälte und Gefühllosigkeit hier einige ohne Rücksicht auf jegliche Verluste ihrem bizarren Paragraphenfetischismus frönen. Der Fachausdruck für dieses emotionale Defizit ist btw.
'Alexithymie' und bezeichnet die Unfähigkeit oder eingeschränkte Fähigkeit, eigene und/oder fremde Gefühle 'lesen' zu können,
d.h. sie wahrnemen, verarbeiten und danach handeln zu können.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2011
@ ADMM:

dieser Teil Deines Postes:

"Die Erhaltung des Rechtstaates geht vor finde ich. Wenn in extrem seltenen Ausnahmefällen man ohne Androhung von Folter oder tasächlich Folter anzuwenden Opfer nicht vermeiden kann ist das eben ein Preis denn man zahlen muss."

hat mich wahrscheinlich genauso geschockt (vor allem im Zusammenhang des Threadthemas) wie Diejenigen, die so entsetzt sind von den Posts Derjenigen, die sich dafür aussprechen, daß man einen Täter nicht mit Samthandschuhen anfassen soll und braucht wenns um, wie hier, ein Kinderleben geht.

Auch wenn ich Kater in der langen Zeit nie wegen irgend etwas zustimmen konnte hat in diesem Fall sein benutztes Wort "kaltschnäuzig" für mich persönlich seine Berechtigung.

Sorry.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2011
Eine Gesellschaft, in der ich leben möchte, geht freiheitlich, offen und fair mit allen Menschen und darf sich nicht erdreisten mit zweierlei Maß zu messen. Das bedeutet, das Täter die Strafe erhalten, die das Gesetz, nicht das Rechtsbewußtsein des einzelnen für sie vorsieht.

Wir haben eines der besten Grundgesetze der Welt. Die Menschenrechte sind in fast allen Kulturen inzwischen legitimiert. Wer diese nicht akzeptieren kann, dem wünsche ich, das er selbst dem depotischen Regime eines Polizeistaates einmal in die Hände fällt und spürt, wie es ist, sich nicht auf kulturelle Werte und Fairness verlassen zu können. Mit jedem Schuldigen, den wir fair behandeln, schützen wir 20 Unschuldige davor, Opfer des falschen Handelns des Staatsapparates zu werden.

Es gibt keine Alternative dazu, auch "böse" Menschen fair zu behandeln, wenn man selbst möchte, das man fair behandelt wird.
@ Dom_Kater

"leichtfertig" und/oder "kaltschnäuzig"? Nein, genau das eben nicht. Nur weiter gedacht als bis zum nächsten Express-Zeitungskasten.

Wie AdMM ja auch schreibt, gelten Freigaben für Gewalt dann ja für alle Situationen, in die man im Umgang mit Staatsmächten geraten kann. Wer will das noch trennen?

Und nein, ich würde nichts anderes sagen, wenn mir das gleiche passiert wäre. Weil ich denken kann. Weil es das Geschehene nicht ungeschehen macht. Weil ich trotzdem froh wäre, in einem Rechtsstaat zu wohnen, wo es nicht zugeht wie in so manchen totalitären Systemen. Weil das Urteil eh nur symbolisch ist, und das zugesprochene Geld in Staatshänden bleibt und die lediglich ein paar Gerichtskostenrechnungen ausbuchen, die der Typ eh nie bezahlen könnte. Weil dem Polizisten ja auch nicht viel passiert ist und weil die es damit lediglich geschafft haben, das Verfahren wegen Menschenrechtsverletzung abzuwiegeln. Weil das Urteil nichts mit dem Strafverfahren an sich zu tun hat und an dem Urteil nichts ändert. Und es hätte nichts mit meinen Gefühlen dem Täter gegenüber zu tun, den könnten gerne die Motten fressen.

Mir kocht auch schonmal die Galle hoch, wenn ich an einige persönliche Erfahrungen denke. Und ich habe in Gedanken Morde begangen oder Leuten sonstwas an den Hals gewünscht. Aber nichts würde mich dazu bewegen, deswegen ernsthaft für Foltermethoden oder Schlimmeres zu plädieren.


Es gibt auch Menschen, die einfach eher Frieden mit sich selbst finden, wenn sie die Emotionen dem Täter gegenüber runterfahren. Rachegedanken fressen einen selbst auf, und helfen letztendlich niemandem.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2011
Vor einigen Jahren habe ich auf einem Parkplatz an der S-Bahn einen alten Klassenkameraden getroffen. Da wir den gleichen Weg hatten, sind wir ein Stück zusammen gegangen und haben uns unterhalten, was in den letzten 15 Jahren so passiert ist. Verschwiegen hat er mir, dass er als Nebenjob nun mit Drogen dealt. Und dass er gerade zu diesem Zeitpunkt auch seine Öffnungszeiten hat, hat er mir bestenfalls auch nur zwischen den Zeilen mitgeteilt.

Dann ist eben das passiert, von dem man für gewöhnlich denkt, dass es nur anderen passiert. Zwei Polizisten haben uns angehalten und durchsucht. Bei mir haben sie nichts gefunden, aber das hat mir erstmal wenig geholfen.

Ich saß dann hinten im Bus und durfte mir durch das Gitter ansehen, wie sie mein Auto erstaunlich gründlich auseinander nehmen, nachdem sie in seinem noch einmal fündig geworden sind. Dabei sind Familien mit ihren Kindern vorbei gelaufen, die entweder ihren Schritt deutlich beschleunigt haben, um von mir Scheusal wegzukommen oder stehen geblieben sind und ihren Sprösslingen einen Vortrag gehalten haben, ja schön in der Schule aufzupassen, damit sie nicht einmal den gleichen Sitzplatz bekommen, wie der da hinter dem Gitter. Dann ging es ab aufs Revier und ich durfte mich in epischer Breite darüber auslassen, in welcher Beziehung ich zu dem Burschen stehe und was ich da mit ihm getrieben habe.

Das war eine ziemlich deprimierende und frustrierende Erfahrung. Und das ganz ohne jegliche Androhung von Gewalt seitens der Polizei.

Jeder von uns ist schon - wenn nicht von der Polizei, dann von jemand aus seinem Umfeld - wegen irgendetwas beschuldigt worden, was er nicht getan hat und damit weiss auch jeder von uns, was das für ein Gefühl ist. Wenn man dann noch unter Androhung drakonischer Strafen etwas zugeben soll, was man einfach nicht getan hat, dann macht es das noch viel, viel schlimmer.

Ich habe vor allem für die Väter und Mütter hier Verständnis, dass sie dem Protagnoisten dieses Threads tiefe Verachtung entgegen bringen und auch ich kann das Urteil nicht verstehen.

Wenn man aber Folter legitimiert, dann nimmt man in Kauf, dass es eben auch Unschuldige treffen kann und das wäre wiederum ein Schritt zurück ins Mittelalter, frei nach dem Motto "Sie ist eine Hexe!"
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2011
also für meinen begriff fehlen mir hier echt die worte, wie z.b. nach aussagen eines katers.....
ich werde mich spirit anschliessen....
sowohl in ihren aussagen wie auch in ihrem handeln....
es bringt nichts mit solchen menschen zu diskuttieren.....
im mittelalter leben wir nicht mehr und auf den bäumen ebenso wenig......nur scheint dies bei manch einem noch nicht angekommen zu sein....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2011
@ Markenartikel
Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich
@ ♂_۩_☆_Dom_Kater_☆_۩ _♂
Gewaltphantasien und Hass gegenüber einem Kindermörder kann ich nachvollziehen sähe bei mir zumindestens zeitweilig ähnlich aus.
Bloss was machst wenn selber mal in die Rolle des Täters gerätst ? Beispielsweise wenn ein Kind überfahren hast. Und der Polizeibeamte vor Ort dir eine Waffe an Kopf hält und gründlicher nachfragt ob das Kind nicht doch gesehen hast oder ob du zu schnell gefahren bist. Oder wenn Pech hast du sogar dann "auf der Flucht" erschossen wirst. Wenn Androhung von Folter oder sogar Folter erstmal überhaupt legitim ist sind so Folgeszenarien durchaus denkbar. Präzedenzfälle sind schnell eine Büchse der Pandora.
Schliess ich mich an Respekt LaLunaBln.
Die Reaktion der Polizei wundert mich nicht. Die Aufklärung bei Verbrechen an Kindern hat eben in unserer Gesellschaft einen sehr hohen Stellenwert und das ist auch gut so. Die Suche nach dem leider dann ermordeten Mirco hier in NRW hat ein enormes Echo und Anteilnahme in der Bevölkerung hervorgerufen und locker einen zweistelligen Millionenbetrag gekostet.
Natürlich hat sowas Grenzen. Die Erhaltung des Rechtstaates geht vor finde ich. Wenn in extrem seltenen Ausnahmefällen man ohne Androhung von Folter oder tasächlich Folter anzuwenden Opfer nicht vermeiden kann ist das eben ein Preis denn man zahlen muss. Das die Allgemeinheit wichtiger ist als einzelne Individuen ist nichts Neues. Bei viel banaleren Dingen nimmt man schliesslich auch Tote sogar bewusst in Kauf. Viele Verkehrsunfälle, Unfälle im Haushalt oder am Arbeitsplatz liessen sich sicher auch verhindern. Bloss beispielweise maximal 80 km/h auf der Autobahn, teurere Produkte durch scharfe Sicherheitsbestimmungen sind unpopulär.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2011
Ja es ist nunmal so daß jeder seine eigenen Gedanken zu solch brisanten Themen hat.
Auch fühlt jeder anders...

Ich bin ja niemanden böse wenn er anders denkt als ich!

Nur ICH würde mit so einer Situation nicht so "leichtfertig" und/oder "kaltschnäuzig" umgehen können.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2011
@ Cossistar

Genau das hab ich eben auch gedacht.

Vielleicht glaubt er ein oder andere sich mit solchen Bemerkungen in ein besonderes Licht rücken zu müssen um Eindruck zu schinden. Hab jedenfalls teilweise so ein Gefühl.
Ach, wenn jemand keine Rachegedanken hat, ist er abgebrüht....verkehrte Welt!!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2011
Ich bin fassungslos daß man dann nach dem Trauma des erlebten immer noch so kühl sein kann...
Vielleicht liegt es an der abgebrühtheit mancher Personen?
Ich weiß es nicht und nach dem Posting von LaLunaBln will ich es auch gar nicht mehr wissen.

Mir fehlen die Worte!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2011
umso schlimmer, wenn Du dann lesen musst, dass Einige den Wunsch andenken, dass Anderen das Gleiche widerfährt wie Dir Luna! Meinen allergrößten Respekt!