Kind neben toter Mutter verdurstet
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Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.06.2012
Ich als alleinerziehende Mama bin erschrocken und zutiefst traurig über das was dort passiert ist !!!

Es ist wieder ein Zeichen dieser grenzenlosen und bei manchen wohl so beliebten Anonymität in unserem Land.
Ebenso das dem Kindesvater nichts aufgefallen ist verwundert mich ...

Ist mir ein Rätsel wieso keiner das Kind von den Nachbarn gehört hat? In dieser ach so familienfreundlichen Wohngegend?!?!
Weggehört warscheinlich, spätestens nach 2 Stunden schreien oder jammern wäre ich eingeschritten, Privatsphäre hin oder her...man kann ja auch höflich aber bestimmend anklopfen bevor man die Polizei informiert! (jaa,ausser in Fällen von "bekannten" Schreigründen,wo man dann aber auch wenigstens zwischendurch mal Elternstimmen hören sollte, 3 Monats Koliken, Zorn-igel-kindern ;) etc)

Habe so eine Situation selbst schon hinter mir.Wohnung unter mir, Säugling schrie wie am Spieß. 45 Minuten. Ungewöhnlich.
Im Hausflur kam mir eine andere Hausbewohnerin entgegen "Ach,lässt se das arme Ding brüllen.Naja,uns hats damals auch nicht geschadet", und ging vorüber. Mal nachfragen? "Nee,die kommt schon klar."
Nachdem ich geklopft hatte und keiner die Tür aufmachte oder sich in der Whg was regte, habe ich dann die Polizei gerufen, die hat alles weitere geregelt. Nachbarin unten war nach dem Duschen ausgerutscht und bewusstlos.
Kind bekam Fläschen, Familie wurde informiert, Nachbarin mit Gehirnerschütterung ins KH, zum Glück alles "gut" gegangen.
Ein wenig Zivilcourage sollte man einfach haben, gerade so das es reicht um sich um andere, auch Unbekannte Menschen, ein wenig (!) Gedanken und Sorgen zu machen. Wir sind alle nur ein Teil von einem großen Ganzen.
Bin mal gespannt was die weiteren Ermittlungen ergeben haben
Gott beschütze dieses arme kleine Wesen, das leider, wie einige andere davor auch, dafür gesorgt hat das einige Ämter/Behörden/Zuständige wieder einmal wachgerüttelt worden sind und nun im Handlungs und Aufklärungsbedarf stehen. Auch bete ich für die Mutter, das sie nicht so ein schönes Leben leben durfte wie sie es sich vielleicht gewünscht hat.
@Cachalot, du hast natürlich recht. Das Schicksal der Mutter ist schon so schlimm, dass es für einen Schock und Desillusionierung über unsere Gesellschaft und unsere Lebensführung reicht. Ich fragte mich nur, warum Nachbarn ein Kind in der nächsten Wohnung nicht weinen hören können, und das muss es getan haben. Und nicht nur eine Stunde oder so.

Die Kinderschicksale entsetzen wohl mehr, weil man damit noch mehr den Begriff der Unschuld und des unschuldigen Leidens verbindet, als mit dem Schicksal eines erwachsenen Menschen, dem "man" eventuell mehr Selbständigkeit und Sich-wehren-können unterstellt. (Auch wenn das den Erwachsenen nicht immer möglich ist)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.06.2012
Mich erschreckt vielmehr die Tatsache dass in Deutschland Tierliebe viel Größer geschrieben wird als Menschenliebe...das kann ich nicht nachvollziehen.Ok,bei uns in Kroatien bedeutet ein Tier so gut wie nichts,was ich persönlich für absolut falsch halte,aber hier ist mir aufgefallen dass ich mehr beachtet werde z.B wenn ich mit dem Hund Gassi gehe als mit einem Kind unterwegs bin-merkwürdig..Bin der Meinung dass wenn ein Hund gejault hätte,jemand auf jeden Fall reagiert hätte...erschreckend!Und schlimm.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.06.2012
Natürlich ist das tragisch und das arme Kind und so. Ich kann allerdings nicht nachvollziehen, warum die meisten Menschen vom Tod eines Kindes viel betroffener sind als vom Tod eines erwachsenen Menschen.

In unserer Tageszeitung steht, es war eine ehemals (als Teenager) Drogensüchtige. Man weiß nicht, was der Mutter als Kind (die armen Kinder, nicht vergessen!) zugestoßen ist, dass sie drogensüchtig wurde. Sie hatte entweder keine Eltern oder ganz furchtbare Eltern (was für Eltern merken es nicht, wenn ihre Tochter und ihr Enkelkind seit April kein Lebenszeichen von sich geben).

Sie hat es offenbar sogar geschafft, davon wieder loszukommen, und ein Kind bekommen. Das musste sie sogar alleine großziehen, weil nicht einmal der Kindesvater sie dabei unterstützt hat.

Was für ein Vater merkt nicht, wenn die Mutter seines Kindes sich seit April (!) nicht mehr meldet, und welcher Vater kümmert sich so lange nicht um sein Kind, dass es inzwischen verhungern und verdursten kann.

Die verstorbene Mutter hatte also den schlimmsten und gleichgültigsten Kindesvater aller Zeiten erwischt, eine schlimme Kindheit und Jugend, doofe oder keine Eltern, es trotzdem geschafft, da rauszukommen, ihr Bestes gegeben, verreckt dann hilflos in der eigenen Wohnung oder fällt einfach tot um, aber keiner verliert auch nur ein Wort des Bedauerns.

So lange ein Mensch noch "Kind" ist, tut er allen Leid, ist er volljährig, schlägt das um und er ist allen egal. Das verstehe ich nicht. Für mich sind erwachsene Menschen mindestens so wertvoll wie Babies oder Kinder, und es tut mir um jeden Menschen Leid.
Was mich erschreckt, ist, dass niemand das Kind weinen gehört hat. Man beschwert sich über den Gestank...niemand kennt Verwesungsgeruch?
Augen zu und durch - so haben die Nachbarn gehandelt, und das in einer angeblich bei Familien beliebten Gegend. Sehr freundliche Umwelt...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.06.2012
So..dann "oute" ich mich eben, lebe in einem Beginenhof. Kann man googeln. Und ich habe hier meine Ruhe! Aber das, was susirella geschrieben hat, kann ich nur bekräftigen.
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23.06.2012
Ja, wenn der Mensch keine Hilfe und/oder Unterstützung möchte ist man quasi chancenlos.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.06.2012
Richtig, die sozialen Einrichtungen gibt es, aber was ist, wenn die Person es nicht möchte und sich dadurch kontrolliert fühlt.

KLar, wenn man ein kleines Kind an seiner Seite hat und für dieses Wesen die Verantwortung trägt, sollte mal schon Vorsorge leisten, aber keiner von uns weiss was genau passiert ist. Und sollte sie wirklich drogenabhänig gewesen sein, die Sucht vernebelt alle Sinne, da hilft die beste soziale Einrichtung nichts mehr. Gerade diese Personen versuchen der Kontrolle keinen Raum zu geben. Sehr tragisch!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.06.2012
Ja Why.... ich hab davon auch schon öfter gelesen. Ist eine gute Sache. Sollte nur viel besser publik gemacht werden.
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23.06.2012
In vielen Großstädten gibt es das "Oma/Opa Ersatz Prinzip" schon. Sind oft verwitwete Frauen und Männer die Familienanschluss suchen oder aber als Babysitter agieren.
z.B.
http://www.oma-opa-hilfsdienst.de/
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23.06.2012
Ein soziales Netzwerk ist immer wichtig. Jemand, der weiss, wann ich im Urlaub bin, jemand, der weiss, melde ich mich 2 Tage unangekündigt nicht, sollte er mal eben kurz durchrufen. In meinem Falle wären das meine Mutter und 2 Freundinnen. Wenn nun jemand so gar keinen hat, fände ich die Idee mit den Rentnern gar nicht so verkehrt. Nicht auf Basis einer Kontrolle sondern vielleicht eher so als (ehrenamtlicher) "Oma-Opa-Ersatz". Und im Zuge des Kontaktes, der aufgebaut wird, entsteht so etwas wie ein persönlicher Bezug...

Solange niemand da ist, den es interessiert, was mit Frau xy los ist, so lange wird es auch immer zu solchen Tragödien kommen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.06.2012
Staatliche Kontrolle ohne Grund?
Na, die wären bei mir aber achtkantig rausgeflogen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.06.2012
Vielleicht sollte das Jugendamt auch mal ehrenamtliche Helfer einstellen, die sich öfter bei den Familien sehen lassen und als Ansprechpartner und Vermittler zur Verfügung stehen, z.B. " junge" Rentner wären doch für sowas geeignet.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.06.2012
Das ist das schrecklichste, was ich seit langem gehört habe. Das arme Kind...Darf man sich nicht vorstellen...
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23.06.2012
Vor allem kann man ja nicht nach 3 tagen die Polizei anrufen nur weil man mal z.B. 3 tage jemanden nicht mehr sieht....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.06.2012
Und ich bin froh dass ich meine Ruhe hab und meine Nachbarn nicht ständig nach mir sehen.

Tragische Geschichte. Aber so etwas lässt sich nun mal nicht vermeiden.
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22.06.2012
Ich bin froh, dass ich nicht in so einem Haus wohne! Ich wohne hier inmitten meiner "Wahlfamilie". Und zum Glück entstehen immer mehr solche Wohnprojekte. Dieses anonyme Nebeneinander-Herleben finde ich ganz grausam...
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22.06.2012
der kleine junge tut mir unendlich leid
aber sowas kann passieren

ich hab bei mir auch nachbarn mit kindern...auch alleinerziehende mütter
mal sieht man sie öfter mal nicht so oft
wenn ich jetzt zb eine mutter 14 tage nicht sehen würde würd ich mir denken sie wären im urlaub aber nicht dass was passiert ist
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.06.2012
Ja, so ist unsere Welt..ich habe letztes WE geweint, als ich das las, dass der Vater seine 4 Kinder im Schlaf erstochen hat...
das ist das Perverse: man ist gut informiert, aber vieles kann man nicht ändern.
Nicht durch Betroffenheit oder Tränen....
aber ich frage mich schon, was für eine Gesellschaft das ist, in der wir da leben, dass sowas möglich ist und wir nicht ein bisschen besser füreinander sorgen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.06.2012
... und es gibt in Deutschland leider immer wieder solche oder ähnlich schlimme Tragödien... Entsetzlich! :-(