Kind neben toter Mutter verdurstet

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 70 Antworten

„Konstanz“ (Pseudonym)

@Wolfschaedel...
Von Dir hätte ich auch keine andere Antwort erwartet...bin ich dem großen Jungen durch meine böse Äußerung zu Nahe gekommen...tztztztz...das tut mir aber leid...

„Kitzingen“ (Pseudonym)

Danke contessa ;)

Naja,manche Menschen möchte man wirklich weder hören noch sehen (oder LESEN), allerdings können diese genauso mal auf Hilfe angewiesen sein..

„Konstanz“ (Pseudonym)

Das meine ich auch Eve...nur solche Personen sind sich dessen nicht bewusst-lieber verharren sie in ihren 4 Wänden hinter Compterspielen und kranker Wahrnehmung als sich mal mit dem Leben auseinander zu setzen-diese Leute erinnern mich an die berühmten Affen-nichts hören,nichts sehen,etc...

„Kaarst“ (Pseudonym)

Familiendrama in Leipzig: Junge schrie um Hilfe


Dem tot neben seiner leblosen drogensüchtigen Mutter gefundenen Zweijährigen aus Leipzig hätte womöglich geholfen werden können. Die Nachbarn hätten aus der Wohnung Schreie des Kleinen gehört, sagte ein Polizeisprecher. Da der Junge in den vergangenen Monaten immer wieder geschrien habe, hätten die Anwohner jedoch nicht die Polizei informiert.

Das Kleinkind war am vergangenen Sonntag zusammen mit seiner 26 Jahren alten Mutter leblos in einer Wohnung im Stadtteil Gohlis gefunden worden. Obwohl vorläufige Obduktionsergebnisse bei beiden einen natürlichen Tod nahe legen, beschäftigt der Fall die Staatsanwaltschaft. Hinweise auf eine Gewalttat gibt es bisher nicht. Das Kind ist wahrscheinlich Tage nach dem Tod der Mutter verdurstet.


Mutter für Drogensucht bekannt

"Wir prüfen derzeit in mehrere Richtungen, ob möglicherweise Unterlassungshandlungen vorliegen", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Ricardo Schulz. Derzeit lägen jedoch noch keine Anhaltspunkte dafür vor. Es sei zu klären, ob beim Jugendamt oder dem Allgemeinen Sozialdienst Versäumnisse vorliegen. Auch das Verhalten der Nachbarn werde von den Ermittlern geprüft.

Am Freitag hatte das Leipziger Jugendamt bestätigt, dass die Mutter dem Amt seit ihrem 16. Lebensjahr wegen ihrer Drogensucht bekannt war.


http://nachrichten.t-online.de/familiendrama-in-leipzig-junge-schrie-um-hilfe/id_57441988/index

„Emmendingen“ (Pseudonym)

Was ist das für eine Logik-->
Da der Junge in den vergangenen Monaten immer wieder geschrien habe, hätten die Anwohner jedoch nicht die Polizei informiert.

„Sonneberg“ (Pseudonym)

ich kann mir lebhaft vorstellen, wie das gelaufen ist...
junge, drogensüchtige mutter mit oft schreiendem kind in einer gutbürgerlichen, familienorientierten wohngegend.
sie war vermutlich nicht gerade der liebling der hausgemeinschaft. und schon beschleunigt sich der schritt beim vorbeigehen an ihrer wohnungstür. gibt ja doch nur ärger... ^^

„Kaarst“ (Pseudonym)

Ich denke eher weil das Kind ab undan eben geschrieben hat - wie das eben bei manchen Kindern so ist, hat sich niemand weiter drum gekümmert....

Es ist leicht schnell mit erhobenem Finger auf andere Menschen zu zeigen und die Schuld zuzuschieben....

☢ ☠ Kater ☠ ☢ - seh ich ähnlich.
Natürlich ist so ein Ereignis wie in Leipzig furchtbar aber halt die absolute Ausnahme. Ein schreiendes Kind aber ist eine alltägliche Situation, wie sie hundertausendmal vorkommt und beinahe immer eher harmlose Ursachen hat.

Gerade für Alleinerziehende könnte eine verschärfte Aufmerksamkeit und Reaktion ziemlich unangenehm werden. Wie ein Damoklesschwert die Kinder weggenommen zu kriegen. Öffentlich sich mal ein Bier gönnen oder trotz Babysitter mal früh morgens von einer Party zu kommen und schon wird man schief angesehen von den Nachbarn. Ein neuer Partner muss erstmal der Hausgemeinschaft vorgestellt werden, es könnte ja sonst ein Vergewaltiger oder Kinderschänder sein. 1x im Jahr wird dann die Tür aufgebrochen- Jugendamt und Polizei geben sich mehrfach im Jahr die Klinke in die Hand usw.

Die heutige Gesellschaft ist nunmal anders als früher (nicht unbedingt besser oder schlechter) - nur weniger homogen und toleranter für unterschiedliche Lebensentwürfe als früher und viel mehr Möglichkeiten sich zu entfalten.
Wechselnde Partner, Patchworkfamilien, häufige Wohnortwechsel, längere Ladenöffnungszeiten, unterschiedliche Arbeitszeiten, Subkulturen usw. Und kaum noch gemeinsame Aktivitäten wo man sich quasi zwangsweise sieht wie Gottesdienst, Markt oder Strassenfest. Darunter leidet natürlich die soziale Kontrolle und macht es gerade in einer Grosstadt schwierig Nachbarn einzuschätzen.

„Konstanz“ (Pseudonym)

Ich möchte nicht wissen wie einer schreit der am verdursten ist..und möchte nicht in der Haut der Leute stecken die es gehört und nichts unternommen haben..und mit dem Gewissen leben ,dass sie es hätten verhindern können...

@contessa
Natürlich macht man sich hinterher Riesenvorwürfe...ich könnte mit so etwas auch nur schwer leben :-((. Ich traue mir aber bei einem zweijährigen Kind nicht zu durch eine geschlossene Wohnungstür unterscheiden zu können ob es aus Trotz schreit oder weil es gerade verdurstet. So etwas kommt schliesslich auch ungefähr so häufig vor wie ein 6er im Lotto (sorry für die Wortwahl mir fällt gerade kein Negativäquivalent ein).

Hinterher ist man immer schlauer-jedesmal in einem WorstCase-Szenario richtig reagiert zu haben nehme ich auch keinem ab-klingt für mich sehr eingebildet und selbstherrlich.

@Peppermint Patty *not hunting* - Zivilcourage gibt es meiner Einschätzung nach genausoviel wie früher halt nur andere Schwerpunkte.
Naja persönliche Anteilnahme kann aber schnell übers Ziel hinausschiessen - bei Indizien wie einem schreienden Kind hypersensibel zu reagieren und "Risikogruppen" wie Alleinerziehende ins Visier zu nehmen baut ziemlichen gesellschaftlichen Druck auf - man darf die Kollateralschäden nicht ausblenden. Ich seh schon den ersten Thread einer Mutter vor mir die kurz vorm Selbstmord steht weil Nachbarn eine Kampagne gestartet haben und sie kurz davor steht die Kinder durch Intervention des Jugendamtes zu verlieren.

„Emmendingen“ (Pseudonym)

Ja übers Ziel hinausschießen, die Gefahr bestünde.
Warum ist eigentlich immer gleich die Rede von Polizei oder Jugendamt rufen?
In besagtem Falle hätte es doch gereicht, schlicht und ergreifend einfach mal dort zu klingeln oder zu klopfen. Wenn dann nichts weiter zu hören ist ausser dem weinenden Kind, keine Schritte kein Nichts, dann wäre es an der Zeit gewesen, sich kurz Gedanken zu machen...und im nächsten Schritt hätte man ohne schlechtes Gewissen oder dem Gefühl, sich in Dinge einzumischen die einen nichts angehen entweder die Polizei oder den Hausmeister rufen können.
Hat in meinen Augen nichts mit hypersensibel zu tun.

Lieber einmal mehr hinhören, hinschauen oder auch "einschreiten", als nur wegsehen oder hören........!!!
Dass ich dann evtl. im Irrtum bin, nehme ich gern in Kauf , auch die mögliche Konsequenz der Beschimpfung oder ähnliches......
Zu Verdursten ist der grausamste Tod schlechthin und dann ein zweijärhiges Kind...... !!! Den Gedanken kann ich kaum ertragen!

„Konstanz“ (Pseudonym)

@AdMM
jedenfalls reagiert man nicht falsch,wenn man hingeht,klopft oder klingelt-kein Erwachsener aufmacht,das Kind aber weiter schreit-natürlich rufe ich die Polizei-egal wie selbstherrlich und eingebildet es für manche klingt(im Übrigen ist mir sowas von egal wie ich auf Dich wirke...)-ich reagiere in solchen Situationen so,und lasse mir später nichts vorwerfen...

Okay...was geschehen ist ist grausam und unvorstellbar...

nur...woher wisst ihr eigentlich, dass ein verdurstendes Kind schreit, oder wie es schreit? Vielleicht hat es vorher geweint, aber am Ende glaube ich nicht, dass ein Kind noch Kraft zum schreien hat...aber hier wissen ja immer alle über alles Bescheid und wissen, wie man richtig zu reagieren hat...

„Gotha“ (Pseudonym)

Was ich mindestens genauso übel finde wie die Tragödie selbst is die Tatsache, dass sich nun Behörden, Nachbarn etc. den schwarzen Peter zuschieben....

„Rastede“ (Pseudonym)

Ich stimme da Seaangel zu.
Ich finde das Thema hier eh reichlich unpassend.
Es ist ein tragischer Schicksalsschlag, für den man weder die Politik (Behörden), noch Privatpersonen den Vorwurf machen sollte.
Es gibt Dinge, die sind traurig, aber sie passieren.
Das gehört aber für mich nicht in ein öffentliches Forum in die Rubrik "Politik und Weltgeschehen", um dann zum Ausschlachten freigegeben zu werden.

„Konstanz“ (Pseudonym)

@Seaangel
...lies ein paar Zeilen höher,dann verstehst Du vllt.woher WIR es wissen...alleine die Tatsache dass sich ein Kind alleine in einer Whg.befindet,schreit,keine Schritte wahrzunehmen sind von Erwachsenen,veranlassen mich als normalen Menschen,die Polizei,Hausmeister egal wem zur Rate zu ziehen...ich bin überzeugt davon,dass wenn ein Hund gekläfft hätte manch einer schneller reagiert hätte...

„Gotha“ (Pseudonym)

"Dem tot neben seiner leblosen drogensüchtigen Mutter gefundenen Zweijährigen aus Leipzig hätte womöglich geholfen werden können. Die Nachbarn hätten aus der Wohnung Schreie des Kleinen gehört, sagte ein Polizeisprecher. Da der Junge in den vergangenen Monaten immer wieder geschrien habe, hätten die Anwohner jedoch nicht die Polizei informiert."

Auszug von dem Link weiter oben...

„Emmendingen“ (Pseudonym)

Seaangel, ein Mensch befindet sich nicht sofort im Akutstadium des Verdurstens. Du kannst mit relativer Sicherheit davon ausgehen, dass das Kind zumindest am ersten Tag laut vor Hunger und Durst geschrien hat. Der Artikel bestätigt dies ja sogar selber.

„Konstanz“ (Pseudonym)

schon,aber nachdem es schon Stundenlang geschrien hat,hat es nur noch Kraft zu wimmern...abgesehen davon,ich als Mutter besitze soviel Feingefühl um zwischen Schreien des Kindes zu unterscheiden und behaupte-ein Kind schreit anders wenn es trotzt und ganz anders wenn ihm was fehlt...meine Erfahrung.