Kind neben toter Mutter verdurstet

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 70 Antworten

„Rostock“ (Pseudonym)

... und es gibt in Deutschland leider immer wieder solche oder ähnlich schlimme Tragödien... Entsetzlich! :-(

„Ehingen“ (Pseudonym)

Ja, so ist unsere Welt..ich habe letztes WE geweint, als ich das las, dass der Vater seine 4 Kinder im Schlaf erstochen hat...
das ist das Perverse: man ist gut informiert, aber vieles kann man nicht ändern.
Nicht durch Betroffenheit oder Tränen....
aber ich frage mich schon, was für eine Gesellschaft das ist, in der wir da leben, dass sowas möglich ist und wir nicht ein bisschen besser füreinander sorgen.

„Niederkassel“ (Pseudonym)

der kleine junge tut mir unendlich leid
aber sowas kann passieren

ich hab bei mir auch nachbarn mit kindern...auch alleinerziehende mütter
mal sieht man sie öfter mal nicht so oft
wenn ich jetzt zb eine mutter 14 tage nicht sehen würde würd ich mir denken sie wären im urlaub aber nicht dass was passiert ist

„Ehingen“ (Pseudonym)

Ich bin froh, dass ich nicht in so einem Haus wohne! Ich wohne hier inmitten meiner "Wahlfamilie". Und zum Glück entstehen immer mehr solche Wohnprojekte. Dieses anonyme Nebeneinander-Herleben finde ich ganz grausam...

„Schwalm-Eder-Kreis“ (Pseudonym)

Und ich bin froh dass ich meine Ruhe hab und meine Nachbarn nicht ständig nach mir sehen.

Tragische Geschichte. Aber so etwas lässt sich nun mal nicht vermeiden.

„Kaarst“ (Pseudonym)

Vor allem kann man ja nicht nach 3 tagen die Polizei anrufen nur weil man mal z.B. 3 tage jemanden nicht mehr sieht....

„Ruhrgebiet“ (Pseudonym)

Das ist das schrecklichste, was ich seit langem gehört habe. Das arme Kind...Darf man sich nicht vorstellen...

„Unterfranken“ (Pseudonym)

Vielleicht sollte das Jugendamt auch mal ehrenamtliche Helfer einstellen, die sich öfter bei den Familien sehen lassen und als Ansprechpartner und Vermittler zur Verfügung stehen, z.B. " junge" Rentner wären doch für sowas geeignet.

„Bayreuth“ (Pseudonym)

Staatliche Kontrolle ohne Grund?
Na, die wären bei mir aber achtkantig rausgeflogen.

„Emmendingen“ (Pseudonym)

Ein soziales Netzwerk ist immer wichtig. Jemand, der weiss, wann ich im Urlaub bin, jemand, der weiss, melde ich mich 2 Tage unangekündigt nicht, sollte er mal eben kurz durchrufen. In meinem Falle wären das meine Mutter und 2 Freundinnen. Wenn nun jemand so gar keinen hat, fände ich die Idee mit den Rentnern gar nicht so verkehrt. Nicht auf Basis einer Kontrolle sondern vielleicht eher so als (ehrenamtlicher) "Oma-Opa-Ersatz". Und im Zuge des Kontaktes, der aufgebaut wird, entsteht so etwas wie ein persönlicher Bezug...

Solange niemand da ist, den es interessiert, was mit Frau xy los ist, so lange wird es auch immer zu solchen Tragödien kommen.

„Emmendingen“ (Pseudonym)

Ja Why.... ich hab davon auch schon öfter gelesen. Ist eine gute Sache. Sollte nur viel besser publik gemacht werden.

„Ravensburg“ (Pseudonym)

Richtig, die sozialen Einrichtungen gibt es, aber was ist, wenn die Person es nicht möchte und sich dadurch kontrolliert fühlt.

KLar, wenn man ein kleines Kind an seiner Seite hat und für dieses Wesen die Verantwortung trägt, sollte mal schon Vorsorge leisten, aber keiner von uns weiss was genau passiert ist. Und sollte sie wirklich drogenabhänig gewesen sein, die Sucht vernebelt alle Sinne, da hilft die beste soziale Einrichtung nichts mehr. Gerade diese Personen versuchen der Kontrolle keinen Raum zu geben. Sehr tragisch!

„Bayreuth“ (Pseudonym)

Ja, wenn der Mensch keine Hilfe und/oder Unterstützung möchte ist man quasi chancenlos.

„Ehingen“ (Pseudonym)

So..dann "oute" ich mich eben, lebe in einem Beginenhof. Kann man googeln. Und ich habe hier meine Ruhe! Aber das, was susirella geschrieben hat, kann ich nur bekräftigen.

Was mich erschreckt, ist, dass niemand das Kind weinen gehört hat. Man beschwert sich über den Gestank...niemand kennt Verwesungsgeruch?
Augen zu und durch - so haben die Nachbarn gehandelt, und das in einer angeblich bei Familien beliebten Gegend. Sehr freundliche Umwelt...

„Neumarkt in der Oberpfalz“ (Pseudonym)

Natürlich ist das tragisch und das arme Kind und so. Ich kann allerdings nicht nachvollziehen, warum die meisten Menschen vom Tod eines Kindes viel betroffener sind als vom Tod eines erwachsenen Menschen.

In unserer Tageszeitung steht, es war eine ehemals (als Teenager) Drogensüchtige. Man weiß nicht, was der Mutter als Kind (die armen Kinder, nicht vergessen!) zugestoßen ist, dass sie drogensüchtig wurde. Sie hatte entweder keine Eltern oder ganz furchtbare Eltern (was für Eltern merken es nicht, wenn ihre Tochter und ihr Enkelkind seit April kein Lebenszeichen von sich geben).

Sie hat es offenbar sogar geschafft, davon wieder loszukommen, und ein Kind bekommen. Das musste sie sogar alleine großziehen, weil nicht einmal der Kindesvater sie dabei unterstützt hat.

Was für ein Vater merkt nicht, wenn die Mutter seines Kindes sich seit April (!) nicht mehr meldet, und welcher Vater kümmert sich so lange nicht um sein Kind, dass es inzwischen verhungern und verdursten kann.

Die verstorbene Mutter hatte also den schlimmsten und gleichgültigsten Kindesvater aller Zeiten erwischt, eine schlimme Kindheit und Jugend, doofe oder keine Eltern, es trotzdem geschafft, da rauszukommen, ihr Bestes gegeben, verreckt dann hilflos in der eigenen Wohnung oder fällt einfach tot um, aber keiner verliert auch nur ein Wort des Bedauerns.

So lange ein Mensch noch "Kind" ist, tut er allen Leid, ist er volljährig, schlägt das um und er ist allen egal. Das verstehe ich nicht. Für mich sind erwachsene Menschen mindestens so wertvoll wie Babies oder Kinder, und es tut mir um jeden Menschen Leid.

„Konstanz“ (Pseudonym)

Mich erschreckt vielmehr die Tatsache dass in Deutschland Tierliebe viel Größer geschrieben wird als Menschenliebe...das kann ich nicht nachvollziehen.Ok,bei uns in Kroatien bedeutet ein Tier so gut wie nichts,was ich persönlich für absolut falsch halte,aber hier ist mir aufgefallen dass ich mehr beachtet werde z.B wenn ich mit dem Hund Gassi gehe als mit einem Kind unterwegs bin-merkwürdig..Bin der Meinung dass wenn ein Hund gejault hätte,jemand auf jeden Fall reagiert hätte...erschreckend!Und schlimm.

@Cachalot, du hast natürlich recht. Das Schicksal der Mutter ist schon so schlimm, dass es für einen Schock und Desillusionierung über unsere Gesellschaft und unsere Lebensführung reicht. Ich fragte mich nur, warum Nachbarn ein Kind in der nächsten Wohnung nicht weinen hören können, und das muss es getan haben. Und nicht nur eine Stunde oder so.

Die Kinderschicksale entsetzen wohl mehr, weil man damit noch mehr den Begriff der Unschuld und des unschuldigen Leidens verbindet, als mit dem Schicksal eines erwachsenen Menschen, dem "man" eventuell mehr Selbständigkeit und Sich-wehren-können unterstellt. (Auch wenn das den Erwachsenen nicht immer möglich ist)

„Kitzingen“ (Pseudonym)

Ich als alleinerziehende Mama bin erschrocken und zutiefst traurig über das was dort passiert ist !!!

Es ist wieder ein Zeichen dieser grenzenlosen und bei manchen wohl so beliebten Anonymität in unserem Land.
Ebenso das dem Kindesvater nichts aufgefallen ist verwundert mich ...

Ist mir ein Rätsel wieso keiner das Kind von den Nachbarn gehört hat? In dieser ach so familienfreundlichen Wohngegend?!?!
Weggehört warscheinlich, spätestens nach 2 Stunden schreien oder jammern wäre ich eingeschritten, Privatsphäre hin oder her...man kann ja auch höflich aber bestimmend anklopfen bevor man die Polizei informiert! (jaa,ausser in Fällen von "bekannten" Schreigründen,wo man dann aber auch wenigstens zwischendurch mal Elternstimmen hören sollte, 3 Monats Koliken, Zorn-igel-kindern ;) etc)

Habe so eine Situation selbst schon hinter mir.Wohnung unter mir, Säugling schrie wie am Spieß. 45 Minuten. Ungewöhnlich.
Im Hausflur kam mir eine andere Hausbewohnerin entgegen "Ach,lässt se das arme Ding brüllen.Naja,uns hats damals auch nicht geschadet", und ging vorüber. Mal nachfragen? "Nee,die kommt schon klar."
Nachdem ich geklopft hatte und keiner die Tür aufmachte oder sich in der Whg was regte, habe ich dann die Polizei gerufen, die hat alles weitere geregelt. Nachbarin unten war nach dem Duschen ausgerutscht und bewusstlos.
Kind bekam Fläschen, Familie wurde informiert, Nachbarin mit Gehirnerschütterung ins KH, zum Glück alles "gut" gegangen.
Ein wenig Zivilcourage sollte man einfach haben, gerade so das es reicht um sich um andere, auch Unbekannte Menschen, ein wenig (!) Gedanken und Sorgen zu machen. Wir sind alle nur ein Teil von einem großen Ganzen.
Bin mal gespannt was die weiteren Ermittlungen ergeben haben
Gott beschütze dieses arme kleine Wesen, das leider, wie einige andere davor auch, dafür gesorgt hat das einige Ämter/Behörden/Zuständige wieder einmal wachgerüttelt worden sind und nun im Handlungs und Aufklärungsbedarf stehen. Auch bete ich für die Mutter, das sie nicht so ein schönes Leben leben durfte wie sie es sich vielleicht gewünscht hat.

„Bramsche“ (Pseudonym)

Cachalots Aussage unterstreiche ich doppelt.

Was mir an den Presseberichten überhaupt nicht passt, ist, dass man die Tote entwürdigt, indem man ihre Drogensucht, ihre “Polizeibekanntheit” und ihren Kontakt zum Jugendamt offenbart - und diese Tatsachen schon fast als eine Art “Begründung“ bzw. “Erklärung” für den Vorfall anführt und ausgiebig erörtert. Nur in einem Satz am Ende der Berichte wird die Frage aufgeworfen, wieso Mutter und Kind nicht vermisst wurden und weshalb man das Weinen des Kindes nicht gehört hat.

Die Frage, weshalb die beiden von niemandem vermisst wurden und keiner etwas vom tagelangen Sterben hinter der Wohnungstür bemerkt hat, tritt in den Hintergrund und wird als Problemthema nur unzureichend aufgegriffen. Viel lieber möchte man wieder das Jugendamt für dieses Schicksal schelten. Man sucht nach handfesten, plausiblen Begründungen und nach Schuldigen. Schließlich war die Frau drogensüchtig - und da liegt alles Weitere auf der Hand. Von wegen. Ich behaupte: Es war reiner Zufall, dass die junge Mutter eine Drogenvergangenheit hatte. Es hätte auch eine nichtsüchtige junge Frau mit Kind sein können. Die Drogensucht ist vielleicht die Todesursache. Sie ist aber gewiss nicht die Ursache dafür, dass das Sterben von Mutter und Kind von anderen Menschen über mehrere Tage unbemerkt blieb.

Mir stellten sich beim Lesen diverser Artikel zu diesem Thema folgende Fragen: Wer hätte die Frau und das Kind denn in erster Linie vermissen müssen? Der Kindsvater? Der neue Lebenspartner (laut Presse)? Die Eltern der Frau, die eine Tochter und ein Enkelkind haben ? Die Eltern des Kindesvaters, die ein Enkelkind haben? Haben diese Menschen dort angerufen, geklingelt, geklopft? Erst später gehe ich aus der Familienkonstellation heraus und betrachte die Nachbarschaft und “die Gesellschaft“. Und noch viel später hinterfrage ich, welche Rolle hier das Jugendamt hätte spielen müssen.

Und wenn ich mich dabei ertappe, wie ich der “Gesellschaft” wieder einmal die Schuld in die Schuhe schiebe, muss ich mich selbst schulmeistern und erkennen, dass “Gesellschaft” kein abstrakter Haufen ist. WIR sind die Gesellschaft. Und die Keimzelle unserer Gesellschaft ist die Familie bzw. die Lebensgemeinschaft. Dort nehmen Verantwortungslosigkeit und Gleichgültigkeit ihren Lauf.

Und wenn schon, wie eventuell (!) in diesem Fall, Familie und Partnerschaft nicht tragfähig und aufmerksam genug sind, können es erst recht nicht die Nachbarn und irgendwelche Behörden richten. Das Jugendamt ist sicherlich ein Korrektiv, steht aber meiner Ansicht nach NICHT im Zusammenhang mit dem Geschehenen.

„Konstanz“ (Pseudonym)

@Eve
Sehr gut gemacht..so reagiere ich auch,selbst wenn es danach Ärger mit Polizei,etc.gibt-mein Gewissen zählt für mich mehr..
Überhaupt finde ich es erschreckend wie sehr sich Menschen voneinander entfremden,sei es in der Familie oder allgemein in der Gesellschaft..irgendwie kommt es mir so vor wie eine Eigenbrötlerei,Anonymität...schade.Ich bin so froh,dass wir in unserem Haus so eine tolle Wohngemeinschaft haben,man ist füreinander da,kümmert sich um einander,wir grillen oft zusammen,die Mutter des Hausmeisters ist krank,also gehen Nachbarn für sie mit einkaufen-als ich krank war hat man für mich Treppe geputzt,etc...bin der Meinung-so sollte es sein.

„Herzogenrath“ (Pseudonym)

Die böse gesellschaft immer entfremdet voneinander... schonmal dran Gedacht das es Menschen gibt die keine Lust auf Hausgemeinschaft haben? Bei mir im Haus würde niemand hören das ein Kind schreit... liegt auch daran das die Wohnungen recht gut gegen Lärm abgeschottet sind.

Der beste Nachbar ist und bleibt der den man weder hört noch sieht.